Wenn Schulkinder sich weigern einer Aufforderung nachzukommen.

Hallo

Im Bezug auf den Thread"Reparaturkosten " weiter unten möchte ich gerne das Thema "Verweigerung " aufnehmen,
Unten wurde geschildert das ein Junge sich weigerte zum Rektor zu gehen.
Als die Lehrerin ihn anfasst, klammerte er sich am Tisch fest.
Nun gab es viele Stimmen , die dies als nicht schlimm ansahen, oder eher ein Fehlverhalten der Lehrerin erkannten.
Nun frage ich mich , welche *realistischen und tatsächlich umsetzbaren Möglichkeiten* eine Lehrkraft hat.

Sie könnte das Kind von den Eltern abholen lassen.
Allerdings frühestens zur Pause, da sie die Klasse nicht alleine ohne Ausicht zurücklassen darf.
Sie könnte dem Kind Pausenverbot erteilen.
Wenn das Kind aber dennoch zur Pause gehen will, darf sie es nicht festhalten.
Unten im Thread wurde erwähnt das es andere Möglichkeiten gibt.
Aber wie sehen diese Möglichkeiten aus?

Ich sage offen, das ich vermute, das viele Eltern sich nicht im klaren sind, in welch prekärer Situation die Lehrkraft sich befindet.
Das viele meinen, es muss anders gelöst werden, aber selbst keine adäquaten und umsetzbaren Lösungen anbieten können.

Nun bin ich gespannt und interessiert auf welche Lösungen die Mitglieder kommen.

Liebe Grüße,Renate

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Hallo,

"Nun gab es viele Stimmen , die dies als nicht schlimm ansahen, oder eher ein Fehlverhalten der Lehrerin erkannten."

War das tatsächlich so? Die meisten Antworten, die ich gelesen hatte, gingen eigentlich dahin gehend, dass man erstmal wissen wollte, was eigentlich passiert ist. So gehts mir auch. Ich kann, ohne den Sachverhalt zu kennen, weder entscheiden, dass der Junge hier eindeutig etwas falsch gemacht hat, noch dass es die Lehrerin war. Von daher würde ich für keinen von beiden Partei ergreifen.

Ich gehe davon aus, dass die meisten Kinder den Anweisungen der Lehrkraft folgen würden. Wenn es allerdings dazu kommt, dass ein kind sich weigert udn sich dabei am Tisch festkrallt, dann ist irgendetwas vorgefallen, was nicht der Norm entspricht. Und da sollte man doch so neutral sein udn erstmal beide Seiten anhören.

vg, m.

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"
War das tatsächlich so? Die meisten Antworten, die ich gelesen hatte, gingen eigentlich dahin gehend, dass man erstmal wissen wollte, was eigentlich passiert ist. "

Da hst Du recht.
Ich habe die Sternchen mitberechnet,da ich davon ausgehe, das die UserIn die Ansicht teilt.
De facto waren es weniger Stimmen.

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Ah, okay.

Zu deiner Frage, was man tun könnte. Ich denke, als Lehrerin ist man immer in einer schlechten Position, wenn man anfängt, an einem Kind rumzuzerren, auch wenn man vielleicht Recht hätte, mit der Forderung zum Direx. Man zerrt nicht an Menschen rum, um seine Meinugn durchzusetzen.
Von daher ist es vermutlich sinnvoller, die Situation für den Moment zu belassen und nach der Stunde, den Direx und auch die Eltern zu informieren udn dann zum Gespräch bitte.

vg, m.

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Hallo,

ich hätte das Kind erst mal gehen lassen (in die Pause). Denn an einem Kind zu zerren geht nicht.
Dann hätte ich die Eltern informiert und einen Termin mit der Rektorin ausgemacht um den Vorfall zu besprechen.
Ich habe in dem Thread nicht mitbekommen warum das Kind zur Rektorin sollte, aber das ist für deine Frage ja nicht relevant.

Bei der Klassenlehrerin unseres Sohnes wüsste ich, das wenn sie anruft, definitiv etwas gröberes seinerseits vorgefallen ist.

LG
Tanja

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Warum denn in die Pause gehen lassen? Das ist doch auch noch eine Belohnung für das indiskutable Verhalten! Und dann machen das alle Kinder um mehr Pause zu haben?

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Hi,

dies war in diesem Fall ein Verständnis Fehler meinerseits. Ich dachte das Kind sollte nach Ende der Stunde mit zur Rektorin.
Richtig wäre gewesen, Kind setzt sich wieder hin, geht dann nach der Stunde entweder freiwillig mit oder dann in die Pause und die Eltern werden informiert.

