Eltern mit "prophezeiten ADS oder ADHS Kindern",wie läuft Euer Alltag?

Ich wollte einfach mal ein paar Erzählungen hören,wie bei Euch so der Alltag mit "vermutlich diagnostizierten ADS" Kindern abläuft?
Ich habe das mal in Anführungszeichen gesetzt,da mir das bei meinem Großen (bald 6)vor ein paar Wochen so gesagt worden ist,er hätte wohl alle Anzeichen und Symptome,aber man könne es nicht defnitiv sagen.#kratz
Bin eigentlich auch selber so eingestellt,dass ich da nicht alles drauf gebe,was die Ärzte und Pädagogen sagen.Aber es ist so,dass der Alltag bei uns oft sehr schwíerig ist mit ihm,ich muß eigentlich mehr Zeit für ihn aufwenden als für meinen Kleinen.
Ich muß ihm oft alles zigmal sagen,er springt,hüpft,überschlägt sich bei Erzählungen und auch draußen ist es oft so wild,dass ich mehrmals was sagen muß,damit er wieder etwas runterkommt.
Normales gehen ist scheinbar gar nicht mehr möglich von der Lautstärke bei uns zuhause ganz zu schweigen. :-(
Er ist oft so durch den Wind und handelt unkontrolliert,weise ich ihn drauf hin,ist er total erstaunt.
Ist das bei Euch auch so und wie meistert ihr den Alltag?

Würde mich über Tips und Anregungen freuen!

Grüßle
Sylvia

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Hallo Sylvia,

wart ihr denn schon mal bei einem Psychologen oder einem Therapeuten oder sind das nur Aussagen von gutmeinenden Eltern oder Erzieherinnen?

Wenn du selbst das Gefühl hast, dass dein Sohn ADS Symptome aufweist, würde ich das auf jeden Fall von Fachleuten testen lassen.

Wir sind leider mit unserem Sohn in therapeutischer Behandlung, weil der Alltag mit unserem Sohn (7) auch manchmal recht schwierig geworden ist. Der Alltag funktioniert soweit gut, bis er seine Pflichten (Hausis) erledigen muss... Mein Kind ist allerdings kein typisches ADS-Kind. Aber schwierige Phasen haben wir schon viele gehabt. Hier hilft nur Gelassenheit und einige beinharte Regeln für den Umgang innerhalb der Familie und auch draußen mit Freunden. Je überzeugter du feste Regeln einführst, umso eher werden sie eingehalten. Respekt, feste Regeln und viel Liebe, das funktioniert.

Viel Kraft und Freude wünsche ich dir,
lg Gudrun

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Hallöchen!

Danke Dir für deinen Thread.Wir sind sseid ca 8 Monaten 2mal die Woche in der Frühförderung und Ergotherapie.Diese Pädagogen haben mir das gesagt,was ich genannt hatte.
Sie haben mir auch eine weitere Förderung empfohlen neben der Schule,einmal die Woche,auch mit homöphatischen Mitteln.
Es ist auch so,dass diese Förderung ihm unheimlich gut tut,er total gerne dahin geht und das natürlich auch deswegen sehr unterstütze und auch die weitere Förderung unterstützen werde.Nur das mit den homöphatischen Mitteln,da ist mir noch ein bisschen mulmig,weiß nicht so recht,wie ich damit umgehen soll.

Ja und die Mischung machts,aber gerade das fällt mir so schwer,ihm Liebe zu schenken,wenn er gleichzeitig nur "Ärger" macht und mich manchmal echt an meine Grenzen bringt.
Auf feste Regeln achte ich,das wurde mir schon recht früh gesagt,und ich hab bis jetzt nur gute Erfahrungen damit gemacht und wende es auch erfolgreich bei meinem Kleinen an.:-)
Aber du hast da was Wahres ausgesprochen,es ist bestimmt so,dass die Kinder das merken,wenn Eltern nicht hinter ihren Regeln stehen,bin mir halt auch oft unsicher,ob es immer richtig ist,was ich entscheide. #schwitz

Grüßle
Sylvia

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Homöopathie ist Quacksalberei, das ist rausgeschmissenes Geld. Bei ADS hilft das überhaupt nicht. Interessanterweise steht im Waschzettel des "Medikaments" Zappelin, das als Medizin gegen Homöopathie angepriesen wird, im Kleingedruckten, dass es bei AD(H)S NICHT hilft. Natürlich nicht! Aber es wird halt von vielen Ernst genommen, und man bekommt selbst von Therapeuten diesen Quatsch empfohlen. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, so zu tun, als akzeptierte ich die Vorschläge, sonst sabbelt man sich über Glaube und Wissenschaft ab, das bringt nichts. Also denke Dir Deinen Teil und spare das Geld.

