wie kann ein Kind mitten im Schuljahr eine Klasse überspringen? Erfahrungen?

Hallo!

Hat jemand schon mal während des Schuljahres die Klasse übersprungen und in die nächsthöhere gewechselt? Wenn ja, was mußtet Ihr dafür machen? Wie macht man das?

Meine Tochter langweilt sich in der 1. Klasse. Die Lehrerin sagt, sie kann alles überdurchschnittlich gut und ist mit ihrem Wissen schon viel weiter als andere Kinder und ist auch sonst sehr reif für ihr Alter. Wir sollten mal einen Intelligenztest machen lassen...

Was ein Kind in der 1. Klasse lernt, das kann sie alles schon. Es wäre sehr frusturierend für sie, nun die ganze Zeit in der Schule zu sitzen und nichts Neues zu lernen... Derzeit schreckt sie regelrecht davor zurück, Neues zu lernen, weil das bedeutet, dass sie sich dann noch länger in der Schule langweilt. "Leider" ist sie noch dazu ein liebes Mädchen, das sich in der Schule ruhig verhält, so dass die Lehrerin sagt, solange sie so lieb und ruhig ist, will sie nichts unternehmen. Das sehe ich aber anders.

Hat jemand schon mal so einen Intelligenztest machen lassen? Kann man die Kosten von 300 Euro irgendwie umgehen oder reduzieren?

Ich bin gerade selbst völlig durcheinander. Hätte nie gedacht, dass man auch derartige Schulprobleme haben kann. Da mach ich mir Sorgen, weil mein Kind zu viel weiß #klatsch Das paßt doch irgendwie nicht zusammen.

Viele Grüße
Ina mit Marie (6 Jahre)

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Hallo Ina!

Wie das mit dem Überspringen abläuft kann ich dir leider nicht sagen. Mein Großer konnte zwar bereits in der 1. Klasse locker mit den Drittklässlern mithalten, aber da er noch ein paar Probleme mit seinem Verhalten hat (vorlaut, unruhig u.s.w.) käme das für uns momentan nicht in Frage.
An deiner Stelle würde ich aber trotzdem erstmal auf die Meinung der Lehrerin vertrauen und vielleicht erstmal abwarten. Man sollte sich immer auch vor Augen halten, dass ein Klassenwechsel auch noch andere Aspekte hat. Sie würde aus ihrer gewohnten Klasse, in der sie ja sicherlich auch Freunde hat, herausgerissen und müsste sich in einer anderen Klasse in einem festen Klassenverband neu behaupten und ihren Platz finden. Das Schuljahr ist ja auch noch nicht so alt, dass man das alles überstürzen muss. Rede noch einmal mit der Klassenlehrerin, mach einen Termin zum IQ-Test und lass dich genau beraten.

Was ich nicht verstehe, warum soll ein IQ-Test 300 Euro kosten? Wo willst du ihn denn machen lassen? Wir waren beim Kinder- und Jugendpsychiater (hört sich immer erstmal so schlimm an;-)), da hat das gar nichts gekostet.

lG Nina mit 3 Jungs (01/05;01/07;10/11)

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Wenn die Kasse die Kosten für den Test übernehmen soll, dann muss irgendeine Indikation vorliegen. Das würde sonst ja ausufern! Da würde ja jeder Hans und Franz einfach mal so aus Neugierde testen lassen, was das Kind so kann.

Eine Indikation würde bedeuten, dass das Kind einem sehr hohen Leidensdruck durch die Unterforderung ausgesetzt ausgesetzt würde und es zu erwarten ist, dass es dadurch zu psychischen oder psychosomatischen Beeinträchtigungen kommen würde.

Wenn das Kind auf einmal wieder ins Bett macht oder ständig Bauchschmerzen hat, wäre das ein Grund, das Kind unverzüglich testen zu lassen.

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Also....

WIr haben einen IQ Test bei unserem Sohn machen lassen . 300 Euro ist schon günstig. Jedenfalls wenn ein Psychologe oder ein Kinderarzt es für Angemessen halten dann können sie den Test auch verordnen dann kostet es nichts.
Andererseits hat das ja nichts mit der tatsache zu tun ob sie schon alles kann oder nicht,

Beispiel: Wenn ein IQ von sagen wir mal 130 rauskommt gibt das keinen Aufschluss darauf das das Kind eine Klasse überspringen kann oder nicht weil das ist die "zusammengefasste Intelligenz" es heißt nicht das sie dann alles supergut können.

