Hallo @ all,
mein Sohn ist jetzt in der 3. Klasse und es steht der Verdacht auf LRS im Raum.
Wir wohnen in Schleswig-Holstein und ich habe auch schon Kontakt zu der Vereinigung LOS aufgenommen. Ich warte quasi auf den Rückruf und die Terminvereinbarung für den Test.
Die Schule meines Sohnes testet erst in der 4. Klasse, somit hoffe ich dass die Kosten dieses Testes von der Krankenkasse (oder ähnlich) übernommen werden.
Meine Frage: Welche sinnvollen Übungen gibt es, die ich mit ihm bereits zuhause regelmäßig durchführen kann?
Ich weiß, dazu müsste die Diagnose erstmal stehen. Sein Lesen ist deutlich besser geworden, ist aber immer noch nicht so flüssig. Sein Schriftbild ist eine Katastrophe, die Rechtschreibung ebenso. Ich fange mit ihm jetzt gerade an, die Schreibschrift noch einmal neu zu üben (von Anfang an), denn er hat sich diesbezüglich seit Ende der 2. Klasse absolut verweigert und schreibt nur in Druckschrift. Dabei sieht seine Schreibschrift 1000mal besser aus, als die Druckschrift.
Was kann ich machen?
Täglich kleine Texte in Schreibschrift schreiben
Täglich Texte in Schreibschrift lesen (spezielle Bücher gibt es)
Am Computer in Word Texte abschreiben lassen
Buchstaben in Pappe ausschneiden und quasi "Blinde Kuh" spielen
Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich baue keinen Druck auf, ich schimpfe auch nicht und versuche ihm beizubringen, wie er nach einem Fehler sich motivieren kann, trotzdem weiter zu machen.
Wer hat Tipps?
Vielen Dank...
Verdacht auf LRS - was kann ich zusätzlich zuhause tun
Ich habe eine Nachhilfeschülerin mit LRS. Wir haben oft Reimspiele gespielt (irgendwie hatten Spiele bei ihr eine größere Wirkung, als wenn ich ihr dieselben Aufgaben auf dem Papier gab...). Sie mußte z.B. ein Wort in einzelne Silben zerlegen, diese dann mitklatschen und dann Wörter finden, die sich auf das erste Wort reimen.
Z.B. Rat-te, Mat-te, hat-te etc.
Danach hat sie alle Wörter aufgeschrieben, einmal in Druckschrift und einmal in Schreibschrift. Dabei hat sie auch gerne mit den Schriften experimentiert, also z.B. mal übertrieben schnörkelige Schreibschrift geschrieben, oder Druckschrift mit seeeeehr langen Über- und Unterlängen.
Gerne hat sie auch Wörtersuchspiele gespielt, und Rätselhefte für Kinder waren eine Zeitlang der Renner.
Das alles hat ihr super geholfen, da sie ein Bewußtsein für die Sprache entwickelt hat und gleichzeitig die Verbindung Sprache-Schrift trainiert hat. Abschreiben von Texten hat ihr überhaupt nichts gebracht, da es ein reiner Reproduktionsvorgang ist, mit dem sie einfach nichts anfangen konnte.
Ich finde es super, daß Du Deinen Sohn eigenständig förderst und Dir weitere Tipps holst! 
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen! Wenn Du noch Infos brauchst, schick mir einfach ne PN
Danke für Deine ausführliche Antwort.
Mit dem Abschreiben z.B. in Schreibschrift erhoffe ich mir, dass er ein wenig die Schreibschrift in Form der einzelnen Buchstaben und Schwünge übt. Nicht unbedingt die Schreibweise der Wörter, dafür hat er in diesem Moment keinen Sinn, da er mit der Konzentration der Schrift beschäftigt ist.
Wie sehen denn die Spiele aus? Was meinst Du mit einem Wörtersuchspiel?
Zur Förderung der Feinmotorik (Schreibschrift) kannst Du auch "Fingerturnen" mit Deinem Sohn machen. Oder ihn mit dem Finger Sachen in die Luft schreiben lassen, mit Fingerfarbe Weihnachtsbilder ans Fenster malen... all das hilft!
Meine Nachhilfeschülerin hat auch "Buchstabenbilder" gemalt. Z.B. eine Maus, und dafür durfte sie nur den Buchstaben M benutzen, den aber in allen Formen (groß, klein, Schreib-/Druckschrift). Sie mußte also auch lange Linien so malen, daß sie ein M ans andere gesetzt hat. Das kann man mit jedem beliebigen Gegenstand, Tier etc. machen.
Wörtersuchspiele sind doch diese Dinger aus Rätselheften... ich weiß nicht, welchen genauen Namen die haben. In einem Raster sind ganz viele Buchstaben, und bei näherem Hinsehen lassen sich dort auch Wörter finden, die dort waagerecht, senkrecht oder diagonal versteckt sind - manchmal sogar rückwärts. Hat man ein Wort gefunden, wird es eingekreist oder mit einem Textmarker markiert. Diese Rätsel kann man prima selber machen: Nimm einen karierten Zettel und ziehe um etwa 20 - 30 Felder senkrecht und waagerecht ein Rechteck. Dann schreibe Wörter dort hinein, pro Buchstabe ein Kästchen. Die Wörter dürfen sich auch kreuzen. Alle anderen, nicht verwendeten Kästchen füllst Du mit beliebigen Buchstaben aus. Selbermachen hat zwei wunderbare Vorteile: Du kannst Begriffe wählen aus einem Themenbereich, der Deinen Sohn interessiert - und Du kannst Wörter auch in absichtlich falschen Schreibweisen dort unterbringen (die richtige ist natürlich auch versteckt).