Du kannst Dir Hilfe suchen bei der Erziehungsberatung, auch Elterntraining speziell für ADS-Eltern ist sehr sinnvoll, das stärkt einem den Rücken. Übrigens ist es egal, ob Du immer richtig entscheidest. Kinder haben da eine erstaunliche Resilienz. Sie erwarten von Dir, vor allem die ADSler, dass Du ihnen die Richtung vorgibst, dass Du auch der Fels bist, an dem sie sich reiben können. Es spielt keine Rolle, ob Du immer Recht hast, es ist nur wichtig, dass Du berechenbar bist.

Da Du mit Sicherheit ordentlich Druck von außen bekommen hast, liegt es nahe, dass Du an Dir zweifelst. Tue es nicht! Es ist Dein Alltag, lasse Dir da nicht reinreden, Du bemühst Dich, das reicht aus. Wirklich! Ergo und Frühförderung ist prima, jetzt noch eine ordentliche Diagnose dazu - ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass das das Leben arg verbessert.

Ich möchte Dir den Besuch des Forums

http://www.adhs-anderswelt.de

nahe legen. Ich habe damals tagelang nur gelsen und fühlte mich durch die Vielfalt der Meinungen außergewöhnlich intelligenter Menschen dort ungemein bestärkt.

VG, Barbara

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Hallo,
Ein zeichen für ADS/ADHS ist dass mann kein richtigen Kontakt zu den Kindern kriegt. Als ob da ein Wand dazwischen ist.

Mann kann die gleiche Sachen hundert Mal sagen, hilft nichts.
Manchmal hilft bei gefährlichen Sachen ein kürzes lautes NEIN besser als lange Erklärungen.

Die Kinder haben auch oft Probleme mit Augenkontakt, als ob die einen nicht so ganz Wahrnimmt.

Für den Alltag, versuch rauszufinden was bei deinem Kind hilft. Analysere jeden Tag, was/wann gut geklappt hat.
Nimm ein Problem nach dem anderen in Angriff sonst wird es zu viel.

Denk bitte daran das Homeopatische Mittel nie medizinisch getestet worden sind. Wegen langzeit Schäden zB. Viele Pflanzen sind auch giftig. Meistens sind aber die Wirstoffe so gering gehalten dass kein Gefahr besteht aber dann hilft auch Zuckerpillen.:-)

Carina

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Hallo Sylvia,

Meine Tochter (7) hat auch ADS, und unser Alltag ist seid ihrer Medikamentösen Einstellung, eigentlich entspannter geworden. Wie schon hier erwähnt, erscheint zwischen Eltern und ADS Kind oft eine dicke Wand, sie scheinen den Ansprechpartner oftmals nicht wahrzunehmen. Dies ist aber auch bei Fremden, Erziehern, oder Lehrern der Fall.

Durch wiederkehrende Strukturen ( überall, auch bei der Kleinsten Sache) bekommt man es gut in den Griff. Natürlich auch mit Rückschlägen etc.

Diese Kinder suchen Praktisch Klare Grenzen, das ist total wichtig. Mal Hü mal hot ist überhaupt nicht gut.

Bei uns ist es ziemlich organisiert, nach der Schule SOFORT Hausaufgaben ( warten wir damit- geht garnix mehr), dan Mittagessen, dann Nachmittagsprogramm gestalten. Immer feste Schlafenszeit, schon 10 min. darüber, machen sich bemerkbar. Ruhiges ansprechen, aber bestimmt. Keine Diskussionen, lieber klare Anweisungen, auch ruhig streng besonders dann klappt es.

Viel Lob und Animation hilft den Kindern, ihren Ehrgeiz anzuspornen. Also zu häufiges Tadeln, ermahnen- ist fehl am Platz. Verschlimmert alles nur. Was sehr gut hilft, ist Körperkontakt bei Ansprache. Also morgends: " jetzt gehst Du bitte Zähne putzen", und dann mit streicheln der Hand, Schulter berühren etc. So bekommt man Kontakt.

Bei Schulaufgaben festes System, nur DAS Buch hinlegen, was JETZT benötigt wird, nichts anderes ( alles was ablenkt bloß weg). Schreibtisch wirklich steril ordentlich halten, im wahrsten Sinne des Wortes.

Für Hausaufgaben hab ich noch einen Tipp, wir markieren im HA Heft nach jeder vollgeschriebenen Seite mit einer Büroklammer, so orientiert sich meine Tochter viel besser. Voher war es nur Chaos, Seiten wurden übersprungen etc.

Außerdem: Bei Hausaufgaben IMMER was knabbern lassen ( Kaugummi, Karotte, Apfelschnitze, Nüsse) das lenkt den ADSler Positiv ab, aber nicht Negativ. Das vermindert zappeln, hampeln etc. Ist wirklich hilfreich.

Diese Kinder haben Probleme mit der Struktur. z.B. Zimmer aufräumen, da ist besser man gibt Anweisungen wie: " Jetzt räum das Hemd weg, jetzt das Buch ins Regal" als, " räum dein Zimmer auf". Da sieht der ADSler Chaos im ganzen " wo fang ich an, ein Berg den ich nicht zu strukturieren weiß". Frust vorprogrammiert.

LG, Julia