Hort Öffnung- Einschulen..

So,

ich habe mich unter der Rubrik "Allein erziehend" schon vorgestellt aber mache das hier auch noch kurz:

meine Tochter kommt im Herbst in die Schule und wird Anfang März 6 Jahre alt. Wir wohnen in München und kommen aus Innsbruck.

Nun war ich vor Kurzem geschockt, als ich erfahren habe, dass die Horte und die Mittagstische in den Schulen nur bis 16 oder 17 Uhr gehen...
und ich dachte das Deutschland was Kinderbetreuung und so angeht etwas fortgeschrittener ist als Österreich.
Wie soll man da als alleinerziehende Mutter ohne Hartz 4 leben können?
Ich meine, wenn ich nur halbtags arbeiten kann?
Wie soll es da möglich sein Karriere zu machen?

Zudem würde ich gerne wissen, was ihr von einer Kindergartenpflicht haltet. In Tirol wurde jetzt eingeführt, dass das letzte Kindergartenjahr vor der Schule verpflichtend ist und zudem auch für ALLE kostenlos.
Ich finde das super da ich finde dass Kinder bevor sie leisten müssen den sozialen Umgang mit vielen verschiedenen Kindern lernen sollen..ganz zu schweige von vielen anderen Vorteilen.

Dann würde ich gerne wissen, wie es euren Kleinen mit dem frühen Aufstehen geht. Gerade im Winter stelle ich es mir heftig vor, 6 jährige Kinder im stockdunklen zu wecken. Das die Schule schon um 8 Uhr anfängt finde ich schon seit meiner eigenen Schulzeit grauenhaft.
Etwas Bammel habe ich schon davor, da ich selbst kein wirklicher Freund vom "Frühaufstehen" bin.

Dann wollte ich fragen, ob es wirklich ( und eben nicht nur in Bayern) keine Krabbelstuben gibt. Eine Krabbelstube sind bei uns Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder ab 1,5 Jahren bis zu 3 Jahren. Hier habe ich nur davon gehört ( auch im Kiga von meiner Tochter), dass es ein paar Plätze in jedem Kiga gibt, die für Kinder unter 3 Jahren sind. Das da nicht alle Eltern ihre Kinder gerne hingeben, kann ich verstehen. 1,5 Jährige sind 5 Jährigen Kindern schon mehr als unterlegen...
In der Krabbelstube waren jedoch alle Kinder gerne..

So..nun hoffe ich, dass ich nicht den Anschein erweckt habe, ich fände in Ö alles besser... bei Gott nicht :-) .
Ich habe eben nur festgestellt, dass sogar das konservative Österreich mehr Wahlmöglichkeiten für Familien bietet als Bayern ( vom Rest Deutschlands habe ich keine Ahnung, deshalb frage ich hier)-

Sooo..

einen schönen Abend an alle,

Isabelle

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Hallo,

ich bin zwar nicht alleinerziehend, aber ich könnte meine Kinder auch mit meinem 30 Stunden Job gut ernähren und aufwachsen sehen.

Die Kita in der mein Kleiner geht hat von 6-18 Uhr geöffnet, er geht aber von 8-15 Uhr hin seitdem er 1 jahr alt ist hin.
Ich finde es Klasse und er fühlt sich wohl.

Mein Grosser geht nun in die 2. Klasse, der Hort der dort angeboten wird, würde bis 17 Uhr auf sein, aber auch er geht nur bis 15:15 Uhr dort hin.

ICh bin also mit der Betreuung meiner Kinder zusehends zufrieden und kann mir nichts besseres vorstellen, zumal ich nicht daheim bleiben möchte.
An was für zeiten dachtest du denn?

Ich halte eine Kitapflicht für angebracht, denn es gibt leider Kinder die hinken in der Entwicklung sehr hinterher und wenn sie in die Schule kommen, ist es zu spät.

bei uns hier beginnt die Schule sogar schon um 7:30 Uhr und ich bin sehr zufrieden, den am Morgen ist so ein Gehirn noch frisch. Später fände ich nicht wirklich gut, zumal Kinder im Allgemeinen sehr anpassungsfähig sind und sich sicher auch freuen pünktlich feierabend zu haben, anstatt bis 17 Uhr Unterricht zu haben.

