Übertritt - brauche "Erfahrungen" zu G8 - ist das zumutbar????

Hallo,

wie bei vielen Eltern steht auch bei uns in den nächsten Wochen die Frage im Raum "auf welche Schule soll mein Kind" ab der 5. Klasse.

Elterngespräche stehen die nächsten 14 Tage aus, ich bin aber der festen Überzeugung von den Noten bisher, wird unsere Tochter eine Gymnasiumempfehlung bekommen. Ich denke wir werden bei einem Schnitt (Mathe/Deutsch) knapp über 2 liegen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem G8 Zug. Ich hab echt bedenken wegen der zweiten Fremdspreche gleich im 5. Schuljahr. Was man sonst so hört ist manchmal echt Horror und bei manchen hört sich das gar nicht schlimm an.

Vielleicht hat auch jemand Kinder auf der Rea und dem Gym. und kann Vergleiche ziehen.

Ist G8 wirklich so ein Hammer, dass Kinder zu gar nichts mehr kommen außer lernen, lernen, lernen.

Ich muss dazu sagen unsere Tochter schreibt ihre guten Noten, aber sie muss auch etwas dafür tun. Sie schreibt auch jetzt schon in der 4. Klasse jede Woche einen Vokabeltest in Englisch mit 12 Wörtern. Alle 2-3 Wochen kommt ein großer Test - der letzte war z. B. Uhrzeit, Tiere, Körperteile.

Ich finde sie ist auf der Grundschule die sie jetzt besucht schon sehr gut "erzogen" worden, was das "Lernen" angeht. Die Kinder müssen echt schon viel auswendig lernen - unregelmäßige Verben usw. - weiß nicht ob das Standard ist. Aber ich will so sagen, sie weiß wenn sie eine gute Noten schreiben will muss sie dafür lernen.

Ich danke jetzt schon für eure Beiträge. Vielleicht auch Enttscheidungshilfen, die bei euch den Ausschlag "für" und "wider" gebracht haben.

Karin

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Hi Karin,

was für ein Bundesland seid ihr denn? Und warum 2. Fremdsprache im 5. Schuljahr?

Mein großer Sohn (17/ jetzt in Q11 Bayern, also auch G8) hatte eigentlich keine Probleme. Ich finde eigentlich dass er in der 4. Klasse deutlich mehr Hausaufgaben aufhatte als jemals im Gymnasium.
Sie müssen sich halt immer gut vorbereiten und ihre Vokabeln lernen. Aber bei ihm war es nie so dass alles andere auf der Strecke blieb.

Unsere Tochter ist jetzt in der 5. Klasse, auch Gymnasium, allerdings auf einem Ganztageszweig. Das ist jedoch eine andere Problematik und wir werden versuchen dass sie zur 6. Klasse hin auf den "normalen" Zweig kommt, also vorerst nur 1 x nachmittags Unterricht hat.
Sie kommt sehr gut zurecht, Englisch fiel ihr am Anfang etwas schwer aber nach ein paar Wochen ist der Knoten geplatzt.

lg
masinik
#winke

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Wir sind in BW - also auch KEINE Grundschulempfehlung mehr notwendig - muss bei der Schulanmeldung nicht mehr vorgelegt werden. Bei uns ist ab der 5. Klasse im Gymnasium schon französich mit dabei.

Wie es so das Lernpensum in den anderen Fächern?

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Es ist umfangreich, aber gut machbar.

Als einziges nervt gerade Deutsch etwas, da haben sie eine sehr spezielle Lehrerin die total auf Grammatik steht. Meine Tochter ist echt gut, aber da schlackert sie schon mit den Ohren.
So schlimm habe ich das von meinem Sohn nicht in Erinnerung.

Und schnelles Schreiben bzw. Mitschreiben ist von Vorteil.

lg
masinik

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Hallo Karin,

ich denke, das ist sehr schwierig das so zu sagen. Bei uns an der Schule habe die 5er zB nur 1x eine Stunde Mittagsschule, dazu können sie jeden Tag in die HA Betreuung, sind dann um 15 Uhr mit allen (so zumindest soll es sein) HA fertig. Ich denke, da haben die meisten schon genug Zeit für Hobbies usw. Trotzdem tun sich einige schwer, sitzen lange an den HA und / oder schreiben trotz viel lernen schlechte Noten ... vielleicht kommt das aber auch daher, dass (zumindest bei uns im Kreis) über 50% der Grundschüler aufs Gymnasium gehen. Bei einigen bezweifle ich schon, ob sie wirklich so richtig sind auf dem Gymnasium, manche haben die Empfehlung auch nur gerade so geschafft.

Aber in Kl. 6+7 zieht es schon an, ständig neue Fächer, mehr Stunden usw. das ist schon manchmal hart, denke ich. Aber bei uns in BW haben sie das auch so doof mit dem Bildungsplan für G8 gemacht, da wurde fast nichts gestrichen sondern alles in 8 anstatt 9 Jahre gequetscht #aerger anstatt dass man mal richtig entrümpelt .... Hast du dir mal die Stundenpläne an dem Gymnasium angeschaut und die Stundentafeln? Dann kann man ja ganz gut sehen, wie viel Unterricht die Kinder haben und wie der liegt. Naja, nun gibt es ja bald G8/G9 parallel an einigen Gymnasien in BW, bin sehr gespannt, wie das aussehen wird!

