Hilfe!! Bettnässen.... :-( (länger)

Hallo zusammen!

Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich, was ich noch machen könnte...

Mein Sohn (8) ist Bettnässer. Täglich und teilweise sogar mehrmals. Tagsüber gibts keine Schwierigkeiten, aber nachts zeigt sich keinerlei Verbesserung mehr, im Gegenteil: es wird schon wieder schlimmer...

Wir sind seit geraumer Zeit in Behandlung bei einem Kinderurologen, der einen sehr guten Ruf und viele Erfolge vorzuweisen hat.

Was wir bisher gemacht haben:

-gründliche Untersuchung mit dem Ergebnis dass die Blase um ca 1/3 zu klein ist für sein Alter und das Hormon nicht produziert wird, dass das Ganze steuert (mir fällt grad der Name nicht ein)
- Mictonetten und Desmopressin (ohne Erfolg)
- Klingelsensor (ohne Erfolg, wird nicht mal ansatzweise davon wach)
- Miktions- und Trinkprotokoll (mussten Trinkmenge steigern, er musste tagsüber länger einhalten um das Blasenvolumen zu vergrößern, ohne Erfolg)

Jetzt ma,l abgesehen vom Physischen, ein anderer Aspekt, der mich seit einiger Zeit beschäftigt, nämlich das Psychische.
Sein Papa und ich sind geschieden, normales 14-tägiges Umgangsrecht, sowie Ferien.

Jedesmal wenn er vom Papa-Wochenende oder den Ferien zurückkommt, zeigt sich eine Verschlechterung. Üblicherweise normalisiert sich das innerhalb einer Woche wieder und es wird wieder besser.
Vor den Sommerferien hatten wir sogar einige Tage hintereinander wo die Nächte trocken waren #huepf
Seit den Sommerferien (nachdem er beim Papa war) ist es wieder so schlimm geworden, dass er teilweise nach einer Stunde schon einnässt und dann während der Nacht nochmal. Und das täglich.

Ich war jetzt schon bei einer psychologischen Beratung, die aber sofort abgewunken haben, das hat damit nichts zu tun. Ebenso die Ärzte, die sofort auf Stur schalten, wenn ich nur mal den psychischen Aspekt erwähne. :-[

Ist es wirklich so unwahrscheinlich, dass das in Zusammenhang steht?
Wenn ich mit meinem Sohn reden möchte, was ihn ärgert oder freut, egal ob zuhause oder beim Papa, dann bekomme ich nur einsilbige Antworten, da er der Typ ist, der lieber alles in sich reinfrisst, als das er mit seiner Aussage jemanden evtl verletzen könnte.

Ich bin jetzt schon soweit, dass ich es mit Homöopathie versuchen möchte, aber ob das hilfreich ist, wenn die Schulmedizin auch versagt?

Oh man, es ist echt nervenaufreibend und ich weiß echt nicht mehr, wie ich ihn noch aufmuntern und ermutigen kann, dass wir das in den Griff kriegen... :-(

Hat nicht jemand einen ultimativen Tipp für mich?

Glg
Claudia

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Hallo,

ertmal Kopf hoch, Du machst das toll! Du bist für Deinen Sohn da und das ist schon mal die halbe Miete.

Es wird Dir niemand DEN TIPP geben können, da verschiedene Aspekte zusammen kommen.

Erstens der physiologische, das Einnässen hat ja durchaus körperliche Ursachen, wie Du bereits angeführt hast. Auch wenn Dein Urologe eine Kapazität ist, solltest Du eine zweite Meinung einholen, ggf. stationär im Kinderkrankenhaus.

Zweitens der seelische. Es scheint ihn zu stressen, wenn er zum Vater kommt. Das hat vermutlich noch nicht mal etwas mit Deinem Ex zu tun, sondern mit dem Umstand, dass er die Trennung noch nicht verwunden hat. Sprich bitte mit seinem Vater, damit ihr gemeinsam eine Lösung im Sinne eures Sohnes hinbekommt.

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Mein Sohn ist zwar jünger aber wir hatten/haben ähnliche Probleme, allerdings ausgeprägter. 2/3 zu kleine Blase, viel zu hohe Urinproduktion in der Nacht.
Allerdings haben wir auch Tagessymptomatik durch die so kleine Blase.

Mictonetten hatten bei uns Null Wirkung. Da hätte er auch Smarties lutschen können.
Jetzt nimmt er Oxybutinin. Wirkt besser. Macht aber auch keine Wunder. Aber mit Training zusammen merkt man schon das die Blase mehr fasst.