Auch finde ich eine gemischte Kita sinnvoll.
Die Kleinen lernen von den Grossen und sollen sich behaupten und die Grossen müssen lernen Rücksicht zu nehmen.

Gruss

2

Servus,

dacht ich mir schon, dass in Österreich vieles anders oder einfacher ist. Wir lieben Österreich!!

Deutschland ist generell kein familienfreundliches Land - WENN man berufstätig ist.

Gut mit den Hortzeiten bis 17 Uhr wäre für uns eh zu lange. Unser Sohn ist im September in die Schule gekommen und wir haben einen Hortplatz bis 16 Uhr. Seit 4 Wochen allerdings haben wir ihn wieder rausgenommen. Es ist einfach zu lange für ihn gewesen, zu heftig wie wir finden. Er hat früh um 7.30 Uhr das Haus verlassen und ist gegen 16.30 Uhr wiedergekommen. Sämtliche sportliche Aktivitäten konnten wir vergessen und das Familienleben irgendwie auch. Er hat sich zwar wohl gefühlt im Hort an sich, aber ihm fehlte das Daheim einfach.

Bei uns funktioniert das auch ohne Probleme, da ich inzwischen nur noch ein Mal die Woche arbeiten gehe und bis 15 Uhr immer zu Hause sein kann. An diesem Tag passt die Oma dann von Schulende bis ich zu Hause bin auf.

Das frühe Aufstehen ist schon ein kleines Problem. Ich muss den Wecker bei unserem Sohn auf kurz nach 6 Uhr stellen. Er braucht ewig, bis er seine Augen aufbekommt. Dann dauert es noch ein Mal bis er sich angezogen hat und gewaschen. Am längsten ist dann das Frühstück. Da kriege ich fast jeden Morgen die Krise. Bis er endlich seinen Tee trinkt und etwas isst. Das dauert und ich werde nervös.... um kurz vor halb müssen wir dann auch schon los, der Schulbus kommt. Schule beginnt bei uns im übrigen bereits um 7.45 Uhr.

Kindergartenpflicht finde ich super. Jedes Kind muss lernen, dass es Regeln gibt und ein Miteinander. In einigen Bundesländern hier gibt es die Regelung ja schon, dass das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei ist. Hier in Bayern allerdings noch nicht.

Doch, Kleinkinderbetreuung gibt es. Entweder durch Tagesmütter oder dann Krippen. Diese sind entweder seperat gehalten oder in Kindergärten integriert so wie bei uns. In unserem Kindergarten ist es so, dass es eine Krippe gibt, die zwar im gleichen Gebäude ist, dennoch räumlich getrennt. Hier gibt es 6 speziell ausgebildete Kindergärtnerinnen die sich ausschließlich um die Krippenkinder kümmern. Das sind 20 Kinder zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Es gibt einen Schlafraum, einen Toberaum mit Rutsche und Matten, ein Spielzimmer mit integrierten Essplatz und einen Wickelraum. Die Kleinen gehen zu anderen Zeiten raus, als die Kindergartenkinder. Essen früher als die Kindergartenkinder usw...

Buchungszeiten sind bei uns zwischen 6 Uhr morgens und 17 Uhr abends möglich. Unsere Kleine war bereits mit 3 Monaten 2 mal die Woche für je 7 Stunden dort. Hat sich super entwickelt und sie geht immer noch liebend gerne dorthin.

Tja, alles nicht so leicht wenn man vieles alleine Organisieren und Umsetzen muss. Karriere und Kind mag möglich sein - allerdings nur mit Mühe, Willen und Konsequenz.

Warum um Himmelswillen bist Du von Innsbruck nach München?!?!?!

LG
Caro mit Max 6,5 Jahre und Lara 20 Monate

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Erst mal zu der Frage warum ich von Innsbruck nach München bin:

Das Fach, das ich hier in München studiere, gibt es in Innsbruck nicht. Wien oder Graz wären zu weit von dem Vater meiner Tochter weggewesen, um einen regelmäßigen Kontakt zu ermöglichen. Meine Eltern wohnen auch in Tirol..auch zu denen könnte sie dann nicht so oft. München ist halt nur eineinhalb Stunden weg und Wien oder Graz ca. 5-7 Stunden.

