Von der Mutter geschlagen, vor den Augen meiner Tochter

Hallo, bei uns ist heute Mittag was passiert worüber ich jetzt noch ganz erschrocken bin#schock.
Meine Tochter Natalie, 8 Jahre hat eine besten Freund, Philip. Die Beiden kommen manchmal nach der Schule zusammen an und wollen ihre Hausaufgaben bei uns machen.
Eigentlich bin ich da nicht dafür, weil ich aus Erfahrung weiß das da nix bei rauskommt. Es wird mehr gekichert und rumgealbert als anständig gearbeitet#augen.
2-3mal kam Philip nun schon mit und sagte das er daheim nicht reinkann weil er den Hausschlüssel morgens liegengelassen habe. Seine Mutter arbeitet täglich bis 12 Uhr mittags und kommt immer um 12.30 Uhr heim. Er kommt immer dann mit wenn die Schule um 11.20 Uhr endet.
So auch heute. Zusätzlich kam noch ein Mädchen mit das auch hier in der Siedlung wohnt und in dieselbe Klasse geht.
Ich war zu Hause, mit noch 3 Freundinnen hatten wir heute unser einmal im Monat stattfindendes Frühstück#huepf. Also, die Kinder kommen und Natalie fragt gleich ob Philip bei uns Hausaufgaben machen kann, weil er keinen Schlüssel hat.
Weil ich mittlerweise weiß das Philips Mutter darauf achtet das er seinen Schlüssel mitnimmt sagte ich zu ihm er solle nochmal nachschauen was er auch vor unser aller Augen tat. Der Schlüssel war definitiv nicht im Schulranzen. Also ließ ich ihn mit rein, denn ich konnte ihn ja nicht vor der Tür stehen lassen#kratz. Lena, das andere Mädchen, wollte auch mit rein, aber ihre Mutter, eine von meinen 3 Freundinnen, bestand drauf das sie mit heimkommt.
Nach 2 min klingelt es wieder an der Haustür und Lena stand wieder mit ihrer Mutter davor. Sie erzählte nun das Philip, ehe er mit zu uns kam, zuerst seinen Haustürschlüssel nach Hause gebracht hätte und seiner Mutte eine Nachricht geschrieben hätte das er bei Natalie sei. Er hat uns also eiskalt angelogen und bestritt nun auch noch Lenas Aussage. Puh, da war ich schon bißchen ärgerlich#aerger.
Hab die Haustür wieder geschlossen und den Kindern einen kurzen aber knackigen Vortrag gehalten#hicks. Ich meine, er hätte doch sagen können das er zwar einen Schlüssel hatte aber nicht allein die Stunde daheim auf seine Mutter warten wollte. Davon abgesehen bin ich der Meinung das ein 8jähriger dadurch ja auch schon ein bißchen Selbständigkeit lernt und es von Vertrauen zeugt das er allein daheim bleiben darf. Stattdessen tischt er uns so eine Lügengeschichte auf#schmoll.
Es dauerte vielleicht eine Stunde, da klingelte es wieder an der Tür und Philips Mutter stand vor der Tür. Nach einer kurzen Begrüßung ging sie nach oben ins Zimmer meiner Tochter, wo die beiden Kinder bei den Hausaufgaben saßen. Ich blieb unten in der Küche. Auf einmal geht da oben das Geschrei los. Sie schreit ihren Sohn an ob er es nötig hätte solche Lügen zu erzählen und dann hör ich es 3-4mal klatschen und dann heulte Philip und auch seine Mutter#schock. Nach nochmaligem Schreien kam seine Mutter dann runter und kurze Zeit später Philip hinterher. Ich wußte garnicht was ich sagen sollte, der Junge tat mir einfach leid und mir drängte sich der Verdacht auf das er nicht zum ersten Mal geschlagen wurde#gruebel.
Dann war ich mit Natalie allein und ging hoch in ihr Zimmer. Da saß sie nun, sichtlich geschockt von dem eben erlebten. Sie hat mir dann noch erzählt das Philip, in der kurzen Zeit als seine Mutter das Zimmer verlassen hatte und er seinem Kram zusammenpackte, erzählt hat das seine Mutter manchmal richtig aggressiv sei und ihm öfter mal eine runterhaue#schock. Sie hat ihn auch nicht "nur" einfach mit der hand geschlagen, sondern mit der faust auf den Kopf. Da wunderts mich auch nicht mehr woher der Junge manchmal seine Aggresivität gegenüber anderen Mitschülern herhat. Er ist ein lieber Kerl, aber ich hab schon oft miterlebt oder gehört das er ausflippt, rumbrüllt und zuschlägt. Zum Glück noch nie gegenüber meiner Tochter, denn sonst wäre er wohl kaum ihr bester Freund.
Was soll ich denn nun machen? Ich versteh mich eigentlich sehr gut mit seiner Mutter, sie kommt mir nur grad in letzter Zeit eben reichlich gestreßt vor. Ihre Arbeit, täglich und dann heim und die Kinder sind auch nicht grad pflegeleicht. Der Mann ständig im KH, sie tut mir schon auch bißchen leid. Ich hab den Philip ja öfters mal bei uns daheim, wenn sie einkaufen muß oder putzen, aber wenn ihr das alles zuviel wird? Die Leidtragenden sind doch letztendlich die Kinder oder#schmoll? LG Olivia

