Hallo an alle,
Jan geht seit September in die 1. Klasse. Er kannte die anderen Kinder vorher nicht (die Kinder aus dem Kindergarten sind in alle möglichen Schulen verstreut), aber da das bei den meisten Kindern der Klasse so war, war das am Anfang kein Problem.
Mittlerweile haben sich verschiedene Gruppen/Freundespaare gebildet - und Jan gehört nirgends dazu. Im Turnunterricht ist er immer das letzte Kind, das ausgewählt wird; wenn die Kinder sich neue Sitzpartner suchen dürfen bleibt er immer übrig.
Eine zeitlang hat er sich gut mit einem anderen Jungen verstanden, die ganze Zeit von ihm geredet, ihn auch ein paar Mal ausserhalb der Schule getroffen - und plötzlich war das vorbei. (Jan hat erzählt, der Junge hätte jetzt einen anderen Freund, und der würde nicht wollen, dass er auch mit ihm spielt.)
Am Wochenende war er zur Geburtstagsfeier seines Sitznachbarn eingeladen. Jan hat sich die ganze Woche darauf gefreut und von nichts anderem geredet. Sein Sitznachbar hat dann "bestimmt", wer ihm zuerst das Geschenk geben "darf". Natürlich war Jan als letztes dran - mit dem Kommentar "So, und jetzt noch der Herr Niemand".
Jan beschwert sich nie darüber und erzählt von sich aus auch nichts, nur wenn ich nachfrage kommt ein kurzer Kommentar, ein trauriger Blick und ein Schlucken - das war's dann auch.
Er ist leider der Typ, der alles in sich hineinfrisst und dann heimlich in seinem Zimmer weint. Und mir zerreißt es fasst das Herz ihn so zu sehen.
Ich denke nicht dass es daran liegt, dass er zu wild oder gemein zu den anderen Kindern ist - im Gegenteil, er ist eher viel zu ruhig und leise und tut sich schwer, aus sich heraus zu kommen.
Kennt das jemand? Was habt ihr gemacht?
lG,
janchensmama
Mein Sohn hat keine Freunde :-(
Hallo,
nein, so extrem kenn ich das nicht.
Ich würde a) dass Gespräch mit der Lehrerin suchen, was da evtl. in der Schule los sein kann und mal nachfragen, woran das ihrer Meinung nach liegt.
Will er denn niemanden einladen?
b) würde ich versuchen, ihm ein Hobby außerhalb der Schule zu suchen, einen Verein z.B. oder eine Jugendgruppe über die Kirchengemeinde, damit er einfach nochmal die Chance hat, andere Kinder kennenzulernen und neue Kontakte zu schließen. Vielleicht helfen ihm Erfolge im Sprt auch ein bißchen Anerkennung zu bekommen und sicherer zu werden was den Umgang mit anderen betrifft. Vielleicht wäre da Judo oder sowas gut.
Das wäre jetzt das, was mir als erstes einfällt...
Viele Grüße, Rapuenzel
Ich empfehle eine Mannschaftssportart. Da sind Kinder mit gleichen Interessen und daraus können sich Freundschaften entwickeln.
Das tut mir sehr leid, schon das zu lesen macht traurig. Ein Kind muss nicht beliebt sein, ein guter Freund reicht, aber es sollte sich nicht allein fühlen.
Ich denke an Deiner Stelle würde ich mal das Gespräch mit der Lehrerin suchen und fragen, zu welchen Kindern sie Interessensähnlichkeiten erkennen kann, oder wer von den anderen Kindern auch noch auf Kontaktsuche ist. Dann würde ich mein Kind bestärken, mal den Kontakt speziell zu diesen Kindern zu suchen. Dann bleibt natürlich auch noch die Möglichkeit zu Kontakten außerhalb der Klasse, z.B. in der Nachbarschaft oder bei Sport oder anderer Hobbies. Wichtig ist sicher auch, dass du dir nicht anmerken lässt wie besorgt du bist, sonst fühlt er sich noch zusätzlich unter Druck.
