Hallo zusammen,
es geht um meine 7-jährige Tochter (1. Klasse).
Sie geht mit mehreren Kindern morgens zusammen zur Schule. Ich bringe sie immer zur nächsten Ecke, dort warten wir dann auf die anderen Kinder.
In den ersten Schulwochen habe ich sie jeden Morgen bis zur Schule begleitet. Irgendwann fing sie zu weinen an sobald ich mich von ihr verabschiedet habe. Manchmal auch schon vorher auf dem Weg zur Schule.
Nach ein/zwei Monaten ging es dann, sie weinte nicht mehr. Bis vor ca. 2 Wochen. Da fing sie an zu weinen als ich mich von ihr verabschiedet habe. Ich blieb hartnäckig und schickte sie mit den anderen Kindern los. Eine ihrer Freundinnen erzählte mir dann daß sie schon seit Tagen immer wieder in der Schule weint.
Ich muss dazu sagen daß sie schon immer Schwierigkeiten hatte sich von mir zu trennen. bzw. immer mal wieder....
Mit einem Jahr musste sie 2 mal in der Woche zur Tagesmutter, da ich wieder arbeiten musste. Dort hat sie jedes Mal geweint wenn ich sie abgegeben habe. Im Kindergarten das gleiche. Zwischendurch hat es für mehrere Wochen/Monate gut geklappt, dann kam mal wieder eine Phase wo sie jeden Morgen weinte....
Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt mit ihr zum Psychologen zu gehen. In der Kindergartenzeit hab ich mal den Kinderarzt gefragt. Der meinte nur er vermutet daß die Weinerei für sie schon quasi mit zum Alltag gehört und sie es einfach, wie ein "Ritual" jeden Morgen macht.
Mich macht das Ganze echt fertig. Eben hat sie wieder geweint als ich mich an der Ecke verabschiedet hab. Es tut mir weh sie so leiden zu sehen, andererseits bin ich ehrlich gesagt ziemlich genervt!
Wenn ich sie frage warum sie weint zuckt sie nur mit den Schulten. Auch wenn sie gut gelaunt ist und ich sie frage warum sie morgens immer weint kann sie es mir nicht sagen.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter 
Soll ich sie morgens vielleicht wieder bis zur Schule begleiten? Das fühlt sich für mich aber eher wie ein Schritt zurück an....
verzweifelte Grüße....
BKS 
Alles in Allem tut sie sich ja selber auch keinen Gefallen. Ihre Freundinnen sind teilweise schon leicht genervt wenn sie wieder anfängt zu weinen. Dann kommen schon so Fragen wie :" Warum weint sie denn jetzt schon wieder"?"
Ich kanns verstehen. Als Kind hätte ich auch keine Lust auf so eine "Heulsuse"....
Kennt das jemand von euch und hat einen Tip für mich?
Weinen auf dem Schulweg...wann hört es auf??
Hallo!
Hast du mal mit der Klassenlehrerin gesprochen? Vielleicht gibt es Situationen in der Schule, mit denen sie nicht gut zurecht kommt.
Würde es denn etwas bringen, wenn du deine Tochter bis zur Schule begleitest oder würde es das Weinen nur aufschieben? Unter Umständen wäre es ihr direkt vorm Schulgebäude unangenehm, weil es ja auch andere Klassenkameraden und ältere Kinder mitbekommen. Was möchte deine Tochter denn?
LG Silvia
Vielen Dank für Deine Antwort. Mit der Lehrerin hab ich schon gesprochen. In der Schule ist alles ok. Sie war ganz erstaunt als ich ihr sagte das meine Tochter immer weint.
Wenn ich sie zur Schule bringe weint sie trotzdem. Dann halt nur 5 Minuten später 
Unangenehm scheint es ihr nicht zu sein.Denn es bekommen schon einige Kinder mit morgens. Halt die die mit ihr zusammen gehen. Sie hat auch schon mitten auf dem Schulhof morgens geweint. Ich denke sie kann es einfach nicht kontrollieren. Ob da 100 Kinder drumherum stehen oder nicht kriegt sie nicht mit in dem Moment.
Hallo!
Wenn sie auch dann weint, wenn du sie zur Schule bringst, würde ich das nicht machen. Es hilft ihr ja nicht und das Risiko, dass andere Kinder sie damit aufziehen, ist größer. Einfach weil es mehr mitbekommen.
