Kleine Entertainer ja- Schüchtere und ruhige Kinder nein ?

Hallo
Das ist irgendwie ein total blödes Thema aber das beschäftigt mich immer wieder mal deshalb interessiert mich mal die Meinung anderer
Wie man schon erahnen kann geht es um schüchterne/stille Kinder und Kinder die gerne im Mittelpunkt stehen...quasi kleine Entertainer
Meine Tochter wird dieses Jahr 18 und war schon immer ein stiller,schüchterner Mensch der Aufmerksamkeit hasst ,es vermeidet im Mittelpunkt zu stehen und viiiell nachdenkt
Für mich ist das einfach ihr Charakter, sie hat keine Probleme den Mund aufzumachen wenn es nötig ist und wie sie bei Praktikas & Co schon gezeigt hat kommt sie auch da gut zurecht

Also sehe ich da echt keinen Anlass irgendwas zu ändern, das was wichtig ist klappt

In der Schule hatte sie mit den Lehrern damit nie ein Problem, klar je nach Mitarbeitsbenotungssystem war mal eine nicht so tolle Note dabei aber bisher hatte sie immer recht gute Lehrer die sich da mehr Gedanken machten und nicht x mal starres melden (wo egal ist was gesagt wird, hauptsache irgendwas vom Thema) = Note y
Im Gegenteil, die Lehrer schätzen ihre ruhigen Art und wissen das sie mit ihr eine Schülerin haben die gewissenhaft arbeitet und auf die man sich verlassen kann(Worte ihrer Lehrer)
Sie hat ihre guten Freunde, bei den Mitschülern sind halt immer mal welche dabei die sich über sie aufregen weil sie nicht jeden Mist mitmacht (ein Engel ist sie sicher nicht aber sie weiß wo die Grenzen sind und macht in der Schule wenig Mist) wie zB. Klassenbuch verbrennen und dann heimgehen weil es dann ja nicht auffällt das die Klasse nicht da ist (??)
Sie denkt halt auch über die Konsequenzen nach , aber das juckt sie nicht, man muss ja nicht mit allen aus der Klasse befreundet sein :-)
Über die Jahre habe ich immer mal wieder von Freunden,Bekannten und auch Arbeitskollegen gehört das ich ja was ändern muss, denn als schüchterner und ruhiger Mensch kommt man ja zu nix:-[
Darüber hab ich mich immer wieder aufgeregt weil ich es einfach nicht verstehe warum es falsch ist so zu sein
Ich persönlich bin der Meinung das jeder so sein darf wie er ist, solange es im Rahmen ist
Zu meiner eigenen Schulzeit war es so das die Lehrer total gegen die Stillen waren, diejenigen die immer rein riefen, bei allem gleich am rumschreien waren und eine Show wie noch was abzogen wurden sogar oft noch gelobt weil sie sich ja so angeregt am Unterricht beteiligen und so einen starken Willen hätten.. Das man auch in normaler Lautstärke am Unterricht teilnehmen kann und das ohne eine Show abzuziehen wurde irgendwie seltenst erwähnt
Ich habe die Erfahrung gemacht das es als toll empfunden wird wenn ein Kind wie ein kleiner Entertainer ist und das alles was es macht ja toll und lustig ist aber Kind das eben nicht dauernd im Rampenlicht stehe will? #nanana
In den Schulen hier bei uns habe ich wie gesagt zum Glück mit meiner Tochter gute Erfahrungen gemacht aber die Erfahrung "still = nicht gut" und "laut=gut" aber von anderen Schulen und bei Menschen die ich kenne mache ich immer wieder die Erfahrung das Schüchtern als Negativ angesehen wird ...Ich sag nur "Stille Wasser sind Tief" ;-P
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht ? Wie schlagen sich eure schüchternen Kinder durchs Leben ?

Liebe Grüße

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Hallo,

meine Tochter ist nicht schüchtern, steht aber auch nicht im Mittelpunkt. Wobei ich noch nicht, weiß, wie das werden wird.

Ich war auch eher zurückhaltend (im Gegensatz zu meinem Bruder, der war überall der Chef :-D).

Mein Bruder hat 2 schüchterne Gesellen.

Der eine wird im kommenden Jahr sein 1. Staatsexamen machen, der andere macht jetzt Abitur.

Beide kommen sehr gut im Leben zurecht.

M.E. ist das Charaktersache. Ob jemand sein Leben meistert, hängt von sehr vielen Faktoren ab.

Und wenn das die Art Deiner Tochter ist und sie damit gut vorwärts kommt, warum solltest Du daran etwas ändern müssen?

GLG

2

Das hängt ganz davon ab, ob sie mit sich zufrieden ist.

Findest sie sich okay? Kann sie damit leben, wenn manchmal andere den Vortritt bekommen, weil sie laut "hier" schreien? Leidet sie darunter schüchtern zu sein.

