Wie ist das Niveau in der Schule im Vergleich zu früher?

Sorry, hier noch mal ohne Fehler bei der Umfrage :-)

Hallo zusammen,

weiter unten wird ja heiß diskutiert und ich lese immer wieder, dass die Kinder heute viel mehr leisten müssen als wir früher.

Wie ist das denn in Eurer Wahrnehmung? Mögt Ihr an der Umfrage teilnehmen?

Wenn man mit Professoren und Gymnasiallehrern spricht, dann sinkt das Niveau von Jahr zu Jahr. Das deckt sich auch mit meiner eigenen Erfahrung bzw. innerhalb der Familie.
Auch Winterhoff bestätigt das in seinen Büchern.

Bin wirklich gespannt, wie Ihr das seht.

Viele Grüße
ballroomy

Wie empfindet Ihr das Niveau an den Schulen?

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Ich denke, dass diese Beurteilungen immer sehr subjektiv sind. Wer WEIß denn noch, was er vor 20-30 Jahren in der Grundschule gelernt hat? #kratz

Woher wollen Leute wie Winterhoff das eigentlich wissen?

Und auch Untersuchungen zum Thema sind schwierig:

Es gibt zum Beispiel eine Studie, in der Aufsätze von Schülern heute und vor 30 Jahren verglichen wurden.

Auf den ersten Blick machten Kinder vor 30 Jahren weniger Rechtschreibfehler. Auf den 2. Blick stellte man fest: Vor 30 Jahren nutzten die Schüler einen wesentlich geringeren Wortschatz und schrieben viel mehr fehlervermeidend als die heutigen Schüler ("Die Kekse sind gut" statt "Die Plätzchen sind lecker").

Mich würden vernünftige Untersuchungen zum Thema sehr interessieren, leider kenne ich keine.

Und wenn ich die Notizen mancher Eltern, die mir gegenüber immer behaupten: "WIR haben ALLE noch richtig schreiben gelernt" so lese... bemerke ich oft: "Nein, WIR haben es NICHT "alle richtig gelernt!" #schein ;-)

LG

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Wie so oft: Daumen hoch!!

LG,
Natalia, die auch hier bei Urbia denkt: so viel zu "damals haben wir alle richtig schreiben gelernt"

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In Bezug auf die Grundschule stimme ich Dir auf jeden Fall zu: Wer weiß schon noch, was er vor 20 Jahren gelernt hat, welche Maßstäbe Werden zum Vergleich herangezogen? Ich habe zB sicher mehr Aufsätze geschrieben als mein Sohn, musste dafür aber kein Referat vortragen oder etwas in Gruppen erarbeiten.

Untersuchungen zur sinkenden Studierfähigkeit gibt es gleichwohl - natürlich gibt es da je nach Bundesland und auch fachspezifisch Unterschiede, aber das ist schon belegt. Das heißt nicht, dass das Abi gar nichts wert ist (und hängt auch nicht mit G8 zusammen), aber es scheint so zu sein, dass Stoff eher schnell "reingezogen" wird und grundsätzliche Methoden zum Wissenserwerb weniger wichtig sind.

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Hallo
In welchen Bereichen:
Sozialverhalten.
oder Leistung
oder der Vergleich was früher von den Kids verlangt wird gegen heute

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Ich meine die Leistung also z.B. Matheniveau heute im Vergleich zu früher.

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Das Niveau ist in Deutsch sehr hoch,aber die Lehrerin fordert auch viel.Englisch wird auch schon sehr viel gefordert.
Mathe ist normal.
Aber uns ist es recht dann hat sie es am Anfang in der weiterführende nicht so schwer.
Lg

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Also hier nochmal: Ich sehe kein gesunkenes Niveau, eher im Gegenteil

Meine Tochter macht in der 3. Klasse in Deutsch und Mathe ziemlich genau das, was wir auch gemacht haben. HSU ist eindeutig mehr geworden, genauso Musik und Religion. Etliches, was meine Tochter jetzt wissen muss, wurde bei uns erst in der 5. oder sogar 6. Klasse verlangt. In Musik haben wir nur gesungen, in Religion viel gemalt, Geschichten gehört und gelegentlich etwas auswendig gelernt, das wars. Heute ist das ganz anders.
Am meisten hat sich das Bewertungssystem geändert, zumindest an unserer Schule:-[, Das hat aber mit dem Niveau nichts zu tun.

