Berliner Eltern: Wie läfut die Rückstellung jetzt ab?

Liebe Eltern aus Berlin,
dass Kinder hier zum Stichtag 31.12. eingeschult werden, ist ja heiß umstritten. Nun heißt es immer, die Regelungen wurden gelockert. Aus persönlichen Gründen würden mich eure Erfahrungen interessieren. Wie hat es mit der Rückstellung geklappt? Was tun, wenn der Kindergarten sich querstellt (Unsere Kita will durch die Bank weg immer alle Kinder einschulen), was gibt es noch für Möglichkeiten? Und wie viel leichter ist die Rückstellung jetzt wirklich? Unser Sohn ist November 2009 geboren und wir würden ihn gern noch ein Jahr in der Kita lassen.
Bitte keine Pro-Contra-Diskussionen über das Einstellungsalter, die gibt es im Forum ja schon zuhauf und ich denke, das kann einem niemand abnehmen.

Bin gespannt auf Antworten!

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Hi,

wie das in Berlin so abläuft, weiß ich leider nicht....hier bei urbia liest man aber selten etwas Positives#schwitz

Gibt es bei Euch evt. einen extra Schulkindergarten? Wir haben solchen, wo die Kann- Kinder oder zurückgestellte Kids das letzte Jahr Kindegarten machen, ist aber komplett als Vorschule ausgerichtet.
Teils wird somit auch die Einschulung umgangen, da die Schulbehörde bei solchen Einrichtungen eher die Augen zudrückt.
Wir haben bei uns im Ort Glück, da kann jeder seine Kids ohne Probleme zurück stellen, da die Schulleitung es begrüßt und somit die Klassen optimal klein gehalten werden können, besonders bei geburtsstarken Jahrgängen.

lisa

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Hallo lisa,
tja, so etwas wurde leider bei uns in Berlin weggespart #augen

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Hallo,

Freunde von uns haben versucht ihr Kind zurückzustellen, es hat nich geklappt.

Ganz ehrlich, wenn es keine Defizite beim Kind gibt, sehe ich auch kein Grund zur Zurückstellung.

Gruss

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Ich hatte beim November-Kind meiner Freundin auch leichte Zweifel, aber sie hat gerade in den letzten drei Monaten so einen Schub gemacht, dass sie jetzt definitiv wie ein Schulkind wirkt. Ganz toll!

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Sämtliche Eltern in meinem Umfeld, deren Kinder ca. von Oktober bis Dezember Geburtstag haben, haben die Kinder zurückstellen lassen, ohne besondere Defizite. Das Fatale in Berlin ist ja, dass es eben kein Zurück gibt, wenn das Kind erst mal in der Schule ist! Lieber ein Jahr mehr in der Kita als einen schlechten Schulstart ohne "Notausstieg".

Außerdem wäre ein Dezemberkind beim Abi dann erst 17,5 Jahre alt und dürfte noch nicht mal einen Mietvertrag unterschreiben, wenn es ein Studium o.ä. außerhalb anfängt.

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Hallo,

wir haben unser Kind (ende Nov 2008) nach langem Kampf zurückstellen lassen.
Bei uns war das Problem, dass uns keiner eine wirklich hilfreiche Auskunft über die jeweiligen Zuständigkeiten geben konnte.
Die Ärztin, welche die Schuluntersuchung durchführte, meinte, dass unser Kind mit Ach und Krach die Prüfung bestanden hat und wir es uns "aussuchen" könnten, bescheinigte dann aber die Schulfähigkeit :-[

Die Kita war von Anfang an gegen eine Rückstellung, obwohl wir unser Kind nicht ohne Grund zurückstellen lassen wollten. Die Gründe dafür nannte die Erzieherin auch von sich aus beim Entwicklungsgespräch, aber als es dann um die Rückstellung ging, war alles egal und unser Kind suuuuuuper entwickelt #aerger

Also kam es, wie es kommen musste, die Schulbehörde hielt unser Kind für schulfähig und unser Einspruch und die Erklärungen unsererseits wurden nicht beachtet :-[

Ich hab mich dann ans SPZ gewandt und wurde dort super unterstützt. Wir hatten sehr viele Termine (waren schon früher dort in Behandlung und es wurden daher noch andere Sachen kontrolliert) und der Schultest wurde noch mal von einer Psychologin durchgeführt. Diese hat sich sehr viel Zeit genommen und das Ganze über zwei Tage verteilt. Anschließend (also ca. 4 Wochen nach dem letzten Termin) haben wir ein Schreiben vom SPZ bekommen, unterschrieben von allen Ärzten und Therapeuten und dadurch wurde unser Einspruch (vor 6 Wochen!!!) endlich akzeptiert :-D

Ich rate Dir, wenn es gute Gründe für eine Rückstellung gibt, Dich an deine Kinderärztin zu wenden und dir eine Überweisung fürs SPZ zu besorgen. Da die Anmeldungen und Schuluntersuchungen ja schon bald wieder starten, solltest Du nicht lang warten. Die Bearbeitung und der erste Termin im SPZ können bis zu 6 Monate dauern und dann wird es schon wieder knapp mit den ganzen Terminen usw...

