Rechtschreibschwäche in Bayern! Erfahrungen!?

Hi!#winke
Meine Tochter ist in der 3. Klasse und es wurde jetzt (wie ich es schon vermutet hatte, aber nie ausgesprochen) eine Rechtschreibschwäche festgestellt! Ich bekomme auch noch ein Attest für die Schule! Das Gespräch mit der Lehrerin ist erst in 3 Wochen......

......jetzt wollte ich hier mal fragen:

Wie hat die Schule drauf reagiert?

Gab es irgendwelche Probleme?
Wie wird das dann gehandhabt?

Keine Diktate mehr oder eine andre Benotung oder dafür eine andre Aufgabe?
Hat es sich für Euer Kind positiv ausgewirkt? (Selbstbewußtsein, Noten)
Kann mein Kind dann evtl. auf die Realschule oder Gymnasium? (wenn die Noten passen!)
Oder gibt es Schulen, die das nicht "Tragen" wollen/können?
Macht ihr dafür irgendwelche Therapien oder spezielle Übungen?
Muß ich sonst noch was wissen?;-)

Wäre über Erfahrungsberichte sehr sehr dankbar!

Schönen Tag!!!!!!
Ana

1

Hallo,

es gibt einen KM-Erlass, der den Umgang mit LRS regelt. Schau mal bei schulberatung-bayern.de

Ich habe immer LRS und Legasthenie unterschieden.

Bei LRS Lückendiktate und/ oder Fehler nur halb gezählt.

Mehr Zeit gegeben, wenn es eine kombinierte LESE-Rechtschreibschwäche war.

Auf eine weiterführende Schule kann dein Kind bei entsprechenden Noten auf jeden Fall. Es wird dort aber nochmals getestet werden.

WIe sich das auswirkt ist typabhängig. Bei einem Teil wurde das Selbstwertgefühl gestärkt, wenn sie nicht permanent Niederlagen im Rechtschreiben einstecken mussten. Im Laufe der Zeit wurden dann auch die Leistungen besser.

Ein anderer Teil hat sich auf dem Attest ausgeruht und meinte, nichts mehr tun zu müssen, weil er/sie ja "krank" sein und nichts für die Probleme könnte. Bei diesen wurde die Noten schlechter, weil sie auch nicht bereit waren, einfachste Regeln zu lernen, die ich dann aber doch benotet habe, beispielsweise Nachsilben bestimmen die Wortart oder Satzzeichen. Bei solchen Themen habe ich dann nicht "zurückhaltend" gewertet, denn "Wörter auf -ig schreibe ich klein, Wörter auf -heit groß" kann auch ein rechtschreibschwaches Kind lernen und anwenden.

Therapien gibt es vielfältig, manchmal übernimmt das Jugendamt die kosten. Allerdings sind nicht alle Institute gleich, einige wollen nur das Geld der Eltern. Es gibt Methodentraining, das man mit etwas Einarbeitung auch zuhause mit den Kindern durchführen kann und die bei richtiger Anwendung erfolgreich sein können, allerdings kenne ich mich auf dem Gebiet leider (nicht mehr) richtig aus.

LG,
delfinchen

2

Hallo!
Danke für Deine Antwort!

Ausruhen werden wir uns auf dem Attest nicht! Ich habe selber schon gemerkt, das meine Tochter bestimmte Regeln auswendig lernen kann und dann MEISTENS auch umsetzen kann (sie vergisst es oft dann wieder nach einiger Zeit)!

Dann wäre es doch sinnvoll, wenn ich ihr schon gelernte und neue Regeln für sie verständlich in einem Heft zusammen zu schreiben, das sie immer wieder anschauen soll, oder? ....und immer wieder Übungen dazu machen, oder? Oder ist das zu viel?

Z.B. Groß- und Kleinschreibung fällt ihr so schwer.....egal wie oft ich ihr es erkläre:-( .....tz....ganz schlimm....entweder sie schreibt alles dann mit tz, wie Holtz, Stoltz oder alles nur mit z....sizen, verlezt! Im letzten Diktat waren Wörter: Khu (Kuh), füllen (fühlen), nimant (niemand) usw usw:-(...Auch erkennt sie keine zusammengesetzten Nomen: Haustür, Sporttasche...sie schreibt es meistens nicht zusammen!......etc etc

Der letzte Aufsatz wäre eine 2 gewesen, wenn sie die Punktabzüge für die Rechtschreibung nicht bekommen hätte! Dann können wir uns doch beim nächsten Aufsatz vielleicht über eine bessere Note freuen?!

Ich werde nochmal die Psychiaterin anrufen, ob sie evtl. noch eine unterstützende Therapie oder Methode weiß.....konnte vor Ort nicht mehr fragen, da die 3 Kinder nicht mehr so mitspielten.....!

Ana

3

Hi,
ich unterrichte an einer weiterführenden Schule und wir reagieren - ganz normal. Die Kinder haben ein Attest, auf dem genau vermerkt ist, wie die Rechtschreibung / schriftlichen Leistungen der entsprechenden Schüler zu bewerten ist, wieviel Zeitzuschlag sie bekommen etc pp. Warum sollte deine Tochter kene weiterführende Schule besuchen können? Die Schulen MÜSSEN das tragen, egal, ob Gymnasium, Realschule oder was auch immer.

LG Mimi

4

Hi!
Das ist schön zu hören....Danke!

Ich dachte nur, das es ja einen Mehraufwand bedeuten (könnte)?! .....evtl. Ist das dann nicht immer machbar/tragbar und können auch das Kind ablehnen?

Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken....?! Ich hoffe halt nur, das diese Rechtschreibschwäche ihr nie etwas verbaut und meine Tochter den Weg gehen kann, den sie möchte und für den sie auch von den andren Leistungen her geeignet ist....!

Wir haben ja noch ein Jahr Zeit und ich bin soooo gespannt, wie sich diese Diagnose auf ihre Noten und ihr Selbstbewußtsein (das durch die ganzen 6er in Diktaten und Nachschriften, trotz üben üben üben, und gutem Zureden meinerseits, sehr gelitten hat!!!) auswirkt!

Ana

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Hi Ana,

nee, ist kein Mehraufwand - und die Kinder haben nichts zu "befürchten" :-)

LG Michi