Einschulung verzögern ?!

Hallo,

mich beschäftigt im Moment aus gegebenem Anlaß eine Frage besonders.
Mein Sohn wird Ende September 5 Jahre - Stichtag für die Einschulung nächstes Jahr wäre der 30.09. - er wird also im Herbst Vorschulkind.

Nun hört und liest man ja viel und überwiegend läuft es darauf hinaus, daß Mädchen meist eher von ihren Eltern als Schulreif empfunden werden und Jungs wenn nicht schon zu Beginn dann eben später Probleme in der Schule bekommen, die mit der "frühen" Einschulung in Verbindung gebracht werden.

Mir ist natürlich klar, daß jedes Kind individuell betrachtet werden muß, deshalb frage ich auch nur ganz konkret nach Erfahrungen (mit Jungen, die nah am Stichtag geboren sind).

Bei meinem Großen (Stichtagskind) war mir klar, daß er noch ein Jahr brauchen wird, hat es auch gehabt und ich bin mir auch jetzt noch sicher, daß er den Spaß an der Schule nicht hätte behalten können, wenn er eher eingeschult worden wäre.

Jetzt müßten wir eine Zurückstellung beantragen.
Ich finde es total schwierig.

Er geht nicht besonders gern hier in den Kindergarten.
Aber ich möchte ihn ungern überfordern.
Hab auch ein bißchen ANgst, daß er genauso ungern in die Schule gehen wird und aufgrund der (eventuell zu hohen) Anforderungen schnell die Lust verlieren wird.
Auf der anderen Seite ist er ganz anders als sein Bruder - ehrgeiziger.
Aber ich weiß nicht, ob das reicht.

Ich weiß grad wirklich nicht so recht weiter.

Welche Anforderungen müssen Erstklässler denn erfüllen ?
Wie kann ich denn die Schulreife erkennen - vom Kindergarten kommt leider keine Einschätzung diesbezüglich.
Und wie könnte ich einen Rückstellungsantrag begründen ? (sicher nicht einfach mit einem unguten Bauchgefühl, daß sich zudem im Laufe des Jahres ja auch noch ändern könnte ;-) )

Ich glaube jetzt ist es doch etwas wirr geworden entschuldigt bitte, aber vielleicht hat doch jemand den ein oder anderen Hinweis.

Danke in jedem Fall schonmal im Voraus ! #danke

Gruß L.

1

Hallo!

<<<<<<< Wie kann ich denn die Schulreife erkennen - vom Kindergarten kommt leider keine Einschätzung diesbezüglich. <<<<<<<<<<<<<<<<

#kratz#kratz#schock#schock#augen

Der KiGa wäre meine erste Adresse gewesen, weil ein Forum den konkreten Fall nicht einschätzen kann.

Prinzipiell kann es am 2. besten der Schulamtsarzt (bei uns gibt es die regulären Termine und ohne dem geht gar nichts mit Einschulung!), die aufnehmende Schule - sprich mit der Schulleiterin und äussere Deine Bedenken (schließlich muss sich ggf. einer Zurückstellung zustimmen!). Höre auf Dein Bauchgefühl als Mutter, insbesondere weil Du schon Erfahrung als Schulmutter hast!

Ich kann nciht bestätigen, dass alle früh eingeschulten Jungs Probleme in der Schule haben!

LG, I.

8

Hallo,

hatte ja auch gedacht der Kindergarten wäre ein guter Ansprechpartner. Aber nunja - liegt zum Teil an krankem Personal, und sicher auch ein Stück weit daran, daß der Fokus halt erstmal noch auf den "alten" Vorschulkindern liegt (wie weiter unten schon angemerkt wurde).

Außerdem ist er halt ein recht unauffälliger Kerl.

Hab gestern nochmal mit der Leiterin im Kindergarten gesprochen.
Nett, war sie schon - viel sagen konnte sie nicht. Bisher war der Schwerpunkt "eben einfach" nicht die Schulvorbereitung... aber sie sei "dran" - ein Netzwerk zur Schule aufzubauen (derzeit macht sie eine Fortbildung im Bereich Schulvorbereitung) ... und dahingehend kann und will sie viel mehr machen.

Im Herbst soll es zumindest mal einen entsprechenden Elternabend geben und ich hoffe mein Sohn kommt dann noch in den Genuß der Verbesserungen.

Einschreibung/Rückstellung wird aber ohnehin erst im Frühling gemacht ... das hat mich schonmal beruhigt.

LG L.

2

Mal unabhängig von der Schulfrage...vielleicht solltest du erst mal über eine Kiga Wechsel nachdenken...du sagst er geht nicht gerne, stellt sich mir die Frage warum? Und der Kiga gibt keine Einschätzungen über den Entwicklungstand? Habt ihr keine Elterngespräche? Der Kiga ist doch die erste Anlaufstelle wenn es um die Einschätzung der Schulfähigkeit geht.

