Wie Tabletteneinnahme während Klassenfahrt sicherstellen?

Hallo zusammen!

Mein Sohn (9) muss aufgrund seines Herzfehlers morgens und abends blutdrucksenkende Medikamente nehmen. Der Arzt hat uns eine lückenlose Einnahme ans Herz gelegt.

Nun fährt mein Sohn über 3 Tage auf Klassenfahrt. 2x abends und 2x morgens wäre er also selbst dafür verantwortlich die Tabletten zu nehmen. An sich ist er sehr zuverlässig, allerdings im Zuge der Klassenfahrt und der fehlenden, heimischen Rituale, die ihn daran erinnern, die Tabletten zu nehmen, bin ich mir nicht sicher, ob er dies wirklich tun würde.

Hinzufahren und sie ihm zu geben find ich indiskutabel (ist zwar nicht weit weg, aber wenn Mutti morgens und abends kommt...das find ich irgendwie grenzwertig...) und der Lehrerin das auftragen? da hab ich auch irgendwie Bauchschmerzen...

Was würdet ihr machen? oder habt ihr einen Tipp, wie ich ihn daran erinnern kann, ohne präsent zu sein?

Danke und Gruß, Bö

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Ich würde das auf jeden Fall mit der Lehrerin besprechen. Sie soll ihn erinnern und er soll sie dann in ihrer Anwesenheit nehmen.

Außerdem finde ich es wichtig, dass die Lehrerin von dem herzfehler weiß.

Es ist sicherlich nicht das erste mal, dass ein Kind auf einer Klassenfahrt Medikamente nehmen muss.

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Hallo,

die Lehrerin würde ich auf jeden Fall informieren.

Aber zusätzlich: Wie wär's denn mit einem Handy und Erinnerungsfunktion? Das sollte er dann natürlich immer bei sich haben.
Gibt's diese Funktion nicht auch bei Uhren?

Oder so eine Art Pager?

LG

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Hallo,
mit der Lehrerin vorher besprechen. Medikamenten Verordnung vom Arzt und dir ausfüllen und unterschreiben lassen.
Im Zweifel extra Attest vom Arzt.
Mein Sohn (9Jahre) hat schwere Lebensmittel Allergie und immer sein Notfallset mit Notfallspritze dabei.Die Lehrerin wurde von mir informiert wie sie im Notfall
anzuwenden ist.Ebenso einen Nottfallplan vom Arzt ausgefüllt mit Medikamenten Verordnung.
Er hat auch Asthma und brauchte auf der letzten Klassenreise (da war er 7 Jahre)zur Pollenzeit auch morgens und abends Cortisonspray,Allergiesaft und Augentropfen....das hat die Klassenlehrerin mit ihm gemacht.
Alleine hätte er es vergessen.
Ich habe ihr alle Medis genau gekennzeichnet und einen Zettel mit genauer Dosierung und Zeitangabe gemacht.Es waren vier verschiedene Medis zu unterschiedlichen Zeiten....
Er hatte auch seine eigenen Lebensmittel mit......hat alles super geklappt!
Im April fährt er wieder auf Klassenreise.

LG Kerstin

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Hallo, hatte selber schon mehrfach Kinder auf Klassenfahrten dabei, die Medikamente nehmen mussten. Die Eltern haben mir die Tabletten sortiert mitgegeben und ich habe die Kinder daran erinnert. Sie haben dann in meinem Beisein ihre Tabletten geschluckt, Blutzucker gemessen etc. Keine Problem!

Und für den Notfall hatte ich immer die Nummer des nächsten Arztes dabei.

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Lehrerin geben. Wenn das nicht gewünscht wird, Tabletten in die Waschtasche zur Zahnbürsten packen. Dann sieht er sie beim Zähneputzen

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Hallo,

eigentlich dürfen Lehrer keine Medikamente verwalten und austeilen.
Sie können die Kinder erinnern und die Einnahme überwachen, das war es dann aber auch.

LG
delfinchen

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Ist das echt so? Auf der letzten Klassenfahrt meines Sohnes (damals 6. Klasse) haben die Eltern die Lehrer über Medikamente, Allergien etc. informiert, und die Medikamente wurden von der Lehrern "verwaltet" - weniger aus Sorge, dass die Kinder sie nicht nehmen, als aus der heraus, dass andere Kinder damit Unfug treiben.

So wie Du es schreibst, wäre das aber nicht möglich - oder ging es Dir um die Medikamentenvergabe?

