Morgengebet in Staatlicher Schule?

Ich hab mal eine Frage. Ist es normal dass auf einer staatlichen Schule morgens ein Gebet gesprochen wird bei dem die Kinder auch lernen sich zu bekreuzigen?

Mir ist das nicht Recht. Ich hab mein Kind nicht in eine katholische Schule geschickt sondern auf eine staatliche.
Sie macht Religionsunterricht mit, evangelisch. Innerhalb dieses Unterrichtes finde ich Gebete durchaus wünschenswert, aber für alle Schüler, jeden Morgen?

Ich denke da gibt es 100 weitere Möglichkeiten ein Morgenritual zu finden, oder?

Es gibt in der Klasse viele nichtchristliche Kinder, evangelische, katholische......keine Ahnung warum das ganze Ritual dann noch mit Bekreuzigung gemacht wird.

Was denkt ihr?

Gilt nicht die Trennung von Staat und Schule?

buntstift

1

Hallo,

ich denke Religionsunterricht und somit auch Gebete haben an staatlichen, konfessionslosen Schulen nichts zu suchen.

lg

Andrea

2

"schön" das es einen ähnlichen Nick gibt!
grrrrrrrrr

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was ist schlimmes dabei, ein Gebet zu sprechen?

Bei uns kommt es auf den Lehrer an, den sie in der ersten Std. haben.
Manche sprechen ein Gebet die meisten allerdings nicht.
Meine ist ev. und wenn sich die halbe Klasse bekreuzigt, dann macht sie es nicht (die anderen ev. übrigens auch nicht)
aber soll ich mich deshalb aufregen.?!?!

Komm gerade von einem Elternabend und ich kann euch sagen, es ist zum k.......
Es wird nur gemosert und die wenigsten sind mit dem zufrieden wie es ist, jede auch noch so Kleinigkeit wird hinterfragt, beschimpft , überall sucht man das Haar in der Suppe mir kommt es gerade so vor als würden es manche Eltern extra machen.

Na ja, ich bin auf jeden Fall nicht dagegen wäre aber auch mit einer anderen Lösung zufrieden.
Warum nicht die Deutschlandhymne?
oder die Bundeslandhymne (heißt das so?) z.B. Bayernhymne! #pro
doch auch da wird oder würde es welche geben denen es nicht passt.
Mann kann es eben keinen Recht machen!

Gruß
auch ein
buntstift



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Hallo roasbuntstift *g*

Ich hab nichts zu meckern, die Schule ist super, die Lehrerin nett, die Kinder glücklich.

Ich denke nur dass ich mein Kind ja in einer katholischen Schule angemeldet hätte wenn mir daran gelegen wäre dass es lernt katholische Rituale abzuhalten.
Oder gar in einer evangelischen. Diese Schulformen gibt es bei uns durchaus.
Aber ich hab mich bewußt dagegen entschieden.

Durch diese Gebete wird den Kindern, und zwar der ganzen Klasse auch den Heiden, die Kirche aufgezwungen. Sie haben durch den Gruppenzwang ja keine andere Wahl als mitzubeten und sich zu bekreuzigen.

Ich finde ein Morgenritual superschön und freu mich dass der Unterricht nicht stur mit Schulklingel beginnt.

Die Trennung von Staat und Kirche sollte aber gewahrt werden. Ich weiß nicht wo man sonst Grenzen ziehen kann. Darf dann eine muslimische Lehrerin morgens aus dem Koran lesen? Oder ein Lehrer der einen ganz anderen Glauben hat diesen seiner Klasse aufzwingen?

Aus diesem Grund hat man doch die Wahl sein Kind am Religionsunterricht oder an Ethikn teilnehmen zu lassen.

Ich bin übringens Elternbeirätin und hab bisher echt nur Pillepalle- Beschwerden bekommen, aber dass finde ich schon eingreifend in die Persönlichkeit der Kinder und deren Glaubensrichtung sofern sie denn eine haben.

buntstift

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warum nicht?

weil in schulen religionsbezeugende dinge keinen platz haben. ich studiere lehramt, war schon viel an schulen und mir würde es nicht im traum einfallen irgendetwas derartiges einzuführen.

wir wollen weltoffene menschen bilden. und nicht in eine richtung unterbewusst drängen. und nichts anderes ist das beten jeden morgen.

ich habe zudem eine zeit in den usa gelebt und war auch an der high school. ja, und jeden doofen morgen hymne mit pledge of allegiance. und wehe du hast nicht mitgemacht!
nein, das würde ich fpr mein kind auch nicht wollen. das soll sich frei entfalten dürfen. wenn es dann den wunsch hegt in die kirche zu gehen.gerne. jederzeit. aber nicht in der schule!

lg,

schullek

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hm- nun ja, eine wirklich trennung von staat und kirche haben wir ja nicht. bei uns wird sowohl kirchensteuer über das finanzamt eingezogen wie auch der religionsunterricht an staatlichen schulen, druch staatlich ausgebildete, aber kirchlich weisungsgebundene lehrer erteilt....

aber so weit ich den rechtsteit um die Kreuze in bayerischen klassenzimmern noch richtig in erinnerung habe, dürfen lehrer diese nur hängen lassen, wenn keiner einen einwand dagegen hat. vielleicht ist das mit gebten ähnlich?
ich würde mal bei der schulleitung nachfragen und bedneken anmelden!

lisasimpson

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Hallo,

ich glaube nicht, dass das Kind davon wirklich Schaden nimmt, im Gegenteil, ich glaube, dass es eine Hilfe ist. Gebetet wird ja in vielen Religionen, nicht nur im Christentum.

