Dürfen Lehrer entschuldigte Fehltage als "unentschuldigt" zählen?

Hallo
Ich konnte darüber leider nichts finden und wollte mich einfach mal umhören ob das erlaubt ist..
Also Problem ist folgendes: meine Tochter besucht die 12 Klasse eines Wirtschaftsgymnasiums wo es letztes Jahr schon mal ein Problem gab wegen einer Fehlzeit das sich für sie aber schnell geklärt hat
Dieses Schuljahr ist zwar noch jung aber jetzt fängt es schon an das einige Schüler kommen und gehen wann sie wollen (zB. nur zur Klassenarbeit) oder schon etliche Fehltage habe
Der Schule ist das verständlicherweise ein Dorn im Auge. Heute sagte der Klassenlehrer der Schülern dann das es ihm egal ist ob man nach den Regeln entschuldigt ist (auch mit Attest) , wenn es ihm zuviel oder erlogen(= an Tag der Klassenarbeit zB.) erscheint wird er es als "unentschuldigt" zählen was dann natürlich weitere Konsequenzen haben kann (und ein Eintrag im Zeugnis)
Auf Nachfrage meiner Tochter meint er es wohl wirklich Ernst was ihr jetzt schon Angst bereitet denn vor allem wer jemals an dem Tag seiner Klassenarbeit fehlt hat wohl sofort die A...Karte gezogen
Jetzt die Frage, kann er das überhaupt tun?

Ich verstehe natürlich total das bei übertrieben vielen Fehlzeiten gehandelt werden muss aber es kann doch nicht sein das die die wirklich krank sind und auch richtig entschuldigt sind, wenn es blöd kommt auch mal an einer Klassenarbeit, unter den Dauer"kranken" leiden müssen? (Insbesondere weil die Schule auch drum bittet das sich keiner der richtig Krank ist für eine Arbeit in die Schule schleppt)

LG

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Hallo,

ob er es darf weiß ich nicht, aber einer meiner Lehrer macht es in der Berufsschule genauso, allerdings nur bei Leuten die bei wirklich jeder Klausur fehlen oder bei irgendwelchen Pflichtaktivitäten.

Leider gibt es sehr viele Ärzte die auf Wunsch krank schreiben.

Lg wirbelwinds.mama

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Hallo,

nein, das ist nicht zulässig.

Man kann aber ein (amts)ärztliches Attest verlangen und wenn das nicht vorgelegt wird, kann ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden.

Zumindest in unserem Bundesland ist das so geregelt.

LG
delfinchen

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Üblicherweise kennen die Lehrer, auch bei wechselnden Klassen, ihre Pappenheimer. Wenn sie genug soziale Intelligenz besitzen, können sie Fehlzeiten einigermassen differenzieren.

Andererseits heisst das Abitur in der Schweiz auch Matura (von lat. maturitas, "die Reife") und darauf wurde bei uns neben der Bildung als Universitätsvorbereitung, viel Wert gelegt. Darum, dass Schüler der 12. Klasse mündig, reif und intelligent genug sein sollten, selber dieses Problem in die Hand zu nehmen.
Entweder, in dem sie sich klar von den Schulschwänzern distanzieren und sie versuchen zur Räson zu bringen oder, was eher von Erfolg gekrönt sein wird, dass sich die ehrlichen und anständigen Schüler zusammentun und das Gespräch mit der Lehrerschaft suchen, um nicht gleichermassen bestraft zu werden.

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Hallo
Letztes Jahr hatte meine Tochter kein Problem die Sache zu lösen, nach einem kurzen Gespräch mit dem Lehrer war sie raus

Diesmal ist die Sache aber etwas anders und es handelt sich auch um einen anderen Lehrer der auf ihre Nachfrage sagte er es würde für alle gelten
Von daher finde ich es nicht verwerflich als Mutter eines Kindes das gerade 17 wurde einfach mal nachzufragen wie das rechtlich aussieht denn bisher habe ich die Erfahrung gemacht das Lehrer die irgendeinen Blödsinn erzählen der wirklich große Ausmaße annehmen kann leider erst den Druck von Eltern brauchen

LG

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Natürlich kannst du als Mutter deiner Tochter Argumente liefern bezügl. der rechtlichen Situation.