Wenn deine Tochter gerne aufs Gymnasium möchte, dann lass es sie doch probieren, wenn es gar nicht gehen sollte oder sie selbst sagt, sie möchte nicht mehr, dann kann sie ja zB nach der 6. noch gut wechseln. Klar ist das nicht toll, so ein Wechsel, aber auch nicht unmöglich!

Alles Gute

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Wir kommen auch aus BW. Wir haben auch die Situation in einer Teilgemeinde, dass fast alle Kinder aus dieser Schule eine "Gymnasiumempfehlung" bekommen und letztendlich ein ganz geringer Prozentsatz das Abitur macht. Auf der Schule die meine Tochter besucht, sind sie eher "konservativ" mit der Gymnsasiumempfehlung und sprechen diese auch nur aus, wenn sie überzeugt sind das Kind kann das schaffen - daher ist die "Herabstufung" von der Kinder aus unserer Grundschule fast "0". Die Kinder die sich für´s Gymnasium entschieden haben kommen auch durch. Das ist auch das was ich finde, dass mein Kind wirklich gut vorbereitet ist was das lernen angeht.

Vielen DANK für deinen Tipp mit den Stundenplan. Denn am Montag ist der Infoabend für Eltern im Gymnasium, da werde ich mal einen Blick drauf werfen und auch das mit der Hausaufgabenbetreuung - das sind so Ratschläge für die ich echt DANKBAR bin.

Vielen, vielen lieben DANK.

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Das sind doch aber gute Voraussetzungen, wenn bei der GS deiner Tochter auch nur die eine Empfehlung bekommen, die es nach Meinung der Lehrer auch schaffen. Dann kann man damit ja auch was anfangen und sich zu einem gewissen Grad darauf verlassen!

Einen schönen Infoabend am Mo. und gerne geschehen mit den Tipps!

LG

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Hallo,

wir stehen kurz vor dem Übertritt, aber wir haben uns gegen das G8 entschieden. Meine Tochter wird zwar eine knappy Gymi-Empfehlung bekommen, aber sie steht in Mathe immer auf einer guten 3, das ist ohne zusätzliches Lernen auf dem Gymi wohl nichts zu machen.

Gründe dagegen (wir wohnen in B-W). Der hiesige Rektor garantiert in Klasse 5+6 drei schulfreie Mittage, in 7+8 zwei und ab 9 nichts mehr.

Die Wochenstundenzahl eines 5. Klässlers entspricht der eines Realschülers in der 9ten.

Ich habe mir mal von unserem Nachbarskind (9. Klasse) einen ungeschönten Stundenplan zeigen lassen - der hat vier Mal Mittagschule (die Sporthalle platzt aus allen Nähten, daher ist immer von der 1. - 10. Sport). Letztes Jahr ist der Physiklehrer ausgefallen, erst dieses Schuljahr wurde Ersatz gefunden, nun hat der Rektor die Physikstunden einfach "draufgepackt". Er hat mittwochs alle zwei Wochen 10 Stunden Schule + Hausis. In "Stoßzeiten" fährt ihn seine Mama zum Gymnasium (15 Gehminuten weg), da er jede Minute braucht - und er ist ein guter Schüler. Sport macht er noch im Verein, schafft es aber nicht jede Woche ins Training. Am Wochenende trifft er Freunde, unter der Woche eher nicht.

Da unsere Tochter in Mathe nicht gut ist, müsste sie in der 8. Klasse eine dritte Fremdsprache nehmen. Da stelle ich mir vor: 3x Vokabeln lernen, vier Mittage aber Unterricht in einer höheren Klasse und dann zusätzlich noch Mathe pauken - nein Danke.

Das waren die Gründe, die bei uns dagegen sprechen.
GLG
Miss Mary

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Hi,

wir haben und bereits ins Abenteuer G8 gestürzt, meine Große ist inzwischen in der 6.Klasse.

Die 5. Klasse war der Horror#schock !

Plötzlich für 2 Fremdsprachen Vokabeln lernen, dazu noch gleich 2 Mittage Unterricht, das war nicht zu schaffen. Und das ging nicht nur uns so. In der Grundschule waren die Kids "gut behütet" und die guten Noten kamen von alleine. Im Gym musste man was dafür tun, dann viele verschiedenen Lehrer, jeder gab etwas als Hausaufgabe auf, es war wirklich die Hölle. In den ersten Weihnachtsferien dachten wir darüber nach, auf die Realschule zu wechseln, es war einfach zu viel.
Die ersten Arbeiten waren 3 er und 4 er, in der Grundschule gabs nur 2 er und 1er, das musste erstmal verdaut werden.

Zum Glück ist das Vergangenheit !

