LRS Verdacht im Raum, bin ich Schuld???

Ihr lieben,

Ich fühle mich gerade richtig doof ehrlich.
Ich hatte gerade Elternsprechtag bei meinen beiden Kids. Mein Sohn geht in die 3 Klasse und da ist alles supi er ist oberer Durchschnitt und das macht mich echt Stolz vor allem bei seiner Vorgeschichte aber das ist ein anderes Thema. Meine Tochter geht in die 1. Klasse und ist in Mathe und Englisch super aber in Deutsch eine Kathastrophe. Sie tut sich schwer mit dem Lesen und auch mit dem Schreiben lernen. Ich übe ziemlich regelmäßig mit Ihr aber irgendwie hatte ich das Gefühl das es nicht klick macht. Und ihre Lehrerin bestätigte mir jetzt die Schwierigkeiten. Sie stellte eine evtl. LRS in den Raum gab mir einen Übungsplan und sagte mir das wir in 4 Wochen nochmal Rücksprache halten sollten. Na Prima und jetzt sitze ich hier und grübel, was habe ich falsch gemacht, versäumt, warum meine Kinder bla bla. Meine Kleine hat es schon schwer genug, sie hat einen Gendefekt und leidet deshalb und Adipositas und Riesenwuchs (ja es ist ein Gendefekt sie ist humangenetisch untersucht worden) und ich denk na toll dick und doof. Ich fühle mich echt scheiße dabei aber so denken doch die meisten dann, oder? Und die Schuld wird immer bei den Eltern gesucht, oder? Aber bin ich schuld? Klar ich lasse meine Kinder auch mal fernsehen und in letzter Zeit lese ich auch nicht mehr soviel vor wie früher weil die beiden einfach viel lieber draussen toben oder mit Freunden spielen. Aber hab ich was versäumt in jüngeren Jahren bei der Kleinen hätte ich das nicht schon vor der Schule erkennen müssen? Im Kiga war immer alles gut. Sie ist ein so fröhliches Kind und ist auch überall beliebt ich habe Angst das sie ihre Unbeschwertheit verliert wenn sie jetzt auch noch wegen ihres noch nicht so gutem Lesen und Schreiben können Druck bekommt.
Natürlich werde ich alles tun um sie zu fördern aber im Moment fühle ich mich einfach hilflos und schäme mich für mich selber vielleicht bin ich ja echt schuld. Außerdem raube ich Ihr noch mehr Freizeit aufgrund des Übergewichts und Hochwuchses muss sie einmal im Monat zum Endokrinologen des Weiteren geht sie zweimal wöchentlich zum Sport und das muss sie auch noch macht es ihr Spaß aber wenn ich jetzt mit ihr auch noch zur Logo muss wo bleibt dann Zeit für Freunde usw. Und ehrlich ich weiß auch nicht mehr woher ich die Zeit nehmen soll. Ich arbeite halbtags renn auch mit meinen Sohn wöchentlich zum Arzt wegen seiner Erkrankung Klasse bald brauch ich ne Therapie.
Ach man, sorry fürs ausheulen aber musste mal sein.

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Hallo

nein mach dir keine Vorwürfe!!!!!!!!!!

Finde es zufrüh in der 1.Klasse von einer evlt LRS zusprechen.
Hat sie beim sprechen früher acuh Buchstaben verwechselt??
Macht sie immer die gleichen Fehler??
Kann sie die englischen SAchen lesen??
Wart ihr beim Augenarzt und HNO???

Meine große hat auch eine isolierte REchtschreibstörung.Sie ist es sehr gut in Mathe.

Ich lese meinen jeden Abend ne Geschichte vor und trotzdem hat sie es.

MIr hat damals in der Schule nicht getaugt.War immer schlecht drin und dafür in der naturwissenschaftlichen SEite super gut.

Wenn du möchtest kontaktiere mich

lg

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Hallo 3erclan,

sie hat früher beim Sprechen eigentlich keine Probleme gehabt sie hatte Probleme mit dem S, Sch, sie hat gelispelt wegen eines Lippenbändchens aber seitdem das weg ist ist das Lispeln auch weg.
Ne sie macht nicht immer dieselben Fehler aber sie liest sehr langsam und hat Probleme neue Wörter zu erlesen.Das Schreiben von neuen oder ungeübten Wörtern fällt ihr schwer sie verdreht zwar nicht die Buchstaben aber sie schreibt dann z.B. Kinawa statt Kinderwagen, Halo statt Hallo usw. Augenarzt und HNO waren wir Augenarzt weil bei der Schuluntersuchung was auffiehl und HNO weil sie mal Paukenröhrchen hatte und da noch regelmäßig halbjährlich untersucht wird inkl. Hörtest. Meinst du es ist nach knapp 8 Monaten Schule noch zu früh um so eine Diagnose fest zu machen?
Danke!!