Mein Sohn hat eine IQ bescheinigung von 140 und geht in die 1. Klasse. Er macht Jahrgangsübergreifendes Lernen. Das heißt das er jetzt in Arbeitsheften den 2. chuljahrs arbeitet und auch die Tests oder wie auch immer man das nennen möchte schreiben muss. Natürlich nimmt er aber trotzdem am Unterricht der 1. Klassse teil.

Und zu dem Sorgen machen.:

Wir sind in einer Selbsthilfegruppe für Eltern mit hochbegabten Kindern. Wir hatten vor Kurzen eine Gastrednerin von der Psychiatrischen Kinder und Jugendklinik da die sagte das Hochbegabte Kinder in ihrer Art "asozial" sind und asozial ist bei weitem kein böses wort wie mancheiner Denkt.
Sie sagte auchdas Kinder die Hocbegabt sind für Eltern genauso schwer oder leicht oder anders sind als wenn sie ein Kind mit Behinderung hätten und sie hat recht. Wie mussten wir um Ergotherapie kämpfen oder um sonstige Therapien....

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Hallo Ina,

an unserer Grundschule hat ein Kind im Halbjahr die Klasse übersprungen. Von der 1 in die 2. Das Kind bekam Bauchschmerzen und ging ähnlich ungern wie deine Tochter zur Schule.

Die Mutter wurde von den Lehrern angesprochen und der Vertrauenslehrer hat mit dem Kind einen Intelligenztest durchgeführt, wo die überdurchschnittliche Begabung des Jungen attestiert wurde.

Eine Option wäre, sich an den Vertrauenslehrer zu wenden.

LG
B.

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Also das ein Vertrauenslehrer einen IQ Test durchführt finde ich mehr als fragwürdig. Sowas ist ein Psychologischer Test....Das darf soein Lehrer garnicht

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Das ist schon klar. Aber wenn eine Tendenz erkennbar ist, kann sie damit zu einem Kinderpsychiater gehen und einen speziellen Test machen lassen - ohne irgendetwas dafür bezahlen zu müssen.

Die Vertrauenslehrerin hat "nur" eine Schulung in dem Bereich aber wie so ein Test abläuft, welche Beobachtungen am Kind einfliessen müssen - das können die schon auch sehen und das dürfen die auch. Diagnosen stellen dürfen sie nicht. Das bleibt der Job der Psychiater.

Wenn das ausreicht für einen Klassensprung und damit das Kind glücklich wird - kann man sich die lange Wartezeit sparen, die man für einen Termin beim Kinderpsych. braucht bzw. den Termin später nachholen.

LG
B.

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mein großer ist damals im Halbjahr von 2 nach 3 gesprungen. Er hatte vorher ein paar Probetage in der 3. Klasse und dann ist er hochzufrieden in die 3. gewechselt.
LG

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Hallo!
Meine Tochter sollte von der 1. in die 2. Klasse springen und ist von der 5. in die 6. Klasse gesprungen.
In der Grundschule kam die Klassenlehrerin deshalb auf uns zu. Sie wollte sie auf Probe 4 Wochen ins 2. stecken. Leider hatte die Lehrerin der 2. Klasse keine Lust auf Überspringer und hat meine Tochter regelrecht schikaniert, so dass wir sie nach 1 Woche zurück ins 1. holten.

In der 5. meinte meine Tochter nach den Herbstferien ihr sei langweilig.
Sie wolle in die 6. . Wir sind dann zum Direktor, er war dafür, dass sie es probieren soll. Wir haben noch mit der aufnehmenden Lehrerin gesprochen (aus Schaden wird man klug), sie war auch bereit. Sie kam dann für 6 Wochen auf Probe ins 6. Sie schrieb auf Anhieb überall gute Noten und man teilte mir am Ende der Probezeit mit das sie bleiben könne.

Meine Tochter ist inzwischen in der 8. und ist trotz ihrer hoffentlich pubertätsbedingten Schusseligkeit immer noch eine gute Schülerin.

Ihren IQ kenne ich bis heute nicht, ich wüsste auch nicht wofür.
Eins noch, wenn bei deiner Tochter alle Beteiligten mitmachen, lass sie in der Grundschule springen.

