Gymnasium: Wer würde es wieder tun?

Hallo,
meine Frage steht ja schon oben. Der Hintergrund dazu: Ich habe drei Grundschulkinder, der Älteste ist jetzt in der vierten Klasse. Weil man so viel Negatives vom G8 hört, habe ich mich mal im Bekanntenkreis umgehört, wie es denn wirklich so läuft, und ob die Entscheidung für das Gymnasium im Nachhinein richtig war. Das erschreckende Ergebnis: Alle (!), die ich gefragt habe, sagten, nein, sie würden sich nicht nochmal für das Gymnasium entscheiden#schock!
Es kam immer dieselbe Antwort: Hätten wir das vorher gewusst, hätten sie es nie gemacht. Zu viel Stress, kaum noch Freizeit, keine Zeit mehr für Hobbies...

Ist es wirklich sooo schlimm#zitter? Oder gibt es hier auch jemanden, der sagt, es war/ist richtig, und das Kind fühlt sich wohl in der Schule?

Freue mich sehr über Antworten bzw. Meinungen

LG Nicole

P.S.: Ach ja, wir kommen aus Baden-Württemberg

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Hallo,
stecken in derselben Situation!!
Hätte im Vorfeld nie geglaubt, dass die Frage der Schulform soo schwer ist!!
Wir haben uns fürs Gymnasium entschieden, aber der Zweifel nagt.....
Wir haben auch schon verdammt viel negatives zum Gymnasium gehört, wir möchten unserem Sohn nicht zu viel aufbürden - er soll noch Hobbys, Freizeit und Freunde haben können!!
Bin seehr gespannt auf die Antworten!!

LG, hulbi

P.S. Letztens gabs nen erschreckenden Fernsehbeitrag (ZDF, 37 Grad) zu diesem Thema aus Bayern!! Bin seitdem ehrlich gesagt froh, dass wir nicht aus Bayern kommen!!!

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Hallo hulbi,

der Beitrag hätte aber genau so gut für Baden Württemberg stehen können. Ich weiss ja nicht wo du herkommst, aber ich habe den Beitrag zwar schlimm empfunden, kenne es aber von hier nicht anders.

LG
Barbarelle

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Hallo,

wir kommen aus Hessen!
Hier geben die Lehrer eine Empfehlung ab - die ist aber nicht bindend!

Die Schule hat seit Schuljahresbeginn spürbar angezogen, ist aber (noch) nicht so extrem wie in dem Beitrag!

Wie läuft das in BW?

LG, hulbi

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Hallo Nicole,

ich habe kürzlich mit meinen 8er in Deutsch (auch BW) über das Thema gesprochen, da wir im Unterricht argumentiert haben und sie das Thema "G8 ja oder nein" besprechen wollten. Viele meinten, das sie es gar nicht so schlimm finden. Und es klang so, als ob es hauptsächlich von den Eltern bzw. Medien kommt. Sie meinten alle, dass sie noch gut Zeit für Hobbies usw. hätten (ALLE sind in einem Verein und treiben regelmäßig Sport) und auch sonst sei es ok - man ist dafür ja ein Jahr früher fertig mit der Schule! Klar, so richtige Vergleichsmöglichkeiten haben sie natürlich nicht, sie kennen es ja nicht anders.

Ich persönlich finde das 6. Schuljahr seit G8 sehr anstrengend, aber bisher war es eben das 7. mit der 2. Fremdsprache und Geschichte, das anstengend war! Aber ich habe da auch einen anderen Blickwinkel als Lehrerin, ich weiß ja nicht, wie lange die Kids wirklich daheim am Schreibtisch sitzen.

Meine 5. Klässler haben übrigens berichtet, dass 50% ihrer Grundschulklasse auf Gym. kam, das gibt einem ja auch zu denken. Mir zumindest.

LG und alles Gute,
Annette

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>>ich weiß ja nicht, wie lange die Kids wirklich daheim am Schreibtisch sitzen.<<

Das lässt mich ja schon wieder am Schulsystem zweifeln! Sollte nicht gerade die Lehrkraft am Besten darüber Bescheid wissen?
Das ist (u.a.) der Vorteil einer Ganztagsschule mit Hausaufgabenbetreuung: Die Lehrer bekommen direkte Rückmeldung über die Dauer der Hausaufgaben. Und wenn der Hausaufgaben-Aufsicht auffällt, dass 2/3 der Schüler da länger als eine Stunde sitzt, dann gibt es eine direkte Rückmeldung an die "verordnenden" Lehrer.

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"Meine 5. Klässler haben übrigens berichtet, dass 50% ihrer Grundschulklasse auf Gym. kam, das gibt einem ja auch zu denken. Mir zumindest."