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Die "Diagnose" LRS bzw. Legasthenie wird nie von der Lehrerin gemacht sondern z.B. am SPZ. Es ist auch weder ein "Stempel" noch eine "Schuldfrage". Das einzige ist, dass es bei Kindern mit LRS/Legasthenie nicht reicht "Lesen zu üben" oder sowas, sondern dass da ein spezielles Problem ist, das man mit darauf abgestimmten Übungen in den Griff bekommen kann und muss. D.h. es ist ein - wenn man so will - Behandlungsansatz. Erst wenn man weiß, woran es liegt, kann man schauen, was man dagegen machen kann.

Es ist ähnlich wie: Dein Kind läuft nicht gern, weil es schnell außer Atem ist. Jetzt sagt man wohl zuerst: trainieren, trainieren, laufen, rennen. Ok, man probiert das, aber es wird nicht besser. Also wirft der Lehrer in den Raum, man könnte mal auf Asthma untersuchen. Da stellst du dir doch auch nciht die Frage, was du falsch gemacht hast oder ob dein Kind jetzt ein "langweiliger Asthmatiker" oder irgendwas in der Richtung ist. Nein, in diesem Fall ist man froh, weil man den Grund gefunden hat und jetzt behandeln kann. Trainieren hätt nicht viel gebracht.

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Schuld bist du natürlich nicht. Jeder Mensch ist anderes und hat eigene stärken und schwächen.
Ich selber bin Legasteniker , aber in Naturwissenschaft und in den nicht sprachlichen Fächern immer sehr gut.
Laß bei deiner Tochter doch erst einmal überprüfen , ob sie überhaupt Problme hat und woher die Problme kommen.

Zu Deutsch kann ich die das Lesen und Rechtschreiben lernen: nach dem IntraActPlus-Konzept emfehlen.
Ausstattung:

ca. 610 gelochte Einzelblätter, Din A4, mit Register und Arbeitsschablonen, eingeschweißt

Über das Produkt:

Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben gefährden den Schulerfolg eines Kindes und dessen soziale Entwicklung. - Das Lernmaterial nach dem IntraActPlus-Konzept bietet hier eine umfassende Hilfestellung! Stärker als andere Ansätze berücksichtigt es wissenschaftliche Arbeiten, die als "Meilensteine" der psychologischen Grundlagenforschung gelten. Es ist einfach - und extrem effektiv! Für normal- und hochbegabte Kinder ebenso wie für lernschwache!


Kostet nicht einmal 25 Euro und ist wirklich sehr gut.

Mein Sohn hat eine Hörverarbeitungsschwäche und wir haben damit geübt. Er hat in der Zweiten sogut aufgeholt , das er keine Förderung mehr braucht.

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Euch allen lieben Dank fürs Mutmachen! Ich glaub ich muss das erstmal so annehmen und das beste daraus machen meine Kleine wird das schon schaffen und ich werde ihr dabei helfen.
Und @3erclan danke und morgen geh ich Bastelpappe besorgen!!:-p
Bin für weitere Erfahrungen die ihr mit LRS usw. gemacht habt dankbar,

Ganz liebe Grüße
Jenny

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Hallo,

beim Lesen hatte ich spontan das Gefühl, dass wir seelenverwandt sind - wenn du hier wärst, würd ich dich einfach mal kurz in den Arm nehmen!

Ich kann das soooooo verstehen. Mein Ältester hat zwar Ergo bekommen, aber momentan läuft alles super in der Schule, was eine Riesenerleichterung für mich ist. Er tut sich leicht, ist erfolgreich, es ist alles so, wie ich es mir gewünscht habe.

Mein Kleiner (fast 5)hatte von Anfang an große Sprachprobleme. Er bekommt seit fast einem Jahr Logopädie und es kann durchaus sein, dass er mal LRS entwickelt, die Anzeichen dafür sind da. Wir tun momentan alles, was wir können und was in unserer Lebenssituation möglich ist (ich arbeite auch halbtags), und dennoch denke ich oft, was müsste ich noch besser machen, was noch mehr üben.

Ich habe von Anfang an großen Wert darauf gelegt, dass meine Kinder in großem Maß mit Sprache in Kontakt kommen. Ich bin selber ein absoluter Bücherwurm und es war eins meiner größten Erziehungsziele, dass meine Kinder Bücher und Sprache genauso lieben und wertschätzen lernen wie ich es tue.
Bei meinem Großen (der mir sowieso sehr ähnlich ist), hat es funktioniert.
Mein Kleiner hatte von Anfang an sprachliche Defizite, er hat einfach kein "Gehör" und Gespür für Sprache. Er merkt sich Begriffe einfach nicht, weil sie für ihn nicht wichtig sind. Er spricht grammatikalisch absolut falsch. Er kann Laute sehr schwer voneinander differenzieren.
Und das, obwohl er durch mich und seinen Bruder Vorbilder hatte, was Sprache und Lesen angeht. Er hat auch ganz andere Interessen, wenn er sich Bücher anguckt, dann nie Geschichten, sondern nur Sachbücher.

