strafarbeit! bitte keine winterhoff diskussion

hallo,

unser sohn hat heute seine erste strafarbeit auf bekommen und meine reaktion ist anders ausgefallen als ich es erwartet habe. eigentlich ist meine einstellung sehrwohl die, dass er die konsequenzen seines handelns zu tragen hat. allerdings sieht die sache bei dämlichen nutzlosen konsequenzen ganz anders aus.

folgende situation: die ganze klasse unterhält sich laut stark statt der referendarin zuzuhören, die bittet um ruhe wird aber bei der lautstärke nicht mal gehört. jetzt sollen alle kinder 10 mal den satz schreiben: ich werde den unterricht nicht mehr stören.

ganz abgesehen davon dass es sich dabei um eine äußerst stumpfsinnige "arbeit" handelt, wage ich den erfolg dahinter stark zu bezweifeln, ich war schließlich auch mal schülerin... (ich habe sowas liebend gern geschrieben, denn als gegenleistung durfte ich ja im unterricht quatschen:-))

einerseits möchte ich dass er lernt die konsequenzen seines handelns zu tragen und andererseits möchte ich nicht das er einfach jeden dämlichen "befehl" ausführt ohne einen sinn dahinter zu erkennen.

eine aufgabe wie die klasse aufräumen oder stühle hochstellen hätte ja wenigstens noch der allgemeinheit gedient. wirklich gut gefunden hätte ich referate zum thema unterricht stören am besten kombiniert mit einer gespielten störung damit die kinder begreifen wie anstrengend es ist wenn man ständig unterbrochen wird und sein eigenes wort nicht mehr versteht.

ich glaube aber das mein größtes problem mit der aufgabe meine einstellung dahinter ist: ich bin feslsenfest davon überzeugt, dass ein "guter" lehrer soetwas gar nicht nötig hatt, weil die kinder aus respekt und echtem interesse zuhören. leider gibt es davon nur wenige.

aber ganz im ernst die haltung einiger lehrer nervt mich extrem, dieses gejammere über die kinder von heute die nicht mehr zu bändigen wären weil ihre eltern ihnen alles durchgehen ließen... schwachsinn. ich hatte klassenkameraden die teilweise gewalttätig gegen lehrer wurden, aber es gab lehrer bei denen hätten sie sich nie getraut auch nur den mund zu öffenen (nebenbei die beliebtesten lehrer an der schule).
sich gegenseitig die schuld für das vermeintliche fehlverhalten der kinder zu zuweisen führt doch zu nichts. ist es nicht sinnvoller an einem strang zu ziehen? jeder übernimmt die verantwortung für sein handeln die eltern wie die lehrer und siehe da die kinder werden es auch tun...

so musste mir das grad mal von der seele schreiben...

lg

dani

ELTERN -
Die besten Babyphones 2024

Testsieger
Philips Avent Audio Babyphone, Babyeinheit und Elterneinheit, Produktkarton im Hintergrund
  • lange Akkulaufzeit
  • hohe Zuverlässigkeit
  • strahlungsarm
zum Vergleich
1

Hi!

Meine Tochter hat am Freitag auch eine Strafarbeit bekommen. Sie ist superangepasst und sehr pflegeleicht.

Was habe ich gemacht? Sie es schreiben lassen. Es ist eine erwachsene Lehrperson, 10x was schreiben dauert nicht so lange und ich war nicht dabei, 100% kann ich mich nicht drauf verlassen, was Madame so erzählt.
LG
Scotland

2

hallo

ich fand und finde es immer unsinnig wenn kinder einen satz 10 oder 20 mal schreiben sollen als strafarbeit.
ich fand es bei meinem großen sohn schon dermaßen dämlich.
ich hatte einmal drunter geschrieben, er wird nicht eine ganze seite einen satz wiederholt schreiben, aber sie könnte ihm gerne eine zusatzaufgabe geben, wenn sie meint, es müsste etwas extra gemacht werden weil...#bla

l.g.