Mein Sohn geht in die 8. Klasse und ich finde, er leistet viel. Natürlich ist es schwer zu vergleichen, da er ja G8 geht und ich damals noch G9, aber vieles kommt früher dran als bei uns damals. Auffällig finde ich die anspruchsvollen Nebenfächer, selbst in Sport, Musik oder Kunst steht schnell mal ein 5er im Zeugnis. Er muss überall Leistung bringen.

Außerdem bleibt insgesamt wenig Zeit um den Stoff zu üben oder zu vertiefen. Man hofft halt, das die Schüler das in Eigenarbeit zu Hause hinbekommen.

Auch beim Abitur selbst sehe ich kein gesunkenes Niveau. Früher mussten wir halt in nur 4 Fächern Abitur schreiben, dafür in zweien auf Leistungskursniveau, heute sind es 5 Fächer, alle GK-Niveau. Die Prüfungen sind in ihren Anforderungen ziemlich gleich geblieben.

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Hi,

das Niveau ist gesunken. Wir hatten erst kürzlich eine Diskussion im Familienkreis. Schwiegervater Jahrgang 37, Schwager Jahrgang 53, meine Mann und meine Schwägerin Jahrgang 65+ - unisono: Niveau gesunken.

Die Menge (tlw. unnötiger) Fächer hat sich erhöht. Ein Beispiel ist Englisch, das nicht ausgebildete Lehrer in der Grundschule lehren. In der 5. Klasse müssen dann die Englischlehrer die falsche Aussprache usw. wieder korrigieren, die sich bei den Kindern eingeschlichen hat.

VG
Gael

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"das Niveau ist gesunken. Wir hatten erst kürzlich eine Diskussion im Familienkreis. Schwiegervater Jahrgang 37, Schwager Jahrgang 53, meine Mann und meine Schwägerin Jahrgang 65+ - unisono: Niveau gesunken."

Und woran macht ihr das fest?

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Wir hatten u. a. die Rechenleistungen, die gefordert wurden verglichen (Abi-Jahrgang), auch das Allgemeinwissen usw. Detaills kann ich jetzt nicht mehr 100% benennen. Naja, unsere Familie sind alles halbe Mathegenies (außer mir - mein absolutes Horrorfach#schwitz). Naja, und mein Schwiegervater unterrichtet u. a. (nebenher) Meisterlehrgänge bei der IHK - auch da: Niveau gesunken in den letzten 25 Jahren.

Vergleich war insofern vorhanden, als die zwei Nichten ihr Abi vor zwei Jahren bzw. letztes Jahr gemacht haben (studieren jetzt beide Mathe und Psychologie). Jedenfalls kamen die "älteren Semester" zu dem Schluss, dass sich das Niveau gesenkt hat (ist aber, das denke ich jedenfalls, sicherlich auch von Bundesland zu Bundesland unterchiedlich).

VG
Gael

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Hallo!

Meiner Meinung nach ist das echt von den Voraussetzungen abhängig, sprich vom sozialen Status, dem Bildungsniveau der Eltern, dem Milieu des Umfeldes.

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie groß der Unterschied bei der Einschulung ist zwischen Kindern, die in einem "gehobenen" Stadtteil aufwachsen und Kindern, die in einem "Brennpunkt" aufwachsen.

Die einen können schon lesen, kennen die Buchstaben, schreiben schon erste Wörter, zählen bis weit über 100 und haben dabei eine Zahlvorstellung, ... Das muss noch nicht mal von den Eltern erzwungen worden sein, sondern ging teilweise vom Kind aus.

Die anderen können noch nicht einmal ihren Namen schreiben und haben eine falsche Stifthaltung, zählen bis max. 10, müssen üben, wie die Dinge in ihrem Schultornister heißen ...

Das ist mal locker ein halbes bis ein ganzes Schuljahr Unterschied. Dabei sind die Kinder der einen Familien nicht per se schlauer oder dümmer. Wachsen einfach nur in unterstützenden, stabilen Verhältnissen auf.