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" ohne Ausicht"
Ich meinte natürlich ohne Aufsicht.

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hallo,

da wir nicht wissen, ob es wirklich so war, nehmen wir es jetzt mal so an ;-)

und in diesem fall wäre ganz klar, sich mal nicht zum horst machen, indem man am kind herum zerrt, sondern herr der lage bleiben.

die situation erstmal so belassen, im anschluß an die stunde die klassenlehrerin, sowie rektorin und die eltern über den vorfall informieren. ein treffen mit den eltern für ein gespräch vereinbaren. zusammen an einen tisch setzen, nachdem man 1-2 nächte drüber geschlafen hat und das ganze SACHLICH klären.
konsequenzen folgen lassen und gut ist. dann ist das fenster noch ganz, keiner hat eine rechnung zu zahlen, lehrerin hat sichnicht zm deppen gemacht, ect.

*lg*

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Ein Lehrer hat es mal kurz und knapp auf den Punkt gebracht:
Früher hatte ich Mädchen und Jungen in meiner Klasse und jetzt habe ich Prinzessinnen und Prinzen in meiner Klasse.

Die Lehrkräfte haben oft mit vielem zu kämpfen, wenn ich in so manche Klasse schaue.
Mit fehlender Erziehung, fehlender sozialer Kompetenzen, zu große Klassen für eine zu große Leistungsspanne innerhalb der Klasse usw.

Da ich den besagten Threat nicht kenne, ist es auch schwer einen Lösungsvorschlag zu machen.
Bei uns sind die Kinder schon mal kurz allein im Zimmer und die Lehrer im Nachbarzimmer wissen dann Bescheid. Vielleicht sollte man die Lehrer mit schulinternen Handys ausstatten, damit sie sich Hilfe anfordern können.:-[

Mal ehrlich, wenn es eine Ausnahme ist und die Abwesenheit sich nicht auf eine halbe Schulstunde oder länger ausweitet... warum soll die Lehrerin denn nicht nebenan Bescheid geben, den anderen Kindern eine Aufgabe vorsetzen und dann den Schüler ins Sekretariat bringen? Ich mein unsere Schulkinder beaufsichtigen wir auch nicht rund um die Uhr.

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In der Schule meiner Tochter gibt es in jedem Klassenzimmer ein Telefon. Ist das nicht normal? Dann werden die Eltern angerufen, das Kind muss abgeholt werden und gut ist.

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Nein, in den Klassenzimmern unserer Schulen gibt es keine Telefone.
Es sei denn der Lehrer hat ein Handy einstecken. Da ich selber keines besitze, setze ich das auch nicht voraus.

Aber prinzipiell ist es richtig, ist ein Handy oder Telefon da, werden die Eltern informiert dann sollen sie ihren Sprössling abholen. :-)

LG
Karna

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Hi Renate,

ich finde die Frage ein wenig seltsam.

Was mache ich denn als Mutter, wenn Kind spinnt und absolut nicht kooperiert? Kraft meiner körperlicher Überlegenheit zwingen? Das mag bei Kleinkindern so evtl. noch angehen, aber bei einem Schulkind...?
Einer Lehrerin steht das noch viel weniger an.

Normalerweise kooperieren Kinder (jedenfalls die, die ich kenne). Tun sie es in einer bestimmten Situation nicht, so liegt der Grund zumeist in dieser Situation.
Logische Konsequenz: diese Situation beenden und Lösung in neuer Situation suchen.
Für den konkreten Fall heißt das: Kind geht erst mal in die Pause, die Erwachsenen besprechen sich _in Ruhe_ und bitten das Kind später (evtl. mit seinen Eltern) zum Gespräch.

So, wie du die Frage stellst, suggerierst du, Lehrer seien hilflos, wenn es ihnen nicht erlaubt ist, sich köperlich durchzusetzen. Das finde ich bedenklich.

LG Helga

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"
>>So, wie du die Frage stellst, suggerierst du, Lehrer seien hilflos, wenn es ihnen nicht erlaubt ist, sich köperlich durchzusetzen. Das finde ich bedenklich."<<

Selbstverständlich darf eine Lehrkraft ein Kind nicht körperlich angehen.

Aber genau aus diesem Grund entsteht automatisch eine gewisse Hilflosigkeit.

Stelle Dir bitte eine Situation vor , in dieser ein Kind aufgrund von Fehlverhalten zur Rektorin geschickt wird.
Das Kind weigert sich,die Lehrerin versucht es zur Vernunft zu bewegen.
Spätestens in diesem Moment ist der Unterricht gelaufen.

