Hat ein Kind gesellschaftliche Verpflichtungen ? (lang)

Guten Morgen Zusammen,

wir haben da ein kleines Problem.

Also mal zur Vorgeschichte. Wir wohnen in einem kleineren Ort. In unserer Straße wohnen noch weitere Kinder. Alle im Alter zwischen 3 und 12. Diese Kinder spielen fast täglich, so wie halt immer Zeit ist, zusammen. Mal mehr, mal weniger, mal hat dieser mit jenem Zank usw.

Seit etwa 4 Wochen weigert sich meine Tochter mit den anderen Kids zu spielen. Gründe hat sie wohl keine, sie sagt, sie hätte einfach keine Lust mit denen zu spielen.
Habe mehrfach versucht zu "bohren" aber dabei kam immer nur raus, sie will halt einfach nicht.
Mit Klassenkammeraden hingegen verabredet sie sich und spielt auch gerne mit ihnen.

So nun hat sie demnächst Geburtstag und wir haben darüber gesprochen wen sie denn einladen möchte.
Sie hat hat jetzt nur und ausschließlich Kinder aus ihrer Klasse eingeladen - ist ja im Prinzip auch o.k. ist ja auch ihr Geburtstag.
Ich habe nun bedenken, dass das bei der Nachbarschaft schon blöd aussieht, wenn da jetzt keine der Kids eingeladen sind. Die Kinder kennen sich schon seit der Babyzeit und jedes Jahr war jeder auf jedem Geburtstag eingeladen.
Die Türen in der Straße stehen immer für jeden offen, jedes Kind bekommt überall zu essen, zu trinken ein Pflaster usw.
Und nun feiern wir Geburtstag und von denen darf lt. meiner Tochter keiner kommen. Ich würde genauso verdutzt aus der Wäsche schauen, wenn da jetzt jemand anderes Geburtstag feiern würde und unsere Tochter wäre nicht eingeladen. Ich habe nochmal versucht mit ihr darüber zu reden aber nichts, sie will "die" auf ihrem Geburtstag nicht sehen.

Mein Mann meinte, er würde den Teufel tun sich da einzumischen, wenn sie diese Kinder nicht sehen will, dann ist das halt so. Ich finde es irgendwie schade, weil es mit Sicherheit bald böses Blut geben wird und wenn die anderen dann Geburtstag feiern und meine Tochter das mitbekommt, wird sie geknetscht sein. Sie versteht, bzw. will die Zusammenhänge nicht so richtig verstehen.

Achso wir haben Ihr auch eine Einschränkung bzgl. der Anzahl der Gäste gegeben. Also daran kann es nicht liegen.

Was würdet Ihr denn in dieser Situation machen ?

Danke und Grüße
Tiffy

1

Hallo Tiffy,

ich würde sie lassen.

Meine Tochter verkracht sich auch mal hier und mal da oder hat keine Lust auf bestimmte Kinder. Ich zwinge sie dann auch nicht, mit den Kindern zu spielen - sie wird schon ihre Gründe dafür haben, auch wenn sie sie noch nicht genau sagen kann.

Gruß

Karen

2

Hallo,

wenn deine Tochter das wirklich nicht möchte....dann lass sie!

Es ist schon schlimm genug das die meisten von uns Erwachsenen sich auf diesen Quatsch einlassen.
Ich finde gut das deine Tochter klar i hre Grenzen zieht und konsequent weiß mit wem sie zusammen sein möchte und mit wem nicht.
Das zeugt von einem gesunden Selbstbewußtsein und auch von einem wirklich schönen Vertrauen zu euch, das ihr ihre Wünsche respektiert. Das ist etwas sehr verwertvolles!

Wer weiß auch was ihr plötzlich an den anderen nicht mehr passt...vielleicht ist ja doch etwas vorgefallen, jedenfalls wird sie ihre guten Gründe dafür haben.

Dein Mann hat völlig recht.

Natürlich kann es sein das ( gerade auf dem Dorf) Nachbarn komisch gucken und es kann auch sein das die anderen Kinder bleidigt sind, aber da muß deine Tochter dann durch.
Im allgemeinen ists aber so das Kinder durchaus verzeihen können und vielleicht wird sie wenn sich die Wogen geglättet haben dann ja doch auch eingeladen.
Wenn jemand fragt, sagst du einfach das deine Tochter das eben so wollte und gut ist.

Erklärt hast du es ihr ja und auch wenn sie das vielleicht noch nicht ganz versteht ( verstehen will), würde ich es dabei bewenden lassen.

liebe Grüße

Andrea

3

hallo,

ich glaube du machst dir mehr gedanken, was die anderen (eltern) denken könnten, als das was deine tochter will. das ist ganz normal, geht sicher jeder mutter mal so.
aber überdenke mal: auf der einen seite willst du deine tochter sicher zu einer selbstbewussten und selbstsicheren person erziehen und dazu gehört nun mal, dass sie solche entscheidung selber trifft und auch etwaige konsequenzen selber trägt. auf der anderen seite willst du sie subtil in etwas reindrängen, dass nicht ihrem willen entspricht.
das beisst sich.

lass sie ihre entscheidungen in solcherlei hinsicht selber treffen. sie wird ihre gründe haben, auch wenn sie dir das nicht so sagt. vielleicht kennt sie sie ja selber nicht mal wirklich.
und wenn sie dann nicht eingeladen wird, wenn die anderen feiern, dann muss sie damit klar kommen. und das wird sie sicher auch. und auch du und die anderen eltern werdet darn nicht zerbrechen;-)

lg,

schullek

4

Hallo!

Lass sie das selbst entscheiden, auch wenn es Dir schwerfällt!

Du hast offensichtlich ein selbstbewusstes, kleines Mädchen. Ist doch toll!Vielleicht gibt es keine Konsequenzen für sie. Wir Mütter verkomplizieren viel. Ich bin genauso;-). Mach Dir keine unötigen Gedanken.

Wünsche Euch eine schöne Feier demnächst!

LG

5

Ich würde sie auch lassen. Aber ich würde auch noch mal in Ruhe erklären, ihr den Zusammenhang zu erklären, dass die anderen Nachbarkinder sie dann vielleicht auch nicht einladen werden und dass sie evtl. dort zum Außenseiter wird. Ihr sagen, dass viele Leute meinen, es müsse eine Gegeneinladung geben, wenn man selbst eingeladen war, und beleidigt sein könnten, wenn das nicht so ist.

6

Es ist doch ihre Geburtstag. Warum sollten Kinder mitfeiern die sie nicht einladen mag.

WEnn es nach diesem :"Der lädt mich ein, ich lad ihn ein"Prinzip ginge, dann wäre mein Haus rappelvoll zum Geburtstag.
Meine Kinder dürfen soviel Kinder einladen wie sie Jahre alt werden, mehr nicht!

Und es sind immer mal andere Kinder "aktuell"!

MOna

7

Es ist der Geburtstag deiner Tochter und sie sollte in dem Alter auch schon die Gästeliste selbst entscheiden.

Selbst wenn du mit der Vermutung Recht hast und es böses Blut geben wird /deine Tochter nicht mehr eingeladen wird etc., dann ist nunmal auch das Konsequenz ihres Handelns und damit muss sie dann leben - das gehört zum Entscheidungen treffen dazu, darf aber nicht dazu führen nicht seinen Standpunkt zu vertreten.