Englischunterricht 4. Klasse

Hallo,

ich wollte bei Euch mal zum Vergleich nachfragen, was Eure Kinder in der 4. Klasse im Englischunterricht schon können.
Für uns ist es das 2. Jahr Englisch, doch es kommt uns sehr wenig vor was gelernt wird. Aber vielleicht beurteilen wir das auch falsch, darum die Frage an Euch.

Nach 6 Wochen Schule wurden bisher 2 Arbeitsblätter ausgefüllt, nichts geschrieben, 1 Lied gelernt und jetzt ein Kehrreim (beides kann nicht übersetzt werden). Die Farben und Zahlen bis 10 sind da, aber "Ich wohne in ..." ist nicht möglich, dafür aber "A ticket to london zoo, please."

Es gibt ein Arbeitsheft mit vielen bunten Bildern zum ausmalen, wenig schreiben und zuordnen, aber keine Vokabelhefte. Es werden auch keine Vokabeln gelernt. Wochenlang wurde: "How do you do" gesprochen, aber das war es dann schon.

Ist das bei Euch auch so?

LG und Danke.
Ana

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Hallo Ana,
ja, das war bei uns auch so. Unsere Tochter geht mittlerweile auf die weiterführende Schule und in ihrer Klasse sind Kinder aus 5 unterschiedlichen Grundschulklassen. 4 davon haben nur gemalt und gesungen und nur eine Klasse hat richtig Englisch gelernt. Die Englischlehrerin unserer Tochter hat uns mit einem DIN A 4 seitenlangen Brief erklärt, dass in der Grundschule Englischunterricht ausschließlich spielerisch stattfindet.
LG R.

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Daher nennt sich diese Veranstaltung Frühenglisch und nicht Englisch und wird auch nicht benotet.

Zumindest nicht in Berlin.

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wird Englisch nicht ab der 4. bewertet? #kratz

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In NRW wurde es schon im dritten Schuljahr benotet.

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Bei uns (3. Klasse, gerade mit Englisch angefangen) war ich im Gegenteil überrascht, dass die tatsächlich richtig was lernen.

Natürlich auch viel spielerisch, mit Liedern und Bewegungen usw, aber nach 3 Wochen konnten sie die Zahlen bis 10, die Farben, die wichtigsten Körperteile und alles, was im Schulranzen ist. Und ein paar Sätze damit natürlich auch. Meine Tochter findet es jedenfalls toll, Englisch ist gerade ihr Lieblingsfach.

Gruß,

ez-p

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Moin,

bevor ich etwas dazu schreibe muss ich gestehen das ich kein Kind in dem Alter habe.
Unsre Tochter geht nun aber seit 4 Wochen in die Vorschule und dort haben die Kid s jeden Tag Englisch, spielerrisch natürlich.
Der "Unterricht" ist jeden Tag 1 Stunden und 1 Tag 3 Stunden.
Nach den paar Wochen ist meine Tochter näher am Thema englisch dran als Dein Kind.
Sie kann mehrere Lieder und Reime, die Farben, Tiere, Zahlen usw.
Ich glaube an Deiner Stelle würd ich einen Termin mit der Leherin machen. Mir persönlich wären das zu wenig "Ergebniss" für diese Zeit.

lg dore

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Hallo Ana,

meine Tochter ist inzwischen in der 5. Klasse (Gym, NRW).

In der 3. + 4. Klasse lief der Englischunterricht rein spielerisch ab. Es wurde viel gesungen, gesprochen, gemalt und viele Themen durchgearbeitet.
Hängen geblieben ist dabei ein breiter passiver Wortschatz, welchen wir zu Hause zudem verbal unterstützt und ausgebaut haben.

Weder in der Schule noch zu Hause haben wir die Schreibweise geübt. Mir kam dies zwar sehr seltsam vor, aber da mir die Lehrerin mehrfach davon abriet, extra zu Hause zu üben, haben wir es dann auch gelassen.

Die ersten 3 Wochen am Gymnasium waren echt ein Hammer. Nicht, dass es zuviel gewesen wäre, was im Englischunterricht durchgenommen wurde. Aber es war die Umstellung, unter der meine Tochter anfangs wirklich litt.
Sie war der Meinung, es ginge so weiter wie an der Grundschule, obwohl ich es ihr wirklich mehrfach erklärt hatte und auch die Englischlehrerin am Gymnasiums es der Klasse wiederholt erklärte.