Vor kurzem kam bei einem Test im Kindergarten heraus, dass er auch motorische Defizite hat. Ich hab das fast nicht verkraftet - ich war fix und fertig, weil ich schon genug damit zu kämpfen hatte, dass er sprachliche Defizite hat. Und jetzt auch noch in dem Bereich, in dem ich der Meinung war, es wäre alles OK.

Ich fand das so ungerecht - ich habe von Anfang an großen Wert darauf gelegt, dass meine Kinder angemessen gefördert, nicht überfordert, werden, dass ich einfühlsam bin ihren Stärken und Bedürfnissen gegenüber. Ich habe selber viel zurückgesteckt (meinen Gefühl nach), um trotz Beruf das Optimale für meine Kinder zu geben und für sie da zu sein.

Natürlich ist mir auch klar (kognitiv gesehen), dass die Gleichung (ich investiere viel, und bekomme viel), nicht aufgeht. Aber dennoch ist es gefühlsmäßig manchmal sehr frustrierend. Wenn man sich zusammenreißt, obwohl man nach Arbeit und Alltag total K.O. ist, und das Kind zu den Logopädie- oder Ergotherapieübungen motiviert, obwohl man innerlich am liebsten schreien würde, weil man eigentlich keine Nerven mehr hat und total müde ist.
Und dann kommt so wenig dabei heraus und man bekommt dann noch einmal einen Dämpfer (bei uns neben den sprachlichen Defiziten eines Tages das Testergebnis vom Kiga, das motorische Defizite feststellt). Und man fragt sich, wieso, was hat man falsch gemacht...und ist einfach nur noch frustriert. Wenn man wenigstens jemand wäre, dem das alles egal war und ist. Der nie die Logopädie-Übungen gemacht hat bzw. das sehr locker gesehen hat. Aber so?

Ich habe das Glück, eine gute Freundin zu haben, die in einer ähnlichen Situation ist und der es genauso geht. Wir reden oft über das Thema, und das hilft uns beiden sehr.

Ich bin der Meinung, wenn man über seine Frustrationen reden kann, kann man danach wieder viel besser mit der Situation umgehen und bekommt wieder neue Kraft für den Alltag. Es ist gut, dass du diesen Beitrag geschrieben hast!

Ich wünsche dir alles Gute!

lg
K.

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hallo,

als erstes erstmal bist du nicht schuld. lrs ist eine organische störung. es ist eine leichte störung der hirnfunktion, die mit keinerlei beeinträchtigung der intelligenz einhergeht.

lrs schon in der ersten klasse zu diagnostizieren halte ich für sehr fragwürdig.

maren

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Hallo,

mach dir bloss keine Vorwürfe, du kannst in keinster Weise was dafür.
Ich finde die Vermutung der Klassenlehrerin noch sehr verfrüht. LRS lässt sich erst Ende zweiten Anfang dritten Schuljahrs sicher testen.
Mein Großer (12 Jahre) ist anerkannter Legasteniker und es wurde bei ihm leider erst in der dritten Klasse festgestellt.
Er kann leider immer noch sehr schlecht lesen und schreiben ist ein Katastrophe (man kann kaum ein Wort entziffern).
In Mathe und in allen naturwissenschaftlichen Fächer steht er zwei und das macht ihm auch super viel Spaß.

Mein Kleiner ist jetzt zweites Schuljahr und ihn haben wir vor einer Woche, auf Anraten der Lerntherapeutin meines Großen, testen lassen. Bei ihm sind die Ergebnisse grenzwertig, wir sollten es auf jeden Fall im Auge behalten.

Warte erstmal ab und lass sie vielleicht in einem Jahr, falls die Leistungen nicht besser werde,n mal testen und dann kannst du immer noch entscheiden was ihr macht. Es gibt ja auch unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der LRS, so unterschiedlich kann man ja dann auch fördern. Vielleicht kann deine Tochter ja auch in der Schule besonders gefördert werden, frag doch mal nach.

In der Schule meines großen Sohnes gibt es eine spezielle LRS Gruppe, zudem geht er einmal die Woche zu einer Lerntherapeutin.

Kopf hoch und wartet erst mal ab. Mach dich nicht verrückt.

LG Pummelchen

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LRS sollte m. E. nach nicht heißen, der Schüler ist lese-rechtschreib-schwach sondern klar definiert werden als:

die Schulen sind lehrschwach!

Schreib mich mal an unter VK, wenn Du magst und gib mir mal zumindest Dein Bundesland an.

Gruß

Manavgat