Schwierige Anfangszeit...

HAllöchen,


seit 16.9 geht meine Tochter (6) in die erste Klasse und seit August arbeite ich wieder (5 std am tag). Nun ist es so das ich eine woche von 8-13 uhr und die andere von 18-18 Uhr arbeite. So, die letzten wochen mußt ich vollzeit machen und die Oma hat sie nach dem Hort ab 15 ihr betreut. Die woche hab ich frühschicht und muß um 8 anfangen und mußte sie heute um 7:30 das erste mal in der Aufsicht früh abgeben. Ja, und sie söllte da normal nach 15 min in ihr Klassenzimmer und heute mittag um 13 uhr erfahre ich dann das sie sich wohl nicht los getraut hat und weinend gefunden hätte, und sich wohl dann verlaufen hat.

Dann komm ich nun in den Hort und sie hat wieder geweint, da sie den Salat probieren MUSSTE. Ja, ist bei uns so, die Kinder MÜSSEN den Salat zumindest einmal probieren. Ich könnt da an die Decke, schließlich weiß mein Kind wie Salat schmeckt, sonst wüßte sie ja nicht das er ihr NICHT schmeckt...aber redet man gegen die Wand. Ich bin der Meinung das auch ein Kind nen willen hat und im Hort nicht unbedingt eine Essenserziehung stattfinden mus. Klar, mal was unbekanntes probieren ist ok, aber Kind zum weinen bringen find ich etwas hart. Hab auch die Betreuerin drauf angesprochen, aber die lachen dann nur....naja, konsequenz meinerseits, ich meld sie nicht mehr zum warmen essen an, also auch keinen Salat mehr.

Aber im moment ist alles so schwierig, sie Hasst Sport bzw. ist sehr Ängstlich und hat panik hoch zehn zu versagen und etwas machen zu müssen was sie nicht will, sie setzt sich da selber unter Druck. Dann wahnsins Angst vorm Schwimmen, da sie noch Nichtschwimmer ist und bei Religion, bekommt sie auch weinanfälle wenn sie nur drann denkt. Sie hat heute schon geweint das sie morgen Religion hat aus dem Grund: neue Lehrerin und neues Klassenzimmer.

Mir tut das alles so weh, und setzt mich ja auch unter Druck, ich muß früh pünktlich sein und will ja aber auch das es ihr gut geht. Dann denk ich mir auch ich hab sie zu sehr verhätschelt in den ersten Jahren. Denn rational, was sind früh 15 min in der Aula zu verbringen? Das muß doch machbar sein, dafür bin ich ab 13:30 Uhr zu Hasue!!! Und in der Spätschichtwoche hab ich früh wieder alle zeit der welt. Wir sind heute nochmal den weg zusammen abgelaufen und es dürfte kein Problem sein, sie muß keine Treppen laufen und eigentlich nur gerade aus...

Wie würdet ihr reagieren in solchen Fällen? Ich bin immer super verständnissvoll und bemitleide sie, und will aber auch nicht das das ausgenutzt wird...sie weiß schon wie sie´s machen muß ;-)

Wie kommt man durch diese Anfangszeit???

Danke für ein paar Erfahrungen u.ä

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Mal ganz laienhaft aus dem Bauch heraus:

Versuch mal, sie weniger zu bemitleiden, damit verstärkst Du ihre Ängste und Probleme ja nur.

LG

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Also zuerst mal 18- 18 Uhr ist ne tolle Arbeitszeit ;-)

Zuerstmal hört es sich für mich so an als wenn sie die Jahre zuvor wirklich zu sehr verhätschelt wurde.
Ein Kind mit 6 Jahren sollte nach 3 Wochen schon die Wege ins Klassenzimmer finden, so riesig sind Grundschulen ja auch nicht.

Das Kinder im Hort probieren müssen ist völlig normal.
Du schreibst ja selber das sie erst seit dem 16.09 da ist, da können die Erzieher nicht wissen was ein Kind gar nicht mag.
Und wenn ein Kind zuhause was nicht ißt heißt das noch lange nicht das sie es im Hort nicht doch plötzlich mögen.
Sie nicht mehr zum Essen anmelden ist sicher nicht der richtige Weg, ist bestimmt toll für ein Kind wenn die anderen Spaghetti oder sonstwas essen und sie muss ihr Butterbrot knabbern.

