Mein Sohn ist immer so schrecklich negativ!

Hallo zusammen,

mein Sohn ist 6einhalb Jahre alt und seit einiger Zeit total negativ!
Alles ist falsch, alles ist schlecht, er kann nichts,ist dumm und immer schlechter als die anderen! (eigene Aussagen!)

Dabei hat er alles, er ist ein Einzelkind, hat Freunde, ist super in der Schule, er ist beliebt. hat alles was er braucht und noch viel mehr (Spielzeug, Zuneigung, Klamotten, Aktivitäten)

Jedes Wochenende sind wir mit seinem besten Kumpel unterwegs (Schwimmen, Rodeln, Indoor-Spielplatz usw)
Wir haben sogar jetzt Urlaub zusammen gebucht!

Er kann überhaupt nicht verlieren, sagt dann immer, dass er nichts kann und eh der Schlecheste ist.

Das ist so anstrengend und nervig.

Manchmal schaue ich mir abends Fotoalben an und denke mir, wo ist das fröhliche, immer lachende und selbstzufriedene, glückliche Kind hin?

Was haben wir falsch gemacht? Zu sehr verwöhnt, dass er sich über nichts mehr freuen kann?

Ich bin sehr traurig darüber, aber auch genervt.

Ich hole ihn mittags von der Schule ab, habe irgendwas schönes mit ihm vor und sehe nur ein langes Gesicht, schlechte Laune und irgendwelche negativen Aussagen wie:

"das schaff ich eh nicht, da sind bestimmt nur blöde Kinder, da stehen wir bestimmt ewig an der Kasse, da ist es bestimmt langweilig usw"
Das ist so demotivierend und anstrengend.

Warum ist er so - das kann doch nicht normal sein?

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Klingt mir ein bißchen "übersättigt" - von allem. Wir haben auch so ein Kind in der Verwandtschaft. Es bekam ALLES, auch Aufmerksamkeit, auch intakte Familie. Heute ist sie eine junge Dame, die schon die 2. Ausbildung geschmissen hat, weil sie ja üüüberhaupt keiner versteht und ALLE was gegen sie haben - kein Wunder bei dem Gesicht, was die zieht.
Man muss nicht wegen jedem Kleinkram überschwenglich loben.
Jetzt mach dem kleinen Prinzen mal klar, dass man von ihm auch was erwartet, ohne Lobeshymnen. Mit "Gesicht ziehen" gibt es ab sofort garnix mehr - hallo ? Soll ich jemandem was Gutes tun, der mich nur annölt ? Aber ganz sicher nicht.
Meine Enkelin ist auch 6 - mit so einem Verhalten käme sie bei mir nicht wirklich weit - und bei ihren Eltern auch nicht.
Muss Dein Sohn eigentlich irgend etwas leisten ? Im Haushalt aktiv mithelfen, Einkäufe mit einräumen nach seinen Möglichkeiten, Tisch decken, abräumen usw ? Oder macht Mutti alles und er setzt sich nur an den gedeckten Tisch ?
Mach mal eine klare Ansage, klare Struktur, weniger loben und verwöhnen, vielleicht vergeht ihm dann das "Null-Bock-Gesicht" - welches man auch gerne bei übersättigten Pubis besichtigen kann, z.B. bei meinem Patenkind....derzeit - #wolke #schwitz #wolke #schwitz Muttilein entschuldigt JEDE Flegelei mit "hach das ist halt die Pubertät...."

Und wenn Dein Sohn seine Depri schiebt, dass er der Schlechteste ist, würde er von mir wohl hören "jammer nicht rum, sondern tu was dagegen, dass es nicht so ist".
Ich glaube, dann wäre bald Schluß damit.
Nicht falsch verstehen, ich bin durchaus für motivieren und loben, aber in Grenzen. Es ist auch eine Sache des Respekts von Kindern ihren Eltern gegenüber, dass diese aber nun wirklich nicht der Fußabtreter für die schlechte Laune sind -und das mache ich Kindern schon immer auch sehr deutlich klar.
LG Moni

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Hi,

vielleicht könnt ihr ihn mit mehr Liebe die Bestätigung geben, die er evt. sucht?

ER hat ja ALLES....auch Zuneigung.
Auch wenn Du es anders meinst, für mich hört es sich total lieblos an....er wird in allem verwöhnt....aber auch mit Liebe?

