Sohn soll aus Religionsunterricht ausgeschlossen werden

Guten Morgen,

unser Sohn ist nicht getauft, besucht aber seit Beginn der 1. Klasse auf unseren Wunsch hin den katholischen Religionsunterricht einer Gemeinschaftsgrundschule.
Er geht dort sehr gerne hin.

Gestern bekamen wir die Nachricht, dass im kommenden Halbjahr (also ab sofort) alle Kinder ohne Bekenntnis statt des Religionsunterrichts eine Fördergruppe besuchen sollen, das der Unterricht zu voll ist.

Wir sind damit absolut nicht einverstanden und möchten mit allen Mitteln seine weitere Teilnahme am Reli-Unterricht durchsetzen.

Gibt es da irgendeine rechtliche Grundlage auf die wir uns stützen können. Im Internet findet man meist nur den gegenteiligen Fall, nämlich dass Eltern NICHT möchten, dass ihre Kinder den Religionsunterricht besuchen.

LG
sunflower

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Hallo Sunflower,

Grundsätzlich kann die Schule so entscheiden, weil der Religionsunterricht in erster Linie für kath. getaufte Kinder da ist. Sollte noch Platz sein, dann eben auch für andere. Wenn die Schule jetzt beschließt, dass der Religionsunterricht zu voll ist, dann finde ich die Entscheidung der Schule richtig, dass die nichtgetauften in einen Förderunterricht gehen.

Die Frage ist doch "warum ist Deine Sohn nicht getauft ?"
Bist Du überzeugt von Kirche und Gott ? Möchest Du, dass Dein Kind selbst entscheidet, ob es getauft werden möchte ? Erziehst Du Dein Kind religös ? Lehnst Du die Babytaufe ab?

Ich denke nicht, dass Du etwas dagegen machen kannst, denn mit der Nicht-Taufe deines Kindes drückst Du ja aus, dass Du "eigentlich" gegen Kirche und Gott bist. Es sei denn, du hast die oben genannten Gründe, warum dein Kind nicht getauft ist.

Alternativ läßt Du Dein Kind jetzt taufen.

Gruß
Gotschie

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Wir haben Felix bewusst nicht taufen lassen. Wir waren uns immer einig darüber, dass er die Entscheidung selber übernehmen soll, wenn er alt genug ist.

Und wir werden uns sicher nicht dazu zwingen lassen, dies nun übereilt für ihn zu entscheiden.

Mich stört vor allem die Kurzfristigkeit und die fehlende Alternative. Wenn es einen Ethik-Unterricht o.ä. gäbe. Damit könnte mich anfreunden. Aber die Kids werden einfach "abgeschoben" wie in eine Verwahranstalt und dort dann "Freiarbeit" machen.

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Was denkst Du wann Dein Kind so eine Entscheidung bewusst fällen kann? In welchem Alter? Die Kinder sind sich doch der Tragweite noch gar nicht bewusst...
Deshalb haben wir Johanna evangelisch taufen lassen... Sie mag die Kinderkirche und das ganze "Drumrum"... Krippenspiel an Weihnachten etc.
Ich finde es einfacher das Kind aus der Kirche abzumelden wenn es denn keinen Bock mehr drauf hat wie umgekehrt. Ihr habt ihm die Entscheidung abgenommen dass er in den Reliunterricht gehen soll. Warum muss er die Entscheidung, getauft zu werden oder nicht, selber fällen?
Für ein Kind nicht machbar. Meine Meinung.

LG

Corinna

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Noch zur weiteren Info. Wir sind jetzt Mitte Klasse 3!!

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Hallo!

Ich kenne keine rechtliche Grundlage, nur eben diese, dass getaufte Kinder den entsprechenden Religionsunterricht besuchen müssen.

Wahrscheinlich war es bisher bei euch so, dass er unbürokratisch daran teilnehmen durfte. Wenn jedoch die Klasse zu groß ist, wird er derjenige sein, der keinen Anspruch mehr darauf hat, da er ja bekenntnislos ist. Ein getauftes Kind kann die Schule nicht ausschließen.

Wäre es für euch eine Option, das Kind taufen zu lassen? Immerhin wollt ihr ja, dass er religiös beschult wird. Was sagt er selbst dazu?

VG
Ulrike

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Hallo,
Mein Sohn geht zwar erst nächstes Jahr zur Schule aber ich hatte kürzlich das anmelde Gespräch mit der Schulleitung.

Da unser Sohn auch Bekenntnislos ist und ich dennoch möchte das er den religions Unterricht besucht war das ein Thema.

