Sohn ist Störenfried in der ersten Klasse, was tun?

Seit September ist mein Sohn in der Schule. Er kommt mit dem Stoff sehr gut mit,
ist in seiner Entwicklung was die Leistungen angeht sehr gut.

Aber das große ABER kommt jetzt: Seit Schulbeginn sind wir mit der Lehrerin dran, ihm klarzumachen, dass er als Störenfried sein Veralten in der Klasse ändern muss.
Mehrmaliges Ermahnen, Erziehungsmaßnahmen der Lehrerin im Unterricht mit verschiedenen Aktionen haben seit Monaten zu keinem Ergebnis geführt.
Das darüber reden und mehrmalige Erklärungen, Konsequenzen die er durch sein Verhalten ziehen musste, haben durch mich und seinen Papa ebenso nichts gebracht.

seine Angewohnheit ständig reinzurufen, sich unangemeldet zu Wort zu melden, nicht zu warten, zu petzen, die Augen und Ohren überall haben zu müssen…
er lässt es nicht sein. Die Lehrerin ist ebenso mit ihrem Latein am Ende.
Nun ist es schon so weit, dass er als „Strafarbeit“ Abschreibearbeiten mit nach Hause bekommt und ewig lang daheim dran sitzt um diese ordentlich abschreiben zu können.
Ich ärgere mich so dermaßen über diesen Zustand. Fühle mich Ohnmächtig, weil ich nicht weiß, wie ich und alle anderen beteiligten ihm sonst noch erklären können, dass
sein verhalten nicht in Ordnung ist.

Wie soll ich mich verhalten, was kann ich sonst noch tun? Ich habe Angst, dass ihm der Spass an der Schule dadurch genommen wird.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht. Könnt ihr dazu ein Rückmeldung geben?

Danke und Gruß

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Hallo,

selbst WENN er gelangweilt und unterfordert ist. Das muss man bis zu einem gewissen Grad auch auszuhalten lernen. Langeweile ist kein Freifahrtschein dafür, das man den Unterricht stören darf.

Und nicht jedes Kind, das im 1. Schuljahr gut mitkommt, muss man gleich zum IQ-Test schleifen (das hast nicht du geschrieben, aber irgend jemand hier als Antwort). Das 1. Schuljahr ist nunmal nicht sehr anspruchsvoll und für viele Kinder einfach nur ne Verlängerung des Kindergartens. Aber das rechtfertigt nicht solch ein Benehmen. Und soziales Verhalten ist z.b. mit einer der Kriterien, ob ein Kind überhaupt springen darf! Er wird sicher nicht das einzigste Kind sein, das den Unterricht nicht so interessant findet.

Langeweile wird es immer wieder geben in der Schule!!

Setzt euch mit der Lehrerin zusammen (nicht nur zwischen Tür und Angel) und besprecht gemeinsam, wie ihr das lösen könnt. Manche Kinder brauchen auch einfach nur nen anderen Lehrer, die sowas besser im Griff haben, wobei ich einen Klassenwechsel immer als allerletzte Lösung sehe.

lg

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Hallo,

ich kann deine Ohnmacht zwar verstehen, bin als Mutter eines Jungen aber ebenso genervt, wenn von Kindern erzählt wird, die den Unterricht stören und damit so eine große Unruhe in die Klasse bringen, das bei Elternabenden darüber gesprochen wird.

Konsequenz halte ich zwar für wichtig aber Liebe und Verständnis bringen einen oft weiter. Wenn ihr selber nicht weiter kommt, warum geht ihr nicht einfach mal zu einer Beratungsstelle/Familienberatung. Ich glaube nicht, dass es förderlich ist, im Netz zu fragen und außerdem können ja auch noch ganz andere Gründe für sein Verhalten vorliegen.

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Hallo!

Wenn die Lehrerin auch schon mit ihrem Latein am Ende ist und ihr die bisherigen Maßnahmen wirklich rigoros (also eher nicht halbherzig) aber erfolglos durchgeführt habt, dann dreht ihr Euch nur im Kreis und kommt dort nicht mehr raus. Offensichtlich bringt die nächste Straf-Eskalationsrunde auch nichts.

