Probleme beim Bringen in die Schule

Hi,

angeregt durch das Posting von Barbarelle möchte ich hier mal nachfragen, wie sich bei Euch die Lehrerin verhält, wenn beim Bringen in die Schule etwas nicht gut läuft:

Eigentlich ist bei unserem Erstklässler alles in Ordnung - das hat auch das Elterngespräch ergeben -, aber manchmal hat unser Sohn morgens beim Hinbringen zur Schule große Schwierigkeiten, andere Dinge, die ihn beschäftigen, hinter sich zu lassen - mal sind es unwichtige (die "falsche" Turnhose), mal aber auch wichtige (die Trauer um seinen im Juni verstorbenen Opa).

Die Lehrerin hat mich jetzt zwei- oder dreimal ziemlich kalt behandelt, wenn ich versucht habe, meinen weinenden, sich an mich klammernden Sohn in die Klasse zu bringen - das letzte Mal ist er mir zweimal aus der Klasse bis auf den Schulhof wieder nachgelaufen. Ich weiß ja, dass sie sich nicht um alle Kinder gleichzeitig kümmern kann, aber irgendwie fühle ich mich in dieser Situation einfach hilflos.

Sobald mein Sohn spürt, dass die Lehrerin ihn wahrnimmt, wird er übrigens ruhig; und natürlich ist das erst möglich, wenn ich weg bin, aber das Weggehen ist eben manchmal so schwierig ...

LG

Anja

1

Hallo,

also bei uns werden die Kinder der Gruppe 1 und 2 ( also 4 und 5 jährige) IMMER bis in die Klasse gebracht. Das ist einfach so.
Kinder die Schwierigkeiten haben kommen zur Lehrerin, die nimmt sie auf den Schoß oder in die Arme und beschäftigt sie bis der Abschied verwunden ist.
Seltsamer Weise können die Lehrerinnen hier das auch bei mehreren weinenden Kindern leisten.

Bei den größeren sieht das natürlich anders aus, da werden die Kinder nur bis zum Schulhof gebracht und gehen selber in die Klasse.

Hat ein Kind aber Probleme, darf die Mutter/der Vater natürlich mit bis in die Klasse und die Lehrer/innen helfen dann selbstverständlich.

Im Moment ist in der Klasse meines Sohnes ein Junge der jeden Morgen weint und versucht weg zu laufen, weil er große Angst hat ( lange, unschöne Geschichte), die Lehrerin kümmert sich um ihn und versucht ihm den Anfang so leicht wie möglich zu machen, ganz ohne das die Mutter "kalt" behandelt wird.
Wenns arg ist, kommt die ersten paar Minuten eben noch eine zweite Lehrerin dazu, damit alle Kinder zu ihrem Recht kommen, so einfach ist das.

Ich finde es schrecklich kalt was ich da aus manchen Schulen lese und wie Eltern scheinbar alleingelassen werden.

liebe Grüße

Andrea

5

Hi!

Darf ich mal fragen, wo du her kommst? Ist sicher irgendwo aus dem Ausland, denn hier sind ja noch keine 4- jährigen in der Schule.

Wie viele Kinder sind denn in der Klasse bei euch? Und wie viele Lehrer?

Danke für deine Antwort!

6

Vielen Dank für Deine Antwort.

Alle Eltern dürfen bei uns die Erstklässler in die Klasse begleiten - zur Zeit ist sogar ein Vater regelmäßig mit im Unterricht, weil sein Sohn gar nicht klar kommt. Auch mit meinem Sohn geht die Lehrerin gut um - letztes Mal durfte er ein Bild von Opas Grab malen, während die anderen normalen Unterricht hatten, aber für mich war die Situation eben einfach schwierig.

Liebe Grüße

Anja

weitere Kommentare laden
2

Hier wurde und wird auch heute noch kein Kind in die Klasse gebracht.
Gibt es hier überhaupt nicht und finde ich auch ok so.
Hat auch kein Kind ein Problem mit.

3

Bei uns gab es letzte Woche einen Elternbrief, der es Eltern untersagt, ohne Anmeldung den Schulhof zu betreten - das finde ich auch richtig gut, da es immer mehr in Mode kam, das Kind vor der Klassenzimmertür abzuholen.

