Frust heutzutage nicht mehr tolerabel?

Hallo,
ich muß mal was fragen: Habt ihr auch manchmal den Eindruck, daß eure Kinder eigentlich nirgends mal schlecht drauf sein dürfen?
Mein Sohn ist sehr sensibel mit schlechter Frustrationstoleranz und hohem Gerechtigkeitsempfinden, fühlt sich auch schnell angegriffen.
Das führt dazu, daß er des Öfteren in Diskussionen und auch Streit mit anderen Kindern und Lehrern oder Betreuern gerät. Er kann dann auch richtig "hochgehen", mit Kindern gibts dann unter Umständen Rauferei, bei Erwachsenen Geschrei.
Das wird natürlich weder in der Schule, noch im Hort toleriert (logisch). Für meinen Sohn ist es allerdings ziemlich schlimm, daß er dann oft der Böse ist, weil er laut oder handgreiflich wurde und er sich oft nicht rechtfertigen darf, wie es überhaupt dazu kam.
Das steigert den Frust ja noch, aber wohin damit?
Seine Lehrerin bietet ihm an, im Flur auf und ab zu rennen oder einen Knautschball zu drücken. Ihm wäre aber eher geholfen, dürfte er brüllen und wo gegen treten ;-)...
Wo können eure Kinder Wut und Frust lassen, ohne in der Kooperationsfähigkeit "nicht den Anforderungen" zu entsprechen?
Man sagt ja gerne Sportverein. Aber auch dort gibts wieder Regeln und faires Miteinander ist das A und O...
Wir sind schon bei der Ergotherapie. Sie ist ganz begeistert von ihm und sagt, er sei kompromissbereit und motiviert für alles. So kenne ICH das auch! Laut ihr braucht er positive Bestärkung seiner Persönlichkeit. Er selber ist auch unglücklich, wenn es Konflikte gibt, denn eigentlich will er alles "richtig" machen.
Ich finde, daß den Kindern heutzutage echt einiges abverlangt wird in punkto Selbstbeherrschung und Anpassung. Denke, wir hatten es leichter, durften unseren Streit auch mal ohne erwachsene Einmischung "bis aufs Blut" austragen.
Freue mich über Meinungen, aber auch über Ideen zum Frustabbau.
Grüße,
die kranke_schwester

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Hallo,

so wie Du es schilderst, handelt es sich bei Deinem Sohn nicht um Frustabbau. Er scheint in seinem Verhalten sehr aggressiv zu sein. Für ein Schulkind nicht mehr akzeptabel. Das ist ein Verhalten eines trotzdenen Kindes (als Mutter eines knapp zweijährigen weiß ich wovon ich spreche).

Ein Kind, dass des Sprechens mächtig ist muss nicht um sich schlagen und andere Menschen wüst beschimpfen. Und nein, die anderen müssen das nicht tolerieren. Dein Sohn lernt jetzt mühsam (leider viel zu spät), dass wenn man sich asozial verhält, dann wird man eben so von dem Umfeld wahrgenommen.

Die Ergotherapeutin findet ihn gut. Und Du kommst auch gut mit ihm zurecht. Dass sagt etwas über sein Verhalten aus, wenn er im Mittelpunkt des Geschehens steht. Er scheint aber große Probleme mit Gruppen und dem sozialen Verhalten zu haben.

Im Sinne Deines Kindes solltest Du nicht darüber philosophieren inwiefern die anderen sein schlechtes Benehmen hinnehmen müssten, sondern hilf ihm dass er sich gruppentauglich verhalten lernt...

lg Tomama

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Hi,

wir haben eine Jungen in der Fußballmannschaft, der rastet regelmäßig aus. In jedem Fall fühlt er sich ungerecht behandelt, sei es vom Schiedsrichter, sei es von den Spielern /Gegnern.

Das ist normal und gehört beim Fußball dazu. Was diskutabeö ist, das ist die Art und Weise. Dieser Junge brüllt dann hysterisch rum, tritt vor lauter Wut zurück und ruft Schimpfwörter, die wirklich heftig sind, sprich er rastet total aus. Und das geht gar nicht finde ich.

Das geht über sauer sein weit hinaus und hat mit Anpassung nichts zu tun.

Ich finde, dass jedes Kind rzhi mal die Sebstbeherrschung verlieren kann, aber die Grenzen sollte es trotzdem kennen.Man darf mangelnde Selbstbeherrschuzng nicht mit Frustabbau begründen,

Liebe Grüße

Tattel 13 , 12 , 9, 7

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Hallo,
das einzige, was mein Sohn laut brüllt ist "Lass mich in Ruhe!" oder "Hör mir doch mal zu!". Keine Schimpfwörter oder so. Wenn, dann vielleicht noch einfach nur "Aaaaahrgh!" Das höchste der Gefühle ist "Blödmann!".
Handgreiflich wird er dann, wenn er entweder selber körperlich angegriffen wird oder seine Grenzen nach mehreren verbalen Versuchen nicht akzeptiert werden (hänseln, necken, nicht ausreden lassen).

Ich war als Kind genauso und kann mir immer gut vorstellen, wie er sich gerade fühlt.
Heute bin ich die Ruhe in Person. Der plötzlich aufkochende Zorn ist mir nach wie vor bekannt, aber man ist ja erwachsen und hat sich im Griff...