Mir fallen da 2 Dinge ein:
- Ihr sprecht mit der Lehrerin ob er nicht vielleicht mal eine Woche in einer Parallelklasse verbringen dürfte, vielleicht hat die andere Lehrerin noch eine Idee.
- ihr erkundigt Euch mit der Lehrerin und der Schuldirektorin ob es möglich, dass eine Sonderpädagogin, Sozialpädagogin, Schulpsychologin, etc. mal hospitiert und es so zu einer Lösung, Idee kommen kann.

LG, I.

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Diese Art Auffälligkeiten lese ich sehr oft im Zusammenhang mit Unterforderung.

Du schreibst ja auch, er kommt sehr gut mit, also liegt das recht nahe.

In dem Fall wäre es sinnvoll, daß Dein Sohn evtl. ein paar anspruchsvollere Aufgaben bekommt. Vielleicht bessert sich dadurch sein Verhalten schon etwas ?

Ansonsten wäre ein Gang zum schulpsychologischen Dienst noch eine Idee - dort wird aufs Kind geschaut und ggf. ein IQ-Test gemacht. Falls sich herausstellen sollte, daß er extrem unterfordert sein sollte, könnte man einen Sprung in Erwägung ziehen.

Ines

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Kennen Sie dieses Kind denn?

Also „Kennen“ i.S.v. „Ja, so ist er zu Hause (oder im Verein o.ä.) auch“, oder ist Ihnen dieses Kind, das (sinnbildlich) anstelle Ihres Sohnes in die Schule geht, völlig fremd? Fände ich eine interessante Unterscheidung, ob man die Ursache für dieses Verhalten jetzt eher in der Schule oder außerhalb der Schule suchen müsste. Die Ursache für dieses Verhalten scheint ja nachweislich nicht zu sein, dass man ihm das nicht oft genug erklärt hat oder nicht oft genug bestraft hat.

Was sagt Ihr Sohn denn zu den ganzen „vorwürfen“? Also er ist ja schon in einem Alter, wo er sich gut artikulieren kann. Ist das etwas, was er gar nicht will, aber, einfach unbewusst passiert? Ist das etwas, was er ganz bewusst macht, um was? zu erreichen? Was sagt die Lehrerin eigentlich genau? Stört er eigentlich grundsätzlich? Gibt es auch mal Phasen, die zumindest besser laufen als andere? Gibt es da irgendein Muster, wo man sagen könnte, okay, in den 3 Fächern ist es ganz extrem; in dem Fach komischerweise nicht? Kann man das eher Zeitlich abhängig machen - also eher am Anfang der Stunde/Schule; eher nach der Pause; eher am Ende?

Also ich hatte beim lesen Ihren den Eindruck; gerade auch, da Sie geschrieben hat, dass er sehr gut im Unterricht mitkommt; dass er sich da vielleicht auch einfach langweilt und unterfordert ist? Oder wo liegt Ihrer Meinung nach das Problem?

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Wenn ich ihn Frage, warum er das tut und warum er es nicht begreift, dass es nicht in Ordnung ist, er die ganze Klasse stört und und und...
seine Antwort dazu lautet: ich weiss es nicht. ich mache das nicht mit Absicht.
Hört sich verrückt an, dass er nach so vielen Monaten, dieses Problem nicht erkennt und es immer wiederholt. Ja, er begreift sonst alles auch sehr schnell und ist nicht faul.

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Hallo!

Wenn er nicht weiß warum er das macht und es nicht mit Absicht passiert, dann würde ich mal einen Termin beim KiArzt und/oder schulpsychologischen Dienst machen und in Betracht ziehen, dass er eine gestörte/verminderte Impulskontrolle hat.

Er wird die Regeln kennen, was er alles in der Klasse während der Stunde darf und was nicht, nur kann er sich auch mit bestem Willen nicht daran halten. Bevor er über seine nächste Handlung denken kann und sie in "richtig" oder "falsch" sortieren kann, ist das Schlamassel schon vollbracht!
Mein Sohn ist in so einem Moment der "Panik vor dem Schulauftritt" schon mal aus der Schule abgehauen. Er ist nicht blöd - im Gegenteil, aber genau in dem Moment hatte er diesen Impuls, hinterher konnte er 30 weitere "richtige" Reaktionsmöglichkeiten in der Strafarbeit aufschreiben. Es liegt nicht am "ich weiß nicht" sondern eher es passiert und dann ist es egal "was ich weiß" !