Trotzdem finde ich, sollte deine Tochter sich mit Mitschülern mit einem ähnlichen Problem zusammentun und den Lehrer als Gruppe konfrontieren, mit anständigen Argumenten, darunter kann auch die rechtliche Lage sein. Es sollte eine Sprecherin geben, die auch Zwischenrufe der Gruppe diplomatisch umsetzen kann und der Lehrer sollte formell um einen Zeitpunkt gebeten werden.

Wenn das nicht fruchtet, dann kann die Gruppe zur Direktion gehen.

Und wenn das immer noch nichts bewirkt, dann kann sich die Elternschaft in Bewegung setzen.

Es macht einfach einen ganz anderen Eindruck, wenn Schüler geschlossen, diplomatisch und wohl überlegt ein Anliegen und Kritik vorbringen und es ist eine wirklich gute Lektion.

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Hallo,

also bei uns (Gym. BW) ist es so, dass die Klassenkonferenz beschließen kann, dass Schüler für eine gewisse Zeit Attestpflicht haben, dh wegen jeder (!) Fehlzeit muss ein Attest gebracht werden, aber das geht bei uns nur, wenn zB ein Schüler häufig fehlt (entschuldigt oder unentschuldigt), aber ein Lehrer allein kann das nicht bestimmen, das geht nur auf Antrag und wenn die Klassenkonferenz (alle Lehrer, die den Schüler unterrichten) das beschließt. Ich darf auch nicht einfach sagen, "Du hast bei der Klausur gefehlt, da will ich ein Attest", wenn er zB nur eine Entschuldigung der Eltern bringt, das geht nicht. Aber im Endeffekt kann man schon viel machen / androhen, auch wenn das nicht "richtig" ist, mein Kollege sagt immer, er macht das so lange, bis sich jemand beschwert - würde ich zwar nicht so machen, aber nun ja.

Wie wäre es denn, wenn du mal abwartest und wenn deine Tochter krank ist und er dann sagt "glaub ich nicht - unentschuldigt" dann würde ich einen Termin mit ihm bzw. der Schulleitung machen. Sonst gibt es ja auch in der 12. Klasse noch Elternvertreter (oder?), dann sollten die und die Kurssprecher sich mal mit dem Kollegen zusammensetzen und besprechen, wie man das lösen kann, dass es auch die trifft, deren "Problem" es ist, falls er uneinsichtig ist, auch mit der Schulleitung zusammen.

LG

6

Hallo
Danke für deine Antwort
Natürlich, jetzt werde ich garnichts machen denn ab einem gewissen Alter kann man ja immer hoffen das die Lehrer es schaffen mit den Schülern alleine zu klären :-)
Wollte einfach nur mal nachfragen um im Falle eines Falles informiert zu sein denn letztes Schuljahr hatte meine Tochter schon mal das Glück ausgerechnet am Tag einer Arbeit krank zu sein, es wäre definitiv nicht möglich gewesen zur Schule zu gehen, und dann gab es etwas Stress weil an dem Tag sehr viele fehlten
Die Sache konnte sie glücklicherweise schnell klären
Elternvertreter gibt es noch, Danke für deine Antwort das hört sich gut an!

Zum Thema "mein Kollege sagt immer, er macht das so lange, bis sich jemand beschwert - würde ich zwar nicht so machen, aber nun ja.", genau die Erfahrung hab ich auch schon gemacht
Als meine Tochter noch auf die Realschule ging hatte die Klasse mit/durch dem neuen Klassenlehrer und dem Schulleiter einige Probleme und Auseinandersetzungen die sie versuchten zu klären (9&10 Klasse) aber es lies sich nichts machen, erst auf die Beschwerde von uns Eltern gaben sie klein bei so nach dem Motto"mit den Schülern kann mans ja mal probieren"
Absolutes Highlight das ich glaube ich NIE vergessen werden : Schulleiter gibt ein Infobrief raus das laut Paragraph X und Y dies und jenes so seie, blöd nur das in diesem Paragraph etwas total anders stand und er seiner Aussage so nur Druck machen wollte, er dachte wohl nicht das es Eltern gibt die das wirklich nachschauen
Ich bin eigentlich echt nicht auf Ärger aus aber DAS gab eine dicke Beschwerde von dem Elternverband der Klasse

LG

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Hallo,

so kann man das sicherlich nicht machen, aber in unsererm Gymnasium hat die Schulleitung nun beschlossen, dass beim Fehlen einer Arbeit in der Oberstufe ein ärztliches Attest vorgelegt werden muss, da im letzten Jahr sehr sehr viele Schüler gefehlt haben. Ohne Attest gilt es als unentschuldigt gefehlt, es gibt keine Chance nachzuschreiben und die Arbeit wird mit 0 Punkten gewertet.

