wo und wann Privatsphäre des Kindes

Hallo,
ich habe gerade im Bereich Jugendliche eine Antwort gelesen, dass eine Mutter nicht im Smartphone eines 14jährigen "schnüffeln" sollte, das wäre Vertrauensmißbrauch oder so ähnlich,

Mir stellt sich gerade die Frage - ist das korrekt?
Ich weiß - sollte meine Tochter (die mom. erst 7 ist) mal ein Tagebuch führen, so geht mich dieses nichts an.

Aber wie seht ihr das - wie ist das mit smartphones, Accounts in sozialen Netzwerken, E-Mails etc.

Ab welchen Alter ist das tabu für die Eltern?

In dem Tread ging es darum, dass sich 14jähige Pornos geschickt haben.
Irgendwie würde ich gefühlsmäßig sagen, habe ich als Eltern aber auch noch Pflichten und Verantwortung für das Kind und dessen Handeln.

Klar, es geht um Vertrauen.
Aber ein Tagebuch ist für mich was anderes als ein Smartphone oder eben Mail und fb-Account.

Wie handhabt ihr das, bzw. wie seht ihr das.
Ab wann gehen einen diese Dinge des Kindes nichts mehr an?

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Hallo,

"Ab wann gehen einen diese Dinge des Kindes nichts mehr an?"

Ab 18? Nein Spaß!

Es gibt das sogenannte Briefgeheimnis. Da würde ich dann auch das Tagebuch drunter nehmen.

Ein Smartphone gehört in meinen Augen nicht in die Hände einer 14-jährigen, genausowenig wie ein Facebook-Account.

Wenn ich das aber erlaube, muss ich auch eine gewisse Privatsphäre erlauben, d.h. Schnüffeln würde ich mir verkneifen.

Ausnahme: Mir würden irgendwelche strafbaren Handlungen zu Ohren kommen.

GLG

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Ich denke halt - wenn einem die strafbaren Handlungen zu Ohren kommen, liegt das Kind sicher schon ziehmlich im Brunnen.
Wobei es mir nicht mal nur darum geht, sondern auch um "beschützen" - aber da bin ich vermutlich schon bei der Frage angekommen "ist mein Kind eigentlich schon reif genug, dass ich z. B.es schon ein Smartphone besitzen lasse oder den Zugang zum PC gewähre.

Bei einer guten Entwicklung und einem ordentlichen Vertrauensverhältnis werden da sicher sowohl Kinder als auch Eltern in das Thema hineinwachsen.

Aber bisher spielt das Thema "Privatsphäre" eigenltlich keine wirkliche Rolle in unserem Leben, bzw. so minimal, dass es noch kein großes Thema ist.

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Hallo!

Mein großer Sohn ist so alt wie deine Tochter. Wenn er Tagebuch schreiben würde, dann würde ich das nicht lesen und mich später auch nicht heimlich mit seinem Account bei Facebook einloggen oder die Mails lesen.
Allerdings ist es mir wichtig, meinen Kindern rechtzeitig zu vermitteln, welche Gefahren im Netz entstehen können, dass Erwachsene sich teilweise als Jugendliche ausgeben usw. Es muss ihnen einfach bewusst sein, dass alle Daten im Netz bestehen bleiben und sie sich damit auch schaden können. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder uns vertrauen und später auch wissen, dass sie zu uns kommen können, wenn sie das Gefühl haben, dass sie im Netz gemobbt werden, dass "irgendetwas nicht stimmt" oder was auch immer. Sollte ich heimlich die Mails lesen, wäre das Vertrauen mit Sicherheit zerstört.

LG Silvia

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P.S. Mir wäre allerdings sehr wichtig zu wissen, bei welchem sozialen Netzwerk sich meine Kinder anmelden. Ich selber habe zwar ein Facebook-Account, nutze es aber nur ein, zwei Mal im Jahr. Auch ansonsten habe ich nichts mit irgendwelchen sozialen Netzwerken zu tun. Aber diese Dinge werden immer wichtiger und man kann die Entwicklung nicht rückgängig machen. Daher ist ein sehr bewusster und verantwortungsvoller Umgang damit wichtig.
Vielleicht ist es in 7 Jahren auch schon normaler, dass weiterführende Schulen für den Austausch unter den Schülern Lernplattformen wie "Moodle" nutzen. Da ist mehr Schutz gewährleistet.

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ich frage mich immer ob es den Eltern auch gelingt, diese Gefahren zu vermitteln - denke ich an mich und meine Pubertät, dann hätte ich mich da nicht wirklich auf die Warungen der Eltern verlassen

Allerdings, eines hoffe ich auch auf jeden Fall, dass das Verhältnis zu meiner Tochter so bleibt, dass sie weiß, dass sie mit ihren Problemen und Ängsten und Unsicherheiten zu mir kommen kann und das auch später noch nutzt

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Hallo,

"In dem Tread ging es darum, dass sich 14jähige Pornos geschickt haben."

in dem Thread ging es um Fünftklässler, also 10/11Jährige. Ist für mich schon ein Unterschied, ob 11 (Kind) oder 14 (Jugendlicher, dem man eine gewisse Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit dem Internet zutrauen sollte, wenn man als Eltern das Kind auf den Umgang mit dem Internet vorbereitet hat).

"Aber ein Tagebuch ist für mich was anderes als ein Smartphone oder eben Mail und fb-Account."

Nee, für mich erstmal nicht.

Es steht Eltern ja frei, ob sie ihrem Kind ein Smartphone erlauben oder nicht.
Und es steht Eltern frei, an die Erlaubnis für ein Smartphone die Bedingung zu knüpfen "aber nur, wenn ich deine Aktivitäten ab und an überprüfen darf".