Impulskontrolle kann man trainieren, vielleicht ist es auch nur eine Frage der Reifung.

LG, I.

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Hallo,

das klingt schon recht extrem. In der Klasse meines Sohnes (auch 1. Klasse) gibt es ein Mädchen, dass sich sehr schwer tat mit der Regel: Wir quatschen nicht in den Unterricht rein.

Sie saß eine Weile neben meinem Sohn, und es hat ihn wirklich gestört, dass sie permanent rein geredet hat.

Ist Deinem Sohn bewusst was er da macht? Hast Du mal in Ruhe mit ihm gesprochen?

Ich habe kürzlich nochmal 1 Buch von Winterhoff gelesen. Die dort beschriebenen Störungen der psychischen Reife würden schon auf Deinen Sohn zutreffen. (Also das was Du hier schilderst, kenne Deinen Sohn ja nicht) Dann würde er stören, weil er das Problem gar nicht begreift.

Kennst Du Winterhoff? Vielleicht hast Du ja Interesse mal ein Buch zu lesen. z.B. Warum unsere Kinder Tyrannen werden oder Tyrannen müssen nicht sein.

Es kann natürlich auch sein, dass er sich extrem langweilt, weil er einfach schneller lernt bzw. weiter ist im Stoff. Aber ich finde, das ist keine Entschuldigung für andauerndes schlechtes Benehmen. Das sollte er dann über den Kopf begreifen können, dass das einfach nicht geht.

Viele Grüße
ballroomy

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hi,

ich kenne das von meinem mittleren. die ersten 2 schuljahre waren ganz schlimm, ich war echt mit den nerven runter. bei ihm war es unterforderung. je anspruchsvoller der schulstoff wurde, umso ruhiger und braver wurde mein sohn.
jetzt ist er in der 4. klasse und macht keine probleme mehr #sonne

wir hatte 2 jahre eine smileyplan--für jede schulstunde wurde ein smiley (negativ, neutral, positiv) eingetragen. zu hause gab es dann fürx gesammelte positive smileys eine überraschung und für x negative smileys eine strafe (das war ein vorschlag der lehrerin).
problem was ich mit diesem system hatte, war dass mein sohn zu hause keine probleme gemacht hat und ich ihn für sachen belohnen/bestrafen sollte, die a. schon stunden her waren und b. bei denen ich nicht dabei war!
ist schwierig, bin froh, dass diese zeit vorbei ist #schwitz

lg

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hallo,

ich würde auch an eine unterforderung denken. muss nicht sein, könnte aber.

ich war zwar nicht hochbegabt als kind, aber dennpch sehr schnell und fix im begreifen. und ich kann mich erinnern, dass ich das tempo in der klasse als sehr langsam empfunden habe. wir haben mit der fibel lesen gelernt und dieses zähe buchstabe für buchstabe... ich war schon am ende der fibel, als alle noch in der mitte waren.
und: ich habe sogar in einem meiner zeugnisse in der heutreilung stehen xxx spricht iftr in den unterricht rein ohne sich zu melden, will immer alles sagen, muss noch lernen sich unterzuordnen......
fand ich damals schon mega fies, weil ich definitiv echt artig war. aber naja. die lehrerin war sehr streng und da hat man sich kaum getraut aufzumucken, waren ja aber auch andere zeiten.

jedenfalls würde ich das mals mit der lehrerin besprechen und schauen, ob er eventuell unterfordert ist und einfach interessante zusatzaufgaben braucht etc.

ansonsten fällt mir auch nur mal der gang zu einem kinderpsychologen ein. ich finde es besser sich hilfe zu holen, als das kind, die klasse, und euch selber ewig diesem theater auszusetzen.

lg

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Sehr intelligente Kinder werden leicht unruhig wenn sie unterfordert sind.
Mein Kind zB.- auch 1. Klasse- braucht einen gewissen Anreiz, anspruchsvolle Aufgaben- besonders in Mathematik- sonst wird ihm langweilig.
Alles Gute