Mutter lässt mich nichts alleine mit meiner Tochter unternehmen

Hallo Gemeinde,

ich habe ein Problem, das mir sehr an den Nerven zehrt. Ich (37) bin mit meiner Freundin (40) jetzt seit 2,5 Jahren zusammen. Im Juli 2019 kam unsere Tochter auf die Welt. Sie war/ist ein High-Need baby, das sich anfangs kaum ablegen ließ. Sie musste immer auf dem Arm getragen werden, kaum hat man sich hingesessen, fing sie an zu weinen. Mittlerweile ist die kleine Dame schon fast 1,5 Jahre alt, kann schon sehr gut laufen und spricht die esten gezielten Worte (Arm für *will auf den Arm*, beschreibt Gegenstände, die sie sieht (z. B. Ball,), versteht anweisungen und weiß wo wir morgens hingehen *Tita*).

Jetzt kommt das eigentliche Problem. Meine Freundin lässt mich partout nichts mit dem Kind außerhalb des Ortes unternehmen. Das höchste der Gefühle ist, dass ich mit dem Kind mal in den kleinen Lebensmittelladen der Familie gehe oder einen Spaziergang im Ort mache aber sobald die Ortsgrenze zur Diskussion steht, wird sofort ein Verbot ausgesprochen. Zu den Gründen äußert sie sich meistens nicht. Momentan ist es aber sehr bequem, Corona als Grund zu nennen. Corona ist aber plötzlich kein Thema mehr, wenn sie selbst mit dem Kind in ein Schuhgeschäft fährt, um Winterschuhe zu kaufen. Und auch sonst stellt sie ständig irgendwelche Regeln auf, die scheinbar nur für mich Geltung haben. Am Anfang war es "keine Videos am Smartphone mit dem Kind schauen". Mittlerweile ist sie die einzige, die mal locker 15-20 Min. über den Tag verteilt dem Kind Videos am Smartphone zeigt.

Worum es mir eigentlich geht ist, dass ich auch mal gerne alleine Zeit mit dem Kind verbringen würde, um eine Bindung aufzubauen. Ich würde mal gerne Verwandte von mir besuchen, die das Kind noch nie gesehen haben. Mein Heimatort ist etwa 100 km weg, d. h. für diese Besuche wäre eine Autofahrt von 1 Std. pro Strecke notwendig. Sie argumentiert dann immer, dass das alles nicht "kindgerecht" sei. Wobei ich mich dann immer frage: was gibt es kindgerechteres, als wenn das Kind mal seine Oma besuchen kann? Ich würde das Kind vielleicht auch mal gerne zum Einkaufen in der nächstgrößeren Stadt mitnehmen oder einfach durch die Fußgängerzone bummeln. Jaja, ich weiß, keine gute Idee wegen Corona aber darum geht es nicht. Würde es kein Corona geben, würde sie mir das auch nicht erlauben. Ich könnte das alles ja noch halbwegs verstehen, wenn sie noch am Stillen wäre aber so....? Was ich noch anmerken muss: ich habe in dem Haus meiner Mutter noch meine eigene Wohnung, bei der ich einzelne Zimmer noch am renovieren bin. Das ist auch eines der Sorgen die sie hat, dass ich mit dem Kind in die Wohnung gehen könnte und dort könnte ja was passieren und dort ist es ja so dreckig usw. usf., wobei zumindest der erste Punkt Quatsch ist, da ich das Kind keine Sekunde aus den Augen lassen würde.

Wie ist/war das bei euch Vätern? Dürft/könnt ihr regelmäßig was _alleine_ mit euren ähnlich alten Kindern unternehmen? Das Problem nagt mitterlweile so sehr an mir, dass ich kurz davor bin, die Trennung auszusprechen und die mir zustehende Zeit mit meiner Tochter gerichtlich zu erstreiten.

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Ich antworte dir mal als Mutter.
Was ich immer nicht verstehe, wie manche Mütter es nicht zu schätzen wissen dass die Väter sich kümmern WOLLEN!
Manche eine Mutter denkt, sie könne es am besten und traut dem Kindsvater nichts zu. Was schade ist, denn ich finde dass gerade Tochter und Vater ein wunderschönes Verhältnis haben können und es ihr gleichzeitig Freiräume verschafft, in der sie was für sich tun kann.
Dieses Überbehüten der (auch oft älteren Müttern, sorry) beobachte ich sehr oft.

Ich bin sehr froh dass mein Mann unsere Tochter auch mal übernimmt. Auch wenn er Sachen anders macht und handhabt als ich, sage ich nichts. Lass ihn machen, auch Väter haben ein sehr gutes Gespür für ihre Kinder.

Aber jetzt zu deinem Problem..
Es hilft nur eins: reden und ansprechen.
Ich würde sie ganz klar fragen worin sie ein Problem sieht, was sie dir nicht zutraut.
Und ich würde auch mal fragen, warum sie überhaupt mit dir ein Kind wollte, wenn sie die Erziehung als ihre alleinige Aufgabe sieht.

