Einschlung mit 4 Jahren

Guten Morgen,

es gibt ja einige europäische Länder, in denen die Schule schon mit 4 Jahren beginnt.
Soweit ich weiß gehören die Niederlande und Irland dazu.
Wie kann ich mir denn das vorstellen? Ist das vergleichbar mit der 1. Klasse in Deutschland? Oder doch eher Kindergarten oder Vorschule?
Lernen die Kinder direkt Lesen und Schreiben, also schon mit 4?

Ich freue mich, wenn Ihr mir von Euren Erfahrungen berichtet.

Viele Grüße
ballroomy

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Hallo,

man mag mich korrigieren, aber soweit ich weiß, ist das, was in den Niederlanden für die 4-jährigen gemacht wird, ist eigentlich eher wie unsere Vorschule.

GLG

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In England und Holland ist es eher mit einer Vorschule zu vergleichen. Es wird spielerisch gelernt, während hier ab der ersten Klasse direkt Leistung verlangt wird.
Kein Vergleich also.

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Ich habe das in Frankreich mal erlebt, für einen Tag. Das ist eher wie Vorschule aufgebaut gewesen, aber sehr viel "strukturierter" als bei uns in Deutschland.

LG

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Hallo ballroomy,
in Spanien wird sogar mit 3 eingeschult (und da man in Spanien jahrübergreifend einschult, gibt es Kinder, die nicht mal 3 sind). Allerdings besteht da noch keinen Schulpflicht, aber etwa 97% der Kinder kommen tatsächlich mit 3 in die "Schule".

Nein, diese Vorschule ist weder mit dem Kindergarten noch mit der Vorschule in Deutschland zu vergleichen, sondern viel strenger. Die Kinder sitzen schon fast die ganze Zeit am Tisch und bearbeiten irgendwelche Hefte. Klar, die erste Jahre ist viel ausmalen und Schwungübungen, aber es wird "gelernt" und weniger gespielt. Ich glaube sogar, dass sie schon teilweise mit Englisch anfangen.

Ich weiß nicht, wie das jetzt ist, aber wir mussten damals im letzten Vorschuljahr (also mit 5) schon lesen lernen, denn das war in der richtigen 1.Klasse schon vorausgesetzt.

LG,
Natalia

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Hallo,

Mal ne vielleicht blöde Frage: Was erhofft man sich, bereits so früh einzuschulen?

LG,
delfinchen

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Das frage ich mich auch :-) Sie waren in Spanien alle erstaunt, wie weit Max immer war, obwohl er "nur" in den Kindergarten ging. Auch liest er jetzt (2.Klasse), sowohl auf deutsch wie auch auf spanisch, genauso gut wie die spanische 2.Klässler.

Ich wüsste es auch gern.

So lange ich nicht anderes kannte, war das für mich ganz selbstverständlich. Jetzt habe ich den Vergleich und bevorzuge ganz eindeutig das deutsche System. Mit einer Ausnahme:mir würde ein letztes "richtiges" Vorschuljahr sehr gut gefallen. Also ein "Schuljahr" wo die Vorschulkinder unter sich sind und täglich ein bisschen Schule spielen. Von mir aus 1-2 Stunden, wo sie am Tisch sitzen und ausmalen, Schwung- und Konzentrationsübungen machen, so was in der Art. Bei uns im Kindergarten war das Vorschulprogramm eine Stunde in der Woche!!!! Max hat sich sehr früh für Zahlen und Buchstaben interessiert und hat diese Vorschulhefte geliebt (die hat er zu Hause gemacht). Er war sehr gut vorbereitet auf die Schule. Andere Kinder hatten das nicht und hatten doch ganz schön lange zu kämpfen im ersten Schuljahr (teilweise noch jetzt).

Wie gesagt, wenn ich Aussagen von spanischen Vorschullehrerinnen höre, ala: "sie ist noch viel zu verspielt und kindisch" (meine Nichte war nicht mal 3,als sie zur Schule kam!!),dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wann soll man denn kindisch sein, wenn nicht mit 3?

LG

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Huhu,

wir wohnen in den Niederlanden und mein Sohn ist hier bereits zum Kindergarten gegangen und geht jetzt seit 7 Jahren hier zur Schule.

Die Kinder kommen mit 4 ( spätestens mit 5) in die sogenannte Kleutergroep, Kleuter ist ein Begriff für noch kleine Kinder ( im Gegensatz zum wirklichen Kleinkind, das Peuter genannt wird).

Die Kleutergroepen sind eher ein Zwischending aus Kindergarten und Schule, vielleicht ganz ähnlich der deutschen Vorschule.

Die Kinder spielen, basteln, malen, singen hauptsächlich, aber es ist eben nicht mehr ganz so locker wie im Kindergarten, die Kinder lernen also auch schonmal eher am Tisch/ auf dem Stuhl zu bleiben, Lernabläufe werden eingeübt und so weiter und so fort.