Es ist schwer, wenn man als Mutter sieht, dass es dem eigenen Kind nicht gut geht. Aber wenn es wirklich "nur" der Trennungsschmerz ist und ansonsten nichts vorgefallen ist, würde ich versuchen, den Abschied möglichst kurz zu fassen. Also eher spät zum Treffpunkt gehen, so dass die Kinder direkt losgehen, sie liebevoll aber kurz verabschieden und nicht lange hinterherwinken sondern direkt wieder gehen usw. So kannst du deiner Tochter signalisieren, dass alles okay ist. Die Idee mit eine Art Glücksbringer etc. finde ich auch gut.
LG Silvia
Hallo!
Sprich mal mit der Lehrerin, vielleicht hat Sie Indizien dafür im Tagesablauf, warum es zur Heulerei kommt. Vielleicht kommt sie nicht so gut zurecht in der Schule / Pause, vielleicht kommt es ihr aber auch nur so vor (Selbstwertproblematik).
Wenn es keine objektiven Gründe gibt, an denen man arbeiten kann, würde ich mir professionelle Hilfe holen bevor es sich verfestigt. Vielleicht machst auch Du unbewusst was falsch und es reicht wenn ein Dritter unbeteiligter einfach die Situation begutachtet.
Vielleicht hat der KiA Recht mit der Ritualisierung ....
Im KiGa von Sohn gab es ein Mädchen, das ein halbes Jahr die ganze KiGa-Zeit geweint hat und es wurde in diesem halben Jahr nicht besser. KiGa war ihr nicht unbekannt, weil sie jeden Tag bis dahin ihren Bruder begleitet hatte. Nach langem Überlegen haben sich KiGa und Eltern dafür entscheiden das Kind ein den Nachbar-Kiga zu schicken (300 m weiter weg) und da hat es ab dem ersten Tag anstandslos geklappt. - War wohl auch "irgendwas in den falschen Hals bekommen" und war nicht mehr gut zu machen.
LG, I.
Hey,
versuch es doch mal mit einer Kleinigkeit von dir, die du ihr mitgeben kannst...zum Beispiel ein Halstuch, das riecht schön nach Mama
Ansonsten vielleicht ein kleiner Stein als Handschmeichler für die Hosentasche? Du hast einen und sie und so seit ihr verbunden solange sie unterwegs ist. Oder ihr flechtet euch gegenseitig ein Armband?
Vielleicht hat sie sich wirklich an das Weinen gewöhnt und es gehört zum "Programm", aber bevor ich das so hinnehmen würde, würde ich es mit oben genannter Methode versuchen (hilft bei meinen Kindern immer prima, wenn sie mal sehr anhänglich sind) oder auch mit extra Portionen Kuscheln über Tag.
Liebe Grüße von Lena
Mein Sohn ist ein kleines Sensibelchen und generell sehr auf mich fixiert. Im Kindergarten gab es jedes Jahr aufs neue Heulerei beim Abschied. Nach ein paar Wochen wurde es besser, aber spätestens nach den nächsten Ferien fing es wieder an. Auch der Schulbeginn war nicht ganz leicht.
Wichtig ist, dass du dein schlechtes Gewissen ablegst! Es geht ihr in der Schule nicht schlecht, sie wird gut behandelt und im Prinzip macht ihr es ja auch Spaß (natürlich bitte vorher abklären, ob das wirklich so ist ).
Und das sagst du ihr jeden Morgen. Schau ihr in die Augen und sag: "Ich wünsche dir einen schönen Tag! Ich hab dich lieb und du hast keinen Grund zu weinen, alles ist gut und ich hole dich nachher wieder ab!"
Dann drehst du dich um und gehst. Kurz und knapp.
Klingt hart, aber nach ein paar Tagen müsste es besser sein.
Danke für deine Antwort.
Genauso wie du es vorgeschlagen hast rede ich jeden Morgen mit ihr. Ich hab eben schon gedacht das hätte ich geschrieben
Sie sagt sie fühlt sich wohl in der Schule. Sie wird weder geärgert noch ausgeschlossen.
Dann zeig Deiner Tochter doch auch mal, dass das Weinen Dich nervt und gehe nicht so auf das "Fehlverhalten" ein.
Nicht herzlos, aber kurz und schmerzlos: " Nein, ich kann das jetzt gar nicht leiden, dass Du weinst, das ist unnötig. Bis später!"
Sie merkt doch instinktiv, wie sich Dich kriegen kann und versucht es so immer wieder- und Du springst darauf an, indem Du Dir Sorgen machst, Mitleid hast und immer wieder das Abschied nehmen thematisierst.