Wenn mein Sohn mal seinen Internetzugang bekommt (an einem PC zu Hause), werde ich ihm ganz klar sagen "da ist eine Kindersicherung drauf UND eine Software, mit der ich schauen kann, welche Seiten du besuchst".

Wenn mein Sohn aber 14 Jahre alt ist, wird er ohnehin Möglichkeiten finden, woanders frei im Internet zu surfen und entsprechend würde er auch zu Hause unbegrenzten Internetzugang bekommen.
In dem PC/Laptop/Smartphone zu schnüffeln, wäre genauso, als wenn ich in einem Tagebuch schnüffle, zumindest empfinde ich das bei MEINEM PC so, wo niemand ungefragt ranzugehen hat, schon gar nicht um in meinen privaten Dateien zu schnüffeln.

Sicherlich ist die Grenze "wann muss ich mein KIND noch überwachen?" und "ab wann gestehe ich meinem JUGENDLICHEN seine Privatsphäre zu?" fließend. DIE ganz genaue Zeitangabe "wenn mein Kind 14 Jahre alt ist", gibt es natürlich nicht.

Diese Frage stellt sich aber nicht nur bezüglich Internet, sondern auch bezüglich des Kindes-/Jugendzimmers und der darin versteckten "Heimlichkeiten".

LG,
J.

P.S.: natürlich kann ich mir Situationen vorstellen, in denen ich in die Privatsphäre meines Kindes eindringe, weil ich die berechtigte Annahme habe, dass irgendwas im Leben meines Kindes ganz gewaltig schief läuft und ich mehr Informationen brauche.

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nun eben - deshalb überlege ich ja schon mal vorbegend ;-) : wie plane ich das zu handhaben ...das es dann vielleicht noch immer anders kommt, mag sein.

Momentan stehe ich noch nicht wirklich vor diesen Entscheidungen.
Meine Grundidee bisher war aber auch was in der Art von hier hast du ein Smartphe / einen Internetzugang und "da ist eine Kindersicherung drauf UND eine Software, mit der ich schauen kann, welche Seiten du besuchst". Und wenn ich das Gefühl habe Vetrauen zu können, dann plane ich mich schrittweise zurückzuziehen #rofl....soweit mein Plan

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"Meine Grundidee bisher war aber auch was in der Art von hier hast du ein Smartphe / einen Internetzugang und "da ist eine Kindersicherung drauf UND eine Software, mit der ich schauen kann, welche Seiten du besuchst". Und wenn ich das Gefühl habe Vetrauen zu können, dann plane ich mich schrittweise zurückzuziehen ....soweit mein Plan "

Jepp, mein Plan ist ähnlich ;-)

Für mich macht es halt einen Unterschied, ob ich ohne Wissen meines Sohnes seine Internetaktivitäten kontrolliere oder ob er dies von Anfang an weiß.

Und dann denke ich auch an die Zukunft, wo er irgendwann mal unter Garantie auf einen Kumpel trifft, der ein Smartphobe mit unbegrenztem Internetzugang hat.
Oder wo mein Sohn alt genug ist, in einem Internetcafé ohne mein Wissen unbegrenzt zu surfen.

Da kann man zu Hause noch so gut überwachen, irgendwann werden die Kinder selbständig und finden Wege, dem heimischen "Überwachungsstaat" zu entfliehen.

Wenn Jugendliche es darauf anlegen, kann man weder die erste heimlich gerauchte Zigarette, den ersten heimlich getrunkenen Alkohol noch die das erste Mal besuchte Pornowebsite verhindern.

Als Eltern kann man nur darauf hoffen, in den Jahren zu vor nicht allzu viel falsch gemacht zu haben und das eigene Kind "nur" relativ harmlosen Unfug anstellt.

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bei solchen fragen, sollte man immer an seine eigene jugend denken.

wir haben auch nacktbilder angesehen, vulgäre begriffe aufgeschnappt, später im internetcafé mit wildfremden gechattet...

das gehört irgendwo dazu und man kann es eh kaum vermeiden (zb hat meine große mit zehn twilight bei einer übernachtungsparty gesehen, sowas erfährt man erst später).

man sollte für die kids immer ein offenes ohr haben, erklären, dass man sich sorgen macht und wie bestimmte gefahren ausgehen können (alkohol, rauchen, drogen, chatten mit älteren...). klar, die erklärungen sollten kindgereht jeweils des alters sein.

ein verbot sollte man selten aussprechen und sich selbst daran halten (alkohol zb hat regulär im haushalt nichts zu suchen, meiner meinung nach).

statt internet zu verbieten, sollte man den umgang früh beibringen (verwendung von google, chatrooms, facebook) und einbleuen, dass angaben, wie echter name und adresse etc. NIEMALS online weitergegeben werden, auch wenn sich jemand als freund ausgibt...

was das eigene "interesse"/muttergetuttel angeht: schnüffeln, doch, das muss man einfach, aber man sollte es wirklich für sich behalten und sich nur einmischen, wenn gefahr in verzug ist. <--- umso seltener, wenn man sein kind gut kennt und sich täglich austauscht, und es dem kind gut geht (kein zurückziehen, launenhaftigkeit etc.).

meine große ist elf, ich denke, ich werde mit der zeit dann aber auch lockerer. trotzdem: reden ist das a und o!

ich selbst bin sehr tolerant und mit großer privatsphäre aufgezogen worden und das war gut so. manche erfahrungen muss man ja selbst machen, auch negative. aber zu wissen, dass im notfall die eltern hinter einem stehen, DAS ist wichtig!