Angst vor Klassenfahrt

Hallo, wir sind in den Sommerferien in eine andere Stadt gezogen. Meine Tochter (9) tut sich noch reichlich schwer mit dem Umzug. Neue Schule, Freunde weg, Sportverein etc. Sie wirkt noch sehr unglücklich, weint viel und ist auch sehr aggressiv ihrer Schwester gegenüber.
Jetzt steht in drei Wochen auch schon eine Klassenfahrt mit ihrer neuen Klasse an für drei Tage. Gestern Abend hat sie furchtbar geweint, weil sie da nicht mitfahren will. Ich kann das einerseits total gut verstehen; ich hatte selbst Angst als Kind vor Klassenfahrten, andererseits glaube ich aber, dass sie unbedingt mitfahren sollte, um sich besser in die neue Klasse einzufügen und vielleicht endlich neue Freundinnen zu finden.
Was meint Ihr? Soll ich sie "zwingen", auch wenn sie schreckliche Angst davor hat? Könnte ich sie überhaupt befreien lassen oder müsste ich sie krankmelden? Eigentlich möchte ich das unbedingt vermeiden, aber ich will ihr auch keinen Horrortrip aufzwingen...
Grüße utsie

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Mein kleiner Geigenschüler ist auch 9 und war gerade eine Woche lang auf Klassenfahrt. Er hat vorher tierische Angst gehabt, hat Rotz und Wasser geheult und wollte ums Verrecken nicht mit, zumal er auch keine wirklichen Freunde in seiner Klasse hatte. Er hat auch noch nie bei Kumpels übernachtet. Er hat sich aber einen Ruck gegeben und hat gesagt, daß er es zumindest versuchen will.

Von der Lehrerin aus gab es die Möglichkeit, daß Kinder abgeholt werden können, wenn sie es nicht aushalten oder die Angst zu groß ist. (Das Reiseziel war auch nur 30 km von der Schule entfernt.) Die Kinder hätten keine Krankmeldung gebraucht und wären auch nicht in der Parallelklasse untergebracht worden.

Der Kleine war am ersten Abend total außer sich und hat geheult, aber es ging auch noch 5 anderen Kindern so, und die durften alle zusammen in einem großen Zimmer schlafen und haben sich dann gegenseitig Mut gemacht.

Und der Kleine war ja wohl sooo stolz, daß er so mutig war und eine ganze Klassenreise "besiegt" hat!;-) Und seitdem spielt er auch mit den Kindern, mit denen er ein Zimmer geteilt hat.

Ich finde, Deine Tochter sollte es auf jeden Fall versuchen! Frag doch beim Lehrer, ob es die Möglichkeit gibt, daß Du sie nach Hause holen kannst, wenn es überhaupt nicht geht.

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Das Problem ist nicht die Klassenfahrt an sich (die hatte sie schon in der alten Schule in der 2. Klasse und ist freudig mitgefahren), sondern die fremden Mitschüler und dazu noch eine Lehrerin, die sie nicht mag und die zu ihr auch streng und wie ich finde etwas unfair ist. Anna wird von ihr getadelt, weil sie Sachen falsch macht, die aber in der anderen Schule halt so gehandhabt wurden.

Da kommt halt eins zum andern...

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Hm, das mit der Lehrerin ist doof.

Macht sie wirklich Sachen "falsch" oder hat sie es nur ANDERS gelernt? Sag Deiner Tochter, daß etwas nicht falsch ist, sondern daß man es so oder so machen kann. Und vielleicht kannst Du mit der Lehrerin ja nochmal darüber reden, daß Deine Tochter bei so viel Strenge verunsichert ist.

Die fremden Mitschüler lernt sie am besten auf einer solchen Reise kennen. Wenn sie nicht mitfährt, wird es um so schlimmer für sie: Alle anderen kennen sich und sie ist immer noch die Außenseiterin!

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Die Klassenfahrt bietet eine gute Chance die Kinder aus der Klasse ganz ungezwungen kennenzulernen. Ich denke von daher, ist es wichtig, dass sie da auch mitfährt.

Und in 3 Wochen kann die Welt ja auch schon anders aussehen und sich eventuell Freundschaften entwickeln. Könntet ihr nicht mal eine "Kennenlern-Party" (am Nachmittag) bei euch veranstalten und ein paar Mädels einladen?

lg polar

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Das hatte ich ihr schon vorgeschlagen, aber sie will nicht. Sind ja alle doof und nur ihre alten Freundinnen sind ihr vertraut genug. Sie tut mir wirklich leid.

