Spanisch, Französisch oder Latein Vor/Nachteile?

Hallo,
aufgrund des Schulwechsels nach der 6.Klasse muß sich meine Tochter für eine zweite Fremdsprache entscheiden.
Da sie noch keine besonderen Berufsvorstellungen hat, ist sie etwas ratlos, welche Sprache sie wählen soll.
Ich finde ja Latein toll für die Allgemeinbildung, mein Mann ist für Spanisch (Begründung:kann man im Urlaub gut gebrauchen).
Vielleicht kann mir hier jemand einen Tip geben, wo die Vorteile der einen oder anderen Sprache liegen.
Gruß giggl

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Hallo giggl,

ich nehme an, deine Tochter hat als 1. Fremdsprache Englisch. Wie liegt ihr denn das? Hat sie Spaß am Sprechen der Sprache? Ich finde, für Franz. und Span. muss man auch Spaß am Sprechen haben, sind schließlich lebendige Sprachen und man muss auch ein bisschen ein Gefühl für die Aussprache haben. Für Latein muss man sich ein bisschen mehr für Geschichte und den Aufbau einer Sprache interessieren (in Deutsch macht man ja auch viel zu Grammatik, wie findet sie denn das, kann sie damit was anfangen oder langweilt sie das eher?). Wird sie denn die Möglichkeit haben noch eine 3. Fremdsprache zu lernen ode gibt es nur die 2.?

Ich selbst hatte Englisch und Franz. in der Schule, Latein musste ich an der Uni noch nachholen (war furchtbar, aber machbar), Spanisch habe ich noch an der VHS ein wenig gelernt. Ich denke, man kann alles nachholen, Latein, Franz. oder Spanisch, wenn sie es später brauchen würde. Also versucht eher zu entscheiden, was ihr vielleicht am meisten Spaß macht bzw. liegt. Spricht denn von euch einer eine der Sprachen und könnte ihr dann auch helfen?

LG
Annette

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Ist Deine Tochter "sprachbegabt"? Macht ihr Englisch Spaß und hat sie es leicht gelernt?

Wenn ja, dann Französisch oder Spanisch.

Wenn nein, dann Latein.

Ich bin eher sprachunbegabt und habe auf den Gymnasium als zweites Latein gehabt. Ist wirklich nur reines auswendig lernen...

Bee

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Hallo,
wir haben letztes Jahr vor dem selben Problem gestanden und uns letztendlich für Spanisch entschieden.
1. Latein braucht man eigentlich nur noch wenn man Historiker werden will, selbst für Medizin benötigt man kein Latein mehr (kann man gut in einem Semester nachholen - so machen das jedenfalls die meisten Mediziner)
2) nach deiner letzten Stunde Latein in der Schule, hat man erfahrungsgemäß im weiteren Leben nichts mehr mit der Sprache zu tun. Anders mit Französisch oder Spanisch.
3) Ein weiterer Grund - Schüleraustausch
4) Weltsprachenaspekt etc.

hoffe es hilft weiter.

Gruß heinzfurz ;-)

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Das mit Latein stimmt so nicht:

Für ganz viele Studiengänge benötigt man Latein, also das Latinum. Aus dem Stehgreif fallen mir schon mal ein: alles, was mit Sprache zu tun hat (Germanistik, Anglistik, alle romanischen Sprachen), Medizin, Pharmazie, Psychologie, Theologie, etc.

Ich war heilfroh, dass ich mein Latinum bereits hatte, denn ganz viel von denen, die es an der Uni noch nachholen mussten, haben das Handtuch geworfen, weil es einfach wahnsinnig schwer ist, neben dem "normalen" Studium und möglicherweise einem Nebenjob auch noch Latein zu büffeln.

Und man kann nie wissen, welchen Berufswunsch das Kind später einmal haben wird.

Außerdem kann man sich aus dem Lateinischen so viel ableiten. ich verstehe z.B. einen Großteil Italienisch und Spanisch, obwohl ich diese Sprachen nie gelernt habe. Aber mit dem Lateinischen als Grundlage ist das sooo einfach.

Mir hat Latein schon in vielen Fällen weitergeholfen.

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So ganz stimmt das aber auch nicht ... es kommt auf die Uni an! An meiner alten Uni braucht man für Germanistik das Latinum für Anglistik aber nicht und für Medizin und Psychologie auch nicht. Für Theologie natürlich schon, da braucht man ja auch noch das Graecum. Und für Geschichte, Archäologie, Philosophie usw. braucht man auch noch das Latinum.

Und ich habe das Latinum im Studium noch nach gemacht, es war hart, aber ich fand es ging und ich war froh, dass ich nur 1 Jahr damit zubringen musste und nicht 5 oder 6 Jahre!! Dafür weiß ich auch nichts mehr davon!

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Ich hatte Französisch, ich habe es gehasst. ABER....da es eine romanische Sprache ist verstehe ich Spanisch super gut und konnte als ich auf den Kanaren gearbeitet habe nach kurzer Zeit mitreden.
Kannst Du Französisch, kannst Du auch fast Spanisch........irgendwie alles so ähnlich.