Wenn du es so streng siehst, dürfte es auch keine Krippenspiele mehr geben, kein Erntedank, keine Osterfeier...

Wir leben hier eben in einem christlichen Staat.

LG Sriver

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Nein, wir leben nicht in einem christlichen Staat, sondern in einer Demokratie mit (theoretischer) Trennung von Kirche und Staat. Ich bin bestimmt kein Meckerer, aber DAS wäre sogar für mich ein Grund, mein Kind von der Schule zu nehmen, wenn sich durch Gespräche nichts ändert!

Ich gehe nie in Kirchen (außer aus historischem Interesse), feiere kein Erntedankfest, gehe auch nicht Weihnachten in die Kirche zum Krippenspiel!

Mir ist durchaus bewußt, dass in unserem Land vieles, aber nicht alles, eine christliche Tradition hat. Ich finde es sinnvoll, dass Kinder lernen, warum es Weihnachten, Ostern und Pfingsten gibt. ABER beten und bekehren zum Chistentum...niemals.

An die TE: Suche das Gespräch und schildere Deine Ansicht!
Warum haben wir nicht wieder Staatsbürgerkunde ...ok, das war nicht ernst gemeint!

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"Wir leben hier eben in einem christlichen Staat."

Nein, tun wir nicht, wir haben Religionsfreiheit, keine Staatsreligion. Hier in der Hauptstadt sind nur ca. 1/3 der Einwohner Mitglieder einer christlichen Kirche. Der Rest sind Atheisten, Moslems und alles mögliche andere.

Ich bin selber aktive Christin und habe mein Kind bewußt in einen christlichen Kindergarten geschickt. Trotzdem fände ich es merkwürdig, wenn eine staatliche Schule mal eben Gebete "anordnet"!


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dann wohnst du in einer katholischen Gegend...und was ist nun so schlimm dabei...?

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Religion sollte doch eine freie Entscheidung sein und nicht auferwzungen oder?

LG

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... dass religion eine freiwillige entscheidung ist udn sein sollte und nicht subtil oder offen aufgezwungen werden sollte. ist das im sinne der katholiken?

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Ich finde es wirklich interessant, wieviele hier fragen "Warum denn nicht" bla bla bla! Aber wehe ein muslimischer Schüler fragt nach einem stillen Eckchen, wo er sich für 5 Minuten zurück ziehen kann um ganz für sich allein sein islamisches Pflichtgebet zu verichten....da ist das Geschrei groß!

Liebe TE, ich kann dich verstehen und würde das auch nicht wollen.

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wir sind hier in einen christlichen Land und nicht anderswo...in Amerika muß jeder Schüler auch jeden morgen die Nationalhymne singen ob er will oder nicht...

ich hätte nichts dagegen wenn Buddisten, Juden, Muslime, Hindus oder Kwanzaa feiern...nur es sollte nicht die Abläufe stören....

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Ich dachte in Deutschland wären Religion und Staat getrennt? Deswegen dürfen doch auch muslimische Lehrerinnen in den meisten Bundesländern kein Kopftuch tragen.

Und es geht nicht ums feiern, es geht um ein Ritual einer bestimmten Religion, an dem alle Schüler teilnehmen sollen.

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Hi buntstift,

ich bin selbst Lehrerin und an meiner Schule war es auch üblich, den Morgen gemeinsam mit einer Bitte / einem Gedenken anzufangen. Alle Kinder stehen mit auf und besinnen sich - bekreuzigen MÜSSEN sie sich nicht. Die "Gebete" wurden an der Schule vom ökumenischen Arbeitskreis erstellt und sind weder spezifisch katholisch / evangelisch / sonst irgendwas ... sondern besinnliche Gedanken für alle. So kenn ich es von den vier bayerischen Schulen, an denen ich bislang unterrichtet hab.

Liebe Grüße Mimi

PS Lebt ihr in Bayern - da gibts einen expliziten Passus im Erziehungs- und Unterrichtsgesetz: Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen. .. Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, ... (BayEUG Artikel 1)

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Hallo,

ich denke auch das das völlig fehl am Platz ist.
Wir sind in unserer Familie alles Heiden und ich wprde es nicht schön finden, wenn meine Kinder etwas tun müssen, womit sie rein nichts am Hut haben.

bei uns gibt es ein shönes Morgenritual: Sie singen alle ein schönes Lied ;-)

LG

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Hallo Buntstift,

ich hätte genau wie Du damit ein Problem. Wir (mein Mann, Eltern, Großeltern, die ganze Sippe halt) sind Atheisten aus Überzeugung. Deshalb geht meine Tochter auf eine staatliche Schule. Bei uns fängt der Tag mit einem Morgenkreis an - Schulhymne (Boogie woogie auf dem Schulhof - also "unverdächtig"), kurzes Besprechen des Tagesplanes, dann geht es los. finde ich gut so.

Kann der Elternbeirat bei Euch da nicht bedenken anmelden? Damit müsste doch etwas zu erreichen sein?

Gruß, schwarzbaer