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"Man darf mangelnde Selbstbeherrschuzng nicht mit Frustabbau begründen"

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es eben nicht immer mangelnde Erziehung ist. Habt ihr die Eltern schon mal gefragt, warum das so ist und ob vielleicht etwas anderes dahinter steckt?

vg, m.

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Hallo,

wenn du als kind ähnlich warst wie dein Sohn, dann könntest du ihm schon mal helfen, indem du ihm genau das erzählst. Was dir mal passiert hast, wie du dich gefühlt hast, was dir geholfen hat usw. Dadurch wird er sich bestimmt auch öffnen und dir erzählen, wie es bei ihm dazu kam, dass er so reagiert hat.
Ich finde, es ist oftmals das Entscheidende, den Reaktionen auf den Grund zu gehen um zu verstehen, warum etwas passiert ist und wie man zukünftig besser damit umgehen kann.
Hat dein Kind denn immer mit den selben Lehrern und Kindern "Probleme" oder ist das verschieden?

vg, m.

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Hallo,
meist dieselben Personen und/ oder vergleichbare Situationen...

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Hi,

ich finde nicht, dass sich das nach normalen Frustabbau anhört.

Würde mein Sohn so ausrasten, würde ich ihn fragen ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

Gegen Sachen treten oder laut gegen Erwachsene (auch noch Respektspersonen wie Lehrer ) werden geht gar nicht.

Sorry, aber das ist unter aller Kanone.

Und ich kenne das auch von meiner Kindheit nicht, dass Streitigkeiten "bis aufs Blut ausgettragen" werden.

Und das hat auch nichts damit zu tun, dass er sensibel ist oder schlechte Frustrationstoleranz hat.

Das ist

1.) Charaktersache (zum Teil)
2.) Erziehungssache
3.) Selbstbeherrschung

Das muss er lernen.

Kauf ihm einen Boxsack für zuhause und bringe ihm bei, sich anständig zu verhalten.

Im Gegensatz zu deiner Meinung finde ich nicht, dass Kinder heutzutage zuviel Beherrschung usw. lernen müssen, sondern dass ganz im Gegenteil alles entschuldigt wird. "Schlechte Frustationstoleranz - wenn ich das schon lese, kommt mir die Galle hoch.

Und du findest, dass Sportverein nichts für ihn ist, da es ja dort Regeln und faires Miteinander gibt??? Hallo ???

Das ganze Leben besteht aus Regeln und fairem Miteinander und je eher der Junge das lernt umso besser.

LG und viel Erfolg.

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Ich glaube du verwechselst da was.Im Sport könnte er lernen mit seinem Frust umzugehen. Ein Ort um zu wüten wie man will ist das nicht.Mein Sohn ist auch wütend und frustriert wenn es im Eishockey mal schlecht läuft.Im schlimmsten Fall fliegt dann mal ein Handschuh,geprügelt vor Wut wird nicht.

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sorry aber frusttoleranzen sollten bereits im kleinstkindalter trainiert werden

wenn du von dir selber weißt das du Probleme damit hattest und hast ( finde deine Einstellung dazu sehr leicht gemacht )

dann hättest du ihn von Anfang an besser begleiten können

fakt kommt er an einen falschen dann kann ihn das mehr wie eine Prügelei kosten !!

dann ab zu sport lass ihn laufen bis er hundemüde ist

gerade wenn er wieder nicht weiß wohin mit seiner Wut

dann er kann wenn er mal im beruf steht usw auch nicht einfach rumbrüllen wenn er der Meinung ist es geht nicht nach seinem willen gerade

und ja kinder können es lernen und nein es ist nicht der druck

es wird nur genauer beobachtet und kommuniziert als früher

schick ihn zu wt Selbstbehauptung usw

alles Sachen die helfen

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Mmmhh. Ich kenne das von unserm Großen Sohn - ausser, dass er sich nicht in der Schule Luft macht, sondern zu Hause. Da fliegen auch öfters mal die Türen.

Unser Sohn ist auch sehr sensibel und bei ihm ist es häufig die Diskrepanz zwischen dem, was man zu Hause erzählt und dem, was auf dem Schulhof passiert. Heißt, zu Hause reden wir viel über Konflikte, wie man sie löst und wie man ihnen aus dem Weg geht und wo man Hilfe bekommt. Die Realität sieht aber leider anders aus. Konflikte werden handgreiflich gelöst und Hilfe bekommt man von Aufsichtspersonen nur wenig. Dass Kinder da frustriert sind ist klar.

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Verhaltentherapie und Entspannungstraining!

Wird denn zu Hause auch gebrüllt und ausgerastet, also kann er es da erlernt haben?

In der Ruhe liegt die Kraft!

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Warum soll die Allgemeinheit dulden, wenn Dein Sohn ständig an die Decke geht? Das hat nichts mit Toleration zu tun, eher mit mangelnder Selbstbeherrschung und da seid ja wohl Ihr gefragt...Du möchtest einen Freibrief zum Ausrasten für Deinen Sohn? #sorry aber lies Dir nochmal durch, was Du da geschrieben hast #kratz