Kluges Kind aber furchtbar langsam (lang)

Muss mich mal wieder an euch wenden. Meine Tochter (8 Jahre, 2te Klasse) ist, was ihre Auffassung angeht sehr gut. Laut Aussage der Lehrerin bewegt sie sich im obersten Drittel in der Klasse, spricht: sie gehört zu den guten Schülern.

Wäre da nicht ein Manko - Sie ist furchtbar langsam. Das wäre an sich ja kein Problem ... alle Welt propagiert "Entschleunigung und Gelassenheit" aber in der Schule wird es ein Problem. Privat auch, weil sie für die Aufgaben ewig braucht. Den Stoff kapiert sie und die Aufgaben sind immer korrekt gelöst. Sie könnte ihre Hausaufgaben theoretisch in 30 Minuten locker schaffen, vertrödelt aber ihre Zeit und sitzt dann gut und gerne 2 Stunden davor.

Gegen Anreize ist sie resistent. Keine Eier-, Sand- oder sonstige Uhr motivieren sie dazu etwas mehr Tempo zu machen. Sticker etc.? Fehlanzeige.

Wenn es nun Charaktersache ist, müssen wir damit leben aber kann mir jemand sagen (Hier wären die Lehrer unter uns gefragt) Welche Konsequenzen das für ihre weitere Schullaufbahn hätte?

Vom Intellekt ist sie für ihre Lehrerin ein klarer Fall fürs Gymnasium (wir wohnen in Baden Württemberg) aber wenn sie nicht an Tempo zulegt, sieht es duster aus. Wir haben nun nur noch dieses Jahr um Abhilfe zu schaffen, da gerade in der dritten Klasse Tempo gefragt ist.

Durch ihre Trödeligkeit versemmelt sie zum Teil ihre Tests und Klassenarbeiten. Ausser Diktate. Die sind fast immer fehlerfrei, maximal 1 Fehler.

Betonen möchte ich, dass wir nicht den Ehrgeiz haben unser Kind wohin zu puschen, wo es nicht hingehört. Sie soll in erster Linie gesund, zufrieden und glücklich sein aber es belastet sie selbst auch wie sie sagt. Als Gründe gibt sie an, dass alles andere um sie herum interessanter ist, als die Klassenarbeiten oder Hausaufgaben. Die Wichtigkeit und Tragweite sind ihr noch nicht bewusst. Einerseits bin ich ja stolz auf sie, weil sie das mit einem sehr gesunden Menschenverstand handhabt und ich finde es schlimm, welchen Druck sich andere Kinder machen - andererseits machen wir uns (gemeinsam mit der Lehrerin) Sorgen.

Erlebt ihr ähnliches oder habt ihr mir einen Rat?

Liebe Grüße und danke für's Lesen

Barbarelle

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Hallo Barbarelle!

Ich kann verstehen, dass es Dich ärgert, wenn sie mit Diktaten und Klassenarbeiten nicht rechtzeitig fertig wird.
Wäre schade, wenn sie sich ihre Noten dadurch versemmelt.

Aber: ich finde Langsamkeit im Leben toll. Teilweise bin ich auch sehr langsam, dafür aber sehr gewissenhaft.
Überlege mal, dass andere Kinder (und dazu zählt meine Tochter) alles husch husch machen und immer die ersten sind. Meine Tochter macht sich dadurch ihre Noten kaputt, weil sie sich keine Zeit nimmt und in der Eile Fehler macht. Mit nichts kann ich sie dazu bringen langsamer zu sein.

Ich würde Dir also raten, Deiner Tochter die Zeit zu lassen, die sie braucht, ohne ständiges Drängen und Stoppuhr. Sie ist noch in der Grundschule!!!

Sie muss leider noch früh genug erfahren, wie schnelllebig alles ist und dass im Leben alles immer schnell gehen muss.

Es gibt auch Bücher zum Thema Langsamkeit, mir fällt allerdings gerade ein bestimmter Titel nicht ein.

Vielleicht hat ihre Langsamkeit auch was mit Deiner "inneren Unruhe" zu tun?
Bist Du immer in Eile? Nur mal so ein Dankansatz, muss ja nicht zutreffen....

lg palesun


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"Ich finde Langsamkeit im Leben toll. "

Zwischen "Hast und Eile" und "Langsamkeit" liegen aber Welten.