Lisa

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Hallo,

ja, er ist unser ein und alles, wir kuscheln jeden Abend alle zusammen auf der Couch, wir reden viel,wir sind jeden Abend zuhause, es gibt keinen Krach zwischen meinem Mann und mir und wir unternehmen viel mit ihm.

Auch loben wir ihn oft, auch bei Kleinigkeiten, ob es das selbstgemalte Bild ist oder der 2. Platz beim Fußballturnier, daran liegt es definitiv nicht.

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hallo,

wenigsre ist manchmal mehr.

vielleicht wird er zuviel gelobt. klingt im ersten moment vielleicht komisch, aber denk mal drüber nach:

ein kind, dass für jedes bild geliobt wird, dass immer in allem gelobt wird, was kann das noch besser machen? mein sohn ebenfalls einzelkind in dem alter, will gar nicht immer gelobt werden.

wenn er mir ein bild zeigt, dann sag ich nicht voll überschwang: oh, toll, kleines meisterwerk. ich sag sowas wie: der kämpfer gefällt mir, hat ne schöne farbe. und gut ist. und ja, ich kritisiere auch mal. natürlich in maßen und nur wenn angebracht.

mein sohn ist sehr emotional und hat auch mal phasen, in denen er meint, andere könnte etwas besser etc. er hat einfach sehr hohe standards die er ansetzt und meint er müsste in allem toll sein. und wenn man dann noch ansetzt und alles lobt, geht man glaube ich zu weit.

ich erkläre dann eher, dass nicht alles perfekt sein muss. dass es wichtig ist sein eigenes bestes zu geben udn spaß zu haben.

interessanterweise ist er generell einer der besten in fast allem. sportlich, schulisch, bei wtkämpfen jeglicher art....

lg

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Was sagst du denn, wenn er so rumnörgelt? Munterst du ihn auf, oder gibt es auch mal Kontra?

Würde meine Tochter so nörgeln, wenn ich ihr eine Freude machen wollen würde, dann hätte sie eben Pech gehabt. Kein Ausflug, mache ich eben etwas, worauf ICH Lust habe. Normalerweise regt sie sich bereits bei der Androhung, dass sie sich was-auch-immer eben abschminken könne, wieder ab.

lg

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Genauso siehts aus !

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Wir hatten auch so einen Jammerlappen von Einzelkind. Dann hab ich mir allein Youtube-Videos reingezogen und unserem Sohn dann ausgewählte Filme gezeigt wie Kinder z. B. in Elendsvierteln leben müssen, oder wenn Kinder dankbar sind, dass sie in die Schule gehen dürfen. Ich habe ihn gefragt, ober tauschen will, damit er mal einen Grund hat zum jammern.
Bei Langeweile: "Tut das weh? Ist das eine Krankheit? Nein? Dann hör auf zu jammern!"
Weiterjammern? Dann gibt's 10 Min. Treppensitzen, zum Langeweile-Aushalten-Lernen.
Bei "Das schaffe ich nicht..." "Okay, hast du das als sabbernder, in die Hose machender Säugling auch gesagt? Oder hast du Laufen, Fahrradfahren gelernt? Wenn du das lernen konntest schaffst du das jetzt auch. Und wenn du weiter jammern willst kauf ich dir Schnuller, Windeln und Fläschchen und du kriegst Zimmerarrest!"
Ansonsten: Nimm ihn mehr in die Pflicht (Tisch decken usw.) Das kuriert die Jammeritis sehr effektiv. Wir waren da auch lernfähig. ;-)

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Ui,

Dich würde ich nciht als Mutter haben wollen.

Meine Neffe hat das auch. Bei ihm is es eine ausgeprägte Depression.
Das gibt es durchaus schin im Kindesalter.

Gruss

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Hallo,

seltsame Methode, aber gut, jeder wie er mag #kratz. Meiner Meinung gibt es meist einen Grund, warum jemand so negativ drauf ist, warum sollte er es sonst so sein?

LG Jokie

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Hi,

Ich kenne das von meinem Neffen ... Er hat im uebrigen eine Depression!