Weshalb, wenn ich fragen darf? Zuviel oder zu wenig?

Dies sind doch übliche Zahlen.

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Bei uns steht der Schulwechsel nun auch bald bevor. Wir haben uns einmal gegen G8 entschieden und werden es dieses Mal auch wieder machen.

Für mich war damals Ausschlaggebend die Äußerung des Direktoren der Gymnasien, die bei uns vor ORt sind. "Ein Kind, welches sich für seine weitere Laufbahn für ein Gymnasium entscheidet, darf, neben der Schule, keine weiteren Hobbys haben!" Und genau das war für uns Anlaß, den Weg Gymnasium nicht einzuschlagen.

Innerhalb des Familien- und Freundeskreises sind dieses Jahr einige Kinder aufs Gymnasium gewechslt, wohl bemerkt 1er Kandidaten, wo sowohl Eltern als auch Kinder am Jammern sind, dass das alles sehr stressig ist und die Kinder kaum noch Freizeit haben. Meine kleine Cousine ist z.B. jeden Tag am Lernen, auch am WE. Sie spielt Fußball, was bis auf weiteres ziemlich kurz gehalten wird. Vor Arbeiten keine Hobbys und zwischendrin nur in gedämpftem Maße!

Ich bin froh, dass wir uns für den Weg über die Gesamtschule entschieden haben. Meine Tochter ist nach wie vor 2er Kandidat, hat genügend Zeit für Hobbys.

Ach ja, wir kommen aus dem Saarland und ich merke jetzt, mein Sohn ist im 4. Schuljahr, dass alles sehr stressig ist. Hausaufgaben von 2 Stunden sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Er wird, das steht jetzt schon fest, trotz wahrscheinlicher Empfehlung auch auf die Gesamtschule gehen

LG!
Chris

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Ich beneide Dich!!!!!!

Ich hätte auch sooooooo gerne eine Gesamtschule für meine Kinder in der Nähe! #schmoll

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Hallo Chris,

ja, das sind so die Stichpunkte, die ich auch zu hören bekam- und das erschreckt mich einfach, denn es gab wirklich niemanden, der etwas positives zu berichten wusste...

LG Nicole

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Hallo Nicole,

ich habe jetzt zwei Kinder auf dem Gymnasium. Meine Tochter ist 7. Klasse und mein Sohn ist gerade in die 5. Klasse gekommen.

Bis jetzt bereuen wir den Wechsel auf das Gymnasium noch nicht. Bei meinem Sohn kann ich natürlich noch nicht so viel sagen, seine Noten sind gut und er kommt bis jetzt auch noch sehr gut mit. Er sitzt bis jetzt nur minimal länger an den Hausaufgaben als auf der Grundschule und hat damit auch noch genügend Zeit für seine Hobbys. Lediglich für Arbeiten und Vokabeltest muss er jetzt wirklich üben, das musste er auf der Grundschule noch nicht. Aber das sehe ich eher als Vorteil ;-)

Meine Tochter hatte in der 5. Klasse auch sehr gut gestartet, hatte dann im 2. Halbjahr plötzlich einen ziemlichen "Hänger". Sie übte teilweise noch nicht einmal mehr, weil sie der Meinung war, es sowiso nicht zu schaffen. Zum Glück hatte sie sich bereits am Anfang der 6. Klasse wieder gefangen und ist bis heute wieder eine gute Schülerin.
Aufgrund des Doppelstundenmodels bei uns, halten sich die Hausaufgaben auch im Rahmen. Meist organisieren sich die Kinder selber, wann sie welche Hausaufgaben machen. Sie sind selten gleich zum nächsten Tag auf.
Meine Tochter tanzt nebenbei, hat zwei mal im Jahr eine Meisterschaft und dadurch bedingt relativ oft Training. Bis jetzt bleibt ihr zum Tanzen, wie auch für Freundinnen noch genügend Zeit.

Also, wir bereuen, bis jetzt, den Schritt zum Gymnasium nicht. Allerdings hatten beide Kinder auch eine Gymnasial-Empfehlung. Ich weiß von Klassenkameraden, die mit einer Realschulempfehlung doch enorme Probleme haben.

Wir kommen übrigens aus Niedersachsen.

LG, Anja

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Ich bin auch keine Mutter, sondern sehe eben auch eher die andere Seite als Lehrerin. Hier in Niedersachsen ist der Elternwille entscheidend bei der Wahl der Schulform. Es gehen also auch viele Kinder ohne die entsprechede Empfehlung aufs Gymnasium. Vor allem diese haben es sehr schwer und viele scheitern schon in den ersten beiden Jahren oder verbringen ihre "Freizeit" in Nachhilfeinstitutionen, denn auch hier sind doch viele Eltern schnell überfordert, gerade wenn sie selber kein Abi haben. Ach ja, wir leben auf dem Lande und Fahrzeiten bis zu einer Stunde zur Schule sind hier durchaus nicht selten... Andere Schulformen sind schneller zu erreichen. Das geht natrülich auch noch von der Zeit der Kids ab.

