Montessori Schule???

Guten Abend zusammen oben steht schon fast meine Frage!!! Also was genau ist eine Montessori Schule hab eine bekannte die ihr Kind dort angemeldet hat und sie wußte nicht das es eine Montessori Schule ist sie dachte es sei der Name der Schule!! Kann mir einer von euch sagen wie die Schulen so sind???? Wie man dort lernt!! Das Kind meiner Bekannten ist in ihrer Entwicklung sehr weit!!!

Lg und schönen Abend noch

Würde mich über viele nette Nachrichten freuen!!!!:-D

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Hallo,

wie sehr der montessorische Ansatz verfolgt wird, hängt vom Schulkonzept ab.
Es gibt Schulen, die offiziell keine Montessori-Schulen sind, die aber viele montessorische Ansätze verfolgen.

Ich habe auch Schulen gesehen, die sich "Montessori-Schule" nennen und bei denen ich beinahe vergeblich nach der ursprünglichen Montessori-Pädagogik suchte.

Maria Montessori, eine verstorbene Ärztin, wollte allen Kinder Bildung vermitteln und "erfand" vielfältige Materialien, die beispielsweise den Zahlenraum anschaulich machten. Montessori-Material ist sehr, sehr anschaulich und strukturiert.

M. hat ein durch und durch positives Menschenbild und ist der Ansicht, dass sich jeder frei entfalten sollte. Somit wird der "Freiheit" ein sehr großer Wert beigemessen. Normalerweise (!) haben die Kinder neben dem deutlich dezimierten "klassischen" Unterricht viele Freiarbeitsstunden, in denen ihnen frei gestellt ist, was sie wann und wie/ mit wem machen. Sie können also längere Phasen an einem Thema arbeiten, dass sie gerade interessiert und müssen nicht "abbrechen" weil die Stunde grad zuende ist oder weil das Thema vorbei ist.

Den Kindern wird hier viel Entscheidungsfreiheit gegeben, einen gewissen Rahmenplan müssen sie aber natürlich auch erfüllen. Noten gibt es keine.

Der wichtigste Satz von Maria Montessori ist: Helft mir, es selbst zu tun.
Die Selbstständigkeit des Kindes ist eines der wichtigsten Ziele, die Montessori verfolgt.

Eines meiner Lieblingszitate ist:
„In Wirklichkeit trägt das Kind den Schlüssel zu seinem rätselhaften individuellen Dasein von allem Anfang in sich. Es verfügt über einen inneren Bauplan der Seele und über vorbestimmte Richtlinien für seine Entwicklung. Das alles aber ist zunächst äußerst zart und empfindlich, und ein unzeitgemäßes Eingreifen des Erwachsenen mit seinem Willen und seinen übertriebenen Vorstellungen von der eigenen Machtvollkommenheit kann jenen Bauplan zerstören oder seine Verwirklichung in falsche Bahnen lenken.“

Ganz toll finde ich auch das:
„Das Interesse des Kindes hängt allein von der Möglichkeit ab, eigene Entdeckungen zu machen.“

Allerdings muss man deutlich sagen, dass nicht jedes Kind für den Besuch einer Montessori-Schule geeignet ist.

LG,
delfinchen

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http://www.montessori-infos.de/

fang doch erstmal da an.

dass sie dachte montessori wäre der name find ich lusitg:-) geht das kidn jetzt dorthin?

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Danke für die Antwort!!!
Sie geht wenn erst im nächsten Sommer!! ;-)

Schönen Abend noch

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Da hat deine "Bekannte" ;-) aber in einer wichtigen Frage nur wenig Sorgfalt walten lassen. Die Grundsätze der Montessori-Pädagogik findest du nach einer kurzen Google-Suche in für die meisten verständlichen Worten, die dürfte deine "Bekannte" auch verstehen, wenn sie nicht eine sehr dumme "Bekannte" ist.

"Das Kind meiner Bekannten ist in ihrer Entwicklung sehr weit!!!"

Es kommt also eher nach dem Vater?

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#rofl#rofl#rofl#rofl#rofl#rofl#rofl#rofl#rofl

Danke für den Lacher am Morgen!!!!