3

hallo,

ich bin aich kein fan von derartigen strafen.
einige von dir angedachten alternativen sind allerdings auch unangebracht, denn erstens steht das "vergehen" dann in keinster weise zur strafe und zweitens sollten klassenzimmer in ordnung halten und den stuhl hochstellen eine selbstverständlichkeit sein.

10 mal einen solche kurzen satz schreiben ist läppisch, dsa ist doch in spätestens 5 minuten passiert. sinnvoller wäre ein protokoll zur unterrichtsstunde, das dann auch benotet wird. auch die referat idee wäre nicht schlecht, allerdings muss man da viel zeit geben, sieses vorzubereiten und - wenn die ganze klasse beteiligt war - ebensoviel zeit, dieses zu halten und nachzubesprechen. soviel zeit hat kein lehrer, geschweige denn ein referendar.

ich hätte ein stundenprotokoll aufgegeben oder aber ich hätte die störer zur nacharbeit antreten lassen, am einem freitag nachmittag, damit sie dann den stoff nacharbeiten und am montag den anderen, die unter den unterrichtsstörungen gelitten haben, erklären können.
(leider gibt es da aber auch eltern, die dann ihr kind aus der situation retten, in dem sie sagen, am freitag wird einkaufen gegangen, basta.)

referendare haben aber den druck, dass sie den unterrichtsstoff durchbringen müssen, was kontrolliert wird, dass sie eine "funktionierende" klasse haben, sonst wird die prüfung so schlecht, dass sie später keine anstellung kriegen - und das in kürzester zeit. und nebenher dürfen sie ne menge sinnlosen kram für die seminarleiter machen.
kurz: sie stehen mächtig unter strom, da kann so eine "sinnlose" strafarbeit schon mal vorkommen, zumal ja die erfahrung fehlt, wie mit solchen situationen adäquat umgegangen werden kann/ muss/ soll/ ... .

lass deinen sohn das schreiben, kannst ja eine kurze notiz drunter setzen, dass du nichts dagegen hast, dass kinder die konsequenz ihres handelns spüren, dass du aber nicht glaubst, dass diese "strafe" zielführend ist - dann erkauft man sich eben das schwätzen mit ein bisschen zusätzlichem schreiben ....

viele grüße (und gib der referendarin noch ne chance - wie gesagt, es ist ne sch.... situation, in der man sich da befindet, weil verlangt wird, dass man seine klasse in eigenregie führt, aber über restlos ALLES, was man dann macht, rechenschaft abgelegt werden muss.
wenn ne klasse nicht tipptopp funktioniert in der prüfung, ist die note dahin und die schulräte interessiert es einen feuchten kericht, ob da 5 ads`ler und 7 lrs´ler, 4 adhs´ler und 2 mit dyskalkulie hocken.)

delfinchen


12

für ein solches referat oder stundenprotoll sind die kinder noch zu klein (2.klasse). hab mich da wohl falsch ausgedrückt, ein kleiner aufsatz, der dann der klasse laut vorgelesen wird war das woran ich dachte.

deine idee ihm eine notiz darunter zu machen finde ich sehr gut. ich halte nämlich nichts davon ihm eine entschuldigung zu schreiben (wie es wohl doch viele eltzern tun) denn dies würde die autorität der lehrerin nur noch mehr schwächen.

was du über referendare sagst ist wohl war und ich weiß auch dass schüler echt fieß sein können, aber wie gesagt es geht hier um eine 2. klasse, da erwarte ich doch ein wenig mehr motivation und einfallsreichtum, denn sonst wäre es evt. besser sich nach einem passenderen job umzuschauen. die zwerge sind echt lieb und süß und hören einem gerne zu (haben sie grade bei der weihnachtsfeier unter beweis gestellt) da sollte einem doch mehr einfallen, wie man das interesse der kinder erweckt als strafen zu verteilen...


