Er treibt mich in den Wahnsinn...

Hallo Ihr Lieben!

Es werden mich jetzt viele nicht verstehen und einige werden mich mit Sicherheit auch steinigen wollen, aber vielleicht sind auch ein paar nette Mamis und Papis dabei, die mir helfen können.

Mein Sohn (7), nachgewiesen ein ADHS-Kind welches mit Retard eingestellt ist, wächst mir zunehmend trotz Medis über den Kopf. Andere Leute beschreiben ihn als höflich und Weltoffen und können manchmal gar nicht nachvollziehen, dass er zu hause ganz anders ist.

Zerstörungswütig, Agressiv, widersetzlich

Wir haben schon so viel versucht... Wir erziehen unsere drei Kids alle sehr Konsequent, aber bei ihm verzweifeln wir.

Wir haben schon so viele Erziehungsmethoden durch. Auch die, die wir in Seminaren speziell für Eltern von Ad(H)s Kinder erlernt haben. Wir haben Bücher gelesen und versuchen uns auch in seine Denkweise aufgrund seiner erkrankung hineinzuversetzen. Aber ADHS kann nicht immer eine Entschuldigung für sein Tun und Handeln sein. Nichts kommt an, nichts hilft.

Hilfe vom Kinderarzt läßt auf sich warten ebenfals fühle ich mich von seinem Kinderpsychologen im Stich gelassen. Habe letzte Woche mit dem Hinweis auf DRINGLICHKEIT bei beiden um einen Tremin gebeten... In drei Wochen... Bis dahin bin ich ein nervliches Wrack! #zitter

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich überlege ihn in eine Einrichtung zu geben, wo er Tagsüber betreut ist und hier für uns alle wieder mehr Ruhe einkehrt. Auch meine Ehe leidet sehr darunter #heul und seine schwestern müssen ebenfalls oft hintenanstehen #schmoll

Es baut sich immer mehr abneigung gegen meinen Sohn auf, ich weiß das und er wird es bstimmt auch schon spüren.
Das tut mir so leid...
Er ist doch mein Kind!!!!!

Bitte!! Wer kann mir Tips geben oder kennt solch eine Situation???

LG die verzweifelte Miekee

1

Hallo,

zuerst mal, ich sürde dich nie steinigen, zumal nur Eltern deine Situation nachempfinden können, die auch mit einem ADHS Kind leben.

Ich habe kein ADHS Kind, aber mein Bruder#schmoll

bei ihm ist es so, das alle anderen Schuld an seinem Leben sind, nur nicht er, ich weiß nicht ob es bei euch auch so ist, das dein Sohn vielleicht seine Agressivität deshalb so an euch auslässt.


Ich, würde wenn ich mit meinen Nerven am Ende bin und nicht mehr kann, ihn vielleicht wenn auch nur für kurze Zeit Fremdbetreuen lassen, denn so wie es aussieht kommt ihr nicht weiter:-(

und bevor so eine Situation völlig eskaliert, fände ich es sinnvoll, euch allen eine Auszeit zu gönnen, die euch dann hoffentlich wieder enger zusammenbringt.

I(ch wünsche dir bzw. euch in euren weiteren Entscheidungen alles Liebe und viel Kraft#liebdrueck

Wir waren als Schwestern auch manchmal am Ende.:-(


LG Vivi0305#herzlich

2

Hallo, ich bin zwar nicht selbst betroffen, aber mein Bekanntenkreis ist voll von ADHS-Kindern und auch Erwachsenen mit ADS.

Zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ganz mutig und unglaublich anrührend finde, dass du dein momentanes Empfinden so ehrlich darstellst. Alle Achtung!

Dass du dir soviel Gedanken machst, bereit bist, auch "gesteinigt" zu werden, um Tipps und Hilfe zu bekommen, zeigt, wie sehr du deinen Sohn LIEBST, so schwierig er auch ist.

Hast du schonmal versucht, für dich psychologische Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen? Vielleicht gibt es Erziehungsberatungsstellen in eurer Stadt, die mit euch gemeinsam Linderung erreichen können.