Wenn ich Kassierer sehe die jeden Artikel im Schneckentempo über den Scanner ziehen was ist daran "toll"?

Dass die Person nicht in der Lage ist eine Situation zu beurteilen wo etwas mehr Schnelligkeit angebracht ist?

Oder ist es "toll" am Ende gar nicht in der Lage zu sein schneller zu arbeiten?

Es gibt nun einmal Situationen wo man nicht schnecken darf um "mitzuhalten".
Man kann auch nicht vor einem angreifenden Tier im Zeitlupentempo davonlaufen, wenn man überleben will.

In der Schule ist Langsamkeit fehl am Platz. Hektik im Übrigen genauso.

Um klarzustellen, bevor wieder unterstellt wird ich propagiere Hektik und Schnelligkeit. Dies ist nicht der Fall. Man sollte nicht durchs Leben hasten.

Man sollte aber auch nicht Schneckentempo schönreden und als Lebensziel glorifizieren. Trantüten sind regelmäßig nicht die auf die alle gewartet haben.





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Hi Parzifal,

genau deswegen mache ich mir ja Sorgen. Eine gewisse Gelassenheit ist sicher kein Fehler. Trotzdem muss sie lernen, wann Eile angebracht ist und wann man alle Zeit der Welt hat. Wenn nicht jetzt, wann dann?

*Seufz* wie bekommt man das aber nur am besten hin? Manches Regelt die Zeit ganz gut von alleine aber ich möchte trotzdem ein wenig unterstützen.

LG und danke
Barbarelle

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Moin, Moin,


kenn ich, kenn ich von meiner Tochter - und es ist eine Charaktersache, da ist mit Anreizen setzen nicht viel zu machen.

Unsere hatte auch eine Gymnasial-Empfehlung, ich habe mich dann aber - nach Rücksprache mit etlichen Menschen - für die Gesamtschule entschieden, weil ich immer wieder gehört habe, dass das Tempo auf den Gymnasien so schnell ist und da die Sorgfältigen schonmal schnell auf der Strecke bleiben - was dann natürlich wiederum zu Frust führt...

Mittlerweile ist meine Tochter in der sechsten Klasse und stellt jetzt immer häufiger fest, dass sie die letzte in Klassenarbeiten ist, die abgibt, immer am längsten für die Aufgaben braucht - dafür aber super in Deutsch und Englisch ist - sie lernt gerade damit umzugehen - und zum Glück gibt es von LehrerInnenseite hierfür viel Unterstützung.

Ist natürlich von der Ferne her, schwierig zu raten, weil ich die Schullandschaft bei euch nicht kenne - aber ich finde, Deutschland bietet viele Wege an, die zum Abi führen und - es gibt viele Berufe, die ohne Abi möglich sind ;-)

Alles Gute
kraxy

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Hallo Kraxy,

redest du von meiner Tochter? :-)
So ist es bei uns. Allerdings bietet Baden Württemberg keine Gesamtschulen an. Zumindest nicht in unserer Region. Alle Eltern mit denen ich rede, beführworten die Gesamtschule. Ist aber leider nicht drinn.

Dort wäre meine Tochter garantiert besser aufgehoben. Wenn sie diese Langsamkeit beibehält, würde sie meines Erachtens in keine Schule passen. Zwar mag die Hauptschule ihr dann leicht fallen, aber selbst dort hat man für die Klassenarbeiten nur 45 Minuten.

Schwer, schwer. Ich werde da auch mal mit einem Kinderpsychologen sprechen. Obwohl ich ja mein Kind annehmen möchte wie es ist und nicht an allem herumdoktern - trotzdem bin ich mir sicher, dass sie über kurz oder lang unglücklich wird, wenn es so bleibt und für die Förderschule ist sie, laut Lehrerin, einfach zu fix, da sie ja alles aufnimmt.

LG und danke
Barbarelle

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Hallo,

Kinder haben vor allem in der Grundschule unterschiedliches Tempo, was völlig normal ist. Oft hat man dies auch noch in der 5. Klasse - egal, ob Haupt- und Realschule oder Gymnasium. Auch hier gehört es zur Normalität.