Ich habe außerdem in der 12 noch einen Schüler, der bei jedem Fehlen ein Attest vorlegen muss, da er Anfang 11 extrem viel gefehlt hat. Diese Regelungen sind also möglich, alles ander ist meiner Meinung nach grenzwertig - klar, wenn ich einen Schüler nachmittags im Schwimmbad gesehen habe, entschuldige ich morgendliches Fehlen mit "krank" nicht, aber das sind ja Einzelfälle. Alles andere würde ich im Zweifelsfall mit der Schulleitung klären - insbesondere, wenn ein ärztliches Attest vorliegt.

LG Katie

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Das sagt doch chon der gesunde Menschenverstand, dass entschuldigte Tage nicht als unentschuldigt zählen können.

Die Frage kann nur sein, ob eine Fehlzeit ordnungsgemäß entschuldigt ist oder nicht.

Wenn man ein Attest vorlegt wie soll das ein Lehrer wirksam als unentschuldigtes Fehlen werten können? Kraft welchen wissens? Weil er besser weiß als ein Arzt, ob eine Krankheit vorlag die ein Fehlen entschuldigt?

Das Ergebnis kann doch nur lauten "Nein, dass darf er nicht".

Solange sein Eintrag intern ist, wird es kein Rechtsmittel dagegen geben. M.E wird man wohl offiziel erst etwas machen können, wenn sich die Willkürlichkeit nach außen auswirkt.

Bis dato wäre der Weg über den Direktor angezeigt (nachdem man dies mit dem Lehrer geklärt hat, ob er das wirklich so handhabt!).

Ich gehe aber eher davon aus, dass der Lehrer einfach nur Druck machen will und seine Drohung gar nicht durchziehen wird.

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Bleib doch ganz cool. Merke: keine Stunde fehlen ohne Attest. Und: jedes Mal eine Kopie mitnehmen und im Sekretariat gegenzeichnen lassen, dass es abgegeben wurde. Wenn dieser besagte Lehrer sich dann so - wie angekündigt - verhält, dann ist das ein klarer Verstoß und eine Beschwerde bei der Rektoren oder im Notfall beim Schulamt dürfte genügen.

Es hat keinen Sinn sich jetzt darüber aufzuregen. Unternehmen kann man erst was, wenn es passiert. Gruß

Manavgat

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Das kommt darauf an. Er muss nicht Entschuldigungszettelchen eigener Art oder von "Mami" akzeptieren.
Ein Attest vom Arzt muss akzeptiert werden, ebenso natürlich vom Krankenhaus Entschuldigungsschreiben. Sieht der Lehrer natürlich, dass das Kind jedesmal rein "zufällig" zum Arzt wandert, wenn genau eine Klassenarbeit ansteht und das Kind ist dann eben für exakt 1 Stunde "krankgeschrieben" (klar, der Arzt konnte ja auch keine Erkrankung feststellen), dann wird es wohl durchaus berechtigt sein von Seite der Schule, diese "Stundenzettelchen" nicht mehr zu werten. Meine damalige Schule hatte das ganz einfach so gemacht. Jeder kannte das System und spätestens nach dem ersten mal hatte man keinen Bock mehr drauf "freiwillig" dran teilzunehmen. Bei uns wurde festgelegt, dass jeder 1. Samstag in der Woche 10.00 Uhr in der Aula der Schule (die wiederum ganz bescheiden zu erreichen war) ein zentraler Nachschreibetermin war. Wer die Arbeit versäumt hat (entschuldigt natürlich), musste hier antreten. Fragen zur Arbeit zu stellen war während der Arbeit unmöglich - die aufsichtsführenden Lehrer waren nie die eigenen Fachlehrer.