Da wir im Studentwohnheim wohnen bekomme ich sehr viel von anderen Ländern mit. In Spanien zum Beispiel, wo die Menschen teilweise noch sehr religiös und auch sehr Konservativ sind, beginnt die Schule erst um 10 Uhr. Die Kindergärten haben von 7 Uhr Morgens bis 22Uhr Abends geöffnet und sind meistens fast kostenlos. Auch gibt es dort Ganztagsschulen.
Ich hätte mir sowas von Spanien nie gedacht..^^
Auch haben mir die Spanier hier erzählt, dass Kinder überall gerne gesehen sind- das es normal ist das die Kinder abends bis 22h auf sind da es auch eine Siesta gibt und der Rythmus einfach anders ist.

Gelernt habe ich in meinem Studium und auch schon öfter gehört, dass Kinder gerade im Winter vor 10 Uhr noch gar nicht richtig wach werden. Das liegt am Tageslicht. Studien widerlegen dass ein Gehirn noch frisch ist um 7:30.
Natürlich gibt es auch Menschen, die einfach Frühaufsteher sind... aber wenn man sich nach den Nachbarländern umschaut, beginnen in wenigen Ländern die Schulen schon derartig Früh.
Auch in England beginnt die Schule später.

17 Uhr als Abholzeit für Horte finde ich deshalb heftig, da ich wenn ich vollzeit Arbeiten und eben keine super Ausbildung habe ( und ich habe bis vor kurzem teilweise 35 h/Woche nebenher arbeiten müssen) ist für viele Alleinerziehenden ein Zwang eben das Gehalt vom Staat aufstocken lassen zu müssen.
Wenn ich nicht in der Nähe des Hortes oder des Kindergartens arbeite und vielleicht auch noch eine Stunde Fahrt einplanen muss, dann muss mein Chef aber verstehen, dass ich immer um 15:30 gehen muss...

Und ich wüsste nicht, wie ich mit einem 30h Supermarktjob mein Kind hier in München durchbringen sollte... meine Einzimmer Wohnung im Studentenwohnheim kostet mich schon 490 Euro... und ich suche ständig nach einer Wohnung da die Wohndauer hier begrenzt ist... eine 2 Zimmerwohnug die nicht mit allem drum und dran 1000 Euro kostet ist kaum zu finden.

Was man der Stadt aber lassen kann ist, dass es hier verdammt viel Kinderprogramm gibt ( von Museenführungen bis Bastelkursen etc.)- und das sehr günstig.

Sowas sucht man in Tirol vergeblich...

Und wegen der Öffnungszeiten:
Ich gehöre nun von der Generation her zu den Frauen, die emanzipiert sein sollen, Karriere machen sollen, unabhängig sein sollen, immer top gestylt und gut aussehen müssen und dann aber noch eine liebevolle, fürsorgliche Mami sein die ihr Kind ja nicht zu lange in den Kiga gibt oder so... ( ich übertreibe jetzt ein bisschen).

Unabhängig und Karriere..ja, GERNE... aber, das Problem ist das dieses Bild von der emanzipierten Frau schon fortgeschrittener ist als die Voraussetzungen die dazu notwendig sind.
In Skandinavien funktioniert das- aber da ist man auch keine Rabenmutter wenn das Kind halt ganztags im Kindergarten ist. Da ist es auch normal das die Väter auch mal daheim bleiben.
Da gibt es genügend Plätze für die Kinder....

Hier ist es ja gar nicht so einfach, einen Hortplatz zu bekommen...
Und alles kostet.

Ich wünsche mir einfach, dass die Gesellschaft mehr Verantwortung für die Kinder übernimmt. Das die Ausbildung und Betreuung von Kindern gratis ist ( ich weiß, das ist ein Wunschdenken) und wo ich ein bisschen in die andere Richtung gehe...

Dass keine Frau gezwungen ist ein Kind unter einem Jahr wegzugeben.
Ich fand das erste Jahr mit meiner Tochter super...konnte vom Kinderbetreuungsgeld in der Zeit ( das bekommt man da bis das Kind eineinhalb ist) recht gut leben ( vielleicht aber auch nur weil ich da mit dem Kindesvater zusammen war) und war nur Abendschülerin.