Vielen Kindern ging es so. Nur 5 hatten in der Grundschule schon richtig Vokabeln lernen müssen, also auch die Schreibweise wirklich verinnerlicht. Alle anderen fielen bei den Vokabeltests aus allen Wolken.
In den ersten 3 Wochen gab es 4 Vokabeltests, von denen jedoch erst der letzte bewertet wurde. Zuvor wurden ihnen aber schon die Bewertungskriterien mitgeteilt, so dass sie selbst überprüfen konnten, welche Note sie bekommen hätten. Bei 15 abgefragten Vokabeln ist 1 Fehler eine 2, 2 Fehler 3, 4 Fehler 5 und ab 6 Fehler gibt es eine 6.
Nach dem 2. Vokabeltest hat meine Tochter mir endlich geglaubt. Seitdem lernt sie mit mir ohne dass es deshalb Ärger gibt. Aber auch das Vokabellernen muss man erst mal lernen. Dafür haben wir dann bis kurz vor dem 4. Test gebraucht.
Man muss ja erst mal austesten, wie das eigene Kind am besten lernt. Seither haben wir gemeinsam einen guten Trott entwickelt. Inzwischen lernt sie auch zunehmend selbständig - aber nie ohne meine Erinnerung. Darauf können wir wohl noch längst nicht verzichten.
Während es in den ersten 2 Wochen oft Tränen gab, gibt es nun ein sehr angenehmes Lernklima.

Im Rückblick habe ich mich wirklich gefragt, warum sie in der Grundschule nicht wenigstens jede Woche auch 3-5 Vokabeln schriftlich lernen sollten. Dann hätten sie wenigstens das Rüstzeug für die weiterführende Schule gehabt. Es kommt ja gar nicht darauf an, dass man vorher schon X Vokabeln kann, sondern viel eher scheint es mir wichtig zu sein, dass die Kinder wissen, wie man sie lernt.
So manche Träne hätte sich - sicher nicht nur! - meine Tochter - erspart, wenn sie nur eher begriffen hätte, dass wie bei Diktaten jeder Rechtschreibfehler zählt und gewußt hätte, wie man Vokabeln lernt.

In der Grundschule gab es 2 Englischtests pro Schuljahr. Allerdings ging es da ausschließlich um das Hörverständnis. Es wurde also nur geprüft, ob die Kinder verstanden haben, was auf der CD gesprochen wurde.

Noch blöder finde ich, dass das am Gymnasium verwendete Englischbuch davon ausgeht, dass die in der Grundschule durchgenommenen Begriffe verbal + schriftlich sitzen! Sie werden nur kurz in Remeber-Kästen aufgelistet. Die Lehrerin gibt sie nicht zum Lernen auf, aber in der Klassenarbeit kamen sie dennoch dran!
Also müssen sie zusätzlich gelernt werden.
Somit waren in den ersten Wochen jeweils doppelt so viele Vokablen zu lernen, wie die Lehrerin eigentlich aufgegeben hatte.

Ich weiß nicht, ob dies alle Englischbücher vorraussetzen. Aber wenn dies wirklich so ist, dann sollte in der Grundschule auch die Schreibweise gelernt werden. Dafür reicht einmaliges Abschreiben nun wirklich nicht.

Allen Freunden mit Kindern in der Grundschule habe ich daher nun geraten, schon jetzt jede Woche ein paar wenige Vokabeln per Karteikasten und/oder Phase 6 zu üben. Nicht nur, um einen bestimmten Wortschatz zu erreichen, sondern um die Methodik zu lernen.
Sobald meine Tochter dies intus hatte, hat es super geklappt.
5 Vokabeln pro Woche hört sich wenig an, aber über ein ganzes oder gar 2 Jahre hinweg läppert sich da einiges, wovon man später insofern profitiert als dass das Kind nicht gar so viel auf einmal lernen muss.
In den ersten 3 Wochen der 5. Klasse kamen wir auf 60 Vokabeln. Da wäre es hilfreich gewesen, wenn ein paar schon gesessen hätten.

LG,
Ina

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Hallo!

Finde deinen Beitrag echt gut!!! #pro
Ich unterrichte Englisch in der Grundschule, habe es auch immer recht spielerisch gemacht, viel gesungen, gespielt, Rollenspiele,...

Habe aber schon früh gemerkt, dass die Kinder gerne Vokabeln lernen wollten und habe dieses Interesse genutzt und freiwillig ein Vokabelheft führen lassen.