Generell ist es sehr schwierig die einen Rat zu geben und auch die Erfahrunge anderer werden dir nicht weiterhelfen. Such das Gespräch mit der Kita, lass ihn in die Vorschulgruppe gehen (also Türen offen halten) und im kommenden Jahr kannst du dann entscheiden. Einen Rückstellungsantrag musst du doch nicht jetzt stellen, dass ist doch viel zu früh (also bei uns in Bayern reicht das auch kurz vorher noch).

9

Hallo,

also Kindergartenwechsel ist so eine Sache...
Wir mußten letztes Jahr umziehen und mein Sohn hatte deshalb bereits einen Kindergartenwechsel.
Er trauert dem Alten noch immer hinterher, aber das kann ich ja leider nicht ändern.
Jedenfalls wird ihm ein weiterer Kindergartenwechsel - er hat ja viele Freunde in diesem hier - auch nicht helfen. (Vermutlich.) Der "Alte" wird es nicht wieder werden können #schmoll

Es war ganz interessant, daß keine Einschätzung zum Kind direkt kam aber die Gesichtszüge kurz ein "ohje" ausdrückten, wenn auf sein Geburtstag - im Zusammenhang mit dem Stichtag - Bezug genommen wurde. Etwa so: #schwitz

Das verunsichert halt schon erstmal ;-)

Danke für Deine Antwort - ich grübel ja auch immermal wieder, ob er in einen anderen Kindergarten lieber gehen würde. Aber sogar im "Alten" hatte er Tage, an denen er einfach lieber zu Hause bleiben wollte. Da warer aber erst drei und vielleicht einfach schnelle von so einer Woche erschöpft #gaehn.
Oder, es gibt halt so Typen #kratz

Ich hoffe nur, daß setzt sich in der Schule nicht so fort. #schock

Nochmal Danke, für die Anregungen, L.

3

Hallo,

mich irritiert ein wenig, dass Du fragst, welche Voraussetzungen ein Erstklässler erfüllen sollte, Du schreibst doch, Du hast schon einen großen Sohn - da weisst Du ja, was so auf die Kinder zu kommt?

Aber ich kenne das Dilemma ganz gut von meinem Sohn. Er war letztes Jahr Kann-Kind und für alle Beteilgten war klar, das kann nicht gut gehen! Jetzt ist mein Sohn 6 Jahre alt, er wird aber in die Vorklasse kommen. Allerdings liegt der Fall bei uns anders, er hatte aufgrund einer Sprachentwicklungsverzögerung einen I-Platz im Kindergarten und es war klar, dass er mit allem etwas später anfängt. Das war auch gut so mit dem abwarten, er hat alles super aufgeholt und hat sich innerhalb von einem Jahr wahnsinnig verändert, er ist viel reifer geworden.

Es sollte aber wirklich der erste Ansprechpartner die KiTa sein, die Erzieherinnen verbringen viel Zeit mit den Kindern und bei uns war es schon so, dass die Defizite super erkannt wurden und es gab immer einen Dialog zwischen KiTa, Schule und uns. Bei uns ist es auch so, dass die KiTa-Kinder oft in der Schule sind und dort bei verschiedenen Projekten dabei sind. So kennt die Schule die Kinder schon lange vor der Einschulung ganz gut.

Also ich würde an Deiner Stelle erstmal um einen Gesprächstermin im Kindergarten bitten. Persönlich bin ich der Meinung, später einschulen ist immer besser als zu früh, wenn ein Kind nicht gerade superfrüh dran ist mit allem.

LG
Katja

10

Hallo,

ist für mich auch irritierend ;-)
Ich versuche es zu erklären - als mein Großer Vorschulkind wurde, haben wir in einem anderen Land gewohnt, indem auch das Schulsystem anders aufgebaut und die Anforderungen "evtl." etwas variierten. Zudem war er einfach ein Jahr älter, als es der Jüngerer als Vorschulkind sein wird.

Wir sind dann tatsächlich eine Woche vor Schulbeginn umgezogen und klar weiß ich was er in der Schule hier tut, aber eben nicht, was im "Eignungtest" getestet wird.

Im Kindergarten hab ich ja gestern nochmal ein Gespräch mit der Leiterin geführt und es gibt scheinbar eine Menge Möglichkeiten, eine Zurückstellung zu erwirken. (Oder es zu versuchen.)

Jedenfalls hieß es jetzt wird noch nichts entschieden, sondern frühestens im Frühjahr.
Also Abwarten - ich bin somit erstmal beruhigt.
Diese Projekte mit er Schule sind "im Aufbau"

Danke für den Beitrag, L.

4

Hallo!