Wir sind in einer Fahrgemeinschaft - und unsere Lütte war dann schon traurig, dass wir sie nie abholen. Ich finde, dass Kinder auch selbstständig werden müssen.

LG
Anne

4

Sehe ich ganz genauso.
Unsere Kinder mussten sogar den Schulberg alleine hochlaufen.
Da durfte kein Auto hoch und die Kinder mussten also zwangsläufig unten abgesetzt werden.

Wäre nie auf die Idee gekommen das Kind in die Klasse zu bringen.
Schule ist kein Kindergarten mehr.

7

Hallo,

kann die Lehrerin Deinen Sohn nicht einfach begrüßen mit einem: Guten Morgen, schön das Du da bist XY! Dann weis Dein Sohn das er wargenommen wurde und es müsste weniger Drama geben.

Was Dein Weggehen angeht so denke ich die andren haben Recht. Verabschiede ihn vor der Schule.

Bei uns ist es auch so die Kinder vor der Schule rausgelassen werden. Es herrscht cronischer Parkplatzmangel.
Die Eltern gehen nur mit in die Schule wen sie irgendwas konkretes wollen (wobei 90% bei uns über E-Mail oder Terminvergabe läuft) oder die Kinder irgendwas mithaben was sie allein nicht tragen können zB meine Tochter heute eine IKEAtasche mit ihrem Bettzeug.

LG dore

8

Ja, ich glaube auch, dass es meinem Sohn sehr helfen würde, wenn er das Gefühl hätte, von der Lehrerin wahrgenommen zu werden - leider gibt es in der Klasse doch eine Reihe von verhaltensauffälligen Kindern, die halt viel Aufmerksamkeit der Lehrerin in Anspruch nehmen.

Grundsätzlich verabschiedet sich mein Sohn am Schultor und geht alleine in die Klasse. Da es jedoch von Beginn an üblich war, das Eltern ihre Kinder nach oben in die Klasse bringen, nimmt mein Sohn dieses Recht für sich zumindest an schlechten Tagen auch in Anspruch. Aber wahrscheinlich hast Du Recht, dass es besser ist, den Abschied trotzdem generell vorher zu regeln.

LG

Anja

9

Hallo, ich bringe meine Tochter so gut wie gar nicht zur Schule, sie geht immer alleine bzw. mit Klassenkameraden!!! Da gibt es dann kein gemeckere!!! Ich weiss auch nicht warum die Eltern die Kinder immer zur Schule bringen müssen und abholen müssen!!!

LG
Spyro

10

Hallo zurück,
ist ja schön. wenn Deine Tochter mit anderen zusammen zur Schule geht und wieder zurück.

Mein Sohn möchte den relativ langen Weg (gut 15 Minuten Fußweg, über mehrere Kreuzungen) aber nicht alleine gehen, die wenigen anderen Kinder seines Alters, die in seiner Nähe wohnen, werden auch gebracht, und zwar zum Teil mit dem Auto - was ich nun wieder nicht verstehen kann, aber das ist ein anderes Thema.

Immer möchte ich meinen Sohn nicht in die Schule bringen, aber ein wenig Zeit darf er schon noch haben, um sich den Weg alleine zuzutrauen.

Schönen Abend noch

Anja

17

Meine Tochter läuft auch 15 min und auch über Kreuzungen!!!

weitere Kommentare laden
11

Ich würde mit ihm mal drüber reden, was es so schwer macht, dich zu verabschieden. Aber in einem guten Moment, am Wochenende zum Beispiel. Er ist ja ein Schulkind, da wird er das schon in Worte fassen können. Dann könnt ihr zusammen überlegen, was denn alles gut ist an der Schule, damit er sieht, dass es nicht schlimm ist, die paar Stunden OHNE dich zu sein. Denn eine falsche Turnhose ist kein Beinbruch. Und an den Opa könnt ihr zusammen am Nachmittag denken und euch etwas von ihm erzählen, vielleicht hilft das als Lichtblick Morgens?
Auf alle Fälle würde ich mit der Lehrerin sprechen, damit ihr gemeinsam daran arbeiten könnt, dass die Verabschiedung besser läuft. Eine kalte Schulter von der Lehrerin ist nicht gerade produktiv...
Bei uns ist es übrigens auch so, dass die Eltern NICHT mit ins Klassenzimmer bzw. ins Schulgebäude dürfen. Anfangs wurden die Kinder von der Lehrerin auf dem Pausenhof abgeholt, nun gehen sie aber alle allein hoch, wenn es klingelt. Ich denke, das ist eine gute Art, mit dem Abschied umzugehen. Zumal ich denke, manche Eltern könnten sich sonst gar nicht von ihren Kindern lösen;-)...
Alles Gute euch!
Gunillina

14

Danke für Deine Antwort, die mir doch eher hilft als einige andere Beiträge.

