Erstklässler soll mit offenen Augen tauchen MÜSSEN

Jetzt bin ich mal auf eure Meinungen gespannt.

Habe folgende Situation.

Mein Sohn - Ende August 6 Jahre geworden, Mitte September (also vor 3 Wochen) eingeschult kommt heute heulend nach Hause.

Vorweg mein Sohn kann Schwimmen - Wasser über Kopf ist bis heute ein Problem (z.B. Haarwaschen nur mit Waschlappen). seepferdchen hat er mit Taucherbrile machen dürfen.

Heute zwingt ihn die Lehrerin im Schwimmen das er mit offenen Augen tauchen soll - Kopf unter Wasser ist schon eine Herausforderung und dann noch Augen auf geht bei ihm gar nicht.

Nun soll er als einziger jeden Tag in der Badewann mit offenen Augen tauchen lernen.

Ich gleich die Lehrerin angerufen ob denn das jetzt wirklich sein muss, das Kind wenn es Angst hat zu tauchen und dann noch mit offenen Augen es nun so so eine Art zu zwingen.

Sie meinte darauf hin - ich solle mein Kind nicht in "Watte packen", schließlich will er ja nicht als Einziger vor allen da stehen und es nicht können.

Ich soll ihm auch kein "Hintertürchen" aufmachen und sagen "wenn er das nicht will, muss er das auch nicht"-ABER genau das werde ich, weil ich es so schwachsinnig finde was hier von einem gerade mal 6jährigen der gerade mal 3 Wochen in der Schule ist und eh Probleme mit Wasser hat dies zu ERZWINGEN. Denn das muss ich, wenn ich das durchziehen MUSS/SOLL/WILL geht das nur mit weinen und ist da dem Kind geholfen?

Taucherbrille darf er auch nicht nehmen sagt sie, erst wenn er unter Wasser mit offenen Augen taucht.

Was haltet ihr von der Situation - reagiere ich da jetzt als Mutter wirklich überempfindlich und soll ich jetzt meinem Kind den Kopf unter Wasser heben und befeheln er soll dabei die Augen aufmachen, denn freiwillig wird er es nicht tun.

Da kann ich noch zu zureden und sagen bis zu Nasenspitze und dann noch ein Stückchen, das haben wir ja schon alles für´s Seepferdchen versucht.

Ich bin echt ratlos und das jetzt nach 3 Wochen Schule - das fängt ja super an.

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Das wie und warum ist diskutabel ("erzwingen, vor allen") aber es verlangt eigentlich jeder Schwimmlehrer, da es zur Wassergewöhnung gehört. Wenn dein Sohn keinen Gegenstand aus schultertiefem Wasser holen kann, was ich bezweifle, darf er auch kein Seepferdchen haben. Seepferdchen heißt nicht "25m qual", sondern "das kind ertrinkt nicht so leicht und gerät nicht in Panik". Das ist nach der Schilderung aber nicht gegeben.
Wie gesagt, die Art und Weise ihn dazu zu kriegen ist ein anderes Kapitel.

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Ach ja, die Lehrerin hat auch gesagt, dass er das nächste Woche wieder vor allen machen muss (da kennt sie wohl keine Gnade)

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Ist eigentlich ganz normal finde ich.Bei uns muss man bei der Seepferdchen Prüfung auch ohne Brille tauchen können.Der Sinn ist ja gerade, dass man in Gefahrensituationen im Wasser klar kommt und da hat man halt keine Taucherbrille bei.Erst bei Gold ist bei uns eine Brille erlaubt.

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Ehrlich gesagt kenne ich das nur so, dass sämtliche Schwimmabzeichen nur ohne Taucherbrille gemacht werden dürfen.
Das nimmt bei uns die DLRG prinzipiell so ab. Du kannst dir das auch gern unter den Richtlinien mal anschauen. Dein Sohn hätte das Seepferdchen gar nicht bekommen dürfen. Das ist ein verbotenes Hilfsmittel.

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Hallo,

sehr interessant diese Vorschrift. Weist du, ob es Ausnahmen gibt ?

Demnach hätte meine Tochter nie eine Chance das Seepferdchen zu bekommen, da sie schlicht weg blind ist ohne Brille. Sie hat eine Spezielle- Taucherbrille.

Ich verstehe den Sinn mit der Gefahr, aber sie würde ständig gegen Kinder oder die Mauer schwimmen????.

Gruss Humor

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Medizinische Ausnahmen sind doch klar...

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bei uns hätte dein sohn das seepferdchen gar nicht bekommen.

vielleicht versuchst du es ja einfach mal mit motivation und glaubst an ihn, statt zu sagen, dass er zu jung sei? bei uns tauchen alle kinder im schwimmkurs mit offenen augen, und die sind nicht alle schon 6. alles eine frage der ermutigung. üben in der badewanne war bei uns übrigens auch angesagt. wir haben nur kein drama draus gemacht.

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Hier geht es jetzt nicht ums Seepferdechen sondern um Schwimmunterricht in der Schule!

Es gibt Kinder die kommen in die Schule und können NICHT schwimmen. War bei meiner Tochter so.

Die Schulfähigkeit setzt das Seepferdchen nicht voraus.

Also bitte keine Antworten die das Seepferdchen betreffen, sondern was den Lehrplan in BW anbelangt- wird hier tauchen mit offenen Augen verlagt.

Bei der Einschulung wurde nicht vorausgesetzt das er überhaupt schwimmen können muss.

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Der Lehrplan im Fach schwimmen hat das Ziel den Kindern schwimmen und tauchen (ohne Brille) zu vermitteln und zwar so, dass sie die Prüfungen ablegen können.Das Schulschwinnen hat also natürlich mit dem Seepferdchen Abzeichen bis hin zu gold zu tun.