Finde deine Idee mit den 5 Vokabeln in einer Woche gut und werde ich (nach meiner Elternzeit) bestimmt anwenden.
Wie ich sehe, ist den Eltern damit mehr geholfen, als wenn nur das Hörverständnis geschult wird.

Schönen Abend noch! :-D

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Hallo!

Ja, so ist es mit dem Englischbuch unserer Gesamtschule auch. Da wird erwartet, dass gewisse Englischgrundkenntnisse vorhanden sind. Nur seltsamerweise wird im Saarland an den Grundschulen mit Französisch begonnen. HaHaHa, woher sollen die Zwerge dann schon erste Englischkenntnisse haben???

Allerdings hab ich bei meiner Tochter großes Glück und Englisch liegt ihr einfach. Lernen geht im Schlaf und es klappt ganz gut.

LG!
Chris

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Hallo nochmal zusammen,

vielen Dank für Eure ausführlichen und vor allem hilfreichen Antworten.

Generell scheint es allgemein so üblich zu sein wie bei uns (mit wenigen Ausnahmen). Spielerisch ist zwar gut und schön, aber in der 5. Klasse wird dann wohl doch mehr vorausgesetzt.

Aus Euren Erfahrungen heraus haben wir jetzt beschlossen, mit unserer Tochter die Vokabeln des Unterrichtes in ein eigenes Heft einzutragen und zu lernen. So sollte sie zumindest einen gewissen Grundwortschatz haben, denn vom letzten Schuljahr ist gar nichts hängen geblieben.

Zusätzlich werden wir den Malhefter aus der 3. Klasse wieder rauskramen und die Themen mit ihr sprachlich nochmals durchgehen. Bisher haben wir dies immer spielerisch zwischendrin versucht und so werden wir es auch wieder angehen. Da versucht sich sogar der Kleine schon dran und soll nicht als stures Lernern verstanden werden.

Also nochmals vielen Dank für Eure so zahlreichen Antworten!

Ana #danke

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mein Sohnemann, ist in der 4. Klasse zu seiner jetzigen "dazugestoßen". Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er 4 Jahre französisch. Das Englisch, was in seiner neuen Klasse in knapp 1,5 Jahren spielerisch erlernt wurde hatte er in 3 Monate (private Nachhilfe) aufgeholt. Jetzt seit Beginn der 5. Klasse geht das "richtige" Englisch los, sie haben sogar ne Englisch-Muttersprachlerin als Lehreri . So wie es früher auch war. Die ersten beiden Jahren (3. + 4. Klasse) sind das Phonetische (heißt das so#kratz) was die Kinder erlernen sollen. In der 4. Klasse haben die Kids aber auch schon Noten bekommen....

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Hallo

Unsere Tochter hat in der 4.KLasse fast garnichts in Englisch gemacht ,die Hefte die wir besorgt haben kamen sauber wieder zurück :-[.
In der 3.Klasse hatten die nur wenig Englisch.Auf Nachfrage!Ich unterrichte kein Englisch.
Jetzt ist sie in der 5 klasse und das ist natürlich schon viel mehr.

lg

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Hallo,

mich wundert, wie früh Du erwartest, dass er allein Englisch sprechen kann.

Ich habe zum Beispiel Englisch (kein Spiel-Englisch) erst ab der 5. Klasse gehabt.

Trotzdem konnte ich ab der 12. Klasse fließend sprechen und kann es auch noch, lese englische Bücher, sehe englische Filme - alles mit dem Wissen, dass ab der 5. Klasse erarbeitet wurde.

In den ersten Jahren Spielenglisch wird doch eh am wichtigsten das Gehör und die Anfänge der Aussprache geschult - das ist gutes Training für richtigen Englisch-Unterricht.

Keine Angst, er wird schon genug lernen bis er mit der Schule fertig ist.

LG

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Hallo,

ich erwarte nicht, daß sie allein englisch sprechen kann, sondern mir ging es darum zu erfahren, wie es in anderen Schulen gehandhabt wird.

Die Resonanz hat gezeigt, das genau diese Lernweise eben auf der weiterführenden Schule oft unzulänglich ist. Denn manche Grundschulen machen mehr, andere weniger, wir gehören dann zu denen die weniger machen und dann dafür in der 5. Klasse aufholen müssen.

Meine Tochter soll jetzt nicht zusätzlich lernen, sondern sie soll ohne Probleme den Übergang zur weiterführenden Schule schaffen.

LG
Ana (die leider nur sehr schlecht englisch kann und deshalb so genau darauf achtet)