Freie Schule oder Regelschule? Bitte um Erfahrungen

Hallo,

Meine Tochter wird im März 6 Jahre alt und freut sich ganz doll auf die Schule. Sie ist schwerhörig und trägt bds Hörgeräte. Sie bekommt Logo von einer Hörgeschädigten Schule und "normale" Logo. Sie ist sprachlich noch immer etwas hinter her, aber nicht mehr gravierend. In der Aussprache teilweise noch usw.

Wir hatten mit der Logopädin von der Hörgeschädigten Schule ein Gespräch und sie meinte für meine Tochter wäre die Hörgeschädigten Schule sinnvoll. Diese ist ca 1,5 Stunden von uns entfernt. Und da das ja sehr weit ist, würde sie uns das Internat dort vorschlagen. Ich war entsetzt und hab nur geweint. Mein kleines Mädchen im Internat.

Wir haben hier im Ort eine evangelische Schule. Dort ist der Unterricht und alles andere ja doch etwas anders. Ich hoffe, dass das vielleicht eine alternative für uns ist.

Aber ich kenne halt selber nur die Regelschule.

Ich habe angst, dass das System vielleicht nicht gut ist.

Woher haben die Kinder zum beispiel den Ansporn ohne Zensuren? Machen die Kinder was sie wollen, wenn sie keine Lust auf Unterricht haben? Habt ihr Erfahrungen? Habt ihr so eine Schule gewählt für eure Kinder?

Sorry, es ist sehr lang geworden, aber das bedrückt mich wirklich sehr.

Ach ja, wir sehen das alternative evtl. , weil die Klassen dort kleiner sind und angeblich die Kinder individuell nach ihren stärken und Schwächen arbeiten und gefördert werden.

Danke schon mal.

Lg Anna

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Hallo
Mein Sohn war 2,5 Jahre auf einer kath. Schule. Da gab es den gleichen Unterricht wie auf der Regelschule.

Was meinst Du ohne Noten?
Bei uns gab es in den ersten beiden Jahren keine Noten bzw gibt es die ja in schriftlicher form.
Kindern sind die Noten nicht so wichtig.

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Ich weiß, das es an der schule keine Noten bis zur fünften klasse gibt.

Es gibt wohl smileys mir Krone auf und lachend oder halt traurig guckend.

Für mich klingt das befremdlich, aber vielleicht muss ich im Kopf von meiner Schule trennen und mich neuem öffnen.

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Hallo
Ich weiß ja nicht wo Du herkommst bei uns geht die Grundschule bis zur 4 Klasse.
Nun ist mein Kind auf der IGS und da gibt es keine Noten.

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http://www.evangelisches-schulzentrum-demmin.de/seite/23812/schulalltag.html

Das ist die Schule. Wer mag, kann sich das ja mal angucken.

Am 10.10. ist dort Tag der offenen Tür. Da gehen wir auf jeden Fall hin und informieren uns ganz genau. Auch ob sie überhaupt bereit sind unsere Tochter auf zu nehmen usw.

Ich wollte halt nur wissen wie eure Erfahrungen sind.

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Hallo,

die Schule sollte mal ihre HP auf Rechtschreibfehler (besonders die Großschreibung) untersuchen ....

(....das Material und die Anleitung statt ...material... und ... anleitung..)

LG Andrea

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Ich sehe ebenfalls keine grossen Unterschiede zwischen einer evangelischen und einer Regelschule. An der (staatlichen) Grundschule meiner Söhne waren zwei hörgeschädigte Kinder. Es gab Anfangs ein wenig Tumult, weil Räume umgebaut / getauscht werden mussten (wegen dem Hall), ansonsten war die Integration aber problemlos.

Bedenke, das die Kinder lesen lernen werden, sich also ein weiteres Medium zur Informationsübermittlung erschliessen. Ob Noten oder nicht spielt dann keine grosse Rolle mehr (zumindest nicht mehr als für die anderen Kinder).

Im übrigen muss jede staatliche Grundschule Dein Kind aufnehmen - Stichwort Inklusion.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

mein Sohn ist mittlerweile 8 Jahre alt. Er sprach sehr schlecht, so dass ich zweimal die Woche bei der Logopädin war, seit er 3 Jahre alt war. Natürlich liessen wir auch sämtliche Test an den Ohren durchführen, u.A. im Tiefschlaf, die waren alle ok. Trotzdem hatte ich keine Ruhe und habe vor der Einschulung weitere Ärzte aufgesucht. Heraus kam, dass mein Sohn sehr wohl schwerhörig ist, allerdings in den tiefen Frequenzen, was wohl sehr selten ist. Daher wurden diese auch beim Test im Tiefschlaf nicht mitgetestet. War ich sauer....Jedenfalls trägt er nun auch Hörgeräte, allerdings nur in der Schule, da es ihn nur beeinträchtigt, wenn es viele Hintergrundgeräusche, wie z.B. viele durcheinander redende Menschen gibt.