Wenn dein Kind alles andere interessanter findet, als Hausaufgaben zu machen, empfehle ich, dass der Schreibtisch völlig leer ist von Spielsachen und sonstige Sachen, die Anreiz zum Träumen und Spielen bieten. Auf dem Schreibtisch sollten dann wirklich NUR die Arbeitsmaterialien (Heft, Buch, Stift) liegen und NICHTS anderes. Es sollte bei den Hausaufgaben in diesem Fall auch keine Musik, Hörspiel-CDs oder Fernseher laufen.
Somit besteht nun schon der Anreiz eher fertig zu werden, dass man wieder spielen gehen kann.

Eine Methode wäre auch, je nach Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben, eine Zeit auszumachen, in der dein Kind fertig werden sollte. Wenn sie dann nicht fertig wird, hat sie dann mal nur "halbfertige" Hausaufgaben (mit Klasslehrerin vorher absprechen). Oder weitere Idee: 15 Minuten Hausaufgaben, 15 Minuten Pause, 15 Minuten Hausaufgabe... usw. Somit kann sie sich eine kurze Zeit konzentrieren, danach entspannen usw.

LG

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Hallo,

meinem großen Kind (10) fehlt jegliches Zeitgefühl. (5 min. oder eine Stunde - das macht nicht wirklich einen Unterschied für ihn)

So langsam wirds besser - bilde ich mir jedenfalls ein.

Könnte es sein, dass das bei deiner Tochter auch so ist?

Dann gibt sich das Problem mit zunehmendem Alter von selbst - jedenfalls teilweise.

LG Marion (die weiß, von wem er das hat ;-) )

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Hallo Marion,

klar. Ich persönlich erwarte von einer 8jährigen auch nicht, dass sie das Super-Zeitgefühl bereits hat.

Aber wie gesagt: Wir leben in Baden Württemberg und da fahren die Züge sehr schnell.

LG
Barbarelle

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Mein Kind verpasst auch oft den Zug... ;-)

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Hallo Barbarelle!

Mein Großer war auch immer ein guter Schüler, wir haben eigentlich immer gedacht, er wäre ein Kandidat für das Gymnasium. Leider konnte man ihm schon immer "beim Gehen die Schuhe besohlen". Das hat sich bis heute nicht geändert, ausser in seinem Hobby "Wing Tsun" da ist er sehr flink.

Er ist auf einer Realschule, immer noch ein "Trödler", nicht mehr ganz so ausgeprägt.

Auf Druck reagiert er mit Bauchschmerzen.

Daher ist es für uns wie es ist: Er schafft die Realschule im Mittelmaß. Er ist damit zufrieden, wir haben uns damit abgefunden.

Manchmal bekommt er natürlich auch Druck, das aber eher selten, sozusagen kurz bevor es brenzlig wird.
Das kommt allerdings selten vor.

Ich kann Dir keinen Rat geben.

ALles gute für Deine "Schnecke" ;-)


Gruß Bille

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Hallo Bille,

naja...mir wäre schon geholfen, wenn es nicht eines Tages heisst, sie muss auf eine Förderschule. Sie lernt. Und das tut sie gerne aber nur das was sie will. Da kann sie sich mit grosser Energie reinhängen. Aber das Leben ist kein Ponyhof.

Selbst wenn ich früher das Konzept "Waldorf" abgelehnt habe, denken wir immer öfters dort wäre sie besser aufgehofen. Allerdings ist das Utopie, da die nächstgelegene Schule 10 km weiter weg ist und wir keine Energie haben sie dorthin ständig abzuholen oder hinzubringen. Busse würde sie verpassen #rofl

Danke dir - also kann ich noch berechtigte Hoffnung haben, dass sie irgendwann mal durchstarten kann.