Das Kinder was machen müssen was sie nicht wollen müssen sie halt lernen, gehört zum Leben dazu, das Leben ist kein Wunschkonzert.

Nichtschwimmer mit 6 Jahren muss nicht sein, habe ich wenig Verständnis für, vor Schulantritt sollten die Kinder schwimmen können. Ist wichtiger als Ballett, reiten doer sonstwas.

Neue lehrer und andere Klassenräume werden immer wieder kommen, noch nie gehört das ein Kind davor Angst hat, sie muss ja nicht alleine dahin #kratz

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Hm...stimmt schon das mit dem Wunschkonzert usw...seh ich ja alles noch ein, aber das man "Kritik" bekommt das ein Kind mit 6 Jahren Nichtschwimmer ist muß auch nicht sein. Es gibt eben Kinder die es einfach nicht mögen oder andere Interessen haben. Ich habe auch versucht noch vor Schuleintritt ihr das Schwimmen beizubringen, ja, sogar nen Schwimmkurs hatten wir belegt...wenig erfolg, und es sind auch 1/3 ihrer Mitschüler Nichtschwimmer. Der Schwimmlehrer meinte damals es hat keinen Sinn ein Kind was Angst vor Wasser hat die Schwimmhilfe zu nehmen! Und ich warte nun bis soweit ist. Sie kam als Frühchen zur Welt und kämpfte ums Überleben und ich bin mehr als froh das sie überhaupt alles kann, nach dem langen Weg und Physiotherapien usw...sie hat halt einfach noch Angst.

Aber von Dir hört es sich so als als wäre ich ne Mutter ala: mein Kind geht ins Ballett, aber wichtig Meilensteine ala Schwimmen usw, in der motorischen Entwicklung gehen unter!

Nicht Böse gemeint, aber bei mir kam´s halt so an.

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Hallo,
mein Sohn geht seit diesem Jahr ebenfalls in die 1.Klasse, und er kann auch noch nicht schwimmen, weil er sich lange Zeit geweigert hat einen Kurs zu machen. Als ich ihn dazu gezwungen habe (was ich nie mehr machen würde) war das Drama perfekt und es hat lange gedauert, bis er das vergessen hat. Jetzt hat er von sich aus den Wunsch geäußert, einen KUrs zu machen, der im Dezember beginnen wird. Also bitte den Ball niedrig halten... es kommt schon noch die rechte Zeit!
Die Art und Weise, wie du deine Tochter beschreibst, hört sich für mich sehr vertraut an. Es gibt Kinder, bei denen bewirkt (leichter) Druck und Verhalten nach dem Motto "stell dich nicht so an" genau das Gegenteil. Ich habe lange gebraucht um zu erkennen dass ich ein Kind habe, das zu dieser Gruppe Kinder gehört, und eines, das man mit sanftem Druck oder auch Ignorieren des unerwünschten Verhaltens gut erziehen kann.

Momentan lese ich das Buch "Das hochsensible Kind" und finde mich und meinen ältesten Sohn absolut darin wieder. Wie gesagt, mein jüngerer Sohn ist ganz anders ,verhält sich ganz anders. Ich kann und will jetzt keinen Bandwurmbeitrag schreiben und aufzählen, inwieweit sich mein Sohn von anderen Kindern abhebt - nur so viel, in der Beschreibung deiner Tochter hab ich einiges wiedergefunden, deshalb denke ich das Buch könnte vielleicht auch für dich interessant sein. Ich dachte oft ich hätte ihn falsch erzogen, wäre zu "weich" gewesen (obwohl ich das eigentlich nicht fand, ich war dann aber so verunsichert durch seine Gefühlsausbrüche), aber ich habe meinen zweiten Sohn genau gleich erzogen, und bei ihm funktioniert vieles was bei dem anderen so überhaupt nicht funktioniert hat bzw. gerade das Gegenteil bewirkt hat.

Die These des Buches ist, dass 20% aller Menschen hochsensibel sind - das bedeutet, sie nehmen Reize stärker war als andere. Dadurch ist ihr Nervensystem schneller überlastet und alles kommt bei ihnen viel "intensiver" ans als bei anderen. Auf diese Überlastung reagieren sie, sind z.B. durch neue Situationen schnell aus dem Gleichgewicht gebracht, brauchen absolut ihre vertraute Routine, sind vorsichtiger und überlegter in allem als andere Kindern, sind oftmals sprachlich sehr weit, etc.