Ich war immer schüchtern/zurückhaltend bis hin zu verstockt (so andere). Bis hin zu dem Punkt, wo ich mir schlechte Noten eingefangen habe, weil ich den Mund nicht aufbekommen habe oder mein Studium abbrechen musste, weil ich Probleme nicht kommunizieren konnte.

In meinem Fall wurde jetzt als Erwachsene, nachdem ich im Leben große Schwierigkeiten mit mir selber hatte, eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung festgestellt.

Stille Wasser mögen tief sein, aber im Alltag hat das Umfeld eben nur bis zu einem gewissen Grad Zeit und Lust diese Tiefen auszuloten.

Wie gesagt: Ein Problem ist es, wenn sie unter ihrem eigenen Verhalten leidet und sich damit wirklich konsequent selber im Weg steht.

3

Hallo
Nein sie ist zufrieden, sie weiß wann sie den Mund aufmachen muss und hat auch kein Problem mit Diskussionen, nur ist sie nicht jemand der das dann lautstark vor der ganzen Klassen macht

"Stille Wasser mögen tief sein, aber im Alltag hat das Umfeld eben nur bis zu einem gewissen Grad Zeit und Lust diese Tiefen auszuloten."
Muss das Umfeld ja auch nicht, wie gesagt, sie weiß wann sie was tun muss und es ist nicht so das ihr jeder erstmal jedes Wort aus dem Mund nehmen muss :-)

LG

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Unser Sohn ist 13 und auch eher ruhig. Nie würde er in der Klasse den Hampelmann spielen oder sich in den Vordergrund drängen. Er meldet sich nur, wenn er auch etwas zu sagen hat und ist nicht gerade geschwätzig (manchmal muss man ihm pubertätsbedingt die Informationen aus der Nase ziehen). Aber die Lehrer mögen und akzeptieren ihn, wie er ist. Er ist unproblematisch und man kann ihn auch neben plappernde Kinder setzen, was Lehrer oft sehr schätzen. Aber er hat einen starken Willen, diskutiert überzeugend und redet einen in Grund und Boden, wenn es wichtig für ihn ist. Dabei wird er weder laut noch unverschämt. Und das ist für uns die Hauptsache.... Er fühlt sich nicht unwohl und kommt sehr gut in der Schule zurecht, hat Freunde und weiß was er will, auch wenn er das nicht jedem ungefragt auf die Nase bindet.

Wir würden ihn nicht ändern wollen. Beruflich ist es sicher besser, wenn z. B. ein Vertriebler eher wortgewandt und gesprächig ist. Für jedes Naturell findet sich etwas passendes. Manchmal ändern sich die Menschen im Laufe ihres Lebens mit steigendem Erfolg oder Misserfolg in eine andere Richtung. Allerdings ist es schon so, dass fleißige und unauffällige Kollegen eher bei Beförderungen übergangen werden. "Tue Gutes und sprich darüber", sagte mein Vater immer. Etwas Klappern gehört zum Handwerk damit man nicht komplett übersehen wird.

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Also ich finde, es wird dann zum Problem, wenn ein/e SchülerIn sich nicht beteiligt und wenn von mir angesprochen

auf den Boden kuckt, sich hinter den Haaren, dem Basecap versteckt

leise unverständliches Zeug murmelt/nix sagt und mich mit großen Kulleraugen ansieht

möglicherweise zu heulen anfängt, weil es nix beitragen kann.

Ich würde zwischen ruhig (und überlegt) und schüchtern unterscheiden wollen. Ruhige Kinder kommen auch ans Ziel, schüchterne (verklemmte) Rührmichnichtan sind durchaus benachteiligt und da müsste man dann auch was tun.

Gruß

Manavgat

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Hallo!

Ich bin/war auch so ein in der Schulzeit extrem schüchternes Mädchen. Für mich hat sich das durchwegs negativ ausgewirkt, mir kam nie die Anerkennung / Unterstützung zu die ich verdient / gebraucht hätte, die kam eben nur von sehr engen Menschen, die sozusagen quasi von den Augen ablesen konnten. #augen
Während des Studiums habe ich sehr an mir gearbeitet um diese Schüchternheit loszuwerden und kann jetzt behaupten, den Mund auftun zu können ohne vorab einen Adrenalin-Kick zu haben oder mir die Dinge und alle Eventualitäten bis ins kleinste Detail überlegen zu müssen, so dass letztendlich wenn ich auch mal zu Potte komme, der Markt schon verlaufen ist.

Ich stecke nicht in der Haut der anderen um zu wissen ob Schüchternheit zu einem Leidensdruck führt oder nicht. Ist irgendwie wie mit dem Dick-sein: die einen leiden drunter, den anderen scheint es nichts auszumachen.

Ich denke Deine Tochter wird schon was ändern, wenn sie drunter leidet. Was andere meinen ist eher nebensächlich, sofern sie die Gesellschaft dieser Leute meiden kann.