Auch dir Danke für deine Antwort.
Ich halte den Abschied morgens immer recht knapp. Sag ihr das alles gut ist, sie keinen Grund zum Weinen hat und schiebe sie dann quasi hinter den anderen her.
ich habe ihr auch erklärt daß sie nicht nur uns mit der Weinerei nervt. Sie sieht das dann auch immer ein aber am nächsten Morgen geht's wieder los.
Ich hab echt schon alles durch. Mache das ja schon ein paar Jahre mit...
Hm, schwierig...kann sie vielleicht jemand anderes als Du zu dieser Ecke bringen? Oder vielleicht auch mal eine neutrale Person mitnehmen, die den Abschied beobachtet und dann bewertet. Wenn Du schon ein paar Jahre diesen Streifen mitmachst, kannst Du vielleicht gar nicht mehr neutral bewerten, was jetzt gut läuft und was nicht, was richtig ist und was falsch?
Das Beispiel unten hat jetzt nichts direkt mit Eurer Situation zu tun, will damit aber aufzeigen, dass a manchmal ein Blick von außen hilfreich und manchmal auch ganz einfach ist um eine Situation zu ändern, wenn man zu sehr darin verstrickt ist:
Eine Bekannte von mir war sogar mal mit ihrer Tochter bei einer Erziehungsberatungsstelle, weil die Tochter -noch relativ jung- ihrer Meinung nach unbändig und erziehungsresistent war.
Raus kam dann ziemlich schnell, dass meine Bekannte bei JEDER Aufforderung immer monoton und genervt ein Bitte hinterhergeschoben hat ...also : " S. kannst Du jetzt mal bitte hierher kommen" "S. jetzt komm doch jetzt mal bitte." " S. jetzt bitte ich Dich zum 3x....komm jetzt endlich!"
Eine Bitte ist eine Bitte und keine Aufforderung. Irgendwas wurde dann im Elterntraining an Stimmlage und an der Erwartungshaltung an die Aufforderung gedreht( nicht 10 x Bitten, sondern einmal sagen und wirklich erwarten) gedreht und es wurde schnell besser. Die Tochter ist ein tolles Mädchen und es ist keine Spur von nicht erziehbar oder ähnlichem geblieben.
Wenn es Deiner Tochter gut in der Schule geht und sie es auch phasenweise ohne Tränen schafft, ist es in dem Altern meiner Meinung nach wirklich ein Ding zwischen ihr und Dir und keine " Störung" irgendeiner Art.
Äußert sich die Trennungsangst "nur" vor der Schule?
Schläft sie allein? Geht sie allein irgendwelchen Hobbies nach? Geht sie ohne Weinen beispielsweise zum Geburtstag? Gibt es andere Situationen, bei denen sie weint, wenn sie allein etwas macht/machen soll?
Meine Tochter (10) hatte all diese Ängste und sie befindet sich seit letztem Sommer in Therapie. Deshalb frage ich.
Danke für deinen Hinweis.
Sie schläft alleine. Sie übernachtet auch bei Freundinnen. Mal geht es gut, mal nicht.
Sie hat einmal die Woche Tanztraining. Dort ging sie bis vor einem Jahr alleine hin. Mal mit mal ohne Tränen. Letztes Jahr übernahm ich die Betreuung der Tanzgruppe und bin zwangsläufig beim Training dabei.
Es ist halt mal so mal so. Teilweise weint sie auch wenn sie nachmittags bei einer Freundin spielt. Oft klappt es aber auch gut.
Ich bin gespannt. Morgen hat sie sich mal wieder verabredet
Ich muss ehrlich sagen das ich auch schon drüber nachgedacht habe mit ihr zu einem Psychologen zu gehen
Bei uns wurde es immer schlimmer. Irgendwann war es soweit, dass sie gar nicht mehr zur Schule wollte.
Sie macht seit letztem Sommer eine Verhaltenstherapie und es hat schon waaahnsinnig viel geholfen. Sie geht gern zur Schule, schläft wieder im eigenen Bett, geht zu Geburtstagen....
Üben müssen wir noch, dass jemand hier schläft und sie letztendlich auch woanders schlafen kann und dass Sie mit einem Hobby anfängt.
Sie soll soweit kommen, dass sie problemlos ins Schullandheim fahren kann, das war bis jetzt absolut nicht möglich.