Fazit: Die Rückstellung ist nicht einfacher, da man sich auf nichts, was andere sagen, verlassen kann :-(

LG und viel Glück #winke

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Wir haben unseren Sohn letztes Jahr zurückstellen lassen. Er ist im Dezember 07 geboren und hat keine Defizite. Das gings ziemlich problemlos indem ich bei der schulärztlichen Untersuchung sagte ich halte ihn einfach noch nicht für so weit. Er war da eben noch sehr verspielt. Und ich finde ein Kind muss nicht mit 5 schon in die Schule kommen. Des weiteren weiss ich aus den Jahren davor das viele der jungen Kinder die erst nach der Einschulung sechs werden oft zurückgestellt werden. Das wollte ich nicht und inzwischen ist das alles gelockert worden.
Unser Sohn wird nun morgen eingeschult ... Er freut sich drauf und ich merke seit ein paar Monaten das er nun soweit ist. Er wird mit Freude und Spass an die Sache rangehen. Im Vergleich zum Vorjahr hat er sich damit nicht einmal auseinandergesetzt. Also scheut euch nicht ... Sprich deinen Plan in der Kita an denn einen Kitaplatz musst du bei Rückstellung vorweisen können.

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Hallo,

da wir unsere Tochter 2016 oder eben 2017 einschulen müssen, habe ich mich vorab bei unserem Kindergarten erkundigt.

"Damals" hatten wir mit unserem Großen arge Probleme, aber letztlich konnten wir ihn von 2010 zu 2011 zurückstellen lassen. Aber das soll auch schon so das "schwierigste" Jahr gewesen sein. Wir hatten alle hinter uns (Kindergarten, Kinderärztin, SPZ) und trotzdem war es mit vielen Terminen und Tests verbunden.

Alle Kinder die danach zurück gestellt werden sollten, wurden es auch wirklich problemlos (so mein Kenntnisstand). Allerdings hat da eben auch der Kindergarten hinter gestanden.

Wende Dich an Deinen Kinderarzt und lass Dir ggf. eine Überweisung zum SPZ geben.

Letztlich ist es natürlich Deine Entscheidung und Du kennst Dein Kind besser als wir. Aber ich möchte hier einfach einige Dinge anmerken.
Ich habe zwei Kinder, die von dem Stichtag ungünstig betroffen sind. Theoretisch beides Dezemberkinder (eines jedoch bereits im November geboren). Mein Großer war körperlich und auch vom Allgemeinwissen her absolut schulreif. Aber emotional und auch was logische Zusammenhänge betrifft und einige andere Voraussetzungen haben einfach nicht gepasst - da war er den Durschnittskindern weit hinterher. Für ihn war es richtig den Kampf aufzunehmen.
Die Kleine ist körperlich eher zart und "schwach". Und bei dem Gedanken, dass sie erst 5,5 Jahre alt sein wird bei der Einschulung, tut mir mein Herz weh. Aber mein Verstand sagt ganz klar.... das Kind wird (wenn sie sich so weiterentwickelt wie bisher) absolut "reif" sein und sie dann noch ein Jahr länger in den Kindergarten gehen zu lassen, wäre absolut falsch und würde schlecht für ihre Entwicklung sein.
Insofern rate ich Dir, lass mal Dein Herz weg und schaue Dein Kind mal an, als wäre es nicht Deines..... ist er dann immer noch nicht schulreif? Ist es vielleicht nur Dein Herz, was Dir sagt, Du möchtest ihm noch ein Jahr länger Zeit zum spielen geben?

LG

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Hallo!
Weißt du zufällig, was bei der Schuluntersuchung alles gemacht wird ? Ich halte mein Kind auch für normal reif (wie eben 4-jährige) sind, kann mir aber kaum vorstellen ,dass dieser kleine zappelphillipp im nächste Sommer schon in der Schule sitzen soll.
Ich würde ihn sehr gerne zurückstellen lassen, habe aber Bedenken, dass der Schularzt sagt ."nö,is nich..."
Die Kita befürwortet ein Jahr Kita "dranzuhängen", da er wirklich ein richtig verspieltes Kitakind ist.
Allerdings hat er auch so´ne gewisse Bauernschläue, die Fremde schon ziemlich beindrucken kann. Und der Arzt kennt mein kind nicht, und weiß auch nicht, dass er Aufforderungen usw.oft nicht gleich versteht, schlecht zuhört, keine Spielregeln einhalten kann.... , noch nicht..
Wie überzeuge ich denn den Schularzt?
L.G.

