Schlechtes Verhalten in der Schule - welche Konsequenzen?

Hallo an alle,

es geht um das Verhalten in der Schule meines Sohnes.
Er ist im April 7 Jahre geworden und kommt im Sommer in die 2. Klasse...
Der Anfang der Schulzeit war schwierig, erst war er sehr ängstlich und zurückhaltend, dann kam eine wilde (Test)phase und dann hat es ca. ein halbes Jahr richtig super geklappt. Er kannte die Regeln und hielt sich dran, kam gut mit seiner Klassenlehrerin und der Teilungslehrein zurecht, hat prima mit gearbeit und alle waren zufrieden.
Nun geht die wilde Phase von vorn los und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht auf sein Verhalten angesprochen werde. Egal ob von den Horterzieherinnen oder eben von den Klassenlehrerinnnen (er geht in eine Flex Klasse).
Ich kenne mein Kind so nicht.
Klar ist er mal laut und gibt freche Antworten etc., wie jedes andere Kind auch.
Aber gerade in Bezug auf andere Erwachsene gibt es keine Probleme, egal ob im Freundeskreis, bei Bekannten oder bei Fremden (beim Einaufen o.ä.) Er ist höflich und hat Respekt.
Davon fehlt er in der Schule und im Hort aber jede Spur. Er hört nicht richtig zu, quatscht ständig dazwischen, macht nicht das was er soll oder bekommt es nicht mit, weil er gar nicht bei der Sache ist, gibt freche Antworten und wenn man ihn ermahnt, kommt er "einem noch blöd" und keine Minute später geht das Spiel von vorn los.

Warum macht er das?
Er ist doch in einem Alter, wo er merken muss wie es zu laufen hat.

Ihm hat es auch super gefallen, wo alles geklappt hat, und er merkte ja auch das es dann keinen Ärger gab und alle gut mit ihm zurecht kommen. Dies ist im Moment gar nicht mehr. Hab das Gefühl, das mein Sohn sich gerade sehr unbeliebt macht und die Lehrer / Erzieher langsam total genervt von ihm und seinem Verhalten sind - verständlich!
Im Umgang mit den anderen Kindern ist er sozial, ist freundlich und hilfsbereit, spielt vernünftig mit anderen Kindern und versteht sich mit fast allen. Da gibt es keine Probleme.

Welche Konsequenzen sollte sein Verhalten denn haben?
Wie würdet ihr reagieren und handeln?
Also wie gesagt, sonst ist er nicht so und auch die Jahre im Kindergarten gab es keinerlei Probleme.

Wie würdet ihr handeln?
Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben... vielen Dank!

Liebe Grüße Wenke #winke

2

Es ist Sache der Schule, unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren. Strafaktionen zu Hause halte ich für nicht zielführend bis kontraproduktiv.

Wenn Du Dir Sorgen machst, dann wäre es gut, einen Termin mit der zuständigen Schulspychologin zu vereinbaren (örtliches Schulamt).

Gruß

Manavgat

1

Ermüdungserscheinungen vor Schulende?

Würde ihn eher motivieren durchzuhalten bis Ferien sind, bei fast allen Schülern in der Klasse meiner Tochter geht die Kurve langsam aber sicher runter.

Was einfach zu Zickereien führt.

3

Hallo,

das ist Flex.

Er ist überfordert.

Sein Verhalten ist die Konsequenz daraus. (Das zeigt sich bei vielen Kindern, die mit Flex gequält werden, in dieser Form)

Daher würde ich mich mit Konsequenzen für das Verhalten zurückhalten.

Hospitiere im Unterricht - das kann eine sehr interessante Erfahrung für dich werden.

LG

4

Hallo,

es ist schwierig, aus der Ferne zu beurteilen, was deinem Kind helfen würde.

Allgemein kann ich sagen:
Meiner Erfahrung nach hilft vor allem eine gute Zusammenabeit zwischen Elternhaus und Schule.

Zu sagen: "Die Schule hat das Problem, fertig" hilft dem Kind in den seltensten Fällen.

Verallgemeinerungen wie: "Die Flex ist schuld" sind allenfalls drollig, keinesfalls hilfreich. Dein Kind ist in der Flex, die Schule wird ihr System nicht für dein Kind ändern - basta.

Im Übrigen konnte ich schon sehr gute Erfahrungen mit durchdachten jahrgangsübergreifenden Konzepten machen, also lass dich nicht verunsichern.