Hätte mein Kind später eine sehr gute Gymnasialempfehlung und es würde selbner dorthin wollen, so würde ich natürlich lassen. Ansonsten haben wir hier das seltene Glück, von denen Bayern und B-W. nur träumen können, dass als Alternative auch noch die IGS zur Verfügung steht! Obwohl ich selber am Gym, bin, ist das für mich (und auch Bildungsforscher sind sich da recht einig) die besere Schulform.

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#heul

Ich will auch eine IGS!!!!!!

Alle wissen längst, dass das die bessere Schulform ist. Aber unsere netten CDU-Abgeordneten im Landkreis halten "sowas" ja nicht für nötig.

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Hallo,

dafür haben wir in Baden-Württemberg die IBGs - das sind integrierte berufliche Gymnasium mit verschiedenen Fachrichtungen. Dort habe ich nach der Mittlerein Reife vor fast 20 Jahren mein allg. Abitur gemacht in der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften.

LG, Anja

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Hallo Nicole,

unsere Tochter ist in der 6.Klasse auf einem Gymnasium.
Wir bereuen es nicht weil wir G9 haben#ole
Unsere Kinder gehen auf eine Privatschule und diese macht bei G8 nicht mit.#freu

Helene

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Hallo,

wir wohnen auch in Ba-Wü.
Mein Sohn geht jetzt in die 6. Klasse Gymi.
Er kam mit Schnitt 1,7 aufs Gymi und hat sich bis jetzt nicht verschlechtert.
Hausaufgaben sind weniger als in er 4. Klasse Grundschule. Allerdings hat er 2 x Mittagsschule.
Natürlich muss er Vocabeln büffeln...Englisch und jetzt auch Französisch. Das muss er sich halt einteilen. Er übt jeden Tag etwa 10 Min. pro Sprache.
Er hat trotzdem noch Zeit seine Freunde zu treffen und zu spielen.
Aber, wann was gelernt werden sollte und auch wann Hausis gemacht werden sollen (selten was von 1 Tag auf den anderen), muss zeitlich eingeteilt werden.
Da helfe ich ihm noch dabei....
Wir haben uns einen abwaschbaren Stundenplan besorgt, da schreibt er sich dann rein, wann er was tun muss.
Diese Zeiteinteilung ist wichtig, da er der Typ ist, der immer gleich alles an einem Tag erledigen will, das wäre aber dann zuviel. So helfe ich ihm da noch dabei.
Ansonsten klappt es gut und obwohl ich auch Bedenken hatte, kann ich bis jetzt nichts negatives zur Schule sagen.
Im Gegenteil, er hat wirklich ganz tolle Lehrer, es gibt tolle Angebote an der Schule und er ist noch mit Freude dabei.

Allerdings besucht er noch keine AG. Ich wollte nicht, dass er am Anfang gleich noch mehr Stunden in der Schule verbringt, sondern sich erst mal in der Schule eingewöhnt und mit den jetzt an Mehr-Stunden klar kommt. Ich persönlich finde, das reicht vollkommen aus. Andere aus seiner Klasse besuchen mehrere AGs, die haben dann schon zu "kämpfen" und dementsprechend weniger an Freizeit.

Wir haben auch Doppel-Stunden, was sehr angenehm ist, da er nicht soviele Bücher schleppen muss und auch nicht soviele Fächer am Tag hat, wie z. B. in einer TV-Sendung neulich sehr negativ dargestellt wurde.

Grüße
Dani

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Hallo Nicole!

Mein Sohn ist jetzt in der 9. Klasse Gymnasium, er gehört zum 1. Jahrgang, die G8 machen müssen.

Ich selber bin nicht begeistert davon, ich hätte ihm die normalen 9 Jahre gewünscht.

In der Grundschule war er einer der Klassenbesten, jetzt ist er Durchschnitt, kommt aber soweit ganz gut klar.

Besonders belastend sind seine zwei langen Tage (bis zur 9. Stunde), besonders, da er in den zwei letzten Jahren auch noch Konfirmandenunterricht hatte und Gitarre lernte (in der 7 und 8 hatte er allerdings nur einen langen Tag).