Ja, und wenn man nicht Vollzeit arbeiten muss um genug Geld zu haben
dann ist es ja klar dass man gerne mehr Zeit mit seinem Kind verbringen möchte..aber wenn ich bei einem Bewerbungsgespräch gefragt werde, wie ich mir das vorstelle, wenn ich mein Kind um halb 5 abholen muss, dann hab ich echt nichts davon, wenn der Hort nicht länger offen hat.

so..jetzt weiß ich nicht mehr worauf ich hinaus wollte..ist ja auch schon spät..

ich wünsche euch eine gute Nacht,

Isabelle

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Hallo Isabelle,


wir wohnen in HH u. unser Großer geht in d.2.Klasse ,die Kleine in den KiGa ,sie ist gerade 4 J. geworden.

Beide Kinder gingen in d.Krippe ,der Große mit 20 Mon.,die Kleine mit
11 Monaten....
Hier in HH hat man die Möglichkeit ,die Kinder ab 8 Wochen betreuen zu lassen,wenn man arbeiten muss ....
Unsere KiTa hat ab 6 Uhr geöffnet ,max. Betreuung ist bis 18 Uhr möglich...
Kernzeit ist aber 8-16 Uhr ...

Unser Großer besucht den Hort (Schule geht bis 13 Uhr) ...anschl. geht Luca rüber in d. Hort bis 16 Uhr (dort gibt es auch das Mittagessen) ...
Es gibt aber auch d. Möglichkeit seine Kinder vor u. nach der Schule betreuen zu lassen (Früh/Späthort) ...ebenfalls ab 6 Uhr mögl. ,max. bis 18 Uhr ...kostet natürl. aber alles exta.

Die Schule beginnt hier um 8 Uhr ....in d.1.Klasse sogar erst 8:30 Uhr...
Trotzdem sind wir mit 8 Uhr Unterrichtsbeginn spät dran ,viele beginnen auch schon um 7:30 Uhr ...

Mit dem Aufsehen haben unsere Kids absolut keine Probleme ,sie sind BEIDE Frühaufsteher *gähn* ...

Das letzte KiTa Jahr zur Pflicht zu machen halte ich für sehr sinnvoll ....
ist ne super Vorbereitung auf d.Schule ....

LG Kerstin




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Hallo Isabelle,

Bayern ist ein Entwicklungsland in Sachen Kinderbetreuung und das sage ich ganz provokant.

Mein Sohn kam 2000 in die Grundschule. Zuvor wurde er von 8-17h, Freitags bis 16 h im Kindergarten betreut. Ich habe 30 Stunden/Woche gearbeitet und war auch alleinerziehend. Die Ferien verbrachte er bei meiner Mutter.

Als er in die GS kam, musste ich betteln, damit er einen Hortplatz bekam. 4 Monate musste ich überbrücken, mit Familie und Freunden. Der Hort ging auch bis 17h, Freitags bis 16h.

Seit 2009 geht meine Tochter in die Schule. Als ich nach einem Hortplatz/Mittagsbetreuung fragte, wurde schon gleich der Kopf geschüttelt. Alles besetzt, ohne Aussicht auf einen freiwerdenden Platz. Wobei die klassische Mittagsbetreuung auch nur bis 15h geht.

Ich arbeite seit der Geburt meiner Tochter gar nicht mehr, weil die Betreuung einfach dürftig war (bekam auch nur einen Halbtagesplatz im KiGa).

Wegen Krabbelstuben: Die werden manchmal von Kirchen angeboten, allerdings müssen hier meistens die Eltern mit dabei sein. Ansonsten gibt es halt (auch hier gilt, wenn man denn einen Platz findet) Krippen, die die Kleinen ab 8 Wochen betreuen.


Liebe Grüße

Sarah



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Hallo,

hier in Mecklenburg-Vorpommern ist es anders (als in Bayern).

Es gibt Kinderkrippen und Tagesmütter (für jedes Kind gibt es einen Platz), die nehmen die Kinder praktisch von Anfang an (ab 8 Wochen).

Danach geht es in den Kindergarten ab 3 Jahre.

Das Jahr, bevor die Kinder eingeschult werden ist Pflicht und kostenlos.

Die Kinderkrippen, Kindergärten, Hort-Betreuung usw. haben maximal bis 18 Uhr auf, meist bis 17:30 Uhr, aber machen ja um 6 oder 7 morgens schon auf.

Das heißt: Frau kann ganz normal arbeiten gehen, während die Kinderlein betreut werden.

Zumindest theoretisch, denn wenn man einen Platz in einer Wunscheinrichtung haben will, wird es schon schwieriger.