lg

dani

28

hallo,

ja, das ist wahr. selbst 7. klässer in der hauptschule mus man eigentlich nicht bestrafen, wenn man mit positiver verstärkung arbeitet.
es ist traurig, wenn es schon in einer 2. klasse so laufen muss, aber wer weiß, wenn sie eine seminarleiterin haben, wie wir damals, dann lernt sie, dass man strafen muss und dass es nicht wichtig ist, dass die kinder einen mögen.
ich hab das immer ignoriert, weil es meiner meinung nach in den schularten, in denen das klassenlehrerprinzip überwiegt, absolut wichtig ist, dass sie kinder einen mögen - oft lernen sie dann sogar für einen, weil sie einen nicht enttäuschen wollen, und auch wenn es wichtiger wäre, dass sie für sich lernen, ist es doch immer noch besser, dass sie für die lehrerin arbeiten als gar nicht :-).

liebe grüße,
delfinchen

4

Hallo,

es tut mir total leid, einen Rat habe ich auch nicht wirklich.

Ich musste aber gerade unweigerlich an Bart Simpson denken =)

5

Hi Dani,
klar ist es eine pädagogisch äußerst fragwürdige Strafe, einen Satz abschreiben zu müssen. Allerdings - die Kinder sind in der ersten Klasse - was bitte schön können sie großartig schreiben? Ein Referat? Ein Protokoll? Geht ja wohl nicht, oder? Stuhl rau, fstellen, aufräumen - das hat ja wohl nichts mit dem Gequatsche zu tun, oder? Und sollte selbstverständlich sein.

LG MImi

6

Ach ja, unsere Lehrerin lässt immer die lernwörter abschreiben - eine sinnvolle Arbeit, wie mir scheint

LG Mimi

10

ja, mir ist schon klar dass meine vorschläge für alternative strafarbeiten auch nicht das gelbe vom ei sind.
mit referat war jetzt auch kein seiten langes plädoyer gemeint. aber eine 2. klasse die auch schon kurze selbstverfasste geschichten schreibt könnte durchaus 2-3 argumente zu papier bringen. zumal kinder es ja meistens auch nicht leiden können nicht zu wort zu kommen und deshalb ja eigentlich ein gewisses verständniss für die sitution der lehrerin aufbringen könnten...
wie gesagt wirklich gute vorschläge für strafarbeiten habe ich nicht, aber ich halte sie auch für überflüssig. ein lehrer der weiß wie er die aufmerksamkeit der kinder bekommt, wird auch gar nicht erst in die verlegenheit kommen solche aufgaben zu verteilen...

lg

dani

7

"ich glaube aber das mein größtes problem mit der aufgabe meine einstellung dahinter ist: ich bin feslsenfest davon überzeugt, dass ein "guter" lehrer soetwas gar nicht nötig hatt, weil die kinder aus respekt und echtem interesse zuhören. leider gibt es davon nur wenige.

aber ganz im ernst die haltung einiger lehrer nervt mich extrem, dieses gejammere über die kinder von heute die nicht mehr zu bändigen wären weil ihre eltern ihnen alles durchgehen ließen... schwachsinn."

Absolut- kann ich so unterschreiben...

ich habe schon unterschiedlichste Schüler unterrichtet (längere zeit an einer Heimschule, in der schüler waren, die an öffentlichen schulen als nicht beschulbar galten- aber auch an einer reformpädagogischen Schule mit mittelschichts-jugendlichen) und muß sagen, daß ich nicht einmal on einem schüler so angenervt war wie von manchen lehrern und daß ich niemals auf die idee eine "strafarbeit" gekommen wäre.

lisasimpson

13

DANKE #huepf

8

Was sind gute Lehrer??
Anders geht es auch: Wenn Kind(er) sich anständig benehmen würden, wären dies Maßnahmen auch nicht nötig?