Der war echt gut.

sparrow

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Böse, böse#rofl#rofl

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Hi!

Also, ich denke, man sollte wissen, dass Maria Montessori ihr Konzept ursprünglich für behinderte Kinder entwickelt hat. Erst später wurde es auf gesunde Kinder übertragen. Sicher haben viele derartige Schulen unterschiedliche Konzepte. Man darf auch nicht vergessen, dass es allesamt private, staatlich genehmigte Schulen sind und keine "staatlich anerkannten", d.h. Schulabschlüsse bzw. Zeugnisse (Übertritt!) werden nicht anerkannt. Abschlüsse müssen an staatlichen Schulen extern abgelegt werden, zum Übertritt ist in jedem Fall eine Aufnahmeprüfung/Probeunterricht nötig. Außerdem halte ich nichts davon, seinem - normal gesunden (!) - Kind eine "Extrawurst" bzgl. Schule zu machen. Kinder sollten lernen, mit den Voraussetzungen zurecht zu kommen.

Gerade diese "Freiheit", die sicherlich positive Seiten hat, hat zwei entscheidende Nachteile. Zwar werden überdurchschnittlich interessierte und begabte Kinder sicherlich gern und gut mit den zur Verfügung gestellten Lernumgebungen Neues flott und nachhaltig lernen und für stark unterbegabte oder entwicklungsverzögerte Kinder bietet ein gut umgesetztes Montessori-Konzept sicher auch Vorteile, weil es Erfolgserlebnisse ermöglicht. Für die "große Masse Mittelfeld" ist eine Montessori-Schule aber sicher schwierig, denn man muss einfach akzeptieren, dass nicht jedes Kind von sich aus Interesse und Lust am Lernen mitbringt. Gerade hochbegabte Kinder würde ich aber - aus sozialen Aspekten - in eine Regelschule geben, damit sie mit möglichst vielen "Lieschen Müllers" zusammen kommen und was vom "normalen Leben" sehen. Der zweite Nachteil der "großen Freiheit" Montessoris ist, dass sie irgendwann aufhört, sei es mit Eintritt in eine weiterführende Schule oder mit Eintritt ins Berufsleben. Meiner Meinung nach fällt dann eine Unterordnung unter bestehende (und notwendige) Strukturen besonders schwer, wenn man es lange Jahre vorher anders gemacht hat.

Fazit: Die Montessori-Schulen bieten - vernünftige Umsetzung vorausgesetzt - einem ganz kleinen Bruchteil von Kinder mit Sicherheit Vorteile. Allerdings ist die Qualität wohl sehr unterschiedlich. Für den Rest der Kinder ergeben sich keine Vorteile oder gar Nachteile. Falls man mit seinem Kind keine PRobleme hat, soll man sich auch keine machen und den "üblichen" WEg Regelschule gehen. Falls man PRobleme erwartet oder falls welche auftreten KANN man evtl. den Weg Montessori IN BETRACHT ziehen.

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Hallo,

Insgesamt denke ich, siehst du die Montessori-Schule etwas negativ, was ich zugegebenermaßen früher auch gemacht habe, ehe ich mich wirklich intensiv damit auseinandersetzte.

Die "Freiheit" habe ich früher auch falsch verstanden, aber es ist nicht so, dass die Montessori-Kinder durchweg machen können, was sie wann und mit wem wollen. Sie haben ebenso herkömmlichen Unterricht, allerdings spielt dieser Unterricht eine untergeordnete Rolle.

Wir bekommen viele ehemalige Montessori-Grundschüler, sie sind positiv auffällig

a) in der Lernmotivation
b) im Sozialverhalten

und verfügen über ein tolles Selbstwertgefühl.

Mit Sicherheit ist die M.-Schule nicht für jedes Kind etwas, aber sie wäre doch für Viele der bessere Weg, weil sie den Lernvoraussetzungen der Kinder eher entgegenkommt. Anscheinend haben das auch die Didaktiker begriffen, denn der Lehrplan der Grund- und Mittelschulen (zumindest in Bayern) umfassen sehr, sehr viele montessorische Elemente, angefangen mit Lernmodulen, über Freiarbeitsmaterial und endend mit Frei- und Wochenplanarbeit.