Im Übrigen habe ich 2 Jungs, die zumindest in den ersten beiden Schulklassen DIE Entertainer waren - wie kommst Du darauf, dass es akzeptabel, erstrebenswert wäre?

Wegen Schüchternheit habe ich noch nie erlebt, dass eine Strafarbeit geschrieben werden muss, oder Eltern zur Privataudienz mit der Lehrerin eingeladen werden. Bei ausgeprägtem Entertainertum zieht man sich normalerweise den Unmut der Lehrerin und der anderen Eltern und der Kinder zu!

Idealerweise funktioniert man dann gut im System, wenn man als graue Ja-Sage-Maus durchläuft .... Ob das aber die Menschen sind, die die Gesellschaft wirklich gestalten .... da habe ich meine Zweifel!

LG, I.

7

Wie bei jeder anderen Sache im Leben, gibt es Vor- und Nachteile #sorry

8

Ist das so, dass Erzieher/Lehrer die Clowns bevorzugen? Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Mein großer Sohn ist auch eher ruhig, aber nicht verstockt, halt ruhig und schüchtern. Er war im Kindergarten sehr beliebt und auch jetzt in der Schule und das vor Allem bei seinen Erziehern und Lehrern. Andere Kinder mochten ihn zum teil sehr, andere Kinder haben ihn aber auch des öfteren mal geärgert, weil sie wussten, dass er sich nicht wehrt.
Im Kiga beobachte ich oft, dass die Erzieherinnen bei den wilden und vorlauten Kindern eher genervt reagieren, während die ruhigen und gemütlichen Kinder öfter positive Aufmerksamkeit bekommen, ist so rum aber iwie auch wieder nicht fair.
Wir haben meinen Großen vor der Einschulung ins Kampfsport geschickt, um sein Selbstbewusstsein zu fördern und zu lernen, sich auch mal durchzusetzen. Jetzt in der Schule kommt er super klar, er hat Freunde, aber grenzt sich ab, wenn´s wild und gefährlich wird, er hat einen starken Gerechtigkeitssinn und macht bei Blödsinn nicht mit, nur um beliebt zu sein oder mitspielen zu dürfen.

9

Ich frage mich nur, nachdem ich deinen Beitag gelesen habe - weshalb regst du dich eigentlich auf?

Dein Tochter hatte keinerlei Probleme in der Schule, wurde/wird akzeptiert von Schülern sowie Lehrern - also ist da ja die "gute Erfahrung".

Und nur weil mal jemand im Bekanntenkreis sagt "ist nicht gut, musst was tun..." regst du dich auf? Was ist denn nun wichtiger: die jahrelange gute Erfahrung - oder die gelegentliche Bemerkung aus dem Umfeld?

Dass Lehrer auch Kinder mögen, die sich angeregt am Unterricht beteiligen, kannst du ihnen nun nicht übelnehmen. Nicht jeder, der aktiv beim Unterricht mitmacht, ist ein "Entertainer" oder "Klassenclown". Die sind nämlich so gar nicht beliebt...

Du sagst, dass jeder so sein darf wie er ist - aber es kommt so rüber, als ob du etwas gegen "aktivere" Kinder hättest.

Du musst dir eines immer vor Augen halten: die Leute werden IMMER etwas finden, an dem sie rummäkeln können. Wenn deine Tochter aktiv und extrovertiert wäre, würden sie anmerken, dass du aber etwas tun solltest, um sie ruhiger zu bekommen. Das ist einfach so.

Ich habe zwei Jungs - der eine ist zurückhaltend, nachdenklich, einzelgängerisch veranlagt... der andere ist ein "Sonnenschein" - ständig gut gelaunt, aktiv, munter und immer in Bewegung...
Ich kenne also beide Seiten - von daher glaub' mir: es wird immer was zum Meckern gefunden ;-) - bei dem einen ebenso wie bei dem anderen.

Von daher... worüber regst du dich auf? Sie kommt klar - alles ist in Butter.

LG,
Lyss

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Hallo,

ich denke schon und habe es auch schon bei Kollegen mitbekommen, dass leider diejenigen die besser reden können und selbstbewusster auftreten auch im Berufsleben eher vorankommen als Ruhigere.

Aber ich glaube auch, dass es viel auf den Job darauf ankommt. Bei Chefs oder höheren Führungspositionen ist es wohl lieber gesehen, wenn der-/diejenige Selbstbewusst auftritt und dementsprechend das Unternehmen präsentiert, aber eine Sekretärin etc., die (zu) selbstbewusst ist, wird wohl auch nicht gerne gesehen :-)

Ich würde mir da gar nicht so einen Kopf machen. Jeder Mensch ist anders und eine Schüchterne wird wohl auch z.B. in einer Führungsposition nicht glücklich. Wichtig finde ich, dass man seinen eigenen Weg geht und sich von keinen beeinflussen/unterdrücken lässt.

LG janamausi