Inzwischen hat sich das alles eingespielt, die Kinder sind inzwischen gewöhnt, tägl. etwas zu tun, auch wenn man in diesem Fach nichts auf hat, der Druck ist weniger geworden. Druck, den wir Eltern leider aufüben mit unseren Erwartungen, Druck, den sich die Kinder selbst machen, weil sie GUT sein wollen.

Ich denke, das G8 ist schwer und man sollte sich genau überlegen,ob das Kind dafür bereit ist. Ob es gerne lernt und fleißig ist ohne große Diskussionen. Und ob die Eltern die Möglichkeit haben, ihre Kinder zu unterstützen, denn ohne das geht es auf einer staatlichen Schule nicht.

Aber es ist gut zu schaffen, wenn die Kinder sich erstmal eingewöhnt haben und sich organisieren können.

Und lernen, dass muss man auch auf der Realschule !

Trotzdem keine leichte Entscheidung !

VG

Tattel

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Ich denke es sind viele Faktoren die mitspielen.
Es kommt letztendlich auf die Schule und das Lehrpersonal an wie der Stoff vermittelt wird.
Hat die Schule intensiv daran gearbeitet den Lehrplan zu entrümpeln,arbeiten die jeweiligen Fachlehrer gut zusammen?Wissen die Lehrer wieviele HA bereits aufgegeben worden?
Mich stört an G8 die Tatsache das die jungen Kinder die Verkürzung ausbaden müssen.Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen dies in der Oberstufe zu legen,man denke an das berühmte 11te Schuljahr.

Ferner finde ich es bedenklich wenn in kürzester Zeit eine Menge an Wissen in die Köpfe gepackt wird und ein Großteil davon bleibt nicht hängen,weil nicht nachhaltig der Stoff mangels Zeit vertieft wird.
Was die zweite Fremdsprache betrifft,kann man hier in NRW ja wählen ob man sein Kind auf einer Schule anmeldet die diese Möglichkeit anbietet.

Wenn Dein Kind bereits in der Grundschule lernen gelernt hat und dies auch bereitwillig tat,wird dies sicher auf dem Gymnasium ein Vorteil sein.

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Dieses Problem beschäftigt uns auch gerade. Alle Fächer ausser Mathe sehr gut bis gut. Im sprachlichen Bereich ist sie spitze.

Die Stundenanzahl macht uns keinen Kummer. Sie ist dahingehend gut konditioniert und ich denke ... klar ... die erste Zeit wird hart werden bis sie sich umgewöhnt hat und auch damit leben kann auch mal 4er und 5er zu schreiben ...

Wir warten noch das Gespräch mit der Lehrkraft ab. Rät sie uns zum Gymi, dann werden wir sie dort auch anmelden.

Mathe müssen wir uns halt mit ihr ins Zeug legen. Solange sie sich aber halbwegs halten kann und mit dem sprachlichen ausgleichen - ist es ok.

Viel Glück und eine gute Entscheidung wünsch ich Euch.

B.

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Vielen DANK für euere Erfahrungen, eure Gedanken.

Ich denke auch, ich warte jetzt mal das Elterngespräch die nächsten 14 Tage ab, schaue am Montag was die weiterführenden Schulen erzählen, da waren eure Hinweise mit Stundenzahl, wie oft Mittagschule, Hausaufgabenbetreuung.... SUPER - vielen DANK dafür, das werde ich am Montag alles mitnehmen und mir erklären lassen.

Eigentlich wollte ich mich nur "berieseln" lassen, aber ich denke so Infos sind dann doch wichtig und für die Entscheidungsfindung von Vorteil wenn man die gegenüber stellen kann.

#danke

Karin

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Hallo,

meine Schwägerin hat zwei Kinder, von denen das erste Kind noch G9 macht, das ein Jahr jüngere Kind G8. Hier gab es keine Wahlmöglichkeit damals, es wurde halt für alle verkürzt (ist inziwschen aber schon wieder abgeändert worden auf Wahlmöglichkeit).

Beide Kinder sind wohl recht gut in der Schule.

Aber G8 soll im Vergelch zu G9 schon ein echter Hammer sein. Die Kinder und die Eltern sagen fast alle, das sie immer für G9 entschieden würden, wenn sie die Wahl hätten.

LG
donaldine1

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hallo,

ich kann nur von mir reden.
vor ca 15 jahren hatten wir auch nur 8 jahre oberstufe.
wie bekamen auch in der 5.klasse eine fremdsprache dazu.
ich kann mich nicht an ewiges lernen erinnern, bzw haben wir es nicht gemacht und sind gut durch die schulzeit gekommen.
befreundete gymnasiallehrer berichten von immer dümmeren schülern und immer anspruchsloseren klausuren.
neulich sah ich im tv einen bericht über die armen g8 kinder, die nur noch zwischen der psychologin und der nachhilfe pendeln.
ich verstehe das alles nicht mehr.
wir haben es "früher" wunderbar geschafft, warum sollen die kinder es heute nicht mehr packen?

gruß