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Da hast du Recht. Das wird verlangt, weil die Lehrerin exakt das bewertet.
Die Lehrerin hat es übrigens dir gesagt, das mit deinem Sohn in der Badewanne zu üben. Sie lacht ihn keinesfalls jedesmal vor versammelter Mannschaft aus und lässt ihn wieder auflaufen. Sie hat dir ja gesagt, was ihr üben sollt.
Schwimmen ist nun mal Teil des Sportunterrichts. Und das wird bewertet. Bei uns zählte das immer als "Komplettpaket" zusammen. Kann man also einen Teil nicht, hat man alles nicht bestanden.

Wir mussten als Eltern übrigens angeben vor dem Schwimmunterricht, welche Schwimmstufe unser Sohn hat-ihr nicht? Je nach Stufe erwartet die Lehrerin dann natürlich auch ein gewisses Vorwissen und die Schule plant eine entsprechende Lehrerbesetzung. Bei uns wird geteilt in die Kinder mit Schwimmstufe und in die ohne Schwimmstufe. Beide Gruppen werden von je einer Lehrerin betreut. Dein Sohn wäre theoretisch bei uns in der Gruppe mit Schwimmstufe und würde eigentlich vorbereitet werden auf Bronze aber stattdessen muss er zu den Anfängern und stört dort eigentlich. Das kann er alles schon. Und die ganze Stunde tauchen üben ist grausam.

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Ich schließe mich an: er dürfte kein Seepferdchen haben, wenn er nicht ohne Brille tauchen kann!

Aber die Situation flnde ich komisch: es gibt doch genug Kinder, die Inder ersten Klasse noch gar nicht schwimmen können. Also warum quält man dann ein Kind und führt es bewusst vor? Ich würde das mit der Lehrerin nochmal besprechen, dass sie das lässt und gleichzeitig solltet ihr das echt üben mit dem tauchen, damit er das bald kann- vor allem für sein Selbstbewusstsein!

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Hallo,

ich finde das eine Frechheit wie die Lehrerin mit Deinem Kind umgeht!

Das man das Seepferdchen ohne Taucherbrille macht normalerweise ist das Eine. Aber ein Kind zu zwingen, unter Wasser die Augen aufzumachen finde ich völlig daneben!
Durch das Anwenden solcher Methoden erreicht man doch nur, dass das Kind in Zukunft völlig panisch vor Wasser reagieren wird. Hat die denn kein Feingefühl? Sie soll sich mal in die Lage deines Sohnes versetzen.

An unserer Grundschule haben die Kinder erst ab der 3. Klasse Schwimmunterricht. Und die Kinder werden da abgeholt wo sie sind, d.h. ein Kind, welches sich noch nicht traut ohne Brille zu tauchen wird behutsam da ran geführt.

Und dann gleich noch nach Beginn der Einschulung!!! Die Kinder haben sowieso genug mit der Umstellung zu tun. Und dann noch solche schlechten Erfahrungen machen zu müssen, finde ich sehr traurig.

Hoffe, ihr findet ein Weg.

Liebe Grüße!

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Danke

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Ist ja schön das ihr alle "Wasserratten" als Kinder habt.

Ich habe mein Kind ermutigt und werde es auch weiterhin sonst hätte ich auch nicht darauf bestanden das er schwimmen lernt mit 5 Jahren.

Ich werde ihn auch jetzt ermutigen und morgen ins Hallenbad gehen um es zu über trotzdem finde ich die Art und weise wenn ein Kind angst hat nicht in ordnung und es zwingen bzw. ihn vor der Klasse vorzuführen.

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Nimm es mir nicht übel, aber ich sehe da schon andere Zusammenhänge.

Ich persönlich finde einen 6Jährigen, dem man mit Waschlappen die Haare wäscht, ziemlich befremdlich. Was hättest du denn bitte gemacht, wenn dein Sohn ein Mädchen gewesen wäre? Haare abschneiden, damit die Prinzessin nicht leidet, oder wie? #kratz

Ja, es ist ALTERSGERECHT, dass ein Kind mit 6 Jahren taucht. Und ja, es gibt Kinder, die haben oder hatten damit ein Problem. Dann übt man dort eben.

Du scheinbar nicht. Du hast jetzt viele Jahre lang in Kauf genommen, solche Situationen bewusst zu vermeiden. Statt mit Absicht deinen Sohn immer wieder und mit deinen eigenen Methoden an Wasser über dem Kopf zu gewöhnen, hast du den "bequemen" Waschlappen zuverwendet.

Jetzt ist er in der Situation, dass er der einzige 6Jährige in der Klasse ist, der es nicht kann. Da gibt es bestimmt noch andere Kinder, die es nicht KONNTEN, aber von ihren Eltern herangeführt wurden! Du hast das eindeutig verpasst. DU hast ihn in diese Situation gebracht.

JETZT - wo jemand Druck auf dich und dein Kind ausübt, gehst du plötzlich mit ihm üben. Das hättest du viel früher viel leichter haben können!!! Zu spät!

Das ist wie Kinder mit 4, die ohne medizinische Notwendigkeit die Windel noch schick finden oder den Nuckel lieben. Alles Veranlagung und dem einen fällt es leichter, dem anderen schwerer. Aber die ELTERN sind die, die die Meilensteine begleiten. Alles andere fällt bei mir unter verpasster Chance.

Und wenn der Kindergarten dann ein Kind nicht mit 4 und Windel nimmt, ist das nicht der böse Kindergarten, sondern ein Versäumnis der Eltern!

(natürlich immer sofern kein medizinischer Grund vorliegt)