9

die verantwortung liegt wohl doch eher beim lehrer als bei einem haufen 2.klässler... wie bereits erwähnt: ein teil der kinder wird den mist gern täglich verfassen, wenn er dafür im unterricht quatschen darf...

11

Hallo,

die Kinder hatten Spaß beim Quatschen, nun haben sie keinen beim Schreiben.

Na und?

Blümchenmandalas ausmalen gehörte bei uns in der 1. Klasse zum Unterricht - das sollte die Feinmotorik schulen. DAS war Strafarbeit ohne Vergehen vorab. ;-)

Gruß Marion

14

oh ja wie recht du hast...
aber muss schule denn wirklich beschäftigungstherapie sein? ist der wunsch meines sohnes in der schule was zu lernen wirklich so abwägig?

lg

dani

15

Hast Du Winterhoff gelesen? Wohl eher nicht.


Im übrigen sehe ich hier den Zusammenhang nicht. Wir benötigen Herrn Winterhoff (der gut analysiert) nicht, um die Zulässigkeit von solchen Strafarbeiten zu prüfen.

Das ist im Schulgesetz, bzw. in den Erlassen geregelt.

Grundsätzlich ist es nicht zulässig kollektiv, d. h. eine ganze Klasse für das Verhalten einzelner zu bestrafen.

Sätze wie der von dir genannte, fördern nur Reaktanz, d. h. sind kein geeignetes Mittel. Ein Aufsatz zum Thema: warum muss ich im Klassenraum auf andere Rücksicht nehmen? wäre sicher zielgerichteter gewesen. Dabei kann man auch wirklich was lernen: reflektieren und formulieren.

Da die Erstklässler dafür noch zu klein sind, hätte man Klassenraumregeln erarbeiten können, die auch beeinhalten, was passiert, wenn man sich nicht daran hält. Das ist auf jeden Fall besser, als diese Machtdemonstrationen seitens der Lehrkraft.

Ich würde ins Aufgabenheft schreiben:

ich erlaube nicht, dass mein Kind eine Kollektiv-Strafaufgabe macht. Wenn sie mit meinem Kind ein Problem haben, von dem ich nichts weiß, dann stehe ich für ein Gespräch jederzeit zur Verfügung.

Deinen Sohn forderst Du auf, keinesfalls den Unterricht zu stören. Und zwar eindringlich.

Gruß

Manavgat

16

doch, ich habe ein buch von herrn winterhoff gelesen. allerdings bezog sich meine überschrift weniger darauf was ich von winterhoff halte oder nicht, sondern auf meine suche im forum zum thema strafarbeit. das erste ergebniss was ich fand war die frage ob man sein kind davon freistellen darf oder nicht und daraus wurde eine furchtbar lange diskussion um vermeintliche winterhoff-thesen.

mein sohn geht in die 2. klasse und wäre durchaus in der lage ein paar sätze zu dem thema aufzuschreiben. ich glaube allerings ich brauch mich vorläufig nicht einmischen er hat ihr wohl heute einen brief geschrieben in dem er jeweils 3 vorschläge gemacht hat wie man sich in der klasse gehör verschaffen kann wenn alle durcheinander quatschen und drei vorschläge was man machen könnte wenn einige trotzdem weiter quatschen. er hat mir allerdings nicht verraten was er ihr vorgeschlagen hat, er will erst ihre meinung dazu haben:-) sie fand die idee der alternativen strafarbeit wohl in ordnung und hat ihm versprochen ihm morgen die kaorrektur mit einer anmerkung zu seinen vorschlägen mitzubringen...
muss mich wohl bis morgen gedulden um mehr darüber zu erfahren.

"Sätze wie der von dir genannte, fördern nur Reaktanz, d. h. sind kein geeignetes Mittel."

welchen satz meinst du jetzt? steh grad etwas auf dem schlauch...

gruß

dani






17

Dein Sohn hat das spontan gemacht? Alle Achtung!
LG Anke

weitere Kommentare laden