Alles Gute, doremi
Sicher kann es auch mal sein das ein Kind keine Freunde hat. ABer wenn ein anderes anfängt zu bestimmen das dein Sohn ein NIemand ist würde ich mich mal mit dem Lehrer in Verbindung setzen und ein Gespräch führen. Der sollte doch mal drauf achten das dein Sohn hier nicht bewußt ausgegrenzt wird.
GRuß Ela
Der "Herr Niemand".... das ist natürlich hart.
Ich würde auch zu einem Verein raten und zwar möglichst einer, der auch ausserhalb des Sport verschiedene Aktivitäten anbietet. Meine Tochter macht Rollkunstlauf und wir haben über das Jahr verteilt z. B. Grillen, zelten, Weihnachtsfeier, Musicals, Wandern, schwimmen gehen. Nach dem Training hat es sich etabliert, dass die Kinder immer noch eine Weile zusammen spielen oder mit einem anderen Kind nach Hause fahren. Das ist toll, denn der Verein bleibt immer... unabhängig von Schulwechseln etc.
Als erstes einmal DANKE euch allen für die Antwort!
Zu den Punkten, die ihr angesprochen habt:
Sport macht er außerhalb der Schule - 1x pro Woche Schwimmen (Verein), einmal Taekwondo. Beides macht ihm Spaß, mit den Kindern dort kommt er auch ganz gut aus. Er hat auch noch seinen besten Freund aus dem Kindergarten, den er alle 2 Wochen trifft (öfter geht leider nicht da sein Freund abwechselnd eine Woche bei der Mutter, eine beim Vater lebt.)
Nur: Jan geht in eine Ganztagesschule, d.h., er ist jeden Tag von 8 bis 17:00 Uhr in der Schule - mit Kindern, die ihn nicht mögen. Die neun Stunden pro TAG können die wenigen Stunden pro WOCHE leider nicht ausgleichen...
"Wichtig ist sicher auch, dass du dir nicht anmerken lässt wie besorgt du bist, sonst fühlt er sich noch zusätzlich unter Druck."
--> Das seh ich auch so - allerdings befürchte ich, dass mir das nicht immer gelingt und er deswegen so wenig erzählt und alles in sich hinein frisst...
Wegen des "Herrn Niemand" kann ich nicht mit den Lehrern sprechen - das war auf einer privaten Geburtstagsfeier , außerhalb der Schule. Die Mutter des entsprechenden Kindes hat ihn sich auch gleich zur Brust genommen - aber mal ehrlich - gesagt ist gesagt, das hilft dann auch nichts mehr... (Eher im Gegenteil, so in die Richtung "Das Baby kann sich nicht selbst verteidigen...")
Aber abgesehen davon werde ich einmal mit den Lehrern sprechen - vielleicht haben sie ja einen Tipp bzw. können vielleicht darauf achten, was da los ist. (Ich denke nicht, dass es irgendwelche "Übergriffe" gibt, er jetzt speziell geärgert wird oder so - das wäre den Lehrern aufgefallen und das hätten sie mir gesagt - die beiden sind wirklich sehr engagiert. Ich denke, es sind eher so kleine Sticheleien, nicht mitspielen lassen, ausgrenzen...
)
Mensch, er tut mir so leid....
Danke fürs lesen...
Für deinen Sohn ist das natürlich schon echt schlimm. Allerdings denke ich das sich das gibt. Wenn ich das so beobachte wie meine Tochter ( 1 Klasse ) und mein Sohn ( 3 Klasse) die Freunde wechseln......
Wer heute noch Freund ist, ist morgen schon doof 
Vielleicht gibt sich das mit deinem Sohn ja noch. Es ist jetzt im Moment ja auch alles n bißchen viel.... Schule neu, lernen neu, viele fremde Leute neu, Freunde soll man auch noch finden...., Leistungsdruck neu.