Die ersten beiden Gruppen er Basisschool (Grundschule) sind also diese Kleutergroepen, wobei ein Kind diese Gruppen auch ohne jedes Problem 3 Jahre lang besuchen kann.

Erst wenn ein Kind auf einem Level mit den anderen Groep 2 Kindern ist wechselt es in die Gruppe 3.

Gruppe 3 ist dann das was in D die 1. Klasse wäre. Dort geht es los mit lesen,schreiben und rechnen. Desweiteren gibts aber auch weiterhin Malen/Basteln und eine Art Sachkunde in der 3. Gruppe.

Der große Vorteil bei dieser Gliederung der Grundschule ist das die Kinder sich untereinander schon kennen, sie kennen die Schule, die Lehrer, den Ablauf und vor allem kennen die Lehrer auch die einzelnen Schüler und ihre jeweiligen Eigenarten, zudem sind die Kinder auf einem Level was den Wissenstand angeht.

Der Unterricht in Gruppe kann also vom 1. Schultag an richtig losgehen...eine langwierige Eingewöhnungsphase, keine weinenden Kinder denen die Umstellung schwerfällt und die so vielleicht einen wichtigen Anfang verpassen, kein erst spätes Erkennen von irgendwelchen Problemen (die vielleicht Logopädie oder ähnliches notwendig machen etc.). Es geht vom 1. Tag an richtig und ohne Probleme los mit dem üben.

Ab Gruppe 4 splitten sich "Politik" und Geschichte vom Sachkundeunterricht ab und ab Gruppe 5 ( der deutschen 3. Klasse) sehen die Fächer so aus:
Taal ( Sprache, also hier niederländisch) besteht aus: Schrift, lesen und Sprachgebrauch.

Rekenen ( Mathe)

Geschiedenis ( Geschichte)
Nieuwsbegriep ( Anfänge von Politik und Zeitgeschehen)
Aardrijkskunde ( Erdkunde)
Natuurkunde ( Bio/Chemie/Physik)

Duits ( Deutsch )

Kunst
Musik
Sport ( Mitarbeit/Motorische Fähigkeiten werden einzeln benotet)

Daneben gibts noch Noten für

Betragen,
Selbstständigkeit,
Ordentlichkeit,
sozieales verhalten

Ab Gruppe 5 gibst auch Hausaufgaben, aber hier nur einmal die Woche in einem Fach ( ungefähr 10 Minuten Arbeit)

Ab Gruppe 6 ( die besucht mein Sohn zur Zeit) gibts dann 2 mal die Woche Hausaufgaben ( zur Zeit Montags Taal für den nächsten Montag und Freitags Rechnen für den nächsten Freitag), mehr als 15 Minuten sitzt mein Sohn aber nie daran.

Das steigert sich dann so weiter und die Gruppe 8 ist die letzte Gruppe der Basisschool.
Die erreichten Punkte im Citotoets ( der Citotoets ist eine jährliche Lernstandserhebung, die in den ganzen niederlanden zeitgleich startet) bestimmen dann in welche Brugklas man gehen kann ( es gibt hier ja viel mehr weiterführende Schulen, deshalb gibts nach der Grundschule so etwas wie eine Zwischenstufe um festzustellena uf welche Schule man gehen kann), dort muß man wieder gewisse Punktzahlen erreichen um auf eine weiterführende Schule zu können.

Ich denke so ganz grob.....waren das ja schonmal einige Informationen, über die weiterführenden Schulen weiß ich nicht so gut bescheid, weil wir dieses Jahr wieder nach D umziehen.

lg

Andrea

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Hallo dominiksmama,

hört sich ja alles kompliziert an;-)...natürlich auch interessant.

Wenn ihr wieder nach Deutschland zieht, wird das nicht eine Umstellung für dein Sohn werden?

Denn hier bekommen die Kinder ja tgl. Hausaufgaben auf und der Ablauf vielleicht auch anders als in den Niederlanden.

Oder zieht ihr so um, das ihr zwar in Deutschland bleibt, er aber weiterhin in den Niederlanden zur Schule geht? also Grenzgänger wird?

Danke für deine Antwort schon mal im voraus.

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Huhu,

ist überhaupt nicht kompliziert...vielleicht hab ich das nur nicht so gut beschrieben *lach*

Wir ziehen in der Tat grenznah um und haben es unserem Sohn völlig freigestellt ob er lieber hier weiter zur Schule gehen möchte oder in unserem Wohnort und er hat sich dafür entschieden nach Deutschland zu wechseln.

Es wird ganz bestimmt eine große Umstellung für ihn, aber das scheint ihm auch vollkommen klar zu sein. Er sagt ganz deutlich das er in D zur Schule gehe möchte weil Deutsch ohnehin seine bevorzugte Sprache ist ( zu Hause liest er z.B. auch nur deutsche Bücher etc.) und weil er ganz einfach vor Ort Schuldfreunde haben möchte.
Er übt jetzt schon mit den dreien meiner besten Freundin ein wenig mit, die gehen alle 3 auf die Schule zu der er dann wechseln wird.

