Hallo,
mir fällt es schon ziemlich schwer, eine richtige Überschrift für mein Anliegen zu finden.
Hierum gehts:
mein Sohn, 10 Jahre, war das erste Mal bei den Wölflingen (junge Gruppe der Pfadfinder). Der Stamm ist ziemlich klein, über drei Altersgruppen verteilt sind es insgesamt 15 Kinder. Der Jüngste ist 8, die Ältesten 15. Bei dem Treffen gestern, wo mein Sohn also neu war, waren es wohl 8 Kinder altersgemischt und weil es eben so wenige waren, haben alle was zusammen gemacht.
Als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, um ihn abzuholen, waren alle Kinder mit einem Leiter, Anfang 30, draußen auf der Pfarrershaus-Wiese. Und ich war total erschrocken, denn die rauften auf schon harte Art in kleinen Gruppen miteinander. Der Leiter stand entspannt daneben. Ich hab mir das nen Moment angeguckt und dabei festgestellt, dass es da schon zur Sache ging, um hier nix zu beschönigen: ja, auch meiner hat da eifrig mitgemacht. Ich habe unter den Kindern Tritte in den Rücken, Kneifen, harte Nackengriffe, Gesicht in die Wiese drücken usw. gesehen. Habe den Leiter gefragt, was das für einen "Sinn und Nutzen" haben solle. Er meinte, ach, die müssten sich jetzt einfach mal nur austoben, es hätte ja den ganzen Tag geregnet, alle hätten lange Schule gehabt und nun müssten sie "es" mal rauslassen. 
Ich war hin- und hergerissen, was ich tun soll. Bevor ich mich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, war der Spuk auch vorbei, ich hatte ungefähr noch 5 Minuten davon gesehen. Zum Schluß hieß es noch seitens des Leiters: "Wenn ihr den ... schafft, dann gibts nächste Woche ein Bonbon." Gut, der Genannte war der Größte und Stärkste und keiner hatte gegen ihn eine Chance, auch nicht mehrere zusammen und eventl. sollte das auch einfach "ein Spaß" sein, aber ich bin immer noch ziemlich erschrocken und hab einfach ein komisches Gefühl dabei.
Habe dann eine Mutter angesprochen, die eben auch ein Kind abholte, es stellte sich raus, es war die Mütter des Größten, allerdings ist er eins der mittleren Kinder, 12 Jahre alt. Ich sagte ihr, ich könne jetzt mit diesem Prügeln überhaupt nix anfangen und wie das denn so wäre in der Gruppe. Sie meinte, ihr Sohn sei seit 3 Jahren dabei und er fänd die Treffen hammergeil.
Ich hab dem Leiter gesagt, dass ich das überhaupt nicht lustig finde. Er hat das kommentarlos zur Kenntnis genommen und mir dann ne halbe Stunde von vergangenen Camps, Ferienaktionen, von kommenden Terminen und Festen, über die Kutte usw. alles mögliche erzählt.
Mein Sohn fand das Treffen total gut. Er möchte wieder hin. Vor der Prügelei haben wohl alle draußen Ballspiele gemacht. Er hat sich schon mit zwei Jungs "angefreundet", kannte bereits alle Namen usw. Er hatte bei den Kämpfen nen blutigen Kratzer aufm Arm davongetragen. Kein Weltuntergang - aber ist es nächstes Mal ne gebrochene Nase?
Ich hab gegenüber meinem Sohn die Sache nicht schlecht gemacht. Ich hab aber deutlich gemacht, dass wir, seine Eltern, nicht wollen, dass er sich auf dem Schulhof oder sonstwo prügelt, also auch nicht oder erst recht nicht bei den Pfadfindern. Das Prügeln einfach mist ist, weiß er aus unserer Haltung, da hatten wir mit ihm auch noch nie Probleme, sicher kabbeln die sich mal auf dem Schulhof oder es gibt mal ein Foul beim Fussi, aber doch nicht sowas, wie gestern.
Mein Mann war ebenfalls platt. Wir haben unter uns nun ausgemacht, wir gucken uns das nächste Woche nochmal an, wenn das wieder sowas ist, dann geht er nicht mehr hin und dann möcht ich gern auch mal mit dem kirchlichen Ansprechpartner sprechen - ob das so alles im Sinne der Gemeinde ist.
Was meint ihr denn dazu? Bin ich irgendwie blöd? Sollten sich Kinder auch mal prügeln? Ich finde, dass "Raufen" - blödes Wort, aber wie schreib ichs sonst? - mit Regeln, also kein Treten usw., vielleicht sogar ok ist, Kräftemessen, auspowern, aber nicht sowas.
Ratlose Grüße
die pitti-lise
Prügelei bei den Pfadfindern - soll ich das gut finden???
HAllo,
ja, da wäre ich auch platt. Allerdings würde ich mir fast so etwas für meinen Sohn wünschen, da er immer abseits steht mit seinem verbalen Wehren. Der könnte bei euch glatt was lernen!
Sahen denn ALLE Kinder (waren auch Mädchen dabei???) glücklich aus nach der Rauferei, oder gab es ein "Opfer"?
Grüße
Ich mußte echt lachen bei Deinem Beitrag - sorry 
Gabs Regeln beim Kampf??? Hält sich jeder an die und ist auch jeder damit einverstanden???
Wenn Ja, Ja und Ja dann ist doch alles okay....
Unsere KiTa-Jungs "prügeln" sich auch regelmäßig und brauchen das auch. WICHTIG: es machen nur die mit die auch wollen, wenn jemand NEIN sagt wird aufgehört, keine Tritte, Schläge oder ähnliches in gefährliche Regionen, eher ein "Ringen".