1

ERSTMAL SORRY FÜR DIE GRO?E SCHRIFT;HIER KLEMMT IRGENDWAS#kratz

OH MAN DAS IST ECHT SCHLIMM:DER ARME JUNGE:DAS WAR JA NICHT MAL EBEN EIN KLAPS AUS REFLEX:SIE SCHLUG IHN MIT DER FAUST#schock
DAS GEHT EINFACH NICHT:
REDE MIT IHR ÜBER DIE SITUATION;DAS DARF NIE WIEDER PASSIEREN;EGAL WAS EIN KIND ANSTELLT:
BIETE IHR HILFE AN:WARSCHEINLICH WIRD SIE DANN ETWAS BELEIDIGT SEIN;UND SAGEN;ES SEI IHRE SACHE:DAS IST ES ABER NICHT:MAN DARF EINFACH NICHT ZUSCHAUEN;WENN EIN KIND OFFENSICHTLICH MISSHANDELT WIRD:

LG NESSI

2

Ich versteh immer nicht, dass sich Leute angeblich gut verstehen, aber über solche Sachen nicht reden können? REDE MIT IHR!!!! Biete ihr Hilfe an, zb dass Sohni dreimal die Woche zu euch kann auf drei Stunden, bis sich bei denen alles wieder geklärt hat. Anscheinend braucht sie Luft für sich. Und mach ihr klar, dass Kids in dem Alter ab und zu mal lügen können. Das gehört eben dazu...

Ansonsten schleif sie zu einer Beratungsstelle mit oder sucht einen Verein für den Jungen, dass die Mutter mal Zeit für sich hat...

Vielleicht braucht sie auch nur eine Freundin?

4

Sie hat genug Freundinnen. Es ist eben eine heikle Sache jemand darauf anzusprechen. Sie erzählt ja schon mal in der Kaffeerunde von ihren Problemen mit Mann oder Kindern. Aber ich fand das jetzt immer nicht sooo schlimm. Ganz normale Alltagsprobleme halt. Schulprobleme mit Philip, er ist faul und hat kein Bock auf Schule, rumgezicke von ihrer Kleinen und ihr Mann... naja. Ihr Sohn ist schon öfters die Woche bei uns, genauso wie meine Tochter auch bei ihm daheim ist. Seine jüngere Schwester spielt auch oft mit meiner jüngeren Tochter. Und wenn sie Luft für sich braucht, frage ich mich wieso sie dann zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit auch am WE noch zum Bedienen geht. Sieht mir ja alles sehr nach Flucht aus, oder? Auf das Geld sind sie nicht so angewiesen, hat sie selbst schon gesagt. Sie sind eigentlich ne ganz "normale" Familie, nur das sie momentan bißi viel Stress hat vielleicht. Aber das hab ich auch ab und zu, aber so würde ich meine Kinder nie schlagen. Ich würde sie überhaupt nicht schlagen und hab auch noch nie. Das hab ich meiner Tochter auch gleich gesagt. Egal was sie auch anstellt, sie wird nie geschlagen. Ich werde ihr morgen mal den Ratschlag geben sich Hilfe zu suchen. Da ist doch nix dabei. Ich denke sie ist mit ihrem Leben, wie es momentan läuft unzufrieden. Aber so gehts ja auch nicht weiter. Gruß Olivia

