Grundschule oder Förderschule?

Hallo,

mein Junior wird im August 6 Jahre alt. Somit ist er ein Muss-Kind.

Bei ihm wurde letztes Jahr im Juni eine Sprachverständnisstörung diagnostiziert und sind seitdem auch in logopädischer Behandlung. Er hat seitdem auch einen riesen Fortschritt gemacht.

Jetzt stellt sich die Frage ob er in die Grundschule eingeschult werden soll oder in eine Förderschule.

Ein Jahr länger im Kindergarten kommt eigentlich für mich nicht in Frage. Dazu zeigt er zu sehr interesse an Buchstaben und Zahlen.

Der Kindergarten empfiehlt Förderschule, die Logopädin aber meint er würde es in der Grundschule packen.

So, jetzt hoffe ich das vielleicht hier jemand in der gleichen Situation war und mir vielleicht Erfahrung berichten könnte.

Die Entscheidung könnt ihr mir natürlich nicht nehmen, das weiss ich, dies müssen wir ganz alleine entscheiden das weiss :-)

Hoffe auf Antwort
Gruß Fliederbusch84

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Hallo,

eine Grundschule mit einer Flexklasse wäre vielleicht das Richtige.

LG
Manu

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Hi,

ich würde hier noch eine Sprachintensivtherapie oder Sprachkur, um auch eine unabhängige Meinung zu hören, bzw. um noch weitere Fortschritte zu erreichen, Oftmals sind Logopäden doch sehr eingefahren.

Ich hätte auch gedacht, das mein Kind es nicht problemlos schafft, was soll ich sagen, meine Tochter ist in der 3. Klasse, hat keine Probleme und immer eine 2 im Zeugniss.

lisa

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Ich würde mein Kind in die Grundschule geben. Evtl. gibt es bei euch ja eine Jahrgangsübergreifende KLasse. Auf die Förderschule runter, kann er immer noch.

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Hallo!

Unser großer Sohn (jetzt 9 Jahre/ 4. Klasse) hatte eine starke Sprachentwicklungsstörung. Sein Sprachverständnis war allerdings immer altersgerecht, jedoch konnte er noch wenige Monate vor Schulbeginn noch nicht alle Buchstabenkombinationen sicher sprechen und hat sich nur mit einfachen Sätzen ausgedrückt.
Wir waren uns relativ sicher, dass er zur Sprachförderschule gehen sollte. Ein halbes Jahr vor Schulbeginn waren wir dann für vier Wochen in der Sprachheilreha (Klinik Werscheberg bei Osnabrück). Die intensiven Therapien haben den Durchbruch gebracht. Er ist dann ganz regulär als eines der jüngsten Kinder der Klasse regulär eingeschult worden.
In den ersten beiden Schuljahren war er im guten Bereich. Seit Ende des dritten Schuljahres hatte er einen Durchhänger. Bei den Hausaufgaben bzw. Schulübungen hatte er nie Probleme, aber er hat eine Prüfungsangst entwickelt und dadurch viele unnötige Fehler gemacht. Seine Lehrerin wunderte sich teilweise über seine Noten.

Momentan stabilisiert er sich in Deutsch/Mathe im (guten) 3er Bereich, womit wir angesichts seiner Vorgeschichte wirklich zufrieden sind. In Sachunterricht schreibt er - seit es Noten gibt - nur einsen und zweien. Er wird ab dem Sommer die Realschule besuchen und ich bin ganz zuversichtlich, dass er seinen Weg geht.

Ich merke schon, dass er nach der Schule mehr Ruhe als andere Kinder braucht, denn Krach strengt ihn an. Eine Mittagsbetreuung wäre für ihn absolut nichts und ich bin froh, dass wir es so regeln können, dass er nach der Schule nach Hause kommt. Die nächste Sprachförderschule ist 30km entfernt und ein Kind aus dem Ort, das diese besucht, kommt nachmittags erst um 16:45/17:00 Uhr nach Hause. Damit wäre mein Sohn auch jetzt mit 9 Jahren überfordert.
Aber so wie es ist, geht er gerne zur Schule. Er hat ein riesiges Glück mit seiner Lehrerin, die alle Kinder heiß und innig lieben.

LG Silvia

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Hallo,

welches Bundesland?

Wenn Ihr in Bayern wohnen solltet, dann besser in eine Grundschulklasse.

Hier sind Förderschulen eine Einbahnstraße, die auch nicht zu einem richtigen Abschluss führen, ausgenommen es handelt sich um private Förderschulen, aber die sind hier eher dünn gesät.

GLG

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Hallo

ich komme auch aus Bayern und muss dir widersprechen.