Ohne Regeln (und deren einhaltung) keine Kämpfe!!!
Mit diesem System droht eigentlich keine Gefahr und die Jungs können sich richtig austoben.
Denn der Leiter hat schon recht, wenns den ganzen Tag regnet und die Schule lang war haben die Kinder unglaubliche Energien die irgendwie raus müssen.
Klar, das hat Deinem Sohn gefallen und er will wieder hin 
Rauft Dein Mann nie mit Deinem Sohn?
LG,
Hermiene
Ein fairer Kampf mit Regeln den alle Beteiligten FREIWILLIG! mitmachen ist doch nichts Negatives.
Dies hat doch nichts aber auch rein gar nichts mit einer unkotrollierten brutalen Schulhofprügelei zu tun. Allein der Gedanke dies zu vergleichen ist merkwürdig.
Willst Du jetzt jeden olympischen Wettkampf abschaffen bei denen sich die Gegner körperlich berühren? Das ist letztlich nichts anderes.
Du hast das alles vollkommen in den falschen Hals bekommen. Frag mal Deinen Partner wie er die Sache sieht.
Ehrliche Meinung?
Ich würde den Vorfall schriftlich schildern, der Leitung zukommen lassen und die Entlassung des "Leiters" fordern. Widrigenfalls Du Dein Kind abmelden wirst, nicht ohne die anderen Eltern von dem Vorfall zu infomieren.
Das geht gar nicht und muss hier auch nicht diskutiert werden.
Gruß
Manavgat
Jetzt lass aber mal die Kirche im Dorf!
Wenn es allen Kindern Spaß gemacht hat, keiner irgendwelche Blessuren davongetragen hat, was ist dann gegen so einen Ringkampf zu sagen? Ich halte solche Rangeleien für völlig normal.
Wahrscheinlich haben das die Kinder ganz anders gesehen, dem Kumpel, den sie eben noch im Schwitzkasten hatten, das Gras wieder vom Rücken geklopft uns sich bis nächste Woche verabschiedet.
Eltern wie Du, die aus so was eine Staatsaffäre machen, sorgen nur dafür, dass Kinder sich körperlich irgendwann gar nicht mehr austoben können, weil es ja irgendwen geben könnte, der was dagegen hat.
LG
Mensch, da muß ich als Mutter auch "entlassen" werden.
Mein Sohn und ich machen auch immer Kämpfchen.......Regel werden vorher festgelegt und auf gehts.
Man kann es auch übertreiben.......
LG Dany
Hallo,
vielleicht mal nachfragen, ob es sich hierbei um eine Wehrsportgruppe handelt 
Tritte in Rücken oder Gesicht in Wiese drücken hat mit Kräftemessen nichts zu tun.
War´s denn wirklich ne Prügelei? Die würde für mich so aussehen, dass mindestens einer am Schluss heult und alle nicht sehr glücklich aussehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Dein Sohn sich da super wohl gefühlt hätte, wenn es eine ernsthafte Prügelei gewesen wäre.
Gegen Raufereien ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden und ich finde sowas in gewissem Rahmen "normal"...
Ich hab jetzt eure Antworten grad gelesen. Die Meinungen gehen auseinander - gut, dass zeigt mir, dass meine Zweifel zumindest mal berechtigt sind. Gefühlsmäßig tendiere ich wirklich auf die Seite von Manavgat. Vielleicht nicht direkt so ganz "offiziell", aber schon so. Andererseits hab ich ja auch gesagt - wie einige Mitschreiber hier - wenn es Regeln geben WÜRDE, die auch EINGEHALTEN würden, dann wäre das für mich ok.
Sicher, die Kinder haben sich danach auf die Schulter geklopft, und alle waren fröhlich und mordskaputt. Ich glaube, zumindest das Mädchen, welche den Tritt in den Rücken bekam, war aber nicht so gut drauf. Also nicht ernsthaft verletzt, aber schon angefasst.
Nachdem ich nun den ganzen Abend gestern und heut bis jetzt auch immer nachdenk, was ich nu mache, hab ich mir überlegt, ich rufe den Leiter vor dem nächsten Treffen an und sage ihm, dass ich mit der Art und Weise der Rauferei, Prügelei oder was auch immer ein Problem habe, appeliere an seine Verantwortung und mache ihm klar, wie wichtig Regeln und deren Einhaltung sind - dann wäre das für mich auch ein Riesenspaß und ich würd mir keine Sorgen mehr machen.
Ist das ein Weg?
Grüßle
die pitti-lise
Hallo,
ob das ein Weg ist, kann man aus der Entfernung nicht sagen.
Ich kannte hier eine Pfadfindergruppe, die die Kinder so im Griff hatte, das die Rover mehr (und bedenklicheren) Einfluss auf die Jugend hatte, als die eigenen Eltern.
Hallo,
dein Sohn will wieder hin.
DAS ist die wichtigste Aussage im ganzen Text.
Ich kenne Jungs, die nichts glücklicher macht, als eine kleine Prügelei. (Meiner gehört nicht dazu - da bin ich nicht traurig )
Gruß Marion
Huhu,
hmm finde ich so aus der Ferne ganz schwierig zu beurteilen.
Wenn es eine wilde Prügelei, ohne Regel und gegen den Willen einzelner Beteiligter war, dann geht das überhaupt nicht.
War es hingegen eine Rauferei unter Jungs mit einem Leiter der auf Fairness geachtet hat, dann meine ich immer das jungs sowas ab und zu mal brauchen....und vor allem auch lernen müssen.
lg
Andrea