6

weiter unten hast du geschrieben, dass sie sonst nicht so ist. ich tippe mal drauf, dass sie derzeit ein größeres problem hat und sich niemandem anvertrauen kann. wahrsch. sind ihr die kinder zuviel und sie geht lieber arbeiten, um eben genau solche situationen zu vermeiden...

viele denken immer, als babys wären kinder am anstrengendsten, aber das stimmt nie. auf babys sind wir vorbereitet, auf schulprobs und teenies nicht:-p

sag ihr übrigens auch, dass du solches verhalten in deinem haus absolut untersagst. nicht nur wegen deiner tochter. verständnis hat auch seine grenzen...

weiteren Kommentar laden
3

Hallo,

Dass sie weint zeigt ja irgendwo auch dass sie überfordert ist und kurz nachdem sie zuschlägt verwirrt ist und das eigentlich ja nicht machen wollte. Bei sowas hilft es nicht Vorträge zu halten, dass Kinder zu schlagen inakzeptabel und verboten ist, da sie dann denk ich mal aus Scham und Trotz sagen wird. "Das ist meine Sache, halten sie sich da raus"

Lad sie lieber mal zu einem Kaffee ein und sprich sie ganz ohne vorwurfsvoll zu klingen noch einmal darauf an und biete ihr deine Hilfe an. Wenn sie will kannst du ihr ja auch raten, dass sie sich bei einer Beratungsstelle Hilfe holt oder vielleicht wäre es schon eine Erleichterung für sie wenn sie den Kleinen solange der Mann im Krankenhaus ist ein oder 2 mal die Woche nachmittags bei euch lassen kann.

LG

5

Sie ist ja nicht immer so, deshalb war ich ja so erschrocken. Ich kenn sie eigentlich nur als liebevolle Mama, die zwar auch mal schimpft... wer macht das nicht? Wir sitzen schon öfter mal beim Kaffee zusammen, aber wie schon erwähnt hat sie da zwar schon von paar Problemen erzählt, aber nix großes jetzt. Dachte ich bisher zumindest#hicks. Gruß Olivia

7

Was die anderen Damen schon geschrieben haben finde ich zum großen Teil richtig aber:

Wie geht denn Deine Tochter mit der Gewalt um, die sie miterleben musste?

Gruß Haarerauf

8

Sie war verständlicherweise ziemlich erschrocken, denn sowas kannte sie bisher nicht. Ihr Freund tat ihr leid. Ich hab ihr dann in einem längeren Gespräch versucht zu erklären weshalb das passiert ist. Sie hat`s recht gut weggesteckt glaub ich. Ich werde aber Philips Mutter auf jeden Fall noch darauf hinweisen das sie das in unserem Haus gefälligst bleibenzulassen hat. Das fand ich echt unmöglich. Schlägt ihr Kind und dann noch vor den Augen meiner Tochter. Ich hätte es ihr gleich sagen sollen als es passiert ist, aber ich war selber so durch den Wind. Man, man manchmal bin ich echt blöd.
Dank dir LG Olivia

9

Nicht blöd.

Eher sprachlos oder "versteinert".

Ich kenne ähnliche Situationen.

Erst mal ist man baff, die Situation ist zu Ende und hinterher denkt man sich hätte ich bloß....

Schön, dass Du mit Philipps Mama noch reden willst.

Grüße

Haarerauf

10

Hallo Olivia,

ich versteh nicht ganz, warum Du nicht eingegriffen hast und direkt mit Philips Mutter nach oben gegangen bist. Spätestens dann als Du es " 3-4 mal klatschen" gehört hast!


Diese Eskalation tut mir als Außenstehende unendlich leid. Besonders für den Jungen!

Das er wegen des Schlüssels gelogen hat, ist doch nur ein Zeichen dessen, dass er nicht gern (allein) zu Haus ist!