Unser Sohn hat ebenfalls Ende September Geburtstag.
Wir waren auch sehr skeptisch wie das wohl sein wird,
er war immer eher schüchtern und zurückhaltend.

Nun ist er in der 2. Klasse und es läuft super! #ole
Er hat viele Freunde und ist komplett angekommen.
Er gehörte bisher mit zu den Klassenbesten und geht sehr gerne zur Schule. #pro

Allerdings hat er auch 3 Monate gebraucht bis er soweit war,
er hat davor ständig was vergessen, war verpeilt usw. -seit den damaligen
Weihnachtsferien war das aber plötzlich verschwunden!!
Ich kenne aber auch ein Mädl das 2 Monate nach ihm Geburtstag hat,
regulär das folgende Jahr erst eingeschult wurde - und bei ihr war es genauso.

Ich finde in manchen Dingen merkt man schon das viele seiner Klassenkameraden/Schulfreunde fast 1 Jahr älter sind. So auch z.B. bei
den Bundesjugenspielen oder wenn´s an´s Aufsatz-Schreiben geht...da ist ebne das 1 Jahr unterschied von der körperlichen oder geistigen Reife da. Aber das ist ok und er kommt auch gut damit zurecht, spornt ihn nur noch mehr an ;-)

11

Hallo,

danke für Deinen Erfahrungsbericht - soetwas mutmachendes hab ich (u.a.) gebraucht. Einfach zu wissen, daß es gut gehen kann !!! :-)

Danke, L.

5

Hi,

ich antworte mal, auch wenn ich als Mädchenmutter nicht zur Zielgruppe auf Deine Frage gehöre ;-).

Bei uns (S-H) werden parallel zu den Schulanmeldungen und amtsärztlichen Untersuchungen die Schuleingangsprofile der Kitas erstellt. Dass sich bei Euch noch keiner dazu äußert, mag aber daran liegen, dass momentan noch das Augenmerk auf den "aktuellen" Schulkindern liegt. Da das ganze Anmelde-Prozedere aber regional unterschiedlich gehandhabt wird, weiß ich nicht, wie das bei Euch ist. Müsst Ihr denn schon im Herbst anmelden oder ist noch Zeit bis März/April nächsten Jahres?

Gibt es denn sonst konkrete Anhaltspunkte für Dich, die Dein schlechtes Bauchgefühl untermauern? Motorische oder kognitive Schwierigkeiten, gab es bei den U's durch den KiA irgendwelche Auffälligkeiten, die einer Einschulung im Wege stehen könnten? Und was sagt eigentlich Dein Sohn dazu? Möchte er denn gerne noch ein Jahr im Kiga bleiben oder sieht er der Schule schon erwartungsvoll entgegen? Gerade, wenn Du schreibst, er ist ehrgeizig, könnte er sich mit einer längeren Kiga-Zeit (an der er eh nicht so viel Spaß hat) vielleicht eher zurückgesetzt fühlen.

Such das Gespräch: Mit Deinem Sohn, den Erziehern, auch wenn es zu früh ist - sie sollten Deinen Sohn einschätzen und die Schulreife beurteilen können. Ergänzend mit dem KiA und auch mit der zukünftigen Schule. Dann kannst Du alle Fakten abwägen und immer noch entscheiden, ob Du den Antrag stellen möchtest.

Ansonsten bist Du so früh dran, dass noch viel Zeit ist, eventuelle Schwächen bis zum Schulbeginn zu trainieren und vergiss nicht: In dem Jahr, das noch bis dahin vergeht, wird sich Dein Sohn auch so noch ziemlich stark weiter entwickeln.

LG
Littlecat

13

Hallo,

danke für Deine ausführliche Antwort.
Und ich nehms Dir nicht übel, daß Du "trotz" Tochter geantwortet hast ;-)

Der Gedankengang, daß das Augenmerk erstmal noch auf den aktuellen Schulanfängern liegt ist sicher eine gute Erklärung.

Mein Bauchgefühl untermauern:
Nun er ist jetzt seit Oktober in logopädischer Behandlung und hat inzwischen fast alles aufgeholt. Aber das kostet ihn unheimlich viel Energie.
Beim Basten, Malen, Aufgaben lösen macht er husch - ganz schnell und springt nach 2 min wieder auf.

Mein Großer hat das in dem Alter auch so gemacht. Er hat sich dann erst mit 5 Jahren bis 6 unheimlich gut auf seine Projekte (häufig hat er im Kindergarten über 1-2 Stunden hinweg gebastelt) konzentriert und Ehrgeiz dafür entwickelt.

Das könnte dann also genau die Zeit der Einschulung treffen (falls die Jungs sich da dermaßen gleichen sollten), aber ob lesen, schreiben und rechnen dann gerade sein Interessengebiet sind mit dem er postive Erfahrungen sammelt kann - weiß man eben nicht.

