Wie erleichtert man den Schulwechsel - 1 Klasse Regel auf Sprachintensiv...

Hallo,

wir haben uns entschieden unseren Sohn, nach einer stockenden ersten Klasse nach den Sommerferien in eine Sprachintensivklasse umzuschulen.

Damit verbunden ist ein kompletter Ortswechsel… dazu kommt der Wechsel auf Ganztags…

Wie können wir den Wechsel leichter für ihn machen. Er weiß mittlerweile Bescheid… begeistert ist er natürlich nicht, aber das nützt nichts… Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er die erste Klasse wiederholt. Das Sprachdefizit bleibt aber ja...

Wie sollen wir den Wechsel gestalten… Offizieller Abschied in der alten Schule? Freunde zu einer Abschiedsparty einladen? Gar nichts besonderes,…

Was meint ihr? Ich bin soooo unschlüssig.

Ich freue mich, über Eure Berichte, Tipps, Empfehlungen…

P.S. Offiziell bleibt er Bestand der alten Schule, wird dann aber nach einem, spätestens zwei Jahren zurückgeschult und wird dann voraussichtlich eine Klasse wiederholen müssen.

Herzlichen Dank

Kornflakes

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Hi Kornflakes,
bei uns ist es umgekehrt. Nach 2 Jahren geht Thilo in seine Grundschule zurück. Leider nicht zu den 5 Kindern aus dem Ort :-[ :-[ Aber na ja.

Thilo bekommt am 1. Schultag nochmal seine Schultüte gefüllt. Sie brauchen dort einen anderen Füller, ein cooles T-Shirt, 1 Magazin und ein paar Süsßigkeiten.

Wenn er eine Abschiedsparty mag, würde ich eine steigen lassen. Muffins backen und ab auf den Bolzplatz. Kleiner als Geburtstagsfeier - mehr als Freunde spielen am Nachmittag.

Wenn er dort ja in die 1. Klasse kommt, ist er ja erstmal eine neuer Schüler. Also hat er ja auch nochmal ne Schultüte, mit bißchen Füllung. Und da würde ich den 1. Schultag, kleiner gestalten, aber doch ein bißchen feiern.

Die Umstellung von Halb- auf Ganztagsschule wird anfangs schwer sein, aber nach 1 Woche Schule hat er sich auch dran gewöhnt.

Thilo hatte noch Hausaufgaben, sein Kumpel in der Paralellklasse hatte nie Hausaufgaben fürs Wochenende.

Thilo war eigentlich als Vorschulkind auf der Sprachheilschule angemeldet. Aber diese war voll, also kam er als Vorschulkind in die normale 1. Klasse. Dort hat das so gut geklappt, daß er anstandslos in die 2. Klasse kam. Beim Schulamt war er noch nicht so weit. Erst im Winter, als die Entscheidung anstand, wie es weiter geht, wurde er "ins 2. Schuljahr" versetzt, NUR bei der Schulbehörde!!

Und so geht er nach den Sommerferien in die 3. Klasse. Er hat jetzt 3 Tage hospitiert, in der Klasse wo er reinkommt. Es hat ihm sehr gut gefallen. Den Deutschtest durfte er mitschreiben und die Lehrerin war begeistert.

Wie weit ist Eure Schule dann entfernt? Wisst Ihr schon um wieviel Uhr er abgeholt und gebracht wird?

Die meisten schlafen im Bus, es ist doch schon sehr anstrengend. Unsere haben ein halbes Jahr auch reiten.

Gruß Claudia

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Hallo Claudia,
vielen Dank für Deine Antwort.
Nein, er wird in die zweite Klasse kommen. Eine kleine Schultüte wird er trotzdem bekommen.
Muss Dein Sohn die zweite Klasse nicht wiederholen? Uns wurde gesagt, dass hier immer generell wiederholt werden muss. Ist er auch in Mathe so weit? Momentan gehört unser Sohn in Mathe zu den besten. Es hapert aber sehr in Deutsch.
Klasse, dass Deiner das so gut geschafft hat. Wir haben uns vor einem Jahr gegen die Sprachschule entschieden, weil wir nicht erwartet haben, dass die Regelschule so viel Schwierigkeiten machen wird...
Umso schwieriger ist es jetzt natürlich, doch noch zu wechseln... Lieb gewonnene Klassenkameraden zu verlassen etc.

Wir werden vielleicht eine Kleine Party machen... Sein bester Schulkumpel wohnt ein paar Häuser weiter... Der wird ihm erhalten bleiben... hoffentlich
Liebe Grüße
Kornflakes

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Hi Kornflakes,
wäre Thilo 2 Tage später geboren, hätte ich ihn nicht mal einschulen lassen. So war er ein Musskind.