Blinden Gehorsam fände ich schrecklich.
Aber es muss klar sein, das Regeln in der Schule eingehalten werden müssen.

Mir ging es primär um den Vorwurf, es gäbe ja andere Möglichkeiten.
Letztendlich zeigen die heutigen Beiträge das es praktisch keine andere Lösung gibt, als bis zur Pause zu warten und dann die Situation zu klären.

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>>Mir ging es primär um den Vorwurf, es gäbe ja andere Möglichkeiten.
Letztendlich zeigen die heutigen Beiträge das es praktisch keine andere Lösung gibt, als bis zur Pause zu warten und dann die Situation zu klären. <<

Aber das ist doch eine Möglichkeit. Was gefällt dir daran nicht?

Du kannst doch sonst auch nicht immer und überall durchsetzen, dass jetzt und sofort alles so klappt, wie du es wünschst. Es ist doch kein Geheimnis, dass die "Brechstange" selten zu einem guten Ergbnis führt, warum sollte das in der Schule anders sein? Und genau das müssen insbesondere auch die Kinder lernen (u.a. von ihren Lehrern)

LG Helga

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HI,

dadurch das die Eltern extrem viel Macht haben, darf ein Lehrer eh nichts mehr.

Er muss nur nett und diplomatisch sein, egal welches Früchtchen vor ihm sitzt und welche Eltern im Hintergrund stehen und meinen, das das Kind doch besonders lieb ist und niemals die Schuld haben kann. Da wird dann stundenlang im Anschluß debattiert und wer hat Schuld "der Lehrer".

Wenn man heute sieht, das die Kids von 8-16.00 Uhr in der Schule/Hort sind und somit die Erziehung der Eltern auf ein Minimum reduziert wird und vieles den Lehrern übertragen wird und die Eltern als Ausweg nur noch ein "mein Kind verhält sich zu Hause aber 100% anders#schein" vor sich her beten, da wundert es mich gar nicht mehr, wenn ein Lehrer kein Bock mehr drauf hat.

Es ist ist ja nicht so, das nur ein Früchtchen in der Klasse sitzt......

Und wenn man hier liest, alle anderen haben die Schuld außer mein Kind nicht#augen....

Wenn sich schon ein Kind an den Tisch krallt, um ja nicht zum Direktor.....gehen zu wollen, sorry, ist er denn sooo unschuldig? Der weiß doch genau, was ihm blüht. Der verweigert sich einer Anordnung...und was kommt raus, wenn der Lehrer richtig gehandelt hätte.....nach dem Unterricht eine Diskussion mit Mama+ Lehrer+ und Leitung, damit alles wieder "Friede, Freude Eierkuchen" ist.
Einem Leher sollte auch erlaubt werden, situationsbedingt zu handeln!

Meiner Meinung nach sollten die Lehrer wieder mehr Macht bekommen und auch ein Kind mal "grob" anfassen zu dürfen!!!!
Diese Halbstarken in der Klasse machen doch den Unterricht zum Albtraum und die wissen genau, das ihnen kaum was passiert. Was denn auch????? Mama & Papa sind ja da, um das liebe Kind zu beschützen.

Nichts gegen früher aber bei solch einem Verhalten eines Schülers gab es zu Hause gewaltigen Ärger, da hat man sich nicht tagelang über das Verhalten des Lehrers aufgeregt. Da war der Lehrer noch eine Respektsperson auch für die Eltern.

Lisa

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naja, anders herum gefragt, warum sollte ich mir als lehrerin denn die nerven kaputt machen, indem ich mich mit einem schüler da rumzanke wie im kindergarten und ihn durch die gegend zerren möchte? das schafft respekt??? also, bei uns nicht!? #kratz
es ist doch nunmal sinnvoller, dass ganze auf einem anderen level auszutragen, als diese situation hergibt.

wer sagt denn, dass es zu hause nicht entsprechenden ärger gibt, nach dem gespräch mit allen beteiligten? und warum muß dieser ärger denn körperlich sein?
das hat doch nix mit respekt einflößen zu tun...

*lg*

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"Meiner Meinung nach sollten die Lehrer wieder mehr Macht bekommen und auch ein Kind mal "grob" anfassen zu dürfen!!!!"

Hoffentlich gilt das dann auch für die Lehrerin deiner kinder, über die DU dich hier ja immer so schön mit aller Regelmäßigkeit beschwerst. Denn mal ehrlich, wer weiß denn von usn so genau, wie sich deine Kinder so in der schule benehmen. Vielleicht sind es ja genau die "Früchtchen", von denen du hier gerade schreibst.