Lg

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Hallo,

vielleicht ist ihm im Moment alles zuviel. Schule ist jetzt nichts Neues mehr und auf die Dauer vielleicht anstrengender für ihn, als man vermutet. Ich würde in nächster Zeit ein bisschen Ruhe einkehren lassen, deutlich weniger Aktivitäten planen und Nachmittage/Wochenenden zum Spielen, Ausruhen, Basteln oder Malen lassen.

Ich selber war in den Weihnachtsferien krank und konnte mit den Kindern nicht raus, mein Mann hatte wenig Zeit. So kam es, dass unsere Kinder einige Tage komplett im Schlafanzug verbracht hattten, sie haben den Ganzen Tag gespielt und das Spielen nur durch Essen und Schlafen unterbrochen. Zunächst hatte ich ein ziemlich schlechtes Gewissen, aber ich war ja krank und konnte nicht aus dem Haus. Doch dann habe ich gemerkt, wie sehr die Kinder diese terminfreie Zeit nur zum Spielen richtig genoßen haben. Ich hatte das Gefühl unser Sohn holt alles spieletechnisch nach, was er seit Schulbeginn nicht mehr konnte.

Achja und falls das auch nicht helfen sollte, denk dran: "Bestimmt nur eine Phase"

Viele Grüße
J.

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Hallo,

ich würde mal nachforschen, warum er sich innerlich so schlecht fühlt. Es wird sicherlich einen Grund geben, wenn er nicht schon immer so war. Weißt du, nur weil äußerlich alles stimmt, muss es ihm innerlich noch lange nicht gut gehen.

Gab es in der Schule Vorfälle, von denen er dir nichts erzählt, evtl. auch nur Kleinigkeiten? Vielleicht gab es einen Vorfall, der ihn (evtl. auch unbewusst) sehr beschäftigt? Vielleicht hat er sich in einer Situation wirklich das erste Mal als Versager gefühlt und jetzt zweifelt er an sich selber?

Vielleicht braucht er zur Zeit wirklich einfach nur Erfolgserlebnisse einfach für sich selber als Person und nicht auf irgendwelche äußeren Dinge bezogen (also schöne Klamotten, Spielzeug etc.).

ich würde wirklich nachforschen, ob ihn irgend etwas bedrückt. Einfach so ist man normaler Weise nicht so frustriert.

LG Jokie

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Redest du von meinem Sohn? Er ist genauso. Gleiches Alter, Einzelkind, gleiche Einstellung.

Ich denke manchmal, er genießt die Aufmerksamkeit, die ihm das Gemaule bringt. Welche Eltern hören schon gern, dass ihr armes Kind unglücklich ist?

Es läuft manchmal besser, wenn wir weniger drauf eingehen. Die Geschenkeflut wurde auch eingedämmt. Und immer und immer wieder erklären, dass Fehler passieren, Sachen mal schlecht laufen und das nicht das Ende der Welt ist.

Ist schon schwierig da die richtige Balance zu finden.

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"Ich denke manchmal, er genießt die Aufmerksamkeit, die ihm das Gemaule bringt. Welche Eltern hören schon gern, dass ihr armes Kind unglücklich ist?"

Damit dürftest Du SEHR recht haben !! Habe ich auch in zig Jahren festgestellt - manchmal ist weniger "Gedöns" um ein Kind mehr. Und je schneller sie begreifen, dass sie auch Beiträge leisten müssen und nicht alles gratis und sowieso bekommen, desto besser.
Es mag Kinder mit Depressionen geben, aber die Masse ist es sicher nicht.
LG Moni

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Ne, normal ist es nicht, ... aber nur zugucken ohne zu lenken muss man auch nicht!

Ich würde es einschränken im vorauseilenden Gehorsam Aktivitäten, Belohnungen, Urlaube zu organisieren, die er sich nicht wünscht aber gerne im Vorbeigehen mitnimmt und einen Fluntsch ziehen kann dabei.

Richte nicht Dein leben 100% ig nach den "Bedüfnissen" deines Kindes aus - das ist auch für Dich nicht gut, was nicht bedeutet, dass Du dein Kind vernachlässigen musst.

Statt mit dem Kumpel und Deinem Sohn was zu unternehmen - jedes WE - geh' auch mal shoppen, spazieren, dich erholen ohne Sohn und Mann - die werden weder verhungern, noch werden die an Eiseskälte seelisch eingehen ;-)

LG, I.