Aber zu reif für den Kindergarten - zu unreif für die Schule. An Vorschule gibt es nur noch die auf der Sprachheilschule. Auch die Sprache war schlecht. Kein Satzbau, sprach von vorne nach hinten. Er hatte ca. 6 Monate nichts gehört. Mit 3,5 Jahren gabs dann Röhrchen rein und Polypen raus, aber es war wohl die "Zeit zum erlernen des Satzbau" zu spät.

Was lesen wir vor, und sprechen auch bei jedem Handgriff. Aber bekam Logo und wurde halt getestet. Er war gut genug, aber Sprachlich schlecht genug, so kam er zum Glück auf die Sprachheilschule.

Normale Schule bei 24 Kinder, das hätte nicht geklappt. Seine Cousine geht mit 15 in eine Klasse, das wäre was anderes gewesen. Der Cousin wird eingeschult, bis jetzt sind es 12 Kinder.

So war er im 1. Jahr mit 13 Kindern und 2 Lehrern. Jetzt sind sie 9 Kinder und 1,5 Lehrer.

Es ist der ganz normaler Grundschul Lehrplan von Rheinland-Pfalz. Sie haben nur andere Bücher. Sie sind übersichtlicher gestaltet. Aber normaler Weise wird das Kind nach dem 2. Schuljahr in das 3. Schuljahr seiner Grundschule überwechseln.

Der ganze Unterricht wird halt "Logopädisch" gestaltet. Viel Rythmik Unterricht, Sport, jedes halbe Jahr ist 1x wöchentlich reiten angesagt zum Selbstbewusstsein stärken.

Im ersten Schuljahr wurden viel Silben geklatscht und so vereinfachte Gebärdensprache war auch unter den Buchstaben. Lesen lernen, war mit Silben, die blau und rot geschrieben sind. So schreiben sie noch heute.

Gruß Claudia

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Wir hatten es anders herum - also von Sprachheilschule auf inklusive Regelgrundschule. Erst ist er täglich (einfach) 27 km gefahren. Das waren immer 1,5 Stunden - natürlich einfache Strecke. Jetzt wird er inklusiv beschult in einer Regelgrundschule mit sonderpäd. Förderbedarf in Sprache und hat dort noch eine I-Kraft (er ist zusätzlich noch Autist). Das sind "lächerliche" 10km und nur 30 Minuten mit der Schülerspezialbeförderung (also dem Taxi).
Wir haben da keinen großen Hermann draus gemacht. Wir haben ihm die Gründe erklärt. Er wollte selbst auch nicht mehr in die Sprachheil wegen der langen Fahrzeiten - die Schule selbst hat ihm gefallen. Der Wechsel gab ihm neuen Schwung. Es gab keine Verabschiedung und nichts. Er hat allerdings all seine Klassenkameraden der Sprachheil (und die Lehrerinnen) in seinem Freundebuch stehen. Das blättert er jetzt noch ganz gerne durch. Seine neuen Freunde aus der neuen Schule stehen da dahinter drin. Irgendwie ist er auch stolz, dass er schon so viele Einträge da hat ;-).

Noch etwas zu deinem P.S. ... ich befürchte du hast da etwas falsch verstanden. Ich habe mich in den letzten Jahren schon oft mit Schulen und deren Bürokratie herumärgern müssen. Bei 2 Kindern mit sonderpäd. Förderbedarf bleibt das leider nicht aus... Dein Kind geht jetzt an die Sprachschule und wird dann dort geführt. Er bleibt nicht im Bestand der Sprengelschule. Diese Schule behält nur eine Kopie der Schulakte, wie sie zum jetzigen Zeitpunkt aussieht. Die Regelgrundschule wird auch über den weiteren Verlauf in der Sprachschule nicht informiert. Die dortige Schulakte wird nicht fortgeführt. Du kannst jedoch jederzeit immer wieder zu dieser Regelgrundschule gehen, denn dein Kind gehört in diesen Sprengel - aber definitiv nicht in deren "Bestand". Darunter versteht man Kinder, die kurzzeitig (einige Monate) in eine andere Schulform geschickt werden, um zu testen, ob diese Kinder dort bessser zurechtkommen bzw. auch zurechtkommen (das würde passieren, wenn dein Kind zurück auf die Regelschule kommen würde - es geht zunächst für ein paar Monate auf die Regelschule, gehört offiziell aber noch "zum Bestand" der Förderschule und wird dort auch geführt).

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...sorry, ich meinte natürlich die Schülerakte ;-)