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Ich denke, die Lehrerin hat (nach Erzählung des Jungen bzw. der TE) absolut falsch gehandelt. Sie hätte andere Varianten gehabt.

Es wäre natürlich sinnvoll, wenn wir noch wissen, in welchem Alter das "Kind" ist. Schulkinder sind zwischen 5 und 19 Jahre alt.

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Die TE hatte in dem Beitrag erwähnt das ihr Kind 7 ist.

Zitat: "Im übrigen ist mein Sohn 7 Jahre alt geworden. Sicherlich ein Alter um die wichtigsten Benehm-Regeln zu kennen. Aber sicherlich auch ein Alter, in der er sie, in emotionalen Ausnahmezuständen, wie bei einem Streit, durchaus auch noch ab und an vergisst."

Und wie sie ja selber schon schrieb, er ist noch sehr jung und eben noch nicht perfekt in seinem sozialen Verhalten ausgereift.

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In diesem Fall....
Ganz normal weitermachen und in der Pause dann alles abklären.

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Hallo!

Ich sehe das eher Zwiegestalten.

Mein Sohn wurde mit fast 6 (er wurde in der 2ten Schulwoche 6) eingeschult.

Da wir in NRW solch eine besch.. Stichtagregelung haben, konnte wir ihn auch nicht zurückstellen. Klar ist im Grunde schulreif, aber man hat gerade in den ersten Monate die sehr großen Unterschiede im sozialen Auftreten zu seinen ein Jahr älteren Klassenkameraden gesehen.

Das ging los, das er sich nicht getraut hat sich zu melden im Unterricht, das er in der Morgenrunde den anderen Kindern nicht die Hand geben mochte, das er Probleme hatte mit seiner Lehrerin zu sprechen usw usw usw. Und vor allem das seine Konzentrationsspanne noch nicht sehr groß war. Klar bessert es sich von Monat zu Monat, aber das braucht einfach Zeit. Und solange ist es in der Schule "störend", wobei unsere Lehrerin das gut händeln kann.

ABER es gab schon den Moment, wo er als "Strafe" in den offenen Nebenraum gehen sollte und er sich geweigert hat. Die Lehrerin hat ihn dann mitsamt Stuhl dorthin getragen. Ich bezweifle ein wenig, das die Aktion den gewünschten Effekt hatte,wüßte aber auch nicht was sie sonst hätte tun sollen.

Ich habe mein Kind daraufhin natürlich zur Rede gestellt und ihm zum Verstehen gegeben das das nicht Richtig war und vor allem nicht lustig, obwohl er weiß das er zu hören hat. Aber im Grunde kann ich schon verstehen, das gerade Erstklässler eben nicht immer "mitspielen" und sich weigern. Das ist nicht schön, gehört aber meiner Meinung nach zum Lernprozess dazu.

Vielleicht ist es in dem anderen Thread zu einer Situation gekommen, wo das Kind nicht verstanden warum es jetzt zum Rektor muß. Vielleicht fühlte es sich ungerecht behandelt. Vielleicht hatte es einfach Angst, wovor auch immer. Aber ich finde man sollte den Kinder die Möglichkeit geben Fehler zu machen und draus zu lernen. Es läuft eben nicht immer so wie wir Eltern das gerne hätte.

Und ich räum einem Erstklässler gewisse Fehleinschätzungen seines Verhaltens ein, erwarte aber das ein ausgebildete Lehrkraft mit etwas anderem als körperliche Gegenwehr kommt.

Mit freundlichen Grüßen

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>>Und ich räum einem Erstklässler gewisse Fehleinschätzungen seines Verhaltens ein, erwarte aber das ein ausgebildete Lehrkraft mit etwas anderem als körperliche Gegenwehr kommt.<<
Das sehe ich auch so.
Gerade in der Hinsicht, das viele Kinder aufgrund der Stichtagregelung noch sehr jung sind.

Allerdings sollte sich dies aber irgendwann einmal auswachsen.

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"Aber im Grunde kann ich schon verstehen, das gerade Erstklässler eben nicht immer "mitspielen" und sich weigern. Das ist nicht schön, gehört aber meiner Meinung nach zum Lernprozess dazu."

Für mich ist es nicht normal sich zu weigern.

Normal ist eher das man dem "Befehl" Folge leistet. Und das sogar wenn er ungerecht ist.

Und nur bei letzterem habe ich Verständnis für "Bockigkeit".

Wer ein Schulkind ohne Grund bockig ist muss regelmäßig etwas schieflaufen. Entweder in der Erziehung oder das Kind hat Probleme (psychischer oder physischer Natur).