Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium: wann Bescheid bekommen?

Hallo!

Wir leben in BW. Unsere Große hat die Empfehlung für die Realschule bekommen. So weit, so gut. Sie hat durch krankheitsbedingte Ausfälle und Stress mit einer Lehrerin (die Frau ist der Meinung, ein Kind aus einer kinderreichen Familie kann nichts schaffen) die Mathe auf einen Schnitt von 2,6 gebracht. Da man 2,5 oder besser braucht, bekam sie eben die Empfehlung, die ihr nicht passte. Davor gab es noch Gespräche mit den Lehrerinnen, die eigentlich begeistert waren, weil unser Kind doch die Kurve zu kriegen schien.

Danach gab es das Beratungsverfahren, bei dem sie ganz tolle Ergebnisse erreichte - sie war mit Abstand die beste. Nach Hause brachte sie eine Empfehlung für die Realschule.

Nun geht es in die nächste Runde: Aufnahmeprüfung.

Heute kam sie heulend nach Hause. Die Klassenlehrerin hat wohl einem Mitschüler einen Brief gegeben und ihn wegen des großen Tages (morgen) aufgemuntert. Meine Tochter wusste gar nicht, was da los ist. Im Schulhof lief sie der Rektorin über dem Weg und die fragte, ob Emma sich auf morgen freut und ob sie fit ist. Ja, Emma verstand absolut nichts mehr. Dann hieß es (anscheinend) dass morgen die Prüfung ist. Das Kind war geschockt.

Jetzt sind mein Mann und ich so ziemlich irgendwas. Ratlos, wütend, sauer, hilflos... keine Ahnung!

1. Wie kann es sein, dass die Klassenlehrerin einem Kind nichts sagt?
2. Werden diese Prüfungen wirklich so kurzfristig angekündigt?
3. Sollen wir überhaupt hin?

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich wäre froh, wenn sie in die Realschule ginge, meine Kinder müssen nicht ins Gymnasium.

Es ärgert mich einfach, dass die Lehrer die Kinder nach ihrer Herkunft weiterempfehlen. Ich habe schon vor einer Weile von unserem Problem hier berichtet und schon da die Idee gehabt, mein Dipl.Ing. ins Telefonbuch vor meinem Namen eintragen zu lassen, wenn es manchen so wichtig ist was die Eltern sind.
Und die ganze Sache kommt mir vor wie die Sabotage. Als ob wir in einem Krimi wären #aerger

Mein Mann telefoniert gerade von seiner Arbeit aus mit allen möglichen Leuten und hat schon den Elternbeirat aufgescheucht, die Leher auch, beim Oberschulamt war niemand erreichbar... Wie gesagt, es ist mir egal, ob mein Kind hier oder dort in die Schule geht, aber es kann nicht sein, dass man die tollen Ergebnisse von dem Beratungsverfahren einfach ignoriert oder den Prüfungstermin so kurzfristig und dann noch nicht mal nennt!

Hat jemand von Euch schon mit Erfolg sein Kind da durch gebracht?

Danke fürs Lesen und Gruß

Miss Bennett

1

Hi,

in By ist es so, dass die Eltern das alles schriftlich bekommen und ihre Kinder zum Probeunterricht anmelden - die Anmeldung ist ca. 3-4 Wochen vor den Prüfungen!
Könnt ihr die Lehrerin / Rektorin privat erreichen? Notfalls über den Elternbeirat? Das geht ja gar nicht, was da passiert ist! Normalerweise haben die Schulen auch nochmal Nachtermine in den Sommerferien für die Schüler, die vom Gymnasium kommen - frag an der weiterführenden Schule nach!

Liebe Grüße und euch alles Gute

Mimi

2

Mein Mann hat sein Telefon zum Glühen gebracht.
Wir gingen auch davon aus, dass man mindestens eine Woche vorher benachrichtigt wird und machten uns schon Sorgen, weil die Ferien bald da sind...

3

Ich bin selbst Grundschullehrerin, aber in Bayern. Bei uns ist es so, dass sich die Eltern selbst um die Anmeldung und auch um den Termin für die Aufnahmeprüfung kümmern müssen. Die Kinder bekommen das Übertrittszeugnis und wie es weitergeht liegt ganz in der Hand der Eltern.
Bei uns kam es auch schon vor, dass Eltern vergessen haben, ihr Kind für die Aufnahmeprüfung anzumelden und sie so verpasst haben. Aber wie gesagt, bei uns liegt das in der Verantwortung der Eltern und das sagt man ihnen auch immer wieder bei Elterngesprächen.
Habt ihr eure Tochter denn angemeldet? Vielleicht wusste die Klassenlehrerin auch gar nichts davon, dass eure Tochter die Prüfung machen möchte.

