Ständiges Theater rund um die Hausaufgaben

Hallo zusammen,

bei uns gehts jeden Tag bei den Hausaufgaben rund. Mein Ältester Sohn ist 9 Jahre alt und geht in die 4. Klasse. Wir haben folgende Regel: PC und Fernsehen gibt es erst, wenn die Hausaufgaben erledigt sind. Er muss seine Hausaufgaben aber nicht zwangsweise direkt nach der Schule machen, sondern kann sich auch erstmal in seinem Zimmer ausruhen, etwas essen oder spielen.

Eine Ausnahme dieser Regel gab es nur vor kurzem mal für eine Woche, als ich im Krankenhaus war. Da durfte er nach der Schule an den PC und hat die Hausaufgaben dann später mit meinem Lebensgefährten zusammen gemacht.

Und jeden Tag ist es das gleiche Spiel. Er kommt von der Schule und will sofort an den PC. Das darf er nicht, also rastet er aus. Er schreit und heult, sagt, dass er dann nie mehr Hausaufgaben macht, etc. Wenn er sich dann irgendwann beruhigt hat (was durchaus mal 30 -60 Minuten) dauern kann, holt er seine Sachen raus und meckert gleich weiter "Viel zu viel, viel zu schwer, das kann ich nicht alleine, das mach ich nicht, ist mir doch egal, usw.". Ich biete ihm immer an zu helfen, allerdings soll er sich die Aufgaben zunächst alleine anschauen und versuchen, sie zu lösen. Letztendlich will er auch keine Hilfe von mir, sondern ich soll ihm die Ergebnisse "diktieren", was ich natürlich nicht mache.

Mindestens einmal pro Woche bekomme ich einen Zettel nach Hause, dass er seine Hausaufgaben vergessen hat. Lag dann jeweils daran, dass er die Hausaufgaben in der Schule nicht in sein Hausaufgabenheft abgeschrieben hat. Ich kontrolliere zwar, aber wenn da nichts drin steht, kann ich auch nichts dran machen. Und ich mag eigentlich nicht täglich jemanden aus seiner Klasse anrufen.

Dann passiert es immer wieder, dass er Dinge, die er für die Hausaufgaben benötigt, in seinem Fach in der Schule lässt. Ergo kann er seine Hausaufgaben nicht, oder nicht in vollem Umfang erledigen.

Er ist eigentlich ein schlaues Kind, in der Schule gibt es deutlich weniger Probleme, als bei den Hausaufgaben. Er ist auch recht gut in der Schule (Mathe + Deutsch z.B. 2).

Ich sag's jetzt mal ganz platt, auch wenn es für Kinder in seinem Alter wahrscheinlich normal ist: Er ist absolut faul und unorganisiert.

Benötigt er Aufgaben nicht am nächsten Tag, werden diese auch nicht gemacht. Gibt es Zusatzaufgaben, werden diese ignoriert. Usw. Ich habe immer versucht, ihm Spaß am lernen zu vermitteln, unterstütze ihn dort, wo er es braucht, aber derzeit mache ich mir natürlich auch Gedanken, was die Empfehlung für die weitergehenden Schulen angeht. Ich würde ihm gerne so viele Wege wie möglich offen halten (er sagt heute: er möchte gerne Architekt oder Ingeneur werden). Jedoch steht ihm seine eigene Haltung dabei im Weg. So würde ich ihm z.B. auf einem Gymnasium keinen Gefallen tun und die Empfehlung wird sicher auch nicht in diese Richtung gehen.

Ach menno, ich weiß grad einfach nicht weiter. Keine Ahnung, wie wir die Hausaufgaben-Problematik in den Griff bekommen. Wie macht ihr es? Wie vermeidet ihr solche Probleme? Wie schaffen wir es, dass er sich selbst besser organisiert?

Vielen Dank für eure Ratschläge.

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Hallo,

wenn es doch aber in der Woche mit PC und dann Hausaufgaben gut geklappt hat, warum lässt Du ihn nicht erst an den PC, das scheint seine Ausruhphase zu sein und danach Hausaufgaben machen? Ich sehe das jetzt nicht so problematisch. Probiert es aus.

LG

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hallo!
in der 4. sollte es schon möglich sein, selbst an HA zu denken. ich würde den stress aus der sache komplett rausnehmen und ihm (in absprache mit der lehrerin) das zepter mal komplett selbst in die hand geben (wann HA, ob HA...) inkl. konsequenzen wie ärger seitens der KL oder eines vermiesten zwischenzeugnisses.
pc und tv wären hier wohl erstmal eine ganze weile weg/kaputt/verliehen o.ä. - bei uns geht natürlich schule inkl. HA und lernen vor, aber vor elektronischen medien kommen hier auch noch sport/musik/lesen/verabredungen etc. und wenn dann abends noch eine halbe stunde übrig ist, darf meine große (10) auch gerne am smartphone daddeln oder tv gucken etc.
vg

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Das kann ich so zu 100% unterschreiben. Meine Tochter ist ähnlich gut darin, vom Wichtigen abzulenken und erst mal alles andere vor die Hausaufgaben zu stellen. Prioritäten sind eben alles im Leben :-p.