Die große Umstellung ist einer der Gründe dafür warum er erstmal "nur" auf die Realschule gehen wird, obwohl seine Note gut für das Gymnasium gereicht hätten, aber auf der der Realschule hat er einfach mehr Zeit sich umzugewöhnen. Sollte er problemlos mithalten und seine guten Noten fortsetzen können, dann kann er immer noch aufs Gymnasium wechseln. Das wurde mir von beiden Direktoren zugesagt.

lg

Andrea

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In Luxemburg beginnt die Schulpflicht auch mit 4 Jahren.
Das ist dann aber nicht wie wenn die Kinder die erste Klasse der Grundschule in Deutschland besuchen würden, sonderen eher wie Vorschule.

Hier besucht jedes Kind 2 Jahre lang die Vorschule - können auch 3 Jahre lang sein, wenn ein Kind diese Zeit benötigt. Ich habe weiter oben gelesen, wie es in den Niederlanden ist - scheint hier so ähnlich zu sein.

In die erste Klasse Grundschule kommt man dann in der Regel mit 6 Jahren. Es gibt 6 Grundschuljahre, dann kommt die weiterführende Schule.

Ich war ehrlich gesagt erstaunt, als ich über's viele Mitlesen in diversen Foren herausgefunden habe, dass es in Deutschland keine Kindergarten/Vorschulpflicht gibt. Weil es hier eben ganz normal ist...

LG,
Lyss

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Unser Patenkind wurde in England mit 4 Jahren eingeschult ( zu dem Zeitpunkt sprach er kein Wort Englisch). Am Ende des 1. Schuljahres konnte er lesen und schreiben und im 20 er Bereich rechnen, mein Sohn ist jetzt in der 1. Klasse ( in Dtl) und die sind ähnlich weit, ich denke also nicht das es "nur" Vorschule ist, es wird schon etwas gefordert nur halt etwas "sanfter" wie hier. Es gab bei unserem Patenkind nie Hausaufgaben und zu Hause mußte nur gelesen werden, hier wird in der 1. Klasse ( jedenfalls bei uns) sehr viel mehr Einsatz verlangt.

LG
visilo

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Es ist definitiv kein Kindergarten. Das liegt irgendwo zwischen Vorschule und Schule. Also meine Nichten und Neffen gehen seit sie 4 sind in die Schule. Dort wird "natürlich" in Englisch unterrichtet. Die Muttersprache gibt es nur in einem eigens dafür vorgesehenen Fach. Schwungübungen gibt es keine mehr. Sie lernen dort von Anfang an Buchstaben und Zahlen. Hausaufgaben gibt es auch. Genauso haben sie Arbeitshefte und Bücher. Allerdings gibt es keine Benotung in den jungen Jahren. Der Streß geht erst später los.

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Bei uns werden solche Schwungübungen (oder so was in der Art) nur im 1. Jahr (da sind die Kinder 3) und vielleicht im 2. Jahr. Dann geht es auch los mit Zahlen und Buchstaben.

LG

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kommt sicher sehr auf das Kind an und die Schulen sind meist nicht zu vergleichen:
- Klassengröße
- Unterrichtsumfang
- Ausrichtung auf ein bestimmtes Alter....

und das beste ist: was machst du dann nach 10 Jahren (falls es kein Gymi wird)? Da ist dann mit gerade mal 15 die Freude groß darüber dass wie z. B. in Spanien eine Jugendarbeitsliosigkeit von 50 Prozent herrscht

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In Spanien geht aber nur diese "Vorschule" mit 3 los (heißt dann "Educación infántil") . Die richtige Schule ("Primaria") geht wie in Deutschland mit 6 los. Man ist also nach 10 Jahren auch mit 16 fertig.

Aber ja, die Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit sind erschreckend! Mal sehen, wo das alles endet!

LG

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eben

und die Frage ist außerdem: sind die Kinder mit 16 dann gescheiter oder gescheitert?

Ich fänd glaub ich ein System, welches den schrittweisen Übergang von Kiga zu Schule geht nicht schlecht.
Hier in Sachsen wird meine in den ersten Julitagen geborene Tochter erst mit Vollendung des 7. Lj schulpflichtig. Schulanfang ist am 1. Sptember sie wird dann 7 Jahre und fast 2 Monate alt sein.

Sie konnte tatsächlich die Kiga-Zeit genießen und wir haben sie nebenher ein wenig gefordert (z. B. Geige mit täglichen üben) - was sie auch wollte.
Aber manchmal wäre es schön gewesen, wenn der Kiga auch ein klein wenig fordernder gewesen wäre.

Nichts desto trotz bin ich sehr froh drum, dass sie erst recht spät in die Schule kommt - sie konnte 7 Jahre das Leben ohne größeren Druck genießen - so kommt das vermutlich nie wieder.

Wenn ein Teenie mit 16 auf der Straße steht sieht es anders aus - da ist dann das genießen der Freizeit so 24 Stunden am Tag eher wenig gewünscht ;-)

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