Seine Cousine kam ein Jahr eher aufs Gymnasium, macht also noch 9 Jahre, und sie hat jeden Tag maximal 6 Stunden.
Übrigens werden beide im selben Jahr Abitur machen. Das wird bestimmt super, wenn zwei Abi-Jahrgänge auf einmal auf den Arbeits-bzw. Studienmarkt kommen werden.#schock

Mein Sohn schimpft schon oft auf die Schule, was ich in dem Alter aber für ziemlich normal halte. ;-)

Ich denke, dass Kinder, die vorher nicht zur Spitze gehört haben, es tatsächlich jetzt noch schwerer haben, mitzukommen.

Anfangs hatte er sehr gute Lehrer, was viel ausmachte, inzwischen haben sie öfter gewechselt und er ist nicht mehr ganz so zufrieden.

Mit den Hausaufgabenzeiten kommt er im Prinzip klar, das schwankt allerdings auch sehr stark von Tag zu Tag.
An den langen Tagen dürfen sie keine Hausaufgaben für den nächsten Tag (!) aufbekommen, aber sehr wohl für den übernächsten.
Nun ist der Stundenplan aber so gestrickt (absichtlich?), dass sie die Fächer vom langen Tag tatsächlich erst am übernächsten Tag wieder haben.
Das bedeutet, er muss entweder die Hausaufgaben am langen Tag noch machen, oder er macht sie am nächsten Tag ZUSAMMEN mit den dann neu aufgegebenen Hausaufgaben, also doppelte Ration.

Ich denke, dass er es trotz allem schaffen wird, da ihm vieles sehr leicht fällt und er auch "einfach macht".
Solange er im 3er- Bereich bleibt, finde ich das auch okay.

Bei Kindern, die üben müssen, um zu den Besten in der Grundschule gehören,
oder die Schwierigkeiten haben, sich selber zu organisieren,
oder die immer wieder Antrieb von außen brauchen,
halte ich das G8 für problematisch.

Sofern eine Gesamtschule in der Nähe ist, würde ich dann diese vorziehen, denn die Kinder dort haben noch 9 Jahre Zeit und werden weniger sich selbst überlassen.

Liebe Grüße,

samonira

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Übrigens werden beide im selben Jahr Abitur machen. Das wird bestimmt super, wenn zwei Abi-Jahrgänge auf einmal auf den Arbeits-bzw. Studienmarkt kommen werden.


http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/trotz-flei-kein-preis-411095/

Hast Du ganz richtig erkannt !!

LG

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Hi!

Klar, schließlich sind mein Sohn (9.Klasse G8) und meine Nichte (10. Klasse G9) davon betroffen.

Danke für den Link.

Liebe Grüße,

samonira

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Ich habe ein Nachhilfeinstitut und kann nur sagen: wenn Du ein Hochleister-Kind hast, nicht den Anspruch auf Mithilfe im Haushalt, genug Taschengeld (damit das Kind später nicht neben der Schule jobben muss) und genug Kohle um bis zum Abitur die notwendige Nachhilfe zu finanzieren, dann los!

Ansonsten: lieber eine gute! Realschule und danach eine 3-jährige Oberstufe (wenn das Kind denn will), genug Zeit für Musikinstrument, Sport, eigenes Geld verdienen (ist wichtig für die Entwicklung), Führerschein, Hobbys etc.

Auch in der Realschule muss was getan werden, aber der Stress im G8 macht die meisten Kinder krank. Wir erleben Kinder mit Tabletten (von Mama!), mit Alkohol und/oder Drogen gegen die Schulangst, Kinder mit Ritzproblemen, Suizidgedanken, Depressionen, Eßstörungen etc. Mehr als in den anderen Schulzweigen.

Gruß

Manavgat

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Hallo Manavgat,

ja, so sehe ich es auch...Es gibt soviele Möglchkeiten, später das (Fach-)Abi zu machen, dass ich es jetzt nicht erzwingen würde.

LG Nicole

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#pro#pro#pro So sehe ich das auch! Das werde ich mal meinem Mann heraus kopieren!!!!!!!!

LG
similia

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Hallo .
also ich habe mein Abitur in Sachsen gemacht und muss sagen wir hatten nie 9 Jahre Zeit,bei uns ging es schon immer nur bis zur 12 ten Klasse.
War aber zu schaffen.

Natürlich hat man viel zu tun und sollte wirklich gut abwägen ,was man seinem Kind "antut" !

Wir stehen im nächsten Frühjahr auch vor der Entscheidung,von den Noten her kann sie auf Gymi gehen,aber ich werde mir das trotzdem sehr genau überlegen,denn man hat wirklich nicht so sehr viel Freizeit.
Hast du ein einser Kind,was nicht viel tun muss, dann rauf aufs Gymi.
VG