Wir haben also über der Woche Bildschirmsperre eingeführt. D.h. es gibt keine elektronischen Medien bis Freitag nach der Schule und dann sind sie frei verfügbar. Seitdem klappt es mit den Hausaufgaben.

Obwohl ich dazu sagen muss, dass die Lehrerin unserer Tochter da ein striktes Regiment führt. Die HA werden an die Tafel geschrieben, es wird kontrolliert (stichprobenmäßig), ob es in HA-Heft geschrieben worden ist, sie unterstützt die Kinder dabei, alle notwendigen Materialien einzupacken und VOR ALLEM müssen die Kinder am nächsten Morgen die erledigten HA in ein Fach auf ihrem Schreibtisch legen, so dass sie während der Stillarbeit drüber schauen kann. Nicht erledigte HA müssen nachgeholt werden, wenn nicht bis zum nächsten Tag, dann in der Pause des Folgetages. So hat sie sogar meine faule Eule umgekrempelt.

Will sagen, arbeite mit der Lehrerin zusammen, lass dir die Verantwortung nicht aufbürden. Er ist in der 4. Klasse, also muss er die Konsequenzen ausbaden, wenn er seine Schulpflichten nicht erfüllt. Die Lehrerin muss sie aber auch einfordern. Notfalls mal ein Gespräch mit ihr führen und gemeinsam einen Plan machen, denn bis zur 5. muss das sitzen.

LG,
Watte

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Hallo.

Ich hätte jetzt auch den Vorschlag gemacht, du gibst ihm eine Zeit, wann er dir die Hausaufgaben zeigen muss (vielleicht 18 Uhr). Er kann entscheiden, wann er sie macht, ob vorher PC und Tv oder hinterher. Aber um Sechs liegen die HA auf dem Tisch. Sollte es nicht klappen, fängst du an mit Verbote wie PC und dann TV. Mal schauen, ob er es gebacken bekommt.

Viel Glück.

LG

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Danke schonmal für eure Antworten.

Ich habe mit ihm die Erfahrung gemacht: Je später er seine Hausaufgaben macht, desto schlechter werden sie.

Ich hab phasenweise versucht, ihn seinen eigenen Rhythmus finden zu lassen. Ich kann ja schließlich auch verstehen, dass man direkt nach der Schule erstmal "keinen Bock" mehr hat.

Dies führte jedoch noch öfter dazu, dass er seine HA gar nicht gemacht hat (also gesagt hat, er hätte nichts auf, damit er länger spielen kann), oder es endete in Heulkrämpfen abends, weil er ja schon soooo müde ist.

Heute lief es so ab:

Kommt um 12 Uhr zu Hause rein und fragt "Kann ich an den PC?" Ich verneine, er fängt an zu heulen und geht in sein Zimmer. 5 Minuten später kommt er wieder und meckert, er hätte ja sooooo viele Hausaufgaben und selbst seine Mathelehrerin hätte schon angekündigt, dass sie heute besonders schwer seien. Wenn ich mich nicht sofort zu ihm setzen und helfen würde, macht er gar nix.

Ich habe ihn gebeten, alle erforderlichen Unterlagen rauszuholen, und sich die Aufgabenstellung einmal anzuschauen. Und schon das nächste Drama: Seine komplette Hefte-Box ist "verschwunden". Er bekommt wieder einen Heulkrampf, ich versuche ihn zu beruhigen "Entweder hat sie ein Mitschüler eingepackt, oder sie wird noch in der Schule liegen" und gebe ihm ein neues Matheheft für seine heutigen Hausaufgaben.

Und dann dauerte es keine 10 Minuten und er war mit allem fertig. Es war weder viel, noch besonders schwer, geschweigedenn hat er Hilfe gebraucht.

So viel Theater um nix.

Naja, ich bin froh, dass er seine Aufgaben erledigt hat und das Thema für heute durch ist. Mal schauen, ob seine Heftebox morgen wieder auftaucht ;)

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ein neues matheheft? meine 3.klässlerin hätte sich umgehend wieder auf den weg zur schule begeben und dort nach ihrer heftbox suchen dürfen - alternativ ihre sitznachbarin anrufen und die box von dort selbststöndig holen dürfen.

das mit den "entweder du tust xy oder ich yy" und den heulkrämpfen wegen hausaufgaben klingt für mich nicht altersgerecht.

schnell erledigt? prima, sofern dabei auch ordentlich :-).

lg

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Das ist der Klassiker und hat bei uns so in der Form auch stattgefunden:

"Kommt um 12 Uhr zu Hause rein und fragt "Kann ich an den PC?" Ich verneine, er fängt an zu heulen und geht in sein Zimmer."