Es stand bei uns auch anfangs zur Debatte, ihn in eine Sprachheilschule zu geben. Dann hatten wir Gespräche in unserer örtlichen Grundschule und wir beschlossen, ihn in die Vorklasse zu geben (gibt es zum Glück bei uns). In diesem Vorklassenjahr hat unser Sohn riesige Fortschritte gemacht und seine Sprache und auch Konzentration so toll verbessert, dass er nun in die erste Klasse gekommen ist. Natürlich ist er einer der Ältesten, aber sowohl vom Aussehen als auch von seiner Reife und der Sprache genau gleichauf mit seinen Klassenkameraden. Es ist natürlich schön, dass er hier im Ort in die Schule geht, denn er hat sehr viele Freunde gefunden, mit denen er sich nachmittags treffen kann. Ich würde immer erstmal mit der örtlichen Schule sprechen, was es für Möglichkeiten gibt. Bei uns sind das wie gesagt die Vorklasse und dass es Inklusionsklassen gibt, in denen 2 Lehrerinnen zugegen sind und die auch weniger Kinder haben.

LG
Katja

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Hallo,

ich würde diese Schule in jedem Fall mal anschauen. Unbedingt fragen, ob Sie Eure Tochter überhaupt nehmen würden, wenn es spruchreif ist.

Nein, nur weil es keine Noten gibt und mit Wochenplänen gearbeitet wird, heißt es nicht, dass die Kinder tun und lassen können was sie möchten. Es muss auch hier eine gewisse Anzahl, ein Pensum, vollbracht werden.

Auch die wöchentliche Andacht finde ich persönlich sogar gut. Vielleicht würde ich mir doch ein wenig Gedanken darüber machen, dass es überhaupt keine Noten gibt. Ist halt dann doch so, dass immer eine Aufnahmeprüfung auf die weiterführende Schule gemacht werden muss. Das ist ein kleines Manko und doch gleichzeitig Druck auf das Kind, an diesem Tag nicht unbedingt gänzlich zu versagen, da es im Moment nur diese eine Chance gibt auf die gewünschte Schule zu wechseln. Aber auch das ist irgendwie machbar.

Unser Sohn war damals in einem Modellprojekt - weil wir nach Alternativen für unsere Regelschule suchten - lernen zusammen mit geistig behinderten Kindern. Es ist eine Außenklasse einer ganz normalen Regelschule als Träger, allerdings im Gebäude der Förderschule, also eine Integrativklasse.

Es gab damals zwei Eingangsklassen mit je 12 Regelkindern und 8 Förderkindern. Dazu kam ein Tandemteam von einer Grundschullehrkraft und einer Förderschulkraft. Zusätzlich noch eine Erzieherin, die die Kinder im Unterricht begleitet. Auch hier findet täglich ein Morgenkreis statt und freitags ist immer ein kurzes Treffen mit der ganzen Schule wo zwei, drei Lieder gesungen werden und der Direktor spricht kurz zu den Schülern. Perfekt.

Es gibt zwar ganz normale Noten wie in jeder Schule auch ab der 2ten Klasse, aber die Kinder haben nur mit Wochenplänen selbstständig gearbeitet. Jeder in seinem Tempo. Ab der 3ten Klasse hat es angezogen und in der 4ten wurde schon mächtig Druck aufgebaut. Dennoch immer mit Wochenplänen.

Geschadet hat es niemanden, ich würde sogar sagen, dass die Kinder von der Selbstständigkeit und vor allem von dem ganzen Integrationszeugs sehr sehr gut sozialisiert, organisiert und offen sind. Es gibt keinerlei Vorurteile oder Abwertungen bei den Kindern, was auch jetzt in der weiterführenden Schule sehr gut angekommen ist.

Von den 12 Regelkindern sind 9 auf das Gym gewechselt, 2 auf die Realschule und ein Kind auf die Mittelschule. Es war ein sehr guter Schnitt.

Bei unserer Tochter haben wir sämtliche Hebel in Bewegung gebracht, dass auch sie in diese besondere Grundschule geht. Es hat gottseidank geklappt und sie geht jetzt in die erste Klasse. Auch ihr gefällt es mehr als gut dort. Die Regelkinder profitieren auch z. B. vom Fahrdienst. Meine wird täglich morgens abgeholt und abends wieder gebracht. Der Hort ist toll, spielen, toben, lernen usw... alles zusammen.