Nachts schaffte er es sogar jede Nacht die Windel (ja, er trug Windel weil ohne ging gar nicht, da wäre ich mit Waschen nicht nach gekommen) noch überlief und er ging nochmal auf Klo wenn wir ins Bett gingen. Obendrein noch, wenn er nass war, er merkte es nicht. Er schlief seelenruhig weiter. Und ihn wecken zum Umziehen und Bett beziehen war echt übel weil er dann äußerst stinkig wurde. Außerdem hatte er nachts bis zu 400ml Urin und die Blase fasste keine 100 zu beginn. Das hieß das er auch mehrfach nass gewesen wäre. Da hätte auch Klingelhose nicht viel gebracht weil er dann ja zig mal hätte raus gemußt (wobei ich auch denke alle wären wach nur er nicht)
Wir haben Minirin 120mg nach einem speziellen Schema gegeben. Erst 1-2 Wochen Aufdosieren. 1. Woche 1 Tablette und wenn damit nicht trocken die 2. Woche 2 Tabletten. Dann 12 Wochen Erhaltungsphase in denen er jeden Abend die am Anfang festgestellte Dosis von 1 oder 2 Tabletten bekommt. Und dann wird gaaanz langsam Reduziert. 2 Wochen lang jeden 2. Tag diese Dosis, dann 2 Wochen lang jeden 3. Tag usw. Die Dosis bleibt bis zur letzten Gabe gleich, nur die Abstände vergrößern sich. Nässt das Kind wieder ein geht man eine Stufe zurück. Die letzten Tabletten werden im Abstand von 7 Tagen gegeben. Dann ist insgesammt ca ein halbes Jahr um. Dieses Schema (hat auch nen Namen, hab den Zettel aber nicht mehr) soll die körpereigene Hormonproduktion besser anschubsen als wenn man einfach eine Weile was gibt und dann mal ohne versucht.

Über die Klingelhose denke ich zur Zeit nach weil meinSohn oft Tagsüber statt auf zu halten oder ebenzum Klo zu gehen mal ein bisschen in die Hose laufen lässt, dann ist der Druck weg, dann kann man ja weiter spielen. So hätte er den akkustischen Hinweis. Könnte man ja machen wenn er zu Hause ist, muß ja nicht sein wenn er Besuch hat

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Hey Claudia!
Das hört sich zwar kompliziert an, aber ich denke, es gibt viele "solcher Fälle". Die Kinder unserer Freunde (Jungs, fast 8 und fast 6) machen täglich beide mehrmals in die Hose und es stört sie nicht. Sie spielen einfach weiter bzw bleiben im Unterricht sitzen, als wäre nix. Nachts ist es mind 1 x pro Kind. Die Eltern nehmen es einfach hin und hoffen, dass es irgendwann vorbei ist.
Daher ziehe ich den Hut vor sich, dass ihr so aktiv seid und eine Lösung sucht <3!
Ich würde auch auf jeden Fall eine 2. Meinung einholen (medizinisch und psychisch). Vielleicht kann die Caritas einen Therapeuten empfehlen (ich kenne mich da nicht so aus). Auf jeden Fall halte ich die seelische Seite des Problems für absolut realistisch.

Lasst euch nicht beirren und rede auf jeden Fall mit dem Vater über das Problem.

Alles Gute für euch!
Simone

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Hi,

erstmal macht ihr ja schon ganz viel und ihr müsst dem ganzen auch etwas Zeit geben um anzuschlagen. Aber ich habe die Erfahrung bei meiner Tochter gemacht, dass das ganze einen erheblichen psychischen Anteil haben kann. Warum das die Ärzte so vom Tisch wischen, kann ich dir nicht sagen. Meistens sind es ebend doch Fachidioten (sorry #hicks) und wollen von anderen Gebieten nichts hören bzw. sehen den Menschen nur in Einzelteilen und nicht als großes Ganzes wo alles einen Einfluss haben kann. Das ist leider das Manko der Schulmedizin.
Das heißt nicht, dass die Hömöopathie oder ein Heilpraktiker (es gibt ja auch andere Behandlungsmethoden) das Patentrezept für euch haben und es wird auch dauern. Denn es kann sein, dass erst an anderen Baustellen gearbeitet werden muss, bis man zum Ziel bzw. den letzten Auswirkungen nämlich dem Einnässen kommt. Ihr könnt parallel auch zu einem Osteopathen gehen bzw. das mit dem Heilpraktiker abstimmen. Manche behandeln auch selbst osteopathisch oder mit Craniosacral-Therapie. Es gibt Therapeuten die nach traditionelle chinesischer Medizin behandeln. Habe da letzt einen Vortrag drüber gehört. War sehr interessant und würde ich gerne hingehen, wenns nicht so teuer wäre und man alles selbst bezahlen müsste.

Den ultimativen Tipp habe ich also nicht für dich und den gibt es meiner Meinung nach auch nicht wirklich. Ihr seid auf dem richtigen Weg. Manchmal braucht es auch nur Zeit, damit bestimmte (seelische) Wunden heilen und dann können bestimmte Entwicklungsschritte geschehen. Aber vielleicht kann man das irgendwie unterstützen. Probiert es aus.

LG Julia

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Bei meinem Sohn ist es eine Schilddrüsenunterfunktion, er ist seit der Einnahme von Schilddrüsenhormonen nachts trocken. Das wäre vielleicht bei euch einen Versuch mit 25 mct L-Thyroxin wert.

Wir haben ihn anfangs unterstützt, indem wir ihn eine Stunde nach dem Schlafengehen aufs Klo gesetzt haben.