Wir haben Glück, unser Sohn ist jetzt in einem tollen Kindergarten und geht ab August in eine Ganztagschule. Die hat von 7 bis 18 Uhr auf, so dass ich mir um einen Hortplatz keine Gedanken muss, denn er ist dort gut aufgehoben und mein Mann und ich können arbeiten gehen.

Der Nachteil: Diesen Luxus finanzieren wir selbst. Und so ist es meistens, auch in Deutschland. Will man sein Kind gut untergebracht in einer Einrichtung wissen, die auch mit den Eltern entsprechend umgeht, wo also Kind und Eltern sich wohlfühlen, muss man tief in die Tasche langen.

Aber mir ist das 100 mal lieber als so eine "Aufbewahrungseinrichtung".

LG

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Hallo

wir wohnen auch in München.

Es gibt genügend Kinderkrippen für die ganz kleinen ab 6 Woche alt bis zum Kiga.

Horte haben hier zum Teil bis 17:30 Uhr offen hab aber keinen Platz.

lg

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Wie vereinbart man das denn mit dem Jugendschutzgesetz wenn die Kinder länger als 17.00Uhr in den Einrichtungen verbleiben?

Ich kann das Dilemma der berufstätigen Eltern schon verstehen.Leider kollidieren die Arbeitszeiten häufig mit den Öffnungszeiten der betreuenden Einrichtung.
Aber bei allem Verständnis.Wo bleibt das Kind dabei?Schule,Ogata oder Ogs,Hort.Natürgemäss ist dort kaum eine Möglichkeit zur Ruhe.Der Lärmpegel ist relativ hoch.Der Nachmittag ausgefüllt mit Aktivitäten.Irgendwann muss doch jedes Kind mal zur Ruhe kommen.Und dieses Recht ist in meinen Augen höher zu bewerten als die Arbeitszeiten der Eltern.
Vielleicht ist Deutschland kein Elternfreundliches Land,Aber vielleicht ein Land das die Rechte der Kinder hoch ansetztMan kann mich nun gerne angreifen,aber die Bedürfnisse der Eltern sind nicht immer die Bedürfnisse der Kinder.

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Verstehe mich nicht falsch Renate-- es ist nicht mein Bedürfnis von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends zu arbeiten und mein Kind nicht zu sehen.
Allerdings kenne ich ein paar Leute aus Dänemark und auch meine Oma kommt von da- und trotz dessen das die in Ganzttagschulen gegangen sind etc. haben die eine bessere Bindung zu ihren Eltern als ich zu meinen.
Meine Mutter war einfach zu gestresst um mir viel Aufmerksamkeit zu geben... und ich fand es auch nicht so toll auf meine kleinen Geschwister nach der Schule aufzupassen weil meine Mama halt erst um 16 Uhr aus der Arbeit raus konnte...
Und meine Eltern hatten keine Wahl- sie mussten beide arbeiten um drei Kinder durch zu bringen.

Bei dem derzeitigen Stand an Kinderbetreuungsmöglichkeiten verstehe ich es, dass man nicht unbedingt immer ein gutes Gefühl hat, seine Kinder dortzulassen.
Meine Tochter ist derzeit in einem Kindergarten, der 2 Kindergärten in den Räumlichkeiten von Einem beherbergt, weil die Stadt und die Kirche es nicht geschafft haben, besser zu planen bevor sie die alten Räumlichkeiten des Kindergartens an ein Altersheim weitergeben.

Auch finde ich, dass das Betreuungsverhältnis, also wie viele Kinder auf wie viele Betreuer ausgewogen sein muss.