4

Danke!
Bei uns liegt es bei der Schule. Sie hätten uns rechtzeitig (was auch immer das bedeutet) schriftlich benachrichtigen sollen.
Ich weiß nicht, was wir jetzt tun sollen.
Und die Lehrerin weiß sehr wohl davon, das ist es, was mich so wütend macht. Als ob sie uns reinlegen möchte (so plump kann doch kein Mensch sein, daher denke ich, da ist was anderes los)

LG

5

Gut, wenn das bei euch so gehandhabt wird, dann hätte euch die Lehrerin wirklich rechtzeitig (ich würde sagen mindestens eine Woche vorher) benachrichtigen müssen.
An eurer Stelle würde ich mich mal an den Rektor der Schule wenden. Über ihn hätte die Lehrerin ja die Termine und den Brief zur Weitergabe bekommen müssen. Er müsste ja wissen, ab wann der Termin bekannt war.
Ich drücke deiner Tochter dann für morgen ganz fest die Daumen!

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7

Hallo,

das find ich ja wirklich krass. Schreib mal bitte, wie es bei euch weiter geht - würde mich sehr interessieren.
Ich bin mir fast sicher, dass ihr das Ergebnis, sollte es deine Tochter nicht schaffen, anfechten könntet und die Zugang zum Gymnasium erstreiten könnt.
Ob ihr das dann überhaupt wollt, ist eine andere Sache.
Wie gesagt... ich bin schockiert!

Toi, toi toi
Alicia

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Hi, ich nochmal...

habe gerade mal gegoogelt, wie das bei euch so gehandhabt wird (ich komme aus Bayern).
Schau mal hier, das ist interessant

http://www.grundschulempfehlung.rechtsanwalt-zoller.de/termine-aufnahmepruefung-gymnasium-baden-wuerttemberg.html

" *
Anmeldung bei der Grundschule: 19.05.2009
*
Bekanntgabe von Ort und Zeitpunkt der Aufnahmeprüfung: bis 28.05.2009"

Meiner Meinung nach liegt hier ein klares Verschulden der Schule vor... damit würde ich dann wirklich zum Anwalt gehen.

LG

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Hallo alicia!

Vielen Dank, auch für den Link!
Die Lehrerin rief heute Morgen um 07:15 an und gab zu, dass sie von dem Termin schon seit letzter Woche wusste und es einfach vergessen hat weiter zu sagen #kratz. Sie entschuldigte sich auch gleichzeitig.

Aber was bringt es mir jetzt? Meine Tochter bekam Bauchkrämpfe gestern abend, konnte nicht schlafen, heue Morgen kamen dann auch noch die Kopfschmerzen dazu... Obwohl ich ihr nicht gezeigt habe, dass mich das alles aufregt und wenn ich nach aussen hin ganz ruhig blieb, hat sie sich selber aufgeregt.
Nun war sie gar nicht in der Schule, sondern beim Kinderarzt, der ihr bescheinigte, dass sie in diesem Zustand gar nicht fähig wäre, den Unterricht mitzumachen.

Die Prüfung kann sie nachholen und das wird uns schriftlich und rechtzeitig mitgeteilt. Hoffentlich!

Ich berichte Dir, wenn sich was neues ergibt.

Wie gesagt, mir ist es egal in welche Schule sie kommt, solange sie mit der Entscheidung zufireden und mit der Belastung "einverstanden" ist. Ich finde nur, dass wir sie unterstützen müssen, wenn sie den Einspruch einlegt und sich dagegen wehrt, in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden.

LG Miss Bennett

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Hallo,

oh jeh, deine arme Tochter.

Ihr habt recht. Im Prinzip ist es egal auf welche Schule sie geht - elterlicher Ehrgeiz ist da ganz falsch.
Aber es sollte gerecht zu gehen. Wenn sie für das Gymnasium geeignet ist, dann sollte sie auch dort hin gehen - und nicht, nur weil ihre Lehrerin unfähig ist, auf die Realschule.
Sorry, ich rege mich gerade mit dir auf.
Kann euch soooo gut verstehen. Hoffentlich findet ihr für deine Tochter die richtige Lösung. Und bis zu den Sommerferien müsst ihr ja mit der Lehrerin noch auskommen.

Und ich hoffe, ihr geht es besser, wenn sie sich auf den Wiederholungstermin der Aufnahmeprüfung vorbereiten kann. Ansonsten würd ichs ihr vielleicht ersparen... weiß nicht.

Bin gespannt und drücke euch die Daumen

Alicia

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Hallo!

Wir haben vor zwei Jahren ähnliche Probleme gehabt und uns dann für die Realschule (Gesamtschule Realschulzweig) entschieden. Es lag bei Töchterchen auch an Mathe.