LG
Barbarelle

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Hallo,

dein Beitrag hätte von mir sein können. Mein Sohn ist auch in der 2.Klasse, er ist ganz genauso. laut Lehrerin ist er "ganz vorn mit der dabei", was die Leistungen in allen Fächern angeht.
Er ist aber extrem langsam, in der Schule bei der Erledigung der schriftlichen Aufgaben, und auch zuhause bei den Hausaufgaben. Es stand sogar im Zeugnis, dass er "rasch ermüdet."
Es wurde zwar ein bisschen besser, er ist einer der Jüngsten in der Klasse und das macht sicherlich auch etwas mit aus, aber dennoch wird er immer ein Kind sein, das viele Ruhepausen braucht um sich zu erholen.

Leistungsmäßig ist er super, fast alle Test sind ohne Fehler, wenn er Fehler hat dann sind es ein oder zwei Flüchtigkeitsfehler. Ich muss mit ihm auch nicht üben, er macht die Hausaufgaben und das reicht aus.

Ich bin genauso ratlos wie du - natürlich hätte ich gerne, dass er ein Gymnasium besuchen würde, zumal wir ein ganz tolles hier am Ort haben, das für seine Begabung (musikalisch) perfekt wäre und ich weiß, dass er sich dort sehr wohl fühlen würde.
Aber es ist eben eine Tatsache, dass er sehr schnell erschöpft ist und dann Ruhe braucht. Das kann und will ich nicht ignorieren, zumal ich weiß, wie er reagiert, wenn es zu viel an Außenreizen war ...

Ich schiebe das alles momentan noch weg und entscheide mich erst, wenn er in der vierten Klasse ist. Vielleicht tut sich ja noch was bei ihm, vielleicht ist die Entscheidung in zwei Jahren dann auf einmal ganz eindeutig, ob in die eine oder die andere Richtung. Wir werden sehen.

Ich bin übrigens Realschullehrerin und wir haben an unserer Schule viele Schüler mit Gymnasialempfehlung, die sich hier sehr wohl fühlen und deren Eltern sich bewusst für unsere Schule entschieden haben. Viele unserer Schüle gehen nach der 10. Klasse aufs Gymnasium und machen ihr Fachabi. Sowas könnte ich mir für meinen Sohn auch vorstellen.

Hattest du übrigens nicht einmal in einem anderen Beitrag geschrieben, dass deine Tochter hochsensibel ist? Falls ja, würde das für mich eindeutig ins Bild passen...

lg
K.

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Hallo Gismomo,

sie ist *räusper* *hüstel* Intellektuell über den Durchschnitt getestet worden. Eigentlich sollte was anderes abgeklärt werden und dabei kam das heraus.Hochsensibel, damit habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt.

Sie ist sehr neugierig, hat ein immenses Sachwissen. Wenn sie in Deutsch den Satz:"Die Biene sammelt Honig" abschreiben muss, dann streicht sie das Wort "Honig" durch und macht "Nektar" draus. Mal als Beispiel. An solchen Dingen reibt sie sich auf und verliert Zeit.

Wenn das Tempo bei ihr allerdings so bleibt, wäre sie sogar auf einer Hauptschule zu langsam.

Die Tests sind bei ihr auch immer richtig aber es bringt nichts, wenn sie die Hälfte der Aufgaben nicht macht, weil ihr die Zeit nicht langt und alles andere wichtiger ist. NOCH "weckt" die Lehrerin sie auf, wenn sie merkt das sie sich gedanklich irgendwo in Afrika befindet...

Im Mündlichen wiederum kann ihr kein Kind das Wasser reichen.

Ich versuche es nun in Kooperation mit der Lehrerin in den Griff zu bekommen. Ein Kinderpsychologe hat schon den Verdacht auf ADS geäussert.

LG
Barbarelle

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Hallo Barbarelle,

ja, das kommt mir sehr bekannt vor - beides, das mit dem Mündlichen und auch das mit dem Honig... Mein Sohn interessiert sich für Naturwissenschaften, Weltraum, und braucht einen Text nur einmal zu lesen um ihn bis ins Detail wiedergeben zu können. Er speichert ALLES, ich wundere mich oft darüber was er alles weiß und wie komplex und ausführlich er Zusammenhänge darstellen und erklären kann.

Das klingt jetzt ein bisschen angeberisch, soll es aber gar nicht sein. Defizite hat er z.B. im Malen und in der Feinmotorik, es ist also keinesfalls so dass er ein kleines Genie ist!!!