Ich habe bisher 4 Bürojobs gehabt. Die meisten kamen erst um halb zehn.. und gegangen wurde erst um 18 Uhr.. dann hatte ich eine Stunde Fahrt bis zum Kiga.. und in der Früh musste ich erst in die eine, dann in die andere Richtung-
gerade dann, wenn ich noch von den anderen angeleitet werde, was zu tun ist, bringt es mir nichts schon 2 Stunden vor allen anderen in der Arbeit zu sein... und früh gehen zu müssen führt dazu, dass ich alles schneller fertig machen muss als andere... ansonsten kann ich den Job nicht richtig machen.
Meine Tochter ist gerne unter anderen Kindern. Ruhephasen können eingebaut werden... und wenn wir uns ehrlich sind, sind die Phasen in denen Kinder ohne Programm irgendwas machen können in Städten sowieso fast unmöglich...
ich kann sie nicht alleine zum Spielplatz schicken..
am Land..ja... da können sie frei im Wald spielen ( so eine Kindheit hatte ich) - aber hier sitzen wir nach Arbeit und Kindergarten in einer Einzimmerwohnung... das ist im Sommer natürlich anders oder wenn es so schön ist. Einkaufen, Hausarbeit, etc. sind auch zu erledigen..und mir dabei zu zuschauen bringt meiner Tochter gar nichts. Ich gehe auch mal davon aus, dass du keine Kinder hast... der Gedanke dass Mama und Papa die einzigen Bezugspersonen für Kinder sein sollen ist einer, der eigentlich erst seit den 50er und 60er Jahren existiert. Davor hatten reiche Frauen Nanny's und andere MUSSTEN sowieso arbeiten. Und ich finde es ist eine Bereicherung für Kinder, auch andere Einflüsse als die von ihren Eltern zu haben.
Und, eine gestresste, mit Geldsorgen geplagte unzufriedene Mutter die nie Zeit für sich selbst hat bringt den Kindern auch nichts.

Und das wir trotz unserer konservativen Familienpolitik mittlerweile so viele jugendliche Straftäter haben heißt eigentlich auch nur, dass es unmöglich ist einer Einzelperson die Erziehung eines Kindes allein zuzumuten... ohne Unterstützung etc.
Und ein Hortplatz sollte in einem reichen Bundesland wie Bayern eigentlich für JEDES Kind das einen braucht verfügbar sein... das viele keinen bekommen ist eine Schande...

und nur weil ein Hort so lange offen hat, heißt das nicht das die Kinder da jeden Tag von morgens bis abends sein müssen.. vielleicht ist es aber praktisch, da flexible Zeiten zu haben... Vielleicht müssen manche eine Spätschicht im Supermarkt machen und fangen um 14 Uhr damit an... können also ihr Kind mittags abholen, mit ihm Mittag essen und es dann wieder zu seinen Freunden bringen um zu spielen..

Kindern ist nur mit Erwachsenen meistens sowieso langweilig... und welche Eltern haben wirklich Lust jeden Tag 5 Stunden irgendwas zu spielen????

naja.. nur was die Betreuung unter einem Jahr angeht, bin ich nicht so glücklich, dass das für manchen nötig ist...aber da mache ich den Müttern, die dazu gezwungen sind, keinen Vorwurf...

Ich finde es sehr früh, ein Kind mit 8 Wochen in fremde Hände zu geben..

So.. muss jetzt los..
einen schönen Tag euch noch,

Isabelle

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Hallo Isabelle
Vorweg ich wollte dich sicher nicht angreifen.Das du auf die Betreuung angewiesen bist ist ein Fakt und sicher nicht einfach für euch.

Ich habe übrigens zwei Kinder.Bei meinem erwachsenen Sohn war ich voll berufstätig und hatte das Glück das meine damalige Schwiegermutter sich um ihn kümmerte.
Heute arbeite ich in der Nachmittagsbetreuung einer offenen Ganztagsschule.

*Bei dem derzeitigen Stand an Kinderbetreuungsmöglichkeiten verstehe ich es, dass man nicht unbedingt immer ein gutes Gefühl hat, seine Kinder dortzulassen. *
Dies ist wohl der springende Punkt.
Wir Mitarbeiter bemühen uns ganz klar den Kindern eine Betreuung zu geben die ihnen die nötige Geborgenheit gibt,Anreize zur Freizeitgestaltung,Hausaufgabenbetreuung.
Aber natürlich ist es realistisch für ein Kind Stress.Es muss theoretisch den ganzen Tag mit Kindern zurecht kommen mit denen es sich unter anderen Umständen nach der Schule womöglich nicht treffen würde.Bei der Hausaufgabenbetreuung ist es trotz Bemühen lauter als zuhause.außerdem spielt die größe der Gruppe auch noch eine Rolle.
Die Kinder haben dennoch viel Spass,fühlen sich wohl und zeigen dies auch.
Aber sie sind wenn sie abgeholt werden einfach ko,groggy und freuen sich darauf zuhause zu relaxen.