Manche Kinder können mit allen Faktoren am Anfang super gut umgehen und andere nicht. Ich denke wirklich helfen kannst du deinem Sohn nicht in dieser Beziehung.
Ein Verein ist ne super Sache da sind Kinder die alle das selbe Interesse haben dort kann er mehr Selbstbewusstsein erlernen, das würde ihm auch für die Schule helfen.
Veranstalte doch einfach mal ne Party bei euch zu Hause. Eine Adventsparty oder im Januar eine Faschingsparty. Lass deinen Sohn ein paar Kinder einladen. Auf die Art und Weise kannst du das alles mal etwas beobachten und dein Sohn findet vielleicht auch so einen Zugang zu den anderen Kindern bzw die zu ihm.
curly_june
Hallo,
das ist echt nicht schön für Deinen Sohn.
Du sagst Du kannst nicht mit den Lehrern sprechen, weil es eine privat Feier war.
Das sehe ich anders. Ich würde mit den Lehrkräften sprechen und erzählen wie unwohl
er sich fühlt und auch das Erlebnis auf dem Geburtstag.
Vielleicht können die Lehrer einlenken bzw. berichten wie diese es sehen, ob es auffällt oder so.
Weiterhin würde ich die Kinder mit denen er gut auskommt aus dem Schwimmverein usw.
einladen zum Spielen. Wenn es in der Woche nicht geht, dann am Freitag (da ist ja keine Ganztagsschule zumindest hier in den Schulen nicht), oder halt am Wochenende.
Wie siehts mit den Eltern aus? Kann man mit denen reden. Also wenn mir jemand erzählen würde , das mein Kind andere ausgrenzt, dann würde ich mit ihm reden. Wie er sich fühlen würde.....
Muss er den unbedingt in die Ganztagsschule?
LG
Auch euch DANKE für die Antworten!
Bzgl. Eltern: Die meisten Eltern sind sehr nett, und speziell eine Mutter hätte es sehr gerne, wenn ihr Sohn und Jan befreundet wären. Jan war auch schon mal bei ihnen eingeladen und der andere Junge bei uns - solange nur die zwei da waren, haben sie auch immer super gespielt. Am nächsten Tag in der Schule wurde Jan von dem Kind aber wieder ignoriert...
Ich denke nicht dass das von den Eltern noch so gelenkt werden kann - und so wirklich will ich das auch nicht. Er soll schließlich einen Freund haben, der ihn um seinetwillen mag, nicht einen, der mit ihm spielt weil Mama es "befohlen" hat.
Ja, er muss leider in die Ganztagsschule weil sowohl sein Papa als auch ich ganztags arbeiten. Die Schule an sich ist ja auch wirklich toll (Lehrer, Angebote, Betreuung...) und gefällt Jan auch - wenn er von den Lehrern oder vom Unterricht spricht ist er immer begeistert. Nur wenn es um die Pausen bzw. die Freizeitphasen geht....
Hallo
Ja das ist irgendwie ein weitverbreitetes Problem. Das mir gut bekannt is solange es nur 2 Kinder sind hat meine Tochter kein Problem.. Sie spielen gut u. schön.
Aber lasse mal ein weiteres Kind hin zu kommen. Wird sie Ausgegrenzt oder gar weggeschickt.
Spricht man mit dem 1 Kind kommt ganz oft ja wenn ich mit ihr gesehen werde dann finden mmich die anderen doof.
Diese Art Gruppendynamic kann ich nicht verstehen.
Spricht man mit Lehrern drüber sind sie meiner Erfahrung nach Ratlos. Da kommen dann Anmerkungen wie " Wir koennen keinen zwingen mit Ihr zu spielen" oder ja Sie ist auch empfindlich geht auf die Zu welche Sie nicht Moegen.