Im Übrigen wird Hochsensibilität oft mit ADS verwechselt. Ich weiß ja nicht wie gut du dich damit auskennst (du hast geschrieben dass du dich noch nicht damit beschäftigt hast), aber ich würde dir raten lies das Buch "Das hochsensible Kind" und entscheide anschließend erst wegen ADS. Auch wenn die Symptome oft ähnlich sind, sind doch die Hilfen, die man dem Kind gegen muss, ganz anders.

Ich kann mit meinem Kind ganz gut umgehen, seitdem ich das Buch gelesen habe, und vieles hat sich deutlich verbessert, weil ich einfach viel angemessener reagieren kann als vorher. In manchen Dingen "ticken" hochsensible Kinder einfach anders, und wenn man das berücksichtigt, kommt es oftmals gar nicht mehr zu extremen Situationen. Z.B. bringt es bei hochsensiblen Kindern gar nichts, etwas mit Druck erreichen zu wollen (das Modell mit der "Auszeit" ist sogar richtig kontraproduktiv), dafür kann man viel mit Einsicht arbeiten. Oder es ist einfach wichtig, dass man die Menge der Außenreize einschränkt (hier ist die Nähe zu ADS, was die Symptome angeht, zu sehen) und schaut, auf was reagiert mein Kind besonders - auf Lärm, auf die Tatsache dass viele Kinder um es herum sind, auf Gerüche, etc.

Ich war als Kind ähnlich wie mein ältester Sohn und erkenne mich in vielem wieder. Ich bin keineswegs hochbegabt und mein Sohn ist es auch nicht, aber die Wissbegierde und das Bedürfnis, den Sachen auf den Grund zu gehen und Zusammenhänge zu erkennen, ist auch etwas, das typisch ist für hochsensible Kinder.

lg
K.

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Hallo Barbarelle.

Meine Tochter war GENAU SO. Ich bin fast wahnsinnig geworden. In der Grundschule hat sie häufig das letzte drittel der Aufgaben einer Klassenarbeit nicht lösen können - die ersten zwei Drittel waren hingegen weitestgehend fehlerfrei.
Manchmal kam ich mir vor, als müsste ich mit der verbalen Peitsche neben den Hausaufgaben stehen - weil sie Stunden gebraucht hat.

Das Kind kam (mit einem Schnitt von 2,5) trotzdem aufs Gymnasium, da die Lehrerin meinte, sie sei zwar langsam, aber intelligent :-)

im Verlauf der 5. und 6. Klasse wurde sie schneller... und heute ist sie in Klasse 11, ist eine der Klassenbesten, macht die Schülerzeitung, spielt Theater und kommt gerade von einem Schulaustausch in Amerika zurück. Von ihrer alten Langsamkeit ist keine Spur mehr.... außer: bei gemeinsamen Mahlzeiten, da lässt sie sich alle Zeit der Welt :-)

Also: Kopf hoch, gib Deinem Kind die Zeit, das wird schon :-)

liebe Grüße

Liki

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Hallo Liki,

im Grunde genommen kann ich dir das Selbe antworten wie hier:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&tid=2344113&pid=14906843&bid=6

Was mir halt sorge macht ist: Das sie so talentiert und clever ist aber ihr die Langsamkeit einen Strich durch die Rechnung macht.

Hier in BW zählt der Notendurchschnitt und wenn sie nicht zulegt, dann erreicht sie nicht mal die 2,5...ich werde versuchen mir keine Sorgen zu machen, etwas an ihrem Tempo arbeiten und falls es nichts ist, dann ist es halt so. Wichtig ist nur, dass sie bei allem was sie tut auch glücklich ist.

Liebe Grüße
Barbarelle

22

Hallo Barbarelle

Ist sie nur in schulischen Dingen langsam oder auch bei anderen Dingen (z.B. Anziehen, aufräumen)?
Wie sieht es bei besonderen Herausforderungen (z.B. Knobelaufgaben, wo sie überlegen muss) aus? Arbeitet sie da schneller?

Vielleicht liegt es auch an fehlender Motivation, da die Aufgaben zu leicht sind?
Dann wäre das Gymnaisium mit steigenden Anforderungen eher besser geeignet.