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Ich denke GERADE weil sie neu ist, sollte sie mitfahrn. Denn so ne Klassenfahrt schweißt zusammen.. und danach ist es für sie noch schwieriger, damit reinzukommen. Vllt sagst du der Klassenlehrerin mal was dazu.. das sie einfach drauf achten soll, das sie nicht von vornherein so ausgeschlossen wird. Und das sie deshalb Angst vor der Fahr hat, weil sie halt noch keine Freunde da hat.

lg

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Das ist eine gute Idee. Die Lehrerin ist leider auch wirklich nicht so der Hit, meckert Anna ständig für Sachen an, die sie noch gar nicht wissen kann, weil sie ja neu ist. Bsp. Sie muss mit dem Lineal durchstreichen, das war in ihrer alten Schule egal. Dann muss sie es noch mal schreiben....

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Hallo!

Das Problem haben wir auch. Sind in den Sommerferien umgezogen und die haben hier im September eine Klassenfahrt.

Denke meine Tochter ( 9 ) wird mitfahren. Sie kennt jetzt schon etwas die Kinder und bis dahin hoffe ich das sie auch dann Freunde gefunden hat.
Ich halte das auch für wichtig das sie dann mitfährt. Eben weil sie Neu ist. So macht ihr die Schule ja auch Spaß.
Meine ist aufgeschlossen und findet recht schnell Anschluß, auch wenn sie ziemlich Eigensinnig ist.

Ich würde erstmal abwarten wie das in 3 Wochen aussieht.

Klassenfahrten gehören nunmal dazu. Ich selber find das auch nicht so toll, das man NACH den Sommerferien fahren muss ( meine Tochter ist vor den Sommerferien mit ihrer alten Klasse auf Klassenfahrt gefahren), aber das ist dann eben so und wenn sie nicht in den normalen Unterricht zu einer ganz fremden Kllasse will.......also ich würde sie fahren lassen. Es sind 'nur' 3 Tage, das schafft sie bestimmt.

LG Sonja

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Ich hoffe das. Gestern sagte sie schon, sie will krank werden, damit sie nicht mitfahren muss oder so lange trödeln, dass der Bus ohne sie losfährt *seufz*

Danke trotzdem, ich werde mein bestes geben!
VG utsie

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Hallo,

wenn Du selbst Angst vor Klassenfahrten hattest, dann verstehst Du sie ja.

Ich würde sie in dieser Zeit in eine andere Klasse schicken.

Hier gibt es in der Grundschule noch keine Klassenfahrten. Und wenn, müsste meine Tochter auch nicht mitfahren, wenn sie das nicht wollte.

GLG

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Prima.

Andere Klasse und dann ist sie ewig die Doofe, die nicht mitgefahren ist.

Manche Mütter haben merkwürdige Ideen.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

in den Klassen meiner Neffen und Nichten gibt es öfter Kinder, die nicht mitfahren (ein Neffe eingeschlossen). Wieso sollen sie die Doofen sein?

Ich habe Klassenfahrten gehasst. Meine beste Freundin ist nie mitgefahren und ich war die Doofe, weil ich da immer alleine dastand, weil sie Klassen-Clique mich nicht wollte.

GLG

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Hallo

ich kann deine Tochter auch gut verstehen, aber versuche ihr zu erklären, dass sie sich von den anderen ausgrenzt und sich "das Einleben" somit nur selber erschwert. Gerade auf der Klassenfahrt hat sie Möglichkeiten, Freundschaften zu gründen.
Vielleicht mag deine Tochter auch vorher schon mal verschiedene Kinder aus der Klasse einladen, um sich besser kennen zu lernen.
Eine Klassenfahrt ist u.a. auch dazu da, um eine Klassengemeinschaft zu bilden, bzw. eine bestehende zu festigen.