Ich würde dir raten, mit den Lehrern in Kontakt zu treten und gemeinsam zu überlegen. Natürlich müssen Konsequenzen zuerst in der Schule erfolgen, doch es gibt Kinder, bei denen das aus verschiedenen Gründen nicht reicht.

Denkbar wäre zunächst ein positives Verstärkersystem, bei dem zu Hause eine Belohnung winkt, wenn Sohni so-und-so-oft ein gestecktes Ziel erreicht hat.

Auch negative Konsequenzen sollten mit der Schule abgestimmt sein. In aller Regel beschränken sie sich darauf, eine in der Schule begonnene Maßnahme zu beenden.

Beispiel:

Das Kind baut in der Pause Mist, wird reingeschickt und soll eine Besinnungsaufgabe zum Vergehen bearbeiten. Kind macht nix. Darf anschließend nicht mit zum Sport, soll die Arbeit in dieser Zeit beenden, macht immer noch nix.

Dann ist es sinnvoll, die Besinnungsarbeit zu Hause zu beenden, um dem Kind klarzumachen: "Ich kann mich mit Verweigerung nicht durchlawieren."

LG :-)

5

Ist bei uns genauso, ich bestrafe sein "falsches Verhalten" nicht, dafür fühle ich mich nicht zuständig, zu Hause klappt es problemlos, bei anderen Eltern, bei Freunden, Verwandten und früher auch im Kindergarten klappte es problemlos, nur seine Lehrerin hat Probleme mit ihm, ich denke es liegt an ihr da sie nicht richtig mit den Kindern umgeht ( wir haben Pech und eine ganz junge unerfahrene Lehrerin bekommen #aerger).
Was willst du den sanktionieren, bist du bei seinem "Fehlverhalten" dabei? Ich denke es muß dort sanktioniert werden wo es falsch läuft oder würdest du wollen das die Lehrerin etwas bestraft was bei Euch zu Hause schief läuft.
Ich habe unserer Lehrerin gesagt das ich gerne bereit bin mit ihr zusammenzuarbeiten aber das sie selber durchgreifen muß wenn es nicht läuft. Auf ihr Drängen hin geht mein Sohn jetzt zur Ergo, seid dem gibt sie Ruhe.

LG
visilo

6

Zitat: "Klar ist er mal laut und gibt freche Antworten etc., wie jedes andere Kind auch.
[...]
Warum macht er das?
Er ist doch in einem Alter, wo er merken muss wie es zu laufen hat."

Wenn du es normal findest, dass er freche Antworten gibt - weil das jedes andere Kind auch macht (ach?) - dann hast du da vielleicht schon deine Erklärung, warum...

7

Mehr als das Gespräch suchen kannst du eigentlich nicht. Denn du könntest fragen in welchen speziellen Situationen das eventuell auftritt weil du eben daheim oder auch bei anderen diese Probleme nicht hast. dann merken sie du nimmst das ernst. Aber du solltest dabei auch sagen das du selbst kaum was tun kannst weil du schließlich nicht in der Situation dabei bist und daher nicht angemessen reagieren kannst. Das kann nur die Lehrerin die in dem Moment da ist!
ela

8

Hallo,

ioch finde es in solchen Situationen immer gut, die Lehrkraft mit ins Boot zu holen, soll heißen, in einem Gespräch fragst, was ihr, nämlich die Lehrkraft, dein Sohn und du, denn jetzt machen können.

Oftmals wird die Verantwortung in die Hände der Eltern gelegt, die ja aber im Unterricht nicht dabei sind. Dort muss unangemessenes Verhalten von der Lehrkraft selbst geregelt werden. Das heißt aber auch, dass du mit den dort verhämgten Sanktionen leben musst, das fällt viele Eltern dann wieder schwer!
Wie wäre denn eine Smiley-Aktion? Für jeden gut gelaufenen Tag, bekommt er von der Lehrkraft/Horterzieherin einen Smiley, und am Ende der Woche gibt es ein Eis, einen Fernsehfilm o.ä. bei entsprechende Anzahl.
LG Motzkuh

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Guten Morgen!

Muss er sich vielleicht in der klasse behaupten? Will er vor den anderen als "cool" da stehen? Gibt es vielleicht ein Kind/Kinder, die ihn ärgern und er macht deshalb den coolen Max?

Im übrigen finde ich auch, dass jedes Kind mal die Phase hat, in der es ausprobiert, wie weit es mit seiner frechen oder lauten Art kommt. Bei dem einen tritt die Phase früher- beim anderen später ein. Allerdings bilden sich manche Mütter ein dass IHR Kind nieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeemals so war/ist/sein wird ;-)

sparrow