Unser Sohn geht gern in die Schule und in die Betreuung danach, aber wenn ihm morgens irgendetwas querläuft, ist er ganz schnell auf 180 und braucht einfach viel Zeit, wieder runterzukommen. Im Nachhinein kann man tatsächlich mit ihm auch gut drüber sprechen, was gewesen ist - aber in der Situation selbst ist er einfach nicht wirklich ansprechbar.

Trennungen fielen ihm übrigens schon immer schwer, aber es klappt auch schon vieles ganz toll, wenn der Abschiedsschmerz erst mal überwunden ist: Sohnemann ist schon zum zweiten Mal ohne uns mit Oma bei seienen Cousins in Bayern, wo er sich sauwohl fühlt!

LG und schönes Wochenende

Anja

20

Bei uns durften die Eltern die Kinder von Anfang an nur bis in die Pausenhalle bringen. Von dort sind sie in der ersten Woche gemeinsam mit ihrer Lehrerin gegangen, danach selbständig.
Nach den Herbstferien war der Aufenthalt der Eltern auch in der Pausenhalle nicht mehr gestattet.

Die Kinder, die vorher Probleme hatten, blühten nach den Herbstferien auf, weil die leidige Trennung inmitten des Schul-Gewusels wegfiel. Die Kinder waren viel gelöster und selbständiger.

26

Hi Anja,

ich habe meine Tochter nie in die Klasse gebracht - das hätte sie auch gar nicht wollen, denn sie war ja dann kein Kindergartenkind mehr. Auch im letzten Jahr im Kiga ist sie immer alleine in den Kiga gegangen - habe sie bis vor die Tür gefahren und gewartet bis sie drinnen war.

Auch andere Eltern haben ihre Erstklässler nicht in die Klassen gebracht. Einige sind zwar noch eine zeitlang auf dem Schulhof rumgestanden, aber für so etwas habe ich gar keine Zeit, da ich immer schnell zur Arbeit muß.

LG, Anja

27

Also bei uns ist es den Eltern überlassen, ob sie ihre Kinder in die Klase bringen. Meine Tochter (bald 8, Klasse 2) geht seit letztes Jahr Weihnachten allein, es sei denn, ich muss was abgeben oder die Lehrerin etwas fragen.

Mein Sohn(bald 7, Klasse 1) tut sich noch schwer mit seiner Mappe (er ist nur 116 cm groß aber eigentlich nicht so zart) .Der lässt dann gern mal seine Mappe auf dem Hof stehen, ich Doofi trag sie ihm dann hinterher! Aber generell soll er bald allein gehen!

Dein Sohn ist sicher sensibel, das ist meiner auch. Vielleicht müsst ihr morgens den Ablauf ändern? Ich habe z.B. das morgendliche Spielen nach dem Frühstück abgeschafft, weil ich die Kinder nicht mehr weggekriegt habe.
Mein Sohn kann sich auch an Dingen, wie falsche Kleidung hochziehen und der Tag beginnt dann einfach doof. Vielleicht hilft as an solchen Tagen, ihm eine kleine Nscherei mitzugeben, den Lieblingspullover anziehen lassen usw.

Eine Lehrern kann nicht auf jedes Kind eingehen, zumal ein Kind ja als schulreif eingeschult werden sollte, d.h. solche Probleme nicht mehr hat. Im Kiga wurden Kinder noch an die Hand genommen, in der Schule ist es nunmal anders. bestärke deinen Sohn im Großsein, zumal er ja keine Probleme in der Schule zu haben scheint.

Bei unserer GS beginnt jeder morgen mit einem Morgenkreis, wo die Kinder erzählen dürfen!