Zu der Lehrerin... bei jeder gibt es Dinge, die ihr wichtig sind, bei eurer z.B. das Lineal. Es wird immer wieder Umstellungen durch Lehrer geben, wo sich deine Tochter umgewöhnen muss.
Bei uns in der Grundschule wurde z.B nie auf Heftführung geachtet, jetzt in der Weiterführenden gibt es z.B eine Lehrerin, die das Heft benotet - 1:1 wie eine Klassenarbeit.

lg bambolina

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Ich weiß immer nicht, wo dieser Zwang herkommt, das man sich mit fremden Menschen wohl fühlen muss und das gefälligst toll zu sein hat, gleich so Nahe mit denen zusammen zu sein.

Jeder Mensch ist da anders und ich persönlich würde meine Tochter nicht zwingen. Ich halte für solche Unternehmungen ein Vertrauensverhältnis gerade in diesem Alter für immens wichtig.

lg

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vertrauen heißt aber dabei auch SELBSTvertrauen.

Kinder können lernen, dass sie sich auch "allein" in einer Gruppe anderer Kinder behaupten können

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Hi,

ich durfte als Kind damals auch nicht auf Klassenfahrt mit - das liebe Geld....

Naja, als die Mitschüler zurück gekommen sind, waren sie eine dicke Gemeinschaft, hatten nur ein Thema.#schmoll
Aber das hat vielleicht eine Woche, wenn überhaupt gedauert, und dann lief alles seine normalen Bahnen.

Sprich doch vorher nocheinmal mit der Klassenlehrerin, ob sie Deine Tochter nicht mal aktiv mit anderen verbändeln kann, andere Itznachbarin, Projektarbeit....

grüsse
lisa

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Was macht ihr als Eltern, um ihr den Abschied und den Neuanfang grundsätzlich leichter zu machen?

Führt ihr Gespräche, sprecht ihr ihr Mut zu?

Ich denke, es ist eines, zu trauern, weil man etwas zurück lässt.

Es ist aber etwas anderes, wenn man sich dem Neuen komplett versperrt.

Ich denke, da ist Redebedarf bei euch, damit sie merkt, sie MUSS in der neuen Situation ankommen, denn eine andere Möglichkeit gibt es nicht wirklich.

Zumindest keine, die ihr gut tun würde.

Wie lange lebt ihr denn nun schon in der neuen Stadt?

Ich denke, ein Gespräch mit der Lehrerin sollte bei so einem Wechsel immer wieder stattfinden, nicht nur ein Mal. Auch, damit die Lehrerin weiss, wie sie dem Kind am besten begegnen kann.

L G

White

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Hallo,
ich versuche schon mit ihr zusammen Dinge zu finden und Wege aufzuzeigen, um es ihr hier leichter zu machen. Aber sie findet immer nur das Alte besser.

Sie hat immerhin schon einen Sportverein gefunden, ich hoffe, dass sie dort auch Anschluss findet.

Wir leben jetzt seit Anfang Juli hier.

Grüße utsie

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Hallo!

Also auch seit den Ferien. :) Wir sind am 20 Juli umgezogen und meine Tochter geht seit 6 Tagen in die neue Schule. Das Problem sehe ich darin, das deine Tochter nichts Gutes in der neuen Situation sehen WILL.

Wir haben den Anfang erleichtert indem wir unserer Tochter einige neue, schöne Dinge besorgt haben. Für ihr Zimmer.
Muss aber dazu sagen, das meine Tochter sich recht schnell anpassen kann. Klar vermisst sie die alte Schule und die Freunde.
Es liegt auch sehr viel an den Lehrern. Bisher haben wir da ziemliches Glück, da alle Lehrer wohl sehr nett sind und nicht zu streng. Das ist für meine Tochter sehr wichtig.
Sie erzählt schon recht begeistert von der Schule. Die Mitschüler nehmen sie wohl auch soweit an. Auch wichtig.
Rede mit der Lehrerin, was für einen Eindruck sie hat. Du weisste nicht wie deine Tochter sich dort verhält.
Zeige ihr die schönen Dinge der Veränderung (bei meiner Tochter war dies ein größeres Zimmer, neuere Möbel )

Deine Tochter will die Veränderung nicht, aber sie ist nunmal da und lässt sich nicht ändern. Das muss sie lernen und es wird eben nicht besser wenn sie sich sperrt.

Wie wärs wenn sie mal sagt, was sie an der Schule mag? Vielleicht gibt es ja Dinge, oder Leute die sie nett findet. Nach der Schule würde ich sie immer mal fragen wie es denn so war und was sie gemacht hat.......

LG Sonja