Viel Spaß! 
üben, üben und üben. Mein Sohn hat auch LRS. Er muss sehr viel für die Schule tun. Wir lesen täglich und ich fange an, ihm Wörter zu diktieren und wir üben zusammen Grammatik. Meine Sohn ist in der 2. Klasse. Normal wäre er in der 3. Klasse, wir haben ihn aufgrund der Deutschprobleme wiederholen lassen, obwohl er ein Versetzungszeugnis hatte. Es kostet viel Kraft aber so langsam sehen wir Fortschritte.
LG
Carola
Hallo,
dies vielleicht?
http://www.legasthenie-praxis-steinkopf.de/
Ich kenne diese Praxis aufgrund der Linkshändigkeit meiner Tochter. Die Meinungen zu solchen Praxen sind sicherlich grundsätzlich unterschiedlich.
Ich persönlich fand es für uns sehr sinnvoll. Vielleicht ist für Euch was dabei, kannst ja mal durchgucken.
LG
kiddymummy
Hallo, ersteinmal testen wo die Problme liegen. Mein Sohn hat LRS . Wir gehen zu einen Kurs in der Familienbildungstätte dort werden Test gemacht und speziel an seinem Problemen gearbeitet. ZurZeit üben wir d /t.
Ganz schön ist noch ein Computerprogramm mit Namen gut. Dort können die Kinder täglich die Wörter üben die oft Falsch geschrieben werden.
Von LOS habe ich noch nichts gutes gehört. Da sind alle Kinder "KRANK". Außerdem finde ich zwei mal 1,5 Stunden in der Woche sehr viel. Lieber täglich 10 Minuten üben.
Nebenbei ist der Übergang von Schreib -zu Druckschrift für Kinder mit LRS auch sehr schwer. Sie müssen eine neue Schrift lernen.
Hallo,
ich lese diese Frage hier sooft im Forum und nun muss ich mal antworten.
bitte nicht falsch verstehen, Rechtschreibung ist wichtig, aber sie nimmt meiner Meinung nach manchmal einen sehr (viel zu) hohen Stellenwert (in den Augen der Eltern?) ein.
RS ist ein Teilbereich im Fach Deutsch.
Es gibt noch die Grammatik, Texte verfassen und verstehen, Gedichte und Referate vortragen, Wortschatz (was nützt es wenn man das Wort "sitzen" richtig schreiben kann, aber im Aufsatz kein anderes Wort dafür weiß oder es nicht in die grammatikalisch richtige Form bringen kann),
Es handelt sich um eine Sprache die GESPROCHEN wird, Schreiben ist nur die schriftliche Form des Deutschen, wenn ihr versteht was ich meine.
Und gut gesprochenes Deutsch ist in allen anderen Fächern wichtig, sei es in Erdkunde, um einen Vulkan zu beschreiben, Mathe, um eine Textaufgabe zu verstehen, in der Fremdsprache um übersetzten zu können, in Physik, um einen Versuch zu beschreiben.
Mein Sohn hat eine LR-Störung und mit seeehhr viel Üben ist nur eine geringe Besserung
der Rechtschreibung zu erzielen.
Wenn man mit dem selben Aufwand Grammatik, Ausdruck, "schöne Spracht" übt, mit guter Literatur (als schlechter Leser mit Hörbüchern) versorgt ist, kann man zusätzlich noch für die anderen Fächer was tun. (Also bei gleichem Aufwand mehr Erfolg).
Mein Sohn ist in der 5. Klasse Realschule Bayern. Im letzten Aufsatz hatte er eine 2 und wenn die RS bewertet worden wäre wäre es eine trotzdem noch eine 2-3 gewesen, weil die RS nur ein kleiner Teil der Gesamtnote ist. . Andersrum kann man aber mit einer tollen Rechtschreibung aus einer 4 keine 3 im Aufsatz oder der Grammatikprobe machen. Referate trägt mein Sohn sicher und wortgewandt vor, kann auf Fragen sehr gut antworten.
Seine LRS ist Thema, aber sie schwächt ihn nicht.
Er ist sich seiner LRStörung bewusst und versucht richtig zu schreiben. Wenn er die Zeit hat sich zu überlegen, schreibt er auch ganz gut, weil er sich dann Wörter herleitet (zB, Gebäude mit äu weils von bauen kommt).
Langer Rede, kurzer Sinn: ich will nur damit sagen, vergesst nicht, dass es im Leben und in der Schule noch etwas anderes gibt, als RS. Wenn Einstein heute in der Schule wäre, würde er vor lauter RS-Therapie keine Freiräume und Zeit mehr haben für seine naturwissenschaftlichen Fähigkeiten.
LG
Kila
, danke du hast mir die Worte aus dem Mund ( oder wohl ehr aus dem Kopf
) genommen. Ich sehe es ähnlich. Ich kenne das noch aus meiner Schulzeit, bei Aufsätzen hatte ich immer Inhalt und Ausdruck eine 1 und Rechtschreibung lag bei 4-6
und das obwohl ich sehr viel gelesen habe, meine Mutter ständig mit mir geübt hat ( das hat keine sichtbare Besserung gebracht).
Ich denke es gibt wichtigeres wie eine schöne Schrift und eine perfekte Rechtschreibung ( obwohl sicher Beides nicht verkehrt ist
) ich habe trotz meiner wirklich schlechten Rechtschreibung problemlos ein Abitur gemacht und auch später gab es nie Probleme ( gibt ja genügend Korrekturprogramme).
LG
visilo