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Einen ultimativen Tipp habe ich nicht für Dich, aber eine Frage:
Leidet denn Dein Sohn stark darunter, dass er einnässt?

Mein Sohn hatte kein zu geringes Blasenvolumen, aber das erforderliche Hormon wurde bei ihm mit acht Jahren auch nicht ausreichend produziert. Minirin haben wir probiert, aber ohne jeden Erfolg - mal ging es eine Woche gut, dann war das Bett wieder jede Nacht nass, ohne dass unser Sohn aufwachte.

Klingelhose haben wir, nach Absprache mit dem Kinderarzt, nicht probiert, da mein Sohn unter dem Einnässen zumindest zu Hause nicht sonderlich litt. Ein wenig mulmig war ihm dann vor der Klassenfahrt, aber er hat dann diese Nachtwindeln mitgenommen (die Lehrerin war eingeweiht) ... und hat sie nicht gebraucht.

Im Nachhinein denke ich auch, dass das Psychische eine Rolle gespielt hat - bei Veränderungen (das konnte auch etwas Schönes sein wie z. B. Urlaub) hat er mehr eingenässt, und er fühlte sich zu der Zeit in der Schule nicht wohl.

Aber ein halbes Jahr später war das Hormon dann soweit ausgebildet, dass er eben entweder nachts nicht zur Toilette musste oder aber selbständig wach wurde - Unfälle gab es nur bei Krankheit.

Ich verstehe, dass Du Dir um die psychologischen Ursachen Gedanken machst, aber letztlich - wenn Dein Sohn nicht wirklich leidet - bleibt Dir nur, da die Augen und Ohren offen zu halten, ob das Verhältnis zum Vater ihn irgendwie stresst (ganz unabhängig davon, ob er nachts einnässt oder nicht). Bedenke, dass eine psychologische Behandlung viel Zeit braucht - das Motiv dafür sollte aber nicht das zugegebenermaßen lästige Einnässen sein, sondern die Tatsache, dass es Deinem Sohn tatsächlich nicht gut geht.

LG

Anja

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Oh je ich hatte das nur bei der ältesten die jetzt seit dem 15.03. trocken ist <3

Seit August ist sie 7 seit Sep. geht sie in die Schule.

Bei uns half die Klingelhose irgendwie schlief sie die ersten Nächte schlecht klar Aufregung was neues etc. der Alarm ging nicht oft sie wurde davon nur einmal von allein wach.

Hab das 3 Wochen gemacht dann erklärte ich ihr das sie ab jetzt allein dafür zuständig ist das Gerät zu bedienen und von da an war sie trocken.

Hatte auch schon Angst das evtl. was psychische sein könnte aber laut der Untersuchung war alles top, Blase super entwickelt etc.

Das ist bei euch ja nicht der Fall ich denke schon das er was in sich rein frisst dein Kleiner, bei anderen Trennungskindern ist manchmal ein anderes Verhalten zu sehen :( leider. Hab eine Freundin dessen Kind beisst dann :(

Ich würde denke ich alles austesten wobei ich es schade finde das sie das abwinken :(

Viel Glück

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Danke erst mal für eure ganzen Antworten!

Es ist leider so, dass mein Sohn inzwischen schon darunter leidet und zb. viele Übernachtungspartys (die anscheinend momentan ziemlich in sind) abgesagt hat. Was ihn natürlich auch traurig macht, da er gerne dabei geblieben wäre und nicht vorher abgeholt wird :-(

Mit seinem Papa habe ich schon mehrmals versucht zu reden, aber mit dem kann man einfach kein vernünftiges Gespräch führen :-[
Er sieht das immer als persönlichen Angriff, auch wenn ich nicht ihn direkt dafür "verantwortlich" mache, sondern einfach auf die Umstände bei ihm zu sprechen komme.

Bei der Caritas war ich diese Woche, eben zur psychologischen Beratung, die mich eben mit den Worten "wenn sich was ändert, können Sie gerne wieder zu uns kommen" heimgeschickt haben. Ebenso ein spezieller Kinderpsychologe, der dasselbe sagt.

Mein Bruder hat mir jetzt einen Arzt empfohlen, der auf Alternative Heilmethoden spezialisiert ist und wenn davon schon mal mein Bruder begeistert ist, dann hat das was zu bedeuten ;-) Ich hab jetzt mal einen Termin vereinbart, auch wenn dieser nur Privat behandelt und die Sitzung durchschnittlich 150 € kostet... :-/
Aber vielleicht hilft das ja...

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vor kurzem habe ich mal einen Artikel gelesen, bei dem es drum ging, dass man auch viel zu viel Umstände/Psyche usw.... in Zusammenhang bringt, aber es wirklich ne Zeitlang "einfach nur" sie zu kleine Base sein kann (die wächst) oder eben diese hormongeschichte (das kommt auch oder man gibt dieses Hormon mit Tabletten).

alles andere ist doch viel zu viel Stress fürs Kind... ohne dass es was dafür kann ...