Warum hast Du nicht die Situation genutzt und ruhig und sanft ein paar Worte dazu gesagt? Der Junge muss doch jetzt auch denken, dass die Schläge normal sind, wenn selbst außenstehende Erwachsene in solch einer Situation nicht eingreifen! Ihr kennt euch doch, Du findest sie doch eigentlich ganz nett, denkst sie ist überfordert.
Warum hilfst Du nicht, z. B mit einem freundlichem Angebot, dass er regelmäßig bei Euch betreut wird, bis sie von der Arbeit kommt.

Das Deine Tochter das alles miterleben musste, ist natürlich traurig, wird ihr aber bestimmt die Augen öffnen und sie glücklich stimmen, dass sie es bei Dir besser hat und Gewalt NIE eine Lösung ist!

Ich bin fassungslos und hätte bestimmt anders reagiert.
Armer Junge!

Grüße, Nicole

11

Hallo Nicole, jetzt im Nachhinein bin ich auch auf mich ganz schön sauer, daß ich nicht sofort was gesagt habe#aerger. Ich denke, mir haben einfach die Worte gefehlt#klatsch. Ich weiß, daß man wenn so etwas geschieht am besten sofort was sagt und nicht wegschaut. Ich denke aber auch das sie in der Verfassung in der sie in diesem Moment war wahrscheinlich eher ausgeflippt wäre als einsichtig darüber zu reden. Ich hab heute morgen schon ein Gespräch mit der Mutter von Lena (das Mädchen das noch dabei war) geführt und sie erzählte mir dann das Philips Mutter wohl zwischenzeitlich eingesehen hat das das was sie da gemacht hat ein riesengroßer Fehler war. Eigentlich weiß das ja auch jeder, sie ist halt komplett ausgetickt. Ich will ihr Verhalten auch auf keinen Fall entschuldigen und werde heute nachmittag mit ihr reden. Die ganze Familie braucht Hilfe, nicht nur von Freunden sondern professionell. Natürlich biete ich ihr auch meine Hilfe an. Wenn nämlich da jetzt nichts geschieht habe ich den Verdacht das bald die ganze Familie auseinanderbricht. Es spielen ja auch noch soviele andere Faktoren eine Rolle. Also, höchste Zeit einzugreifen. Mein Entschluß steht. Danke für deine Meinung. LG Olivia

12

Ich würde sie anrufen und ihr eindringlich sagen, dass Du umgehend ein Gespräch mit ihr einforderst.

Wenn Du das Gespräch hast, dann biete ihr Deine Hilfe an, z. B. dass der Junge eben 3 x in der Woche mit zu Euch kommt und verlang von ihr, dass sie eine Erziehungsberatungsstelle oder einen Familientherapeuten aufsucht.

Parallel könntest Du mal abfragen, was genau los ist und welche Hilfe sie noch benötigt. Hier ist ganz wichtig, Hilfe zu signalisieren und gleichzeitig ein Stoppsignal zu setzen.

Wenn Du selbst nicht helfen kannst oder willst, dann musst Du das Jugendamt informieren. Allerdings bezweifle ich, dass die wirklich (schnell) helfen.

Gruß

Manavgat

13

wenn man "eindringlich" etwas "einfordert" läuft man allerdings Gefahr auf Opposition zu stoßen. Möglicherweise wäre da etwas Diplomatie geschickter.

Ich denke hier Hilfsbereitschaft zu signalisieren wäre klüger. Ohnehin hat die Mutter anscheinend schon das richtige Bewustsein, da sie den Fehler einsieht. Das Umsetzen ansich wird hier das Problem sein, da es in den jeweiligen Situationen an Beherrschung mangelt. Hier müßte wohl die Hilfe greifen.

In diesem Sinne

14

Ich widerspreche.

Bei Mißhandlung kann und muss man fordern und die Konsequenzen aufzeigen, falls die Forderung nicht erfüllt wird.

Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren im Kinder- und Jugendbereich und fackel in solchen Fällen nicht lange rum. Bei Schlägen gegen den Kopf (noch dazu mit der Faust) reicht ein weiteres Mal und das Kind kann eine bleibende Behinderung davontragen.

Gruß

Manavgat