Sie sollte sich ganz dringend mal entspannen. Corona ist ganz sicher nicht der Grund.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Hallo, für mich hört sich das so an, als ob ihr getrennt seid.

Also ich als 2fache, bald 3fache Mama bin froh, wenn mein Mann mir mal ab und zu eine freie Zeit einräumt.
Also mal ganz ehrlich, es ist EUER Kind und nicht nur IHR Kind, also kannst du auch alleine entscheiden, ob du mit deiner Tochter irgendetwas unternimmst oder irgendwo hin fährst.

Deine Freundin scheint dich ja auch nicht zu fragen, was sie machen darf oder nicht.
Wenn ihr getrennt wärt und du hättest deinen Umgang mit deiner Tochter, dürfte sie auch nicht entscheiden, was du in dieser Zeit tust.

Schnapp dir deine Tochter und unternehme das mit ihr was du möchtest, sie wird sich sicherlich freuen. Und mach deiner Freundin mal klar, dass du genau so wie sie das Sorgerecht hast und sie nicht alles bestimmen darf.

Ich wünsche euch alles Gute 🍀

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Mein Partner darf mit den Kids alleine Unternehmungen machen, dabei ist es egal, ob mit dem Großen fast 2, oder der Püppi fast 3 Monate. Oder auch mal mit beiden. Es sind schließlich unsere Kinder und nicht meine, ich freue mich wenn ich sehe wie die Kleinen mit ihrem Papa Spaß haben. 😇

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Informiere dich mal über "maternal gatekeeping". So als Laie würde ich sagen, trifft dies bei euch zu.
LG

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Hallo!
Dies ist kein Einzelfall.
Deine Frau klammert total. Sie lässt das Kind nicht atmen. Hat totale Verlustängste. Die Leidtragenden sind der Mann bzw. der Vater des Kindes und später sogar das Kind selbst, wenn sich das Verhalten der Mutter nicht ändert. Es muss später zur Schule gehen, selbstständig sein und fühlt sich dann verloren, weil seine Mama nicht da ist und es vor der „bösen großen weiten Welt“ schützt. Ist quasi nicht gut sozialisiert. Das könnte große Ausmaße für das Kind annehmen.
War sie denn von Geburt an so oder hat sich das erst entwickelt? Meistens steckt eine schlechte Erfahrung in der Vergangenheit dahinter (Kindheit/ Scheidung der Eltern oder sogar der Tot eines Familienmitglieds das ihr nahe stand oder andere Gründe).
Solche Traumen können behandelt werden, jedoch muss sie natürlich offen dafür sein und Einsicht haben.
Meine Cousine war ab der Geburt ihrer Tochter so. Nicht einmal ihre Eltern durften sie besuchen. Geschweige denn erfuhr ihr Vater von der Geburt seines Enkels, obwohl sie ein gutes Verhältnis zueinander haben. Er erfuhr es über drei Ecken auf Facebook. Das war extrem schmerzhaft für ihn. Dann nahm alles seinen Lauf. Keiner durfte das Baby hoch nehmen oder geschweige denn überhaupt anfassen. Nicht einmal der Vater des Kindes.
Nach ungefähr einem 3/4 Jahr durften andere sie endlich mal nehmen und auch mit ihr spielen. Der Vater darf bis heute, wie in deinem Fall, nix mit der Kleinen unternehmen. Sie selbst trifft sich nicht mehr mit Freunden oder will neue kennenlernen z.B. andere Mütter aus der KiGa-gruppe. Sie versteift sich nur noch auf die kleine. Nicht einmal mit dem Vater des Kindes verbringt sie viel Zeit. Er darf sie auch nicht wickeln oder im Bett schlafen. Er schläft nur noch auf der Couch. Kann keine Bindung zu der kleinen aufbauen und das verletzt ihn sehr, jedoch ist es ihr total egal, weil sie nur noch auf die kleine fixiert ist.
Meine Cousine (die Mutter des Kindes) ist ein Scheidungskind. Ich denke, dass sie einfach nur große Verlustängste hat. Wie es höchstwahrscheinlich bei den meisten Frauen der Fall ist, die sich so verhalten.

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Zeige deinen Text und die Antworten mal deiner Freundin. Ich glaube, sie ist sich ihrer Selbst nicht mehr bewusst und kann die Folgen für sich und euer Kind nicht mehr wahrnehmen. Die Frage ist auch, was wäre wenn sie plötzlich ins länger Krankenhaus müsste, dann müsstest du dich auch um eure Tochter kümmern und da wäre es gut, wenn die Kleine dann bei dir nicht fremdelt und du bereits Routine hat. Vielleicht hilft es ihr, wenn du die dich ersten Male intensiv um euer Kind in ihrem Beisein kümmerst. Zur Oma könnt ihr auch zu dritt fahren oder ladet die Oma ein. Der nächste Schritt wäre dann dass sie vielleicht dich zusammen mit ihrer Mutter/Schwester ( oder wem immer sie vertraut) mal mit eurer Tochter allein was unternehmen lasst. In der Zeit wäre es gut, wenn sie sich mal mit ihren Freunden trifft, falls sie diese trotz Abkapselung noch haben sollte. Es scheint mir als habe sie sich selbst verloren und sieht sich nur noch als Mutter aber nicht mehr als der Mensch, der sie eigentlich auch ist.