Liebe Grüße
Anja

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Hallo Bö,

auf jeden Fall mit der Lehrerin besprechen! Ich hatte schon oft Schüler dabei, die Medis nehmen, wir haben das alles genau vorher besprochen und es war keinerlei Problem. Die Schüler hatten die Medis und haben sie genommen, ich habe lediglich 1x am Morgen / Abend (wann eben sein muss) gefragt, ob sie genommen wurden. Manchmal müssen die Sachen auch kühl lagern, da sind wir dann zusammen zum Kühlschrank und er nahm sich die Sachen ... Klar, Notfallnummern und Plan hatte ich auch immer dabei.

LG

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Bei uns heißt es, die Kinder sollen keine Medikamente mitnehmen, d.h. bei sich haben auf ner Klassenfahrt.

Wer wirklich ein Medikament braucht so wie dein Sohn, dessen Eltern besprechen das mit der Lehrerin und die kümmert sich dann drum. Man soll beim Medikament bei uns immer draufschreiben wie oft, würde bei euch also z.B. vor/beim Frühstück und vor/beim Abendessen; oder was so angebracht ist.
In eurem Fall sollte es vielleicht noch mit ner SMS an die Lehrerin abgesichert werden, entweder sie sagt dir Bescheid, dass er es genommen hat; wenn sie es bis zu ner bestimmten Zeit nicht tut, erinnerst du sie in ner SMS. Wenn dein Sohn schon ein Handy hat, kannst du das ja über ihn laufen lassen mit den SMSs.

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Hallo!

Rechtlich sieht es wohl so aus:
Grundsätzlich dürfen keine Medis gegeben werden und das ist auch gut so, denn dann würden auch Kopfschmerztabletten, Vitamintabletten, etc. "einfach so" gegeben werden können.
Das sind insbesondere Diskussionen auf Klassenfahrten etwa zum Skifahren, wo auch mal ein Stauchungen/Zerrungen oder Fieber vorkommen können und der Arzt jetzt nicht unmittelbar um die Ecke sitzt. Üblicherweise muss dann doch auch so etwas der Arzt "therapieren".

Aber es gibt zwei Ausnahmen:
1) Ist eine regelmäßige Medikamentenabgabe aus medizinischer Sicht erforderlich, können die Erziehnungsberechtigten hier schriftlich eine andere Person (eine Lehrkraft oder Erzieherin) damit beauftragen. Dazu gehört eine schriftliche Bestätigung des verschreibenden Arztes der neben "es muss sein" auch die Dosierung und Anwendungsform beinhalten sollte. Da ein Kind schulbesuchspflichtig ist (und ein Schulausflug ist nun mal Pflicht!), muss die zuständige Aufsichtsperson (hier Lehrer) die Medis dann nach Anweisung geben. Das Bedarf rechtlich betrachtet eigentlich keine Diskussion.

Nun ist es mal so, dass manche Lehrer halt auch ihre Ideologien und Ängste haben und sich gerne aus dieser Klemme winden würden und auch rechtlich gar nicht wissen was genau angesagt ist. Es hängt nun davon ab, ob Du nun grundsätzlich was erzwingen willst, oder einfach das Problem im Einzelfall gelöst haben willst. Deswegen sprich mit der Lehrerin und ergründe wie sie zum Thema steht. Zur Not könntet ihr Euch darauf einigen, dass Sie Deinen Sohn erinnert (aber halt nicht die Verantwortung trägt, also es auch mal "vergessen" kann, was dann doch nicht vorkommt ;-)) , oder er bekommt ein Handy mit und Du schreibst ihm eine SMS oder rufst an zur Einnahmezeit. In beiden letzten Fällen hat die Lehrerin aber trotzdem ein Problem: Dein Sohn rennt mit Medis rum .... Aber vielleicht (wovon ich eigentlich ausgehen würde) ist es kein Problem die Lehrerin da voll einzubinden, schließlich sollte sie auch ein persönliches Interesse daran haben, dass keine Notsituationen eintreten!

2) Als Ertshelfer (ist aber nicht Euer Fall - hoffentlich!) in eine Notsituation kann es passieren, dass ein Kind sofort ein Medikament benötigt (Insulin, Diazepam) und keine Vollmacht vorliegt. Dann gilt das als "rechtfertigenden Notstand". In der Abwägung "warten bis der Arzt hier ist und was tun kann" und "das Kind bekommt ohne sofortige Maßnahme große Schäden" gewinnt dann letztere und man geht -obwohl zunächst formal strafbar- straffrei aus.

LG, I.

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Sprich mit der Lehrerin und trau deinem Sohn was zu. Meine Tochter hat das mit den Tabletten auch in dem alter schon gut im Griff gehabt. Ich hatte ihr immer noch einen Zettel in den Zahnputzbecher gepackt - aber das fand sie nur doof ;-)