Das Springen in der 5. führte bei meiner Tochter dazu, dass sie innerhalb weniger Wochen vom Kind zur pubertären Zicke mutierte. Wahrscheinlich weil sie unbewusst mit den Anderen mithalten wollte. War speziell für mich nicht so einfach und ich glaube für meine Tochter auch nicht.
Viele Grüße und alles Gute,
Zickentwins

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wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem Springen von der ersten in die zweite Klasse. Unsere Tochter ist regelrecht aufgeblüht!

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Hallo!

Wie wurde der Wechsel gemacht? Mußtet Ihr mit der Schulleitung reden? Oder hat die Klassenlehrerin das alles geregelt? Mußtet Ihr einen ANtrag schreiben?

Viele Grüße
Ina

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ganz unbürokratisch!
Wir hatten ein Gespräch mit der Lehrerin. Sie hat alles geregelt und unsere Tochter durfte ersteinmal in der 2. Klasse schnuppern. Danach war aber für alle sofort klar, dass sie dort richtig gelandet ist. Einen Antrag mussten wir auch keinen schreiben.

Viele Grüße!

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Du brauchst doch keinen Test, um den Sprung zu versuchen. Wenn die Lehrerin es befürwortet, dann geht sie probeweise für 3-4 Wochen in die nächsthöhere Klasse und ihr entscheidet dann.

Gruß

Manavgat

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Hallo!

Ja, das sehe ich auch so. Es gab nur noch nie an dieser Schule einen "Überspringer". Deshalb ist die Lehrerin vorsichtig und unsicher. Und würde lieber noch länger beobachten. Da ich aber sage: "wenn wechseln, dann eher schnell." sagt sie, mit einem hohen nachgewiesenen IQ würde es der Schule leichter fallen, den Wechsel anzugehen. Aber 300 Euro ist schon ein Happen. Ich werde wohl so einen Probeuntrricht in der 2. Klasse anregen.

Viele Grüße
Ina

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Hallo Ina,

du musst keine 300 € bezahlen. Geh zum Kinderarzt und schildere ihm die Problematik (Kind langweilt sich etc.), der schreibt eine Überweisung zum Kinder-und Jugendpsychiater und dort wird ein Test kostenlos durchgeführt.

Allerdings sind die Wartezeiten bei den KiPsy sehr lange.

LG
B.

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hi Ina,

wir haben gerade die gleiche Ausgangssituation: 1.Klässler, der lt. der Lehrerin schon "überdurchschnittlich weit" ist. Die Lehrerin sprach auch davon, dass wir über einen Wechsel in die zweite Klasse nachdenken sollten.

Ich denke auch, dass mein Sohn schon sehr pfiffig ist und ihm das Lernen sehr leicht fällt (weshalb er ja auch schon vieles konnte, bevor er in die Schule kam, er ist da sehr autark). Ich gehe aber davon aus, dass sein IQ ganz normal ist, solange er nicht wirklich eindeutige Anzeichen zeigt, die auf etwas anderes schließen lassen.

Die Lehrerin hat uns glaubhaft versichert, dass sie ihm genügend Futter gibt, um ihn bei Laune zu halten. Und da in der Klasse sehr selbständig gelernt wird (jeder auch in seinem eigenen Tempo), ist es eigentlich gar nicht so schlimm, dass er weiter ist als die meisten anderen: er bekommt immer neue Aufgaben und fühlt sich scheinbar auch sehr wohl dabei.

Und genau das fände ich auch für deine Tochter toll: die Lehrkräfte müssen sich drauf einstellen und ihr zusätzliches Lernfutter geben. Neulich unterhielt ich mich mit einer Freundin, deren Tochter längst lesen konnte, als sie in die Schule kam (sie liest mit 6 Jahren jetzt bereits die alten "Bille & Zottel"-Bücher der Mutter auf - fließend natürlich). Bei ihr ist es auch so, dass sie in der Schule, wenn andere in der Fibel lesen, eben anderen Lesestoff und Aufgaben dazu bekommt - es funktioniert super.

Für mich kommt es vorerst nicht in Frage, meinen Sohn in die zweite Klasse umschulen zu lassen. Dort würde er zwar vielleicht in Sachen Unterrichtsstoff mehr geboten bekommen, aber ob er sich sozial-emotional dort sicher bewegen könnte, wage ich zu bezweifeln (das darf man ja auch nicht außer Acht lassen). Solange die Lehrerin und wir Eltern da einer Meinung sind und sie ihn noch durch Zusatzaufgaben glücklich machen kann, ist alles gut für uns.

LG
cori