Dort wurde mir mitgeteilt dass er am Religionsunterricht teilnehmen darf wenn genug Platz in der klasse ist, ansonsten wurde er Ethik Unterricht bekommen.

Er hätte keinen Anspruch darauf da er nicht getauft ist.

VG

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Hallo,

die Kinder werden auf die Kommunion vorbereitet.

An unseren Grundschulen übernimmt in der dritten Klasse der zuständige Pfarrer/Priester/Pater die Drittklässler um sie auf die Kommunion vorzubereiten. Kommunionsunterricht selbstverständlich zusätzlich.

Ich würde sagen, ihr seit jetzt an einem Wendepunkt angekommen. Entweder Bekenntnis zum katholischen Glauben oder nicht.

LG Reina

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Hallo,

da er nicht getauft ist, entscheidet das die Schule.

Nur umgekehrt kannst Du darauf bestehen, dass ein getauftes Kind einen Unterricht - egal ob katholisch oder evangelisch - besucht (meine Tochter ist von Klasse 2 an in den katholischen Unterricht gegangen, weil kein evangelischer angeboten wurde).

GLG

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Guten Morgen,

ich fürchte, da wirst du nicht viel machen können. Bekenntnislose Kinder haben keinen Anspruch auf die Teilnahme am Religionsunterricht. Viele Schulen lassen es aber zu.
Ich habe leider schon Fälle erlebt, wo bekenntnislose Kinder von der 1.Klasse an am kath. Religionsunterricht teilgenommen haben, in der 3.Klasse allerdings in den Ethik- bzw. Förderunterricht ausweichen mussten, da die, in dieser Jahrgangsstufe häufig unterrichtenden, Pfarrer (Vorbereitung auf die Erstkommunion) die nicht katholischen Kinder nicht dabei haben wollten.

In eurem Fall, wenn die Klasse/Gruppe zu groß ist, werden nun mal die Kinder, die nicht getauft sind (also keinen Anspruch darauf haben), ausgegliedert.

LG

Mian

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Hallo,

ich habe dazu eine Verständnis Frage. Wieso ist die Klasse plötzlich zu voll, sind Kinder dazu gekommen ??
Ich kenne von uns nur evangelischen Unterricht, dieser wird klassenweise gehalten, also für alle Kinder einer Klasse, ob nun 18 oder 26 Kinder. Lediglich können Kinder anderer Konfession abgemeldet werden.

Selbst wenn zum Halbjahr 2 neue Schüler in die Klasse kämen, dann müsste niemand Platz machen.

Ist das bei euch total anders ? Es klingt so als würde der Unterricht für mehrere Klassen gleichzeitig stattfinden.

LG
Tanja

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Es gibt für die Drittklässler eine kath. und eine evangelische Gruppe, die beide recht voll sind. Die Gruppengröße hat sich zum letzten Halbjahr nicht geändert.

Es ist im katholischen Unterricht auch keine explizite Ausrichtung auf Kommunionskinder durch einen Pfarrer o.ä. vorgesehen.

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Das mit den Gruppen hatte ich vermutet. Dann ist es wohl so wie die anderen geschrieben haben. Eigentlich schade so eine Einteilung, denn interessiert ist er ja offensichtlich.

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Mich würde interessieren, was die Schule machen würde, wenn alle Kinder getauft sind und der Religionsunterricht zu voll ist...

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Mich auch...:-p

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Ich denke, dann würde die große Gruppe so wie sie ist unterrichtet werden müssen.
Wenn, wie du schreibst, sich an der Anzahl der Kinder nichts geändert hat, dann ist meine Vermutung, dass die Klasse an sich zu groß ist um vernünftig und dem Fach angemessen gut unterrichtet werden zu können. Gerade in der 3.Klasse werden im Religionsunterricht häufig Sitzkreise, Traumreisen, Meditationskreise, Gruppenarbeiten etc. durchgeführt. Die Kommunion wird, wenn nicht explizit, allein schon vom Lehrplan mit Sicherheit Thema sein (Abendmahl, Beichtvorbereitung etc.). Eine zu große Klasse ist da nicht unbedingt vorteilhaft. Wären nur katholische Kinder drin, hätten Schulleitung und Lehrer da wenig Handlungsspielraum. Durch die Ausgliederung der bekenntnislosen Kinder, können sie die Unterrichtsituation nun vielleicht verbessern/erleichtern.

Das ist schade für deinen Sohn, aber ändern könnt ihr daran eher nichts...

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