Allerdings haben wir noch einmal genau überlegt was das Beste für unser Kind ist und nicht nach falschem Ehrgeiz entschieden. Für uns war es die richtige Entscheidung. Sie ist jetzt eine der Klassenbesten ohne viel Büffeln und fühlt sich rundum wohl. Heute sagt sie, dass sie froh, dass wir uns dafür entschieden haben (vor zwei Jahren hatte sie Rotz und Wasser geheult).

Bist du dir wirklich sicher, dass die Lehrerin nur aufgrund eurer Familiensituation so empfohlen hat? Ein wirklich guter Schüler müsste krankheitsbedingte Ausfälle kompensieren können und außerdem würde das bei uns mildernde Umstände bedeuten, die in die Empfehlung mit einfließen würden.

Zum Anwalt würde ich auf keinen Fall gehen, da wird dem Kind der Schulwechsel durch den ganzen Stress ja von vorn herein vermiest. Und mit einem guten Realschulabschluss kann man ebenfalls noch in die Oberstufe wechseln. Ich verstehe den Stress nicht, den sich manche Eltern machen, denkt auch mal an eure Kinder. Wo wären sie am besten aufgehoben? Kommen sie mit dem Stress und dem Druck klar? Ein wirklich guter motivierter Schüler wird seinen Weg auch über den Realzweig machen. Ich kenne manche Kinder, die unter dem Ehrgeiz ihrer Eltern zu leiden haben und schon jetzt die Lust auf die Schule verloren haben. Denkt auch mal darüber nach.

Liebe Grüße
Tanja

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"...Bist du dir wirklich sicher, dass die Lehrerin nur aufgrund eurer Familiensituation so empfohlen hat? Ein wirklich guter Schüler müsste krankheitsbedingte Ausfälle kompensieren können und außerdem würde das bei uns mildernde Umstände bedeuten, die in die Empfehlung mit einfließen würden..."

Ja, das bin ich mir sicher! Man unterstellt ihr, dass sie simuliert (klar doch, sie hat sich selber von der Mauer geschubst, sie hat sich selber den Arm geprellt, sie hat sich selber mit Scharlach oder Läusen angesteckt...). Man lässt sie die Arbeit unangekündigt im Flur nachholen, wo sie den Lärm von anderen Klassenzimmern abbekommt.
Die Mathe-Lehrerin sagte doch selber zu uns, dass sie sich gebessert hat und dass man, aufgrund ihrer Ausfälle, eigentlich von ganz schlechten Noten ausgehen müsste, was nicht der Fall ist.

"... Ich verstehe den Stress nicht, den sich manche Eltern machen, denkt auch mal an eure Kinder... Ich kenne manche Kinder, die unter dem Ehrgeiz ihrer Eltern zu leiden haben und schon jetzt die Lust auf die Schule verloren haben. Denkt auch mal darüber nach..."

Hast Du denn überhaupt meinen Beitrag richtig gelesen? Ich will nicht meine Kinder ins Gymnasium stecken, das war nie das Thema. Ich mache ihr auch keinen Stress. Sie will dahin und es ist ihr gutes Recht dafür kämpfen zu dürfen. Vor allem dann, wenn man beim Beratungsverfahren mit glänzenden Noten rauskommt und dann doch wieder abgewimmelt wird. Oder nicht?

Es ist einfach so, dass dieses eine Kind bei der Lehrerin einen Nerv getroffen hat. Warum auch immer.

Gruß zurück

Miss Bennett

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"Hast Du denn überhaupt meinen Beitrag richtig gelesen? Ich will nicht meine Kinder ins Gymnasium stecken, das war nie das Thema. Ich mache ihr auch keinen Stress. Sie will dahin und es ist ihr gutes Recht dafür kämpfen zu dürfen. Vor allem dann, wenn man beim Beratungsverfahren mit glänzenden Noten rauskommt und dann doch wieder abgewimmelt wird. Oder nicht?"

Ich finde, dein Beitrag hört sich nicht so an, als ob es dir nicht so wichtig ist.
Außerdem hat die Lehrerin doch nach der Mathe Note entschieden, die nunmal 2,6 ist. Das hat doch nichts mit eurem sozialen Hintergrund zu tun. Ich kann dir nur aus Erfahrung sagen, dass wer in der GS "nur" eine drei hat, der wird es auf dem Gym schwer haben, gerade im Zeitalter von G8.
So viel ich weiß, gibt es beim Beratungsverfahren keine Noten, da es sich hier um eine Art "Intelligenztest" handelt, der dann nachher auch eine Schulartempfehlung gibt. Was kam denn dabei heraus?

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