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Wohl eher gesunken... Ich (*1975) habe in meinem Zeugnis der 1. Klasse schriftlich stehen, dass wir bis 100 gerechnet haben... Hier wird zur Zeit im Jahrgang 1 bis 20, in der 2. Klasse dann bis 100 gerechnet.
Meine Tochter geht jetzt in die 3. Klasse. Mein Gefühl sagt, dass insgesamt das allgemeine Niveau gesunken ist, aber dafür teilweise sehr spezifische Leistungen erwartet werden...

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*Ich (*1975) habe in meinem Zeugnis der 1. Klasse schriftlich stehen, dass wir bis 100 gerechnet haben*

DU hast drinstehen, dass IHR bis 100 gerechnet habt?

Oder hast DU drinstehen, dass DU bis 100 gerechnet hast? ;-)

Wir unterrichten jahrgangsübergreifend, und in den Zeugnissen einiger meiner Erstklässler stehen auch Sachen wie: "Rechnet bereits Aufgaben im Hunderterraum" und "durchschaut, wie das Einmaleins funktioniert".

Das erwarte ich aber noch lange nicht von jedem Erstklässler.

Im Übrigen ist "bis 100 rechnen" nicht gleich "bis 100 rechnen".

Wenn man Ende des 1. Schuljahrs mal Aufgaben wie 40+60 rechnet, hat man bis 100 gerechnet. Das können viele Erstklässler bereits Anfang/ Mitte des 1. Schj.

28+47 wäre aber ne ganz andere Nummer.

LG

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WIR haben bis 100 gerechnet, ICH hingegen sehr sicher...!
Als Mathelehrerin kenn ich den Unterschied zwichen 40 + 60 und 28 + 47 durchaus, danke.
Auch meine alten Arbeiten aus dem Gym habe ich noch - nein, ich hatte keine Extraaufgaben - die Themen werden jetzt immer später behandelt...

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Huhu,

Möchtest Du wissen, ob sich das Stoffniveau oder das Leistungsniveau verändert hat?

Ich kann bisher (3. Klasse) nur sagen, dass sich die Didaktik und die Lerninhalte verändert haben. Aber das muss ja auch so sein, denn heute sind andere Fähigkeiten und anderes Wissen wichtig als noch vor 30-40 Jahren. Mein Sohn lernt heute in Mathe schon Wahrscheinlichkeitsrechnung, das hatten wir definitiv noch nicht in der Grundschule. Ich glaube, die Welt wird immer "wissender", und so der Schulstoff immer mehr, so dass man da logischerweise immer nachjustieren muss und dafür manche Themen rausfliegen.

Ich hatte in der 5. Klasse noch Handarbeiten! Der volle Horror, Stricken und Häkeln! #schock

Ich glaube, das Stoffniveau passt schon so. Leistungsniveau? Keine Ahnung...

LG

Hanna

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Na wenn der Herr Winterhoff das sagt, wird's sicher stimmen #augen

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Und auch hier: danke ;-)

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Jau, der ist schließlich "Fachmann"! #rofl

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Ich finde, dass sich die Didaktik verändert hat und dass Kinder viel zu früh mit abstraktem Denken und Transferaufgaben konfrontiert werden, ohne, dass überhaupt die Grundlagen sitzen. Da wird geschrieben nach Gehör, da wird die gleiche Aufgabe auf vier verschiedene Arten gestellt. Da werden absichtlich schwierige Aufgaben verteilt, von denen Kinder vorher noch nichts gesehen haben (VERA!), da werden Lückentexte ausgefüllt, da müssen sich die Kinder an Gruppentischen organisieren und selbstständig irgendwelche Wochenpläne, Referate, be- und erarbeiten und und und. Ich finde, dass das die Kinder durcheinander bringt. Vieles davon gehört in die Erwachsenenwelt, aber nicht in die Grundschule.
Auf der anderen Seite fehlt es an Auswendiglernen, an Erlernen und Aufschreiben von Grundregeln an einüben und trainieren von Merksätzen, an einem Fundament, auf dem man aufbauen kann. So sehe ich den Unterschied zwischen früher und heute.