Mein Tipp dazu wäre: Schnapp ihn Dir, lauft eine Runde durch die Landschaft, also wir schaffen schon mal 4,5 km ohne es zu merken vor lauter reden... Mein Sohn tut sich schwer, wenn ich im Haus mit ihm sprechen will. Dann erklär ihm, wie sein Verhalten bei Dir ankommt und nimm den Druck raus, in dem er unter der Woche nicht mehr an den PC darf. Wochenende dann keine Ahnung 2 Stunden pro Tag oder wie ihr das halt möchtet. Wenn er weiß, dass es keine PC-Zeit gibt, dann fragt er auch nicht mehr und im übrigen finde ich, muss ein 4.-Klässler unter der Woche keine PC-Zeit haben, das hat nicht mal meiner in der 7. :-p

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Hallo,

ich denke, dass du sicher noch mehr Ausnahmen gemacht hast, als das eine Mal, sonst käme dein Sohn ja nicht auf die Idee, jeden Tag zuerst an den PC Zu wollen - kann das vielleicht sein?!

Desweiteren würde ich die PC Zeit auch ganz stark begrenzen und sollte es jeden Tag Hausaufgabentheater geben, weil er lieber an den PC möchte, würde ich die Zeit erst recht beschränken oder auch mal ne Zeit lang gar nicht dran lassen!

Dasselbe gilt für vergessene Sachen in der Schule. Mein Sohn hat nun die strikte Anweisung, dass er NICHTS mehr in der Schule lassen darf, weil ich dieses ewige "ich habs aber in die Schublade geräumt und vergessen" nicht mehr hören kann. Das kann mal passieren, aber irgendwann wurde es mir zu oft. Dann muss halt geschleppt werden!

Was bei meinem Sohn ganz gut geht, wenn ich ihm einfach mal ne Schüssel Gummibärchen auf den Tisch stelle, während er arbeitet ;-) und die ganze Sache einfach etwas gemütlicher mache!

Ihr müsst von dieser Schiene weg, dass Hausaufgaben nur gemacht werden, damit man an den PC und TV darf. Hausaufgaben müssen gemacht werden, weil sie Pflicht sind - Punkt!

lg

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Bei meinem Sohn habe ich Videospiele für die nächsten Monate komplett abgeschafft. Mich hat die ständiger Nerverei deswegen einfach zu sehr angekotzt.

Wenn er gelernt hat seine Aufgaben zu erledigen und sich auch mal anderweitig zu beschäftigen, bin ich bereit ihn wieder mal spielen zu lassen, aber nicht vor Weihnachten.

Abends darf, je nach Tagespensum und Verhalten, bis maximal 60 Minuten ferngesehen werden. Ansonsten sind Bildschirme Tabu, wenn sie nicht dazu deinen für Hausaufgaben oder ein anderes Projekt (z.B. er will selber ein Hörspiel aufnehmen)acht wird.

Schluss mit lustig. Ich hab mir das Geeier und Generve echt lange angeschaut. Wir haben alles gehabt von strengen Regeln und Smiley-Systemen bis zu mal locker nach Gefühl. Jetzt ist Ende.

Besonders gemein: Unsere Playstation ist unser Blu-Ray-Player, steht also immer sichtbar vor der Nase. Und Mama und Papa spielen selber ab und zu mal abends ein Stündchen. Damit muss er leben. Was der Kuchen darf, darf der Krümel noch lange nicht.

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#pro

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Bei mir wäre nach einer solchen Brüllattacke der PC für eine Woche weg. Das würde ich unmißverständlich so ankündigen.

Gruß

Manavgat

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sorry er macht die Hausaufgaben für sich und seinen weiteren Schulweg und nicht für dich

ich würd mich noch mal hinsetzen und ihm das klipp und klar erklären das du nicht mehr in der schule bist sondern er und er mit den Konsequenzen leben muß wenn er sie nicht macht

und pc usw ist bei uns so geregelt wenn theater gezicke usw dann nein und man kann alles sperren dann kann er davor sitzen und blöd aus der Wäsche schauen

und dann muß man sich ein paar tage wieder anstrengen um wieder dinge zu erarbeiten

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Hallo!

Der Text könnte auch von mir sein,
mein Sohn ist genauso.
Meine beiden dürfen in der Woche keinerlei Computer/Videospiele mehr spielen.
Sie dürfen erst ab Freitag Abend und das auch nur,wenn es in der Woche gut gelaufen ist.Das heißt die Hausaufgaben wurden aufgeschrieben,vernünftig und in angemessener Zeit erledigt und es wurde nichts an Schulmaterial vergessen.Sie müssen sich im Haushalt beteiligen und ihre Zimmer in Ordnung halten.Für all diese Pflichten gibt es Punkte und die werden am Wochenende in Spielzeit umgewandelt.Seitdem ist Ruhe!Fernsehen gibt es erst am Abend,das aber auch in der Woche.
Hausaufgaben werden bei uns immer nach dem Essen gemacht.
Die Jungs verabreden sich für den Nachmittag mit Freunden oder gehen zum Sport,danach sind sie zu kaputt für Hausaufgaben.

Liebe Grüße

Mascha