Der Sohn einer Nachbarin wurde in die Förderschule eingeschult und machte die ersten beiden Klassen in drei Schuljahren. Danach kam er in die 3. Klasse der "normalen" Grundschule, ging in den M-Zweig der Haupt- bzw jetzt Mittelschule und beendet gerade die 10. Klasse. Ab September geht er in die FOS.

Auch von der Sprachheilschule wechseln immer wieder Kinder in die "normale" Grundschule, damit stehen ihnen alle Wege der Schulwahl offen.

LG
Manu

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Hallo,

ich kenne aber hier in München genügend Kinder, die auf einer Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen gelandet sind und eben nicht mehr auf die Regelschule gewechselt sind.

Und da ist dann Endstation, weil man auf einer Förderschule eben keinen normalen Hauptschulabschluss machen kann.

GLG

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Hallo!

Mein Sohn besucht als Förderkind eine normale Grundschule, wird zielgleich unterrichtet. Er hängt wegen der Epilepsie in der kompletten Entwicklung zurück...
Wir haben uns für die normale Grundschule entschieden, weil:
- die Schule schon seit Jahren inklusiv beschult und so Erfahrungen hat
- die Schule 5 Minuten von uns entfernt ist, er duch den Sportverein schon einen Bezug dazu hat
- seine Freunde dort zur Schule gehen
- abzusehen ist, dass er die Defizite aufholen wird (zumindest hoffen wir es)

Wir haben uns jetzt rückblickend nach 7 Monat richtig entschieden - zumindest bis jetzt :-) Er hatte am Anfang Schwierigkeiten vom Sozialverhalten und von den Konzentration - das lag lt. Lehrerin aber eher daran, dass er erst 5 Jahre alt bei der Einschulung war ;-)

LG

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Noch was:

Bei uns gehen Förderschulen meist bis in die Nachmittagsstunden - das hätte mein Sohn nicht gepackt... Allerdings wären dann bereits alle Therapien abgedeckt gewesen...

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Hallo.

Würde ihn auf alle Fälle in der Grundschule einschulen.

Meine Tochter hatte auch eine Sprachentwicklungsverzögerung. Hatte schon etwas Angst bei der Einschulung, ob sie "Deutsch" wohl packt. Nun sieht es so aus, dass sie in Deutsch sehr gut ist und eher in Mathe Probleme hat.

So kanns auch laufen. ;-)

Lass es ihn versuchen und lass ihm nebenher noch Logopädie verordnen. Auf die Förderschule kann er immer noch wechseln, falls er es wirklich nicht packt.

Alles Gute!!!

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kennt Ihr aktuelle Erstklässler?

schaut euch mal an, was die selbständig an Wochenplänen machen müssen, -- wie schnell das Lerntempo ist, welche Fülle jetzt in dem halben Jahr gemacht wurde ...

und dann versuche Dir vorzustellen, ob Dein Kind das packen könnte.... --- das wäre auch mal ein Ansatz bei der Entscheidungshilfe ....

also bei uns in der Klasse sind zwei in die Förderklasse gekommen, die augenscheinlich da gar nicht so eine Baustelle hatten (so von aussen als Klassenkamerad beobachtet) -- das Thema ist also sehr breit....

kommt ja auch drauf an, wie eure Förderschule so aufgebaut ist und welche Schwerpunkte und Fälle dort zur Schule gehen? - Ein Besuch dort wäre auch mal informativ...

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In welchem Bundesland lebst du?
Für NRW ist die Möglichkeit ein AOSF zu beantragen für ein Schulneuling schon lange vorbei. Nur mit einem AOSF kannst du deinen Sohn an der Förderschule einschulen.

Was wurde denn beim Schulspiel gesagt? Wie schätzt die Grundschule die Lage ein?

Bei uns im Kreis/ in der Stadt werden die Eltern der Kinder, die deutlich auffallen,noch einmal durch die Förderschule und die jeweilige Grundschule beraten. Gemeinsam wird dann beraten, welcher Weg der Beste sein könnte. Im Fall der Förderschule wird dann das AOSF durchgeführt. Dieses hat jedoch alles schon im November stattgefunden.

Es kommt immer auf die Schwere der Spracheinschränkung an. Manchmal ist es sehr sinnvoll in einer kleinen Lerngruppe an der Sprachheilschule zu starten. Das muss keine Einbahnstraße sein. Wir schulen sehr oft Schüler zurück in die Grundschule, spätestens nach der Grundschulzeit.

Du solltest dich schnell beim Schulamt erkundigen, ob überhaupt noch eine Einschulung an der Förderschule möglich wäre. Wenn ja, würde ich mich seitens der Förderschule und der Grundschule beraten lassen und auch auf jeden Fall an beiden Schulen hospitieren.

LG Basket