Schau Dir am 10 Oktober unbedingt diese Schule an. Versuche nicht mit irgendjemanden darüber zu sprechen sondern schnapp Dir die Leitung oder jemanden der Entscheidungen treffen darf. Ansonsten würde ich wirklich auch noch mal gucken ob es nicht andere Alternativen gibt. Manche sind auch nicht so öffentlich bekannt, aber es gibt sie.

Alles Gute Euch!

LG
Caro

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Vielen lieben Dank für deine Antwort ?

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Ich kenne Kinder die auf eine evangl. Schule hier gehen und in einigen Fächern von Erziehern (so auch in Deutsch) unterrichtet werden. Ob diese dann so toll den Kindern was beibringen? Es wird vorrausgesetzt das die Kinder sehr selbstständig arbeiten. Für meinen wäre es genau richtig gewesen, für einen seiner Kumpels ist es das falsche, der arme muß zu Hause am WE alles ancharbeiten und die Eltern spielen Lehrer.
lg

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meinte: nacharbeiten

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hallo,
mein sohn fährt täglich mit dem bus eine dreiviertel stunde in die schule.... das ist weit und das ist anstrengend. aber er ist dort glücklich und das ist gut so. und deswegen macht es sinn.
schulweg ab einer stunde (einfach finde ich ) dann allerdings zu lange.... und erst recht eineinhalb stunden.

ich denke, internat für so kleine kinder gibt es - soweit ich weiß - nur in ausnahmefällen.
und das würde ich in keinem fall machen. (was issn das für ne herzlose logopädin).
1. kann sie als integrativ kind in mittlerweile fast jede normale grundschule
2. macht es einfach sinn, wenn ihr sämtliche schulen der umgebung abcheckt ..... also gibt es dort waldorf schulen (das könnte auch sinn machen, weil sehr viel über !alle! sinne erfahren wird, weil sehr viele künstlerische aspekte dabei sind - sehr viel über bewusstmachung von sprache, keine benotung in herkömmlicher weise stattfindet), gibt es montessori (könnte auch eine passende form sein, weil jedes kind nach seinem tempo arbeitet),..... oder sonstige alternative oder freie schulen.
die schule so wie sie beschrieben ist, arbeitet ja anscheinend ausschliesslich mit wochenplänen.... wenn das gut klappt kann das natürlich auch ne möglichkeit sein.
ich würde nicht nur den tag der offenen tür besuchen, sondern einfach mal ein gespräch vereinbaren, euren fall vorstellen, und fragen, ob die sich das vorstellen können.....

es lässt sich immer ein weg finden.

der ehemals beste kumpel meines sohnes ist ein besonders schwerer fall von dispraxie und ist auch zweimal in der woche bei der logo..... und er geht als völlig problemloses i kind auf die normale regelschule.
ihr kommt einfach nicht drumrum einfach alles sorgfältig abzuchecken.
viele grüsse a

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Hallo Anna,

meine Tochter ist ebenfalls beidseitig schwerhörig und mit Hörgeräten versorgt. Sie hat hier die ganz normale Grundschule besucht und hatte keine Probleme. Im Unterricht wurde die FM-Anlage benutzt. Sie hat allerdings sprachlich keine Schwierigkeiten.

LG jokie

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Hallo,

Danke für deine Antwort. Darf ich fragen wie "doll " schwerhörig deine Tochter ist.

Fee hört links bei 50 dB und rechts bei 60 dB.

Und wie viele Kinder sind in der klasse?

Erfahrungen wie deine, machen mir Mut - Dankeschön :-)

Und für die Sprache haben wir ja auch noch ein ganzes Jahr zeit. Vielleicht ist nächstes Jahr nichts mehr von einem Rückstand zu merken.

Lg

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Hallo,

gibt es einen Verein oder seine Selbsthilfegruppe oder einen Facharzt oder einen Schulpsychologen oder Integrationsbeauftragten oder irgendwen, den ihr um Rat fragen könnt?

Private Schulen haben immer so eine "Richtung" - die muss einem liegen oder nicht (auch mit einem 100% gesunden Kind. Meine Tochter geht auf eine kirchliche Privatschule und geht dort total auf - das Schulprofil ist genau ihr Ding - sie sitzt oft Stunden abends mit der SMV zusammen und bereitet Gottesdienste etc. vor. Dann gab es in der Klasse ein Mädchen, die aus dem Grund die Schule schnellstmöglich verlassen hat - was für meine Tochter ein idealer Entfaltungsrahmen ist, fand das Mädchen einengend und erstickend.

Dann musst du eben auch abklopfen, wie integrationsbereit diese Schule ist. Blocken sie, dann hat das keinen Wert.

GLG
Miss Mary