Ich kann dir das Buch nur empfehlen, mir hat es sehr geholfen, und ich denke nicht mehr, dass es an mir oder meinem Kind liegt, sondern dass dies Anlagen sind, die es mitbringt, so dass man mit diesem Kind anders umgehen muss, damit Erziehung bei ihm gelingt.

lg,K.

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mit vieeeeeeeel Geduld..

Zum Thema Salat probieren: Ich bin eigentlich auch dagegen, dass Kinder das Essen essen / probieren müssen.....habe mich aber dann von einer Erzieherin überzeugen lassen....Kinder haben von Zeit zu Zeit einen Geschmackswechsel und plötzlich schmecken ihnen Dinge, die vorher nicht geschmeckt haben und natürlich umgekehrt. Meine sollen hier zu Hause auch alles probieren.....Und was soll ich sagen, der Große, der nie Salat gegessen hat, ist ihn plötzlich.


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;-)Hallo,
sie scheint einfach unsicher zu sein und braucht Dich.
Geb ihr doch Kraft und sag ihr, daß Du ihr vertraust, aber auch sie muß lernen, daß nicht alles so geht wie sie sich das wünscht.
gegen das probieren des Salates #mampfist doch nichts einzuwenden.:-) Kann ja sein, daß er ihr schmeckt. Und oft essen die Kinder bei anderen etwas, dass sie daheim überhaupt nicht mögen .
Meine Tochter ist auch unsicher, aber bei Alles was Neu ist. Sie braucht einfach Zeit und Unterstützung. Meine Tochter geht dreimal in der Woche bis 15 Uhr in die Betreuung. Auch sie muß lernen, das Leben nun mal Geld kostet und dass dann jeder etwas dazu beitragen sollte.
Viele Grüße und Nerven
Tigerente2004

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Hallo Laura,

ein wenig musste ich schmunzeln, als ich Deinen Beitrag gelesen habe.

Kann es sein, dass Du Dir riesige Sorgen machst, ob Du das alles schaffst, mit der neuen Situation und dazu ein schlechtes Gewissen: Du gehst wieder arbeiten und Dein armes Kind muss in die Ganztagsschule (oder Schule + Hort), weil Du arbeiten gehst. Und nur deswegen muss sie einige dieser Sachen durchmachen?

Achja, das ewig schlechte Gewissen der arbeitenden Mütter, geht mir immer genau so, aber lässt sich leider nicht vermeiden. Ganz schlimm ist nur, wenn frau ihre eigenen Ängste auf das Kind projeziert (auch unbewusst) und somit das Kind verunsichert.

Vielleicht liege ich ja mit meiner Einschätzung total falsch, es kam mir nur bekannt vor ;-)

LG
Nusch

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Hallo,

also bei uns gabs in der ersten Schulwoche jeden Morgen Tränen. Sie wollte nicht alleine in der Klasse bleiben. Wir mussten sie immer regelrecht der Lehrerin an die Hand geben, sonst hing sie bei mir oder meinem Mann am Arm und wollte uns nicht gehen lassen.

Die ersten Tage hatte ich auch noch viel Verständnis und Mitleid mit ihr. Irgendwann wurde es mir dann aber irgendwie auch zu blöd. Jeden Morgen dieses Theater.
Habe mir dann folgendes ausgedacht: Habe ein Schulhaus aus Tonkarton ausgeschnitten und für jeden Tag der Woche ein Seestern ausgeschnitten. Sie ist in der Seesternklasse. Die wurden dann auf das Schulhaus aufgemalt. Dann habe ich mit meiner Tochter gesprochen, dass sie jeden Tag an dem sie morgens kein Theater macht und ohne Weinen in der Schule bleibt eine Kleinigkeit als Überaschung bekommt. Am Ende der Woche, wenn alle fünf Seesterne in der Schule kleben, wollten wir was schönes zusammen unternehmen. Und siehe da, es hat funktioniert. Die ersten Tage waren noch etwas wage, aber es wurde immer besser. Da habe ich mal wieder richtig gemerkt, dass man den Kindern auch was zutrauen muss, Sie stärken muss. Ich habe meiner Tochter jeden morgen gesagt, dass sie das schafft. Mit Mitleid ist ihnen nicht wirklich immer geholfen. #bla

Vielleicht kannst du sowas in der Art ja auch mal probieren.

Grüße,
mayababy