Und vielleicht wäre erstmal eine Kur für dich wichtig. Vielleicht solltest du, statt Hilfe für ihn zu suchen, jetzt mal was für DICH tun. Du hast es sicher mehr als verdient.

Ich bin beeindruckt von dir.

lg die hinterwäldlerin

3

Hallo,

ich habe zwar kein ADHS Kind, kann Dich aber trotzdem sehr gut verstehen.

Ich weiß wie anstrengend gesunde Kinder sein können, wie muß es dann erst Dir ergehen.

Auch ich bin der Meinung, das eine eventuelle vorübergehende Fremdbetreuung für alle besser wäre. Auch für Deinen Sohn.

Leider bin ich nicht so im Thema drin, aber auch ich würde dies tun.

Und Du bist eine Gute Mutter, auch wenn Du ihn für eine Zeit betreuen lässt.

#liebdrueck#herzlich

4

Statt ihn direkt aushäusig betreuuen zu lassen, würde ich erst mal versuchen, eine Familienpflegerin ins Haus zu holen (Erziehungsberatungsstelle, Jugendamt). Dann ist schon mal ein "Puffer" da.
Oft hilft das schon.

Parallel dazu müsst ihr dringend eine Familientherapie machen um zu lernen, mit der Krankheit zu leben.

5

Liebe miekee,

Ich weiß ja nicht, ob Du in der Großstadt wohnst oder auf dem Lande. In einer Stadt gibt es sicher mehr Möglichkeiten.
Bei uns (Großstadt) gibt es unter anderem die Möglichkeit , mit der ganzen Familie über eine längere Zeit (Wochen bis Monate) in einer Ambulanz der Uni-Klinik unter Betreuung den Alltag zu verbringen, also gemeinsames Frühstück dort, alle fliegen aus in die Schule, auf Arbeit, dann gemeinsames Nachmittagsprogramm wieder unter Betreuung. So soll der ganzen Familie geholfen werden.
Dann gibt es auch Tageskliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie, wo Dein Sohn vorübergehend tagsüber betreut und therapiert würde, auch Unterricht hat, bis es sich gebessert hat. Das ist eine gute Sache.

Einfach nur weggeben halte ich für keine gute Lösung, ihm und Euch soll ja geholfen werden, mit dem Ziel, gemeinsam den Alltag zu meistern.

Euer Psychologe müsste da Rat wissen.

Alles Gute
arya

7

Wir sind Landeier. Wohnen in einem Dörfchen (35 000 Einwohner). Aber hier gibt es eine Psychatrische Tageseinrichtung. Vielleicht sollte ich da mal nachfragen.
Die Sache mit der ernährungsumstellung ist auch SEHR(!) interressant werde ich direkt mal mit umstellen probieren!

Vielen lieben Dank für Eure aufbauenden Worte!

#liebdrueck Miekee

6

Hallo Du arme #liebdrueck,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich habe zwei Jungs mit ADHS und erlebe immerwieder Täler und Berge mit den beiden.
Nur als liebgemeinter Ratschlag, der bei uns glücklicherweise Wunder gewirkt hat;
Wenig bis gar kein Multimedia (TV, PC, DS; PSP usw), das ist erwiesen, dass es eine ADHS verstärkt.
Und was relativ neu im Umlauf ist; Bei einer ausgewogenen Ernährung, d.h. KEINE Süßigkeiten, KEIN raffinierter Zucker (dann lieber braunen Rohrzucker), KEIN Weißmehl sondern dunkle Mehlsorten und nach Möglichkeit eingeschränkte Kuhmilchprodukte, dann lieber Soja, lässt die Kinder auch ruhiger werden.
Meine Freundin hatte neulich das Phänomen, dass ihr Sohn sprichwörtlich explodiert ist. Nach gut 10 Tagen Ernährungswechsel, kam der 11 jährige Junge wieder gut zu sich. Sie hat ihn halt im Garten "toben" lassen, war viel mit ihm im Wald unterwegs. Die Kinder können ja gar nicht anders, und tun einem einfach nur leid.
Ich weiß, dass es zur Zeit keine große Hilfe für gerade Deinen Zustand ist, dennoch aber evllt in Lichtblick für die Zukunft.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft #pro

Franzi