Der absolute Großteil der Kinder von M.-Schulen, die bei uns an der Aufnahmeprüfung und/ oder dem Quali teilnehmen, bestehen diesen auch. Wobei ich zugeben muss, dass ich genau wegen dieser extern abzulegenden Prüfungen auf eine Montessori-Schule für meine Kinder verzichte. Außerdem gibt es auch Montessori Schulen, die zum Fachabitur oder gar Abitur führen. Hier wird gezielt vorbereitet, so dass die Kinder schon damit Erfahrung machen, dass sie in der "realen Welt" nicht diese große "Freiheit" haben.

Allerdings glaube ich, dass besonders der Übertritt immer unproblematischer wird, da in vielen Bundesländern ja eh der Elternwille entscheidend für einen möglichen Übertritt ist - und andere Bundesländer werden folgen (vergangenes Jahr beispielsweise BW).

Wichtig ist aber tatsächlich, sich vorher genau mit dem Konzept auseinanderzusetzen, das Maria Montessori ursprünglich aufstellte und sich dann genau anzusehen, wie die entsprechende Schule das Konzept umsetzt. Denn nicht jede Montessori-Schule arbeitet auch wirklich montessorisch, sondern greift das Ein oder Andere auf und setzt es halbherzig auf, so dass das Lernen nicht wirklich gelingen kann.

delfinchen

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>>Außerdem halte ich nichts davon, seinem - normal gesunden (!) - Kind eine "Extrawurst" bzgl. Schule zu machen. Kinder sollten lernen,en Voraussetzungen zurecht zu kommen.<< BEGREIFEN statt nur auswendig zu lernen? Extrawurst, weil man auf der Monte keine Ellenbogen braucht? Extrawurst weil man auf der Monte Kinder respektiert- sofern das Konzept vernünftig umgesetzt wird.
Extrawurst, weil man den Kindern ermöglicht, nach ihrem Tempo zu lernen?
Extrawurst, weil man zu sozialem Denken erzieht?
Erxtrawurst, weil man zum eigenständigen Denken und Arbeiten erzieht?

Ich glaube, du warst noch nie in einer Montessori-Schule :-)

sparrow

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Hallo,

mein Sohn geht in eine Grundschule mit Montessori-Zweig.
Das heist es gibt Montessoriklasse(1-3 Klasse),mein Sohn hat schon einen Montessorikindergarten besucht u da boht es sich an diesen Zweig auch in der Schule weiter zu führen.
Wir haben das Glück das die Schule gleich neben der Kita liegt.
Montessori hat was mit den Lernzweig zu tun ´´Hilf mir es selbst zu tun´´
Man sollte sich damit schon als Eltern auseinander setzen bevor man sein Kind in so eine Klasse steckt-es is auch nicht für jedes Kind was.
In Kita gibt es ab 2 Jahre die Freiharbeit das heist die Kinder suchen sich Lernspielzeug(mit Anleitung der Erzieherin), für 2 Jähre is das zum Bsp: das Wasserschütten oder Knöppfe in eine Öffnung stecken oder Sandschippen.
In der Schule sind es halt verschiedene Wege um zu lernen.

LG niki

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Hallo!

Ich selber bin 1984 in eine Montessori-Grundschule eingeschult worden, wie auch schon meine Geschwister vor mir.
Ich habe diese 4 Jahre geliebt. Delfinchen hat prima erklärt um was es bei Montessori geht, bei uns allerdings gab es Noten ab der 3. Klasse.
Interessant wäre sicher noch zu erwähnen: wir waren 6 Kinder pro Jahrgang in einer gemischten Klasse (also 6 Erstklässler, 6 Zweitklässler etc.) und wir sind nach 4 Jahren auch zu 6. ins Gymnasium gegangen und haben alle 6 Abitur gemacht! Uns hat diese Schule also mit Sicherheit nicht geschadet!

LG!