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Hallo,

Also ich lerne zurzeit sowohl Latein als auch Französisch..
Ich kann Latein nur weiterempfehlen, ist einfach eine schöne Sprache.
Hat mir auch beim Erlernen von weiteren Sprachen geholfen, da sich beispielsweise viele Vokabeln daraus ableiten und man.. (oder ich) ein besseres Sprachgefühl bekommen habe.
Nachteil,wie schon erwähnt,man kann mit dieser Sprache aktuell gesehen wenig anfangen. Allerdings bietet sie viel Kultur,was ja auch schon interessant ist.
Also,wenn Vokabeln lernen kein großes Problem darstellt,würde ich das empfehlen.

Französisch...ich bin eigentlich nicht schlecht im Lernen von Sprachen, aber Französisch bereitet mir ernsthafte Probleme..
Die Aussprache, die Akzente.. schrecklich.
Und sehr viel nützt es mir auch nicht, höchstens im Frankreichurlaub..

Spanisch weiß ich nicht, aber scheint mir wohl am nützlichsten, wenn man sich auf der Welt verständigen möchte.

Gruß masila

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Ich würde Spanisch nehmen.

Die Aussprache ist leichter als im Französischen, und es wird im Großen und Ganzen so geschrieben, wie es ausgesprochen wird. Außerdem ist es eine Weltsprache und wird in vielen Ländern gesprochen, was im Urlaub, aber auch später im Berufsleben von Nutzen sein kann. Die Grammatik ist sehr logisch aufgebaut, ähnelt noch der Lateinischen, und auch mit dem Lernen der spanischen Grammatik bekommt man ein gutes Gefühl für den Aufbau einer (indogermanischen) Sprache.

Latein kann ich nicht empfehlen, obwohl ich es selbst das Latinum habe (hatte es als 2. Fremdsprache im Gymnasium).
Gut zum Ableiten von Fremdwörtern... na GANZ TOLL! Was für ein Argument! Dann lieber die Bedeutung von 30 oder meinetwegen 100 Fremdwörtern auswendig lernen (wie Vokabeln, innerhalb weniger Stunden gut zu schaffen), als sich jahrelang mit einer toten Sprache rumquälen. Im Übrigen lassen sich die Fremdwörter lateinischen Ursprungs häufig auch mit der Kenntnis anderer romanischer Sprachen, wie bspw. Spanisch, Italienisch oder Französisch ableiten.
Latein erleichtert das Lernen weiterer romanischer Sprachen... Warum dann nicht sofort eine romanische Sprache lernen? Und auch das Lernen einer modernen romanischen Sprache eröffnet einen relativ leichten Zugang zu den anderen romanischen Sprachen. Wer fließend Spanisch beherrscht, dem wird auch das Italienisch-Lernen nicht mehr schwer fallen.

Und gerade in den späteren Lernjahren ist die Motivation für moderne Fremdsprachen höher, wenn die Schüler (Brief-/Email-)Kontakt zu Jugendlichen aus anderen Ländern bekommen, einen Schüleraustausch mitmachen können, Bücher/Zeitschriften in der Fremdsprache lesen können, Fernseh- und Rundfunksendungen in der Fremdsprache folgen können...

Ist für die meisten Jugendlichen doch interessanter, als die ewigen Übersetzungen von Ovid's Metamorphosen, oder noch schlimmer - "De Bello Gallico"...

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hallo,

latein ist dezeit eine grundlage für sehr viele studienfächer. hat man es nicht in der schule gehabt, muss man es nachholen und in der uni ist es weitaus schwieriger. zudem ist latien eine gute grundlage für viele andere sprachen.

hat sie aber generell mehr spaß am sprachen sprechen (ich schätze mal, sie ist an ein auf sprachen speziialisiertes gymnasium gewechselt?), dann nehmt eine zweite moderne sprache.

lg

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mein Mann ist für Spanisch (Begründung:kann man im Urlaub gut gebrauchen).
##
schön ;-)
ich hatte auch mal französisch, ja ein bißchen für den urlaub, ansonsten brauchte ich da nie.

aber lernt man für den urlaub?



ich sehe es auch so, daß man hier bei der auswahl die vorlieben berücksichtigen muß.

wer spaß daran hat und und vllt lust hat, französisch mal beruflich zu nutzen (obwohl da ja englisch wirklich sehr viel gängiger ist!),
der kann es machen.

und wer so viel lust hat und auch begabt ist, kann auch spanisch privat machen, machen doch ganz viele.


ich sehe latein als eine sehr schöne basis für vieles.
und man hat in vielen berufszweigen damit ein ganz gutes verständnis.
und manch einer hat damit erst richtiges deutsch gelernt ;-)

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"und manch einer hat damit erst richtiges deutsch gelernt"
Das stimmt ;-)
ich bin auch für Latein. Ich habe das große Latinum und weiß noch vieles. Französisch hatte ich auch und ich weiß nichts mehr - wirklich gar nichts. Ich könnte mich nicht mehr verständigen. Wenn dann nimmt man ja meist sowieso lieber Englisch zur Verständigung.
Und fürs Studium braucht man es für viele Fächer, ich habe Germanistik im Rahmen es Lehramtsstudiums gelernt und da braucht man auch das Latinum. Da sind einige schon sehr auf die Nase gefallen beim Nachlernen.
Gruß, Purzel

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Ich danke hier einfach mal allen für die Antworten.
Also insgesamt bestärkt es uns ja doch in Richtung Latein zu gehen. Da es mich selber interessiert, habe ich dann auch was davon#huepf
Gruß giggl

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