Liebe Grüße

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Hallo Rosalinde,

das anziehen und aufräumen geht bei ihr ruck-zuck. Sachen die sie mag, bewältigt sie in einem guten Tempo. Knobeln liegt ihr nur bei Gesellschaftsspielen. Alles andere lehnt sie rigoros ab und blockt total.

Sie macht gerade da dicht, wo es etwas mehr an Nachdenken erfordert (z.B. Mathe). Deutsch, das ihr eigentlich sehr liegt, da ist sie schnell. Nichts desto trotz versemmelt sie viel, weil sie zu lange rumträumt und sich zu viel Zeit lässt. Das was sie schafft allerdings, ist immer 100% korrekt.

Zu leicht kann ich mir nicht vorstellen - eher das Gegenteil. Lange Zeit redete sie sich ein Mathe nicht zu können. Findet sie aber mal irgendein Übungsblatt rumliegen, rechnet sie in Bereichen, die noch nicht in der Schule durchgenommen wurden oder von denen sie behauptet, keine Ahnung zu haben.

Wie gesagt. Vielleicht "platzt" der Knoten ja noch aber im Moment macht mir das Sorge. Vielleicht mangelt es mir auch an Geduld...

Danke für deinen Beitrag.

LG
Barbarelle

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Ich finde die Aussage der Lehrerin etwas merkwürdig.

Verstehen und Können sind 2 paar Schuhe. Auch wenn ich verstehe, was die Lehrerin sagt, dann ist es eine Frage der Intelligenz, in welcher Zeit ich die Aufgaben lösen kann.

Ich würde eine Testung bei der zuständigen Schulpsychologin empfehlen, um festzustellen, ob und falls ja welche Defizite vorliegen.

Kinder können auch überfordert werden.

Gruß

manavgat

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Danke Manavgat,

ist bereits geschehen, anfang Dezember erfahren wir die Ergebnisse.

Grüße
Barbarelle

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Hallo Barbarelle

Ich glaube, viel kann man nicht machen... Mein Mann und ich haben uns irgendwann darüber unterhalten, dass Menschen unterschiedlich schnell "getaktet" sind. Undwir haben festgestellt, dass wir am Besten mit Leuten zurecht kommen, die ähnlich schnell ticken wie wir (und zusätzlich ähnliche Tag-Nacht-Rhythmen haben).

Wir können, wenn wir in unserem Freundeskreis schauen, recht eindeutig sagen, wer schneller oder langsamer "tickt" als wir. Und bei den ganz alten Freunden hat sich das in 30 Jahren auch nicht grossartig geändert.

Was ich damit sagen will: Jeder lebt sein eigenes Tempo. Ich glaube, Ihr müsst es einfach akzeptieren. Am Besten so, dass Deine Tochter nicht darunter leidet oder es als negative Eigenschaft wahrnimmt. Und dann würde ich die Schulform suchen, die ihrer Leistung entspricht. Wenn Du Dich an den Physikunterricht erinnerst, ist Leistung = Arbeit pro Zeiteinheit ;-)

Alles Gute, Paula

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Hallo Paula,

das ist wohl ein Lernprozess sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern. Auch um das zu akzeptieren braucht es Zeit. Ich möchte sie bei Gott nicht in die "Stromlinie" pressen, wenn sie da nicht hingehört. Dazu hätten wir früher mit ihr weniger Individualismus leben müssen.

Nun habe ich sehr gute Tipps bekommen und werde das ein oder andere aufgreifen.

Danke dir und liebe Grüße
Barbarelle

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Hallo,
ich habe gerade eure Beiträge gelesen und möchte euch fragen wie sich eure Kinder im Kindergarten verhalten haben. Mein Kind ist jetzt 3 3/4 Jahre alt und seit März im Kindergarten. Gestern hat mich seine Erzieherin angesprochen dass er zu allem viel länger braucht als die anderen Kinder. Seine Aufgaben erledigt er, er ist nur viel zu langsam. Daheim ist mir davon nichts aufgefallen, außer dass er beim Essen langsamer ist. Die Kindergärtnerin hat mir geraten dass ich mit ihm schnellstmöglichst zum Kinderarzt gehe und ihm Ergotherapie verschreiben lasse.
LG
habibti82