Einschulung mit Entwicklungsverzögerung

Hallo!
meine Tochter soll im Sommer eingeschult werden. Da sie vor allem in der Grobmotorik, aber auch etwas in der Feinmotorik und in der Kognition entwicklungsverzögert ist, haben wir um ein Gutachten gebeten und um sonderschulpädagogische Unterstützung in der Schule. Das Gutachten rät nun, meine Tochter auf einer Schule für motorisch und körperlich behinderte Kinder einzuschulen. Zudem soll sie zieldifferent unterrichtet werden.
Wir haben uns nun die Schule angeguckt und sind nicht unebdingt abgeneigt. Es besteht immer noch die Chance von dort wieder auf eine Regelgrundschule zu wechseln, falls sie den Rückstand aufholen sollte. Allerdings überlegen wir auch, eine Waldorfschule zu wählen. Würde sie da auch hinpassen?! Hat da Jemand Erfahrung?

Ich würde mich über Rückmeldungen freuen!

Vielen Dank :-)

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Ihr macht den klassischen Fehler. Ihr glaubt alles, was die Schule/das Schulamt euch erzählt.
Kennst du schon die Homepage www.rehakids.de? Dort kannst du dich mal anmelden und dort findest du auch eine eigene Rubrik für Schule.
Ansonsten...
Ein Kind, welches lernzieldifferent eingeschult wird, lernt nicht nach Regelschullehrplan. Es lernt langsamer. Nun sag mir mal ganz objektiv betrachtet, wie dieses Kind es je schaffen soll, zurückgeschult zu werden und nach Regelschullehrplan beschult zu werden? Wie groß ist denn die aktuelle Entwicklungsverzögerung? Die muss ja doch schon sehr gravierend sein, wenn eine Beschulung in einer Förderschule inFrage kommt.
Mein Jüngster hat einen IQ von 50 - also eindeutig geistig behindert, dazu kommt noch eine seelische Behinderung und mehrere körperliche Behinderungen - er wird inklusiv in einer Regelgrundschule beschult. Aber ja, er wird natürlich lernzieldifferent unterrichtet.
Mein Ältester hat einen IQ von 100, ist aber seelisch behindert. Er wird an der gleichen Schule ebenfalls inklusiv unterrichtet - aber lernzielgleich.
Waldorff...nun da ist weniger die Frage ob sie dahin passt, sondern ob ihr euch mit dem System anfreunden könnt.

Informiert euch auch darüber, wie es mit dem Transport aussieht.

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Einmal Föderschule bedeutet entgegen der langläufigen Meinung nicht zwangsläufig immer Förderschule.
Es gibt etliche Möglichkeiten, die Kinder zurückzuschulen, vorallem in der GS ist das meist gut möglich. Ein Mädchen aus der Klasse meiner Tochter war zB die ersten beiden Schuljahre auf der FS und hat das 2. Schuljahr dann auf der Regelschule wiederholt. Jetzt in der 3. Klasse ist sie voll mit dabei, guter Durchschnitt würde ich sagen. Wenn alles so weiter läuft wie bisher, wird sie zumindest auf die Realschule wechseln. Und dieses Mädchen ist kein Einzelfall.

Förderschule haben im Gegensatz zu Regelschulen einfach die Möglichkeit gezielt auf die Probleme des Kindes einzugehen, und es gibt Zeit für die einzelnen KInder. In einer Regelschule laufen diese Kinder trotz Unterstützung oft einfach nur irgendwie mit.

Die gleiche Angst hätte ich auf der Waldorfschule. Wahrscheinlich wird sie dort ganz zufrieden sein und mitschwimmen, ob sie allerdings optimal gefördert wird, wage ich zu bezweifeln.

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Hallo,

hättet ihr vielleicht die Möglichkeit sie vorher in eine Förderklasse zu geben? Ich weiß nicht wie es bei euch heißt aber bei uns gibt es eine Grundschulförderklasse. Hier können die Kinder hin welche einfach noch nicht so weit sind, für den Kindergarten aber schon zu reif/alt. Dort werden die Kinder super auf die Schule vorbereitet. Unsere Tochter ging ein Jahr in diese Klasse. Es wurde viel die Feinmotorik geschult und es wurde immer eine Stunde "Unterricht" gehalten und eine Stunde freies Spiel. Vielleicht wäre das ja erst einmal eine Möglichkeit. Unsere Tochter hat sich in diesem Jahr wahnsinnig entwickelt.

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Das gibt es bei uns leider nicht. Ich glaube, das wäre perfekt :-(

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Hallo!

Kurz zu uns:
Louis' Epilepsie wurde erst mit 5.5 Jahren eingestellt und somit ist seine Entwicklung in allen Bereichen verzögert. Das Gutachten hat den Förderbedarf körperliche und motorische Entwicklung festgestellt und er wird zielgleich unterrichtet. Allerdings stand kurzzeitig auch geistige Entwicklung im Raum...
Er ist an einer Regelschule, aber als Förderkind. Die Schule hat schon seit Jahren Erfahrung mit Inklusion. Im normalen Unterricht ist zu 70 % eine Förderlehrerin mit dabei und zusätzlich hat er (und auch Regelkinder) noch 3 Förderstunden.

Unsere Erfahrung:

Ich denke, es war für uns die richtige Entscheidung. Es läuft nicht alles auf Anhieb und er ist auch kein Überflieger - aber die Zusammenarbeit von Lehrern, Therapeuten und uns Eltern klappt. Ein Großteil der Probleme lag auch daran, dass Louis mit nicht ganz 6 Jahren eingeschult wurde : da ist das Sozialverhalten, Konzentration noch nicht so wie bei Kindern, die schon 7 sind...

Bei uns war die Prognose ausschlaggebend : die Epilepsie ist jetzt eingestellt und wir hoffen, dass er alles aufholen kann! Auch war uns das soziale Umfeld wichtig, mit der Förderschulen hätten wir ihn eher ausgegrenzt. ..

LG