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Habt ihr gemeinsames Sorgerecht? Dann kannst du ihr sowieso sagen, dass du genauso entscheiden kannst wie sie.

Ich finde es blöd, dass sie dir so viel verbietet. Hast du ihr das auch mal so direkt gesagt?

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Hallo, erst mal danke für eure Beiträge.

Wir haben ein gemeinsames Sorgerecht aber auf dem Ohr "ich habe so viele Rechte wie du" ist sie momentan noch Taub. Sie tut es als "Ego-Ding" von mir ab, Zeit mit meinem Kind verbringen zu wollen.

Ich habe ihr heute mal gesagt, dass ich mein Problem hier gepostet habe und die Meinung durchgehend eindeutig ausgefallen ist. Ich habe versucht, etwas zu bohren, warm sie denn auch selbst nichts mit dem Kind unternehmen will. Scheinbar hat sie auch Angst vor dem Autofahren, dass dem Kind in einem Unfall etwas passieren könnte. Dieser Satz ist tatsächlich so gefallen. Sie sagte auch, dass ich den Leuten hier die "ganze" Geschichte erzählen solle... und ja, auch dieser Teil der Geschichte soll nicht unerwähnt bleiben:

Ich habe meine Freundin vor einigen Monaten betrogen, sie hat mich erwischt und sie hat mich zurückgenomen. Auch wenn ich nicht glaube, dass der Widerwillen, mich mit dem Kind etwas machen zu lassen damit etwas zu tun hat, denn der war schon von Beginn an da. Heute wollte sie unbedingt in die Stadt fahren und Schuhe für das Kind kaufen. Ich habe sie dann gestern in meiner arschig-provokanten Art, die ich manchmal drauf habe, mit ihren Killerargumenten konfrontiert, die ich mir jedes mal anhören muss: "es ist Corona, es wäre völlig unverantwortlich mit dem Kind jetzt in die Stadt zu fahren. Noch dazu ist Schuhe kaufen absolut nicht kindgerecht". Corona war aber heute plötzlich kein Thema mehr und auch das schreiende Kind im Schuhgeschäft war nur halb so schlimm, denn heute war _sie_ es, die mit dem Kind in die Stadt wollte - und da war das OK. Das sind die Dinge, die mich wirklich platzen lassen vor Wut.

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Mein Mann hatte mich auch betrogen vor Jahren. Ich habe verziehen. Und:

1. Wenn man dem anderen verzeiht, dann sollte man auch so leben als wäre nichts gewesen...weil Vorwürfe und Nicht Vertrauen und Unterstellungen etc machen die Beziehung nur kaputt

2. Hat das eine nichts mit dem anderen zu tun

3. Ist dieses Kind nur zu 50% von ihr und das sollte sie sich endlich klar werden. Mal angenommen sie wäre nicht mehr am Leben dann würdest du als Papa auch alles wuppen müssen und sie könnte dir nicht rein reden
Und 50% sind nun mal nur 50% also soll sie langsam aufhören so zu tun als wäre nur sie der Mittelpunkt und Bestimmen über alles. Da bekomme ich Würgereiz bei solchen Frauen, die denken ihr Kind gehört nur ihnen

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Das klingt schwierig bei euch. Mein Partner hat natürlich von Anfang an unseren Sohn auch alleine betreut. Er ist doch der Vater. Er macht manches anders als ich aber doch nicht schlechter. Ich denke sogar, dass es für ein Kind sehr wertvoll ist, eine Beziehung zu unterschiedlichen Menschen zu haben, die die Dinge unterschiedlich angehen.

Ich bin zB aktiver und weniger ängstlich, was Dinge wie klettern und toben angeht. Dafür bin ich oft sehr "weich", wenn unser Sohn ängstlich oder traurig ist. Der Papa fordert ihn da schonmal mehr, was ihm, glaube ich, sehr gut tut.

Bedenklich finde ich, dass deine Freundin explizit auf deine Untreue hinweist, wenn du mehr Zeit mit deiner Tochter verbringen willst. Das zeigt, dass sie sich berechtigt sieht, dich damit zu bestrafen, dass sie deinen Zugang zu eurer Tochter beschränkt. Obwohl das eine ja nicht mit dem anderen zu tun hat. Sie betrachtet das Kind also als ihr Kind, zu dem du dir den Zugang verdienen musst. Das finde ich gefährlich.

Wenn es ausschließlich um Angst und das Gefühl, es als einzige "richtig" zu machen ginge, dann könntet ihr kleinschrittig daran arbeiten. Ihr könntet zB eine Unternehmung erst zu dritt machen, damit sie weiß, daß da nichts gefährliches passiert (Tierpark oder so) und anschließend machst du dann dasselbe allein mit deiner Tochter.

Aber ich denke, das wird sie nicht mitmachen, weil es weniger um Angst als um einen Besitzanspruch geht.