Ex-Gesamtschüler (IGS) hier? Gerne mit Gym.-Empfehlung

Hallo ihr Lieben,

mein Sohn bekommt eine eindeutige Gym.-Empfehlung. Er ist ein leistungsstarkes Kind, dem alles ohne Üben einfach so zufällt.
Ich persönlich halte sehr viel von der Schulform Gesamtschule (IGS) und würde meinen Sohn auch gerne in das Rennen um einen der begehrten Plätze schicken (Losverfahren).

Jetzt wurde mir aber von mehreren Seiten abgeraten: Leistungsstarke Schüler würden schneller gemobbt und gehänselt, die Einteilung in verschiedene Leistungsstärken ab Klasse 7 würde gerade "faule" Schüler verleiten, sich in einem der "schlechteren" Kurse gemütlich einzurichten und würden so weit unter ihrem Potenzial bleiben.

Ich kann das alles nur aus der Theorie beurteilen, da ich selber ein klassisches Gymn. besucht habe und die Schulform IGS in unserer Region noch recht neu ist.

Wie sind eure Erfahrungen auf der IGS gewesen? Wurdet ihr als gute Schüler gehänselt?

Hättet ihr lieber mehr "Druck" (wie auf dem Gymn.) gehabt?

Wäre froh über Antworten und Denkanstösse.

lg
3wichtel

1

Ein Kind mit uneingeschränkter Gym-Empfehlung würde ich NIEMALS zur Gesamtschule schicken. Es ist keine Alternative zum Gymnasium, die Kids bleiben alle unter ihrem Potenzial. Ich unterrichte an einer GS und erlebe das tagtäglich...

3

Dann würde ich an meinem Können als Lehrer zweifeln...

lg

4

Passt diese Aussage jetzt nicht in dein Weltbild? Warum diese Anmache zu einer schlichten Meinungsäußerung?

Versteh´ich nicht!
rauke

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2

Kommt auf die Schule an, es gibt Gesamtschulen ( die meist sehr begehrt sind), welche den Kindern optimal gerecht werden und es gibt welche sie oben.
Mein Sohn war auf einer Gesamtschule und auch die 1- Abiturienten waren super - integriert, wie auch die nicht ganz so Guten. Noch jetzt 2 Jahre nach dem Abi treffen sich alle in den Semsterferien und feiern,

5

Ich halte von den Gesamtschulen, in denen von Klasse 6 bis 8 gekurst wird nichts! Und es ist so, dass von oben nach unten sehr schnell durchgereicht wird, kaum einer schafft es von unten nach oben.

Wenn kein Gymnsium, dann eine gute Realschule und zwar eine, die nicht so viele Schüler hat (also bis 600 ist o.k.).

Beachte: für die Zulassung in einer Oberstufe oder auch Fachoberschule gibt es Zulassungsbeschränkungen, die dann in der 10. Klasse die Schüler extrem unter Druck setzen.

So mies G8 auch ist, wenn ein Schüler es dort schaffen könnte, dann würde ich das vorziehen. Runter auf Real geht immer.

Dass sich Schüler in schlechten Lerngruppen nach unten orientieren ist durch diverse Studien nachgewiesen worden, da braucht es keine "gefühlten Wahrheiten" von einzelnen Personen.

Gruß

Manavgat

6

Hallo,

wir werden auch versuchen, einen der begehrten Plätze auf unserer IGS für unsere Tochter zu bekommen (auch Losverfahren), wobei bei uns in der Stadt die Aussichten für Kinder mit Gymnasialempfehlung recht gut sind, da wir mehrere Gymnasien haben.

Ich war stinkend faul *hüstel* und Druck haben meine Lehrer auch ausgeübt (ich werd nie vergessen, wie mein einer Lehrer mir mitteilte er könnte mir eine 2- geben, aber weil ich so faul wäre, gäbe es nur eine 3+ *grummel*). Bei mehr Druck wie auf dem Gym hätte ich wahrscheinlich gestreikt.

Unsere IGS existiert allerdings auch schon seit 1975, da hat sich einiges an Erfahrung angesammelt.

Mobbing gab es natürlich bei uns auch, da wurde allerdings kein Unterschied gemacht ob guter oder schlechter Schüler.