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Hallo,

erst einmal wird das übliche - Wiegen, Messen, Ohren, Augen usw. - gemacht. Sportliche Dinge wurden "abgefragt" - Hüpfen auf einem Bein, Gehen mit geschlossenen Augen (rückwärts/vorwärts) usw.

Dann mussten sich die Kinder Quatschwörter merken, schlecht gesprochene Worte berichtigen usw.

Es wurden auch ein paar geistige Fähigkeiten getestet. Z.B. war ein Drachen (einer für den Herbst zum Fliegen) vorgezeichnet und eine ganze Reihe unvollständiger. Dort musste dann der/die fehlenden Striche ergänzt werden. Es mussten aus einer Menge von 6 Bildern das erkannt werden, was nicht mit darein gehört,...
Und genau bei diesen logischen Dingen hatte mein Großer versagt. Darüber wurde seitens der Ärztin kein Wort verloren.
Allerdings begrüßte sie mich auch schon mit den Worten: "Soll ich das etwa alles lesen. Es wird sowieso kein Kind für nicht schulfähig erklärt, es sei denn, es hat wirklich körperliche Einschränkungen." Ich hatte Einschätzungen/Gutachten vom Kindergarten, der Kinderärztin sowie des SPZ dabei - alle hatten eine Rückstellung befürwortet.
Aber das war eben für das Schuljahr 2010/2011 und da soll es ja wohl mit am schwierigsten gewesen sein.

Spielregeln nicht einhalten können/wollen, Zappeln und schlecht zuhören sind für mich persönlich keine Gründe, weshalb ein Kind noch kein Schulkind werden sollte. Eher wäre die "Bauernschläue" für mich ein Grund, es auf jeden Fall in die Schule zu schicken.

Ich habe ja nun Beide Varianten zu Hause. Der Große, der eindeutig nicht schulreif war und der Kleine, der auch immer noch sehr verspielt ist, keine Spielregeln einhalten kann/will, ständig irgendwo kramt, nie still sitzen kann und ein arg schlechter Zuhörer ist, aber eben auch über eine große "Pfiffigkeit" verfügt und eine sehr schnelle Auffassungsgabe (wenn es ihn interessiert). Der Kleine war definitiv schulreif. Es hat sich nichts bzw. kaum etwas an den Dingen verändert, die Du jetzt als Grund für ein weiteres Kindergartenjahr anbringst. Aber er wäre im Kindergarten geistig nicht ausgelastet gewesen. Abgesehen davon, wäre eine Rückstufung nicht in Betracht gekommen (Sommerkind).

Den Schularzt selbst kannst Du nicht überzeugen. Es gibt da so viele unterschiedliche und man weiß ja vorher nicht, an wen man gerät.

Aber mir wurde seitens des Kindergartens signalisiert, dass es jetzt wohl erheblich leichter sein soll.

Wir werden sehen wie es für das Schuljahr 2016/2017 ist. Da muss ich dann nämlich noch einmal die Entscheidung treffen - rückstellen oder nicht.

LG

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Wir waren im gleichen Boot. Unser Sohn ist im November 2008 geboren und wir haben die Rückstellung völlig problemlos durchbekommen. Allerdings war bei uns die Kita auch dafür, weil er noch sprachliche Probleme hat (hat Schwierigkeiten mit der Aussprache bestimmter Konsonanten). Auch die Logopädin war dafür und die Kinderärztin sowieso. Du musst dir einfach ein paar Experten ins Boot holen.

Selbst wenn die Kita das Formular zur Rückstellung nicht ausfüllen sollte, könnt ihr den Schritt trotzdem gehen. Lasst euch vom KiA beraten, wendet euch ggfs. schon an den Gesundheitsdienst bei dem die Schuluntersuchung gemacht wird. Vielleicht kann euer Sohn ja noch gar nicht den Stuhlgang kontrollieren ;-) (*räuspermitaugenzwinkern*)

Grundsätzlich habt ihr als Eltern großes Mitspracherecht! Notfalls wird euer Kind noch einmal untersucht (ich glaube, das war vom Schulpsychologischen Dienst) und die entscheiden dann.

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Ich weiß nicht, wie ich meinen Beitrag bearbeiten kann, daher ein Nachtrag.

Wir sind in Berlin. Und zur Kita: Erkundige dich auch, ob ihr dann für das zusätzliche Jahr ebenfalls dort einen Platz habt! In unserer Kita gab es drei Rückstellungen (*Nov 08, *Nov 08, *Dez 09) von 16 Kindern in der Gruppe und zwei haben einen Platz in der Kita behalten und ein Kind musste sich alternativ auf einer Vorschule anmelden, weil die Eltern zu lange mit ihrer Entscheidung gewartet hatten.