War verständlich was ich meine ?
Obwohl, wenn ich so nachdenke - vielleicht hat er seine positive Resonanz schon mit der Logopädie bekommen ?!

Ach ich find es echt schwer - er ist eben recht ruhig und ich hab etwas Sorge, daß er "untergeht". (Je nachdem auch, wie groß die Klasse wird.)

Naja, aber ich hab mir vorgenommen erstmal ruhig zu bleiben.
LG und vielen Dank für die Anregungen, L.

6

Liebe lenesiegel,

hm ja... das ist keine leichte Entscheidung.

Ich würde bei Unsicherheit ganz klar zum "Nicht Einschulen" raten ... denn hinterher ist man immer klüger: Mein Sohn wurde damals im Frühjahr 6, also keine Frage: einschulen, wobei ich mir als Mutter schon etwas unsicher war. Meiner Meinung nach war er damals einfach noch zu verspielt, unaufmerksam, verträumt, unzuverlässig ... usw. Im Kindergarten sagte man mir: ganz klar einschulen, zumal er ja einer der (körperlich) größten ist, die Schuluntersuchung gab ebenfalls grünes Licht, nur Logopäden-Besuch wurde angeraten.

Mittlerweile hat er die Schule nun schon ein Jahr hinter sich und noch heute ist mir klar: ich hätte alles versuchen sollen, ihn ein Jahr zurückstellen zu lassen, also meinem Bauchgefühl folgen. Obwohl ich zwei ältere Kinder habe, die ja zu diesem Zeitpunkt bereits in der Schule waren, habe ich die "falsche" Entscheidung getroffen.

Jedes Kind ist anders und ich denke zu spät eingeschult hat wahrscheinlich nicht solch langwierige Folgen, wie zu früh eingeschult - vielleicht ist das aber nur meine Einschätzung weil ich eben diese eine Seite erlebt habe.

Als Elternteil ist man dann auch der Meinung: Na ja, wenn er es nicht packt und eine Klasse wiederholt, dann ist das auch kein Weltuntergang - nur freiwillig lässt man keinem Kind eine Klasse wiederholen, für welches der Schulalltag ohnehin ein Greuel ist; und den Klassenfortgang hat er jedes Mal gepackt.

Was halt blöd wäre, wenn dein Sohn jetzt zur Vorschule geht und dann im nächsten September doch nicht eingeschult wird, dann wieder zur Vorschule...! Ich glaub das ist für die Kinder immer eine nicht gerade erbauende Erfahrung.

Meine Antwort war jetzt wahrscheinlich nicht wirklich hilfreich - alles Gute für euch und eure Entscheidung.

LG
neppas

14

Hallo,

doch Deine Anwort war sehr hilfreich, danke.
Das sind ja genau die Sorgen/Gedanken die mich so begleiten.

Anscheinend gibt es ein paar Möglichkeiten die Rückstellung zu erwirken - man muß halt auch gute Ansprechpartner haben, aber der Kindergarten verfügt wohl über den ein oder anderen.

Außerdem hab ich inzwischen einen Plan B und auch Plan C.
Und Plan D wäre (und die Möglichkeit besteht ja auch) - wir freunden uns mit der "regelrechten" Einschulung an ;-)

Danke jedenfalls für Deine Antwort, L.

7

Schulreife mißt sich eigentlich an den sozialen Kompetenzen - hauptsächlich.
Ein Kind sollte natürlich gewisse "Basisfähigkeiten" mitbringen. Völlig unwichtig dagegen ist, ob ein Kind schon lesen/schreiben/rechnen kann.
Basisfähigkeiten wären:
* Höflichkeit/Benehmen (Bitte und Danke)
* allein zügig An- und Auskleiden (Sportunterricht) - auch Schuhe (Schnürsenkel, falls vorhanden)
* ca. eine halbe Stunde konzentriert Arbeiten
* und dann noch der "Kram", den auch der Amtsarzt testet bzw. die Schule

15

Hallo,

und danke für die ganz konkreten Stichpunkte.
Leider sind wir von einer halben Stunde konzentriert Arbeiten weit entfernt - aber wer weiß, wie es in einem dreiviertel Jahr aussieht ?!

Danke für die handfeste Anwort, L.

12

Hallo,

ich hatte dieses Jahr ein ähnliches Problem und habe einfach beim zuständigen Schulamt angerufen und das Problem geschildert.

Die haben mich an den zuständigen Schulpsychologen verwiesen und dieser hat (gemeinsam mit einer Frühförderstelle) einen standardisierten Test gemacht und eindeutig eine Schulreife festgestellt.

Da war ich beruhigt ...
GLG
Miss Mary

16

Hallo,

danke für die wirklich hilfreiche Antwort.

:-) L. #winke