Liebe Grüße,
Karin

7

Wir werden unseren Sohn auch auf einer IGS anmelden - er wird aller Voraussicht nach eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung bekommen, weil er Defizite im Arbeits- und Sozialverhalten hat; vom Intellekt und auch von den Noten her könnte er aufs Gymnasium, kann aber mit Druck nicht gut umgehen, ist eher faul, wenn es um ungeliebte Aufgaben geht und wird zudem noch neun Jahre alt sein, wenn der Schulwechsel ansteht - ein Jahr mehr täte ihm nach Ansicht der Lehrer und auch nach unserer Überzeugung gut.

Wir haben eine große renommierte IGS zur Auswahl, bei der wegen des Losverfahrens die Chancen aber ungewiss sind, und eine kleine, die es seit drei Jahren gibt - letztere hat uns und unserem Sohn gut gefallen. Natürlich ist die Gefahr vorhanden, dass sich gute Schüler "nach unten orientieren", aber seit für meinen Sohn der Druck weg ist, es unbedingt aufs Gymnasium schaffen zu müssen, läuft es auch in der Grundschule viel besser.

Hier gibt es Gesamtschulen schon länger und dort auch viele Schüler, die eine uneingeschränkte Gymnasialempfehlung haben - von Mobbing wegen guter Noten habe ich bislang dort noch nichts gehört.

LG

Anja

8

Hallo,

also bei manchen Antworten hier kann ich nur den Kopf schütteln.

1. IGS ist nicht gleich IGS

Eine IGS in Hessen (womöglich in den 70ern besucht) und eine in Berlin teilt außer dem Namen und damit dem grundsätzlichen Konzept nicht viel

2. Hänseln wegen guter Noten kann auch auf dem Gymnasium passieren.

Hänseln egal aus welchem Grund hängt viel mehr von der Klasse wie sie sich als Klasse sieht ab als von irgendwas anderem. Hier kommt es auf die Persönlichkeit der Kinder und der Lehrer an - und ob das geklappt hat weiß man erst hinterher.

3. Eine Schulform wie die IGS lebt davon dass Kinder mit allen Leistungsniveaus vorhanden sind. Umgekehrt nimmt in vielen Regionen die Tendenz zu, den Realschulabschluss am Gymnasium zu machen. Faul sein können sie also in beiden Schulformen und ob sich dass dann in schlechten Noten oder eben einem anderen Kurs äussert ist egal - es fragt später keiner mehr nach den Noten der 7. Klasse (Abschlussnoten ist was anderes).

4. Die Leistungsdifferenzierung ist überall anders. Manchmal wird innerhalb der Klasse gekurst, oder die besonders guten bzw. schlechten werden rausgenommen, teilweise gibt es sogar extra Klassen.

Wie es bei Euch aussehen wird kann dir niemand hier sagen - wir wissen ja nicht um welche Schule es geht. Und dass es viele Leute gibt die diese Schulform prinzipiell schlecht finden hat man ja letztens erst wieder in Hamburg gesehen.

Ein wichtiger Punkt fehlt mir jedoch komplett - was will eigentlich Dein Sohn?

LG, Christine

9

Mein Sohn kann sich unter den verschiedenen Konzepten nicht wirklich etwas vorstellen. Theoretisch versteht er die Unterschiede natürlich, aber die Tragweite kann er nicht erfassen.

Für ihn steht der große Wunsch im Vordergrund, in der neuen Schule gaaaaaanz viel mit dem Computer arbeiten zu dürfen. Alles andere ist ihm egal. ;-)

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Na, dann dürfte er aber nur ne eingeschränkte Empfehlung bekommen haben - wegen schulischer Unreife :-D

Dann müsst ihr halt die Schule mit der besten Computer AG nehmen - im Vergleich zu andern Auswahlkriterien ist das ja noch ein harmloses.

LG

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Hallo!

Ich war selber auf der IGS und bei uns wurden die guten Schüler nicht gehänselt.

Was möchte denn Dein Sohn?

Meine Tochter wollte von Anfang an auf die IGS und hat zum Glück auch einen Platz bekommen. Sie war in der GS sehr gut (1,3) und das hat sich bis jetzt auch nicht großartig geändert.

Ich halte viel von der IGS, vor allen Dingen, dass man eben nicht diesen enormen Leistungsdruck hat und auch nicht "sitzen bleiben" kann, sondern in seiner Klasse bis zum Ende bleibt.

Lg