Baby beim Papa

Hallo.
Ich brauche mal Rat oder Meinungen von Betroffenen.
Meine Partnerin und ich werden uns trennen.
In ca 6 Wochen kommt unser gemeinsames Baby. Wir haben uns "entschlossen", dass das Baby bei mir wohnen wird und meine Partnerin sich eine Wohnung sucht. Das ist alles jetzt die Tage erst beschlossen.
Wir haben beide Gründe aufgezählt, warum das Kind bei mir wohnen wird.
Ich freue mich sehr auf das Baby.
Aber zur Zeit plagen mich schreckliche Gedanken/Mitleid/Schuldgefühle meiner Partnerin gegenüber.
Ich komme irgendwie mit dem Gedanken nicht klar, dass das Baby nicht bei der Mutter ist. Es macht mich regelrecht traurig und ich habe die ganze Zeit Gedanken im Kopf, wie es ihr wohl ohne Kind geht, ob sie jeden Tag da sitzt und weint, dass das Kind nicht bei ihr ist usw.
Das macht mich fertig. Sie sagt, sie kommt schon klar. Ich mache mir gerade mehr Gedanken als sie selbst. Ist das bei irgendjemandem auch der Fall oder kennt jemand sowas?
Danke.
Gruß
Thaddel

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Hallo Thaddel,

steht deine Partnerin denn 100%-ig hinter diesem Entschluss? Oder ist es eher eine "Zwangs-Entscheidung", die durch äußere Faktoren beeinflusst wird?

Es geht ja hier nicht um 3 Monate Geschäftsreise oder dergleichen, sondern das Kind wird von der Mutter getrennt aufwachsen. (Auch wenn ihr euch oft treffen werdet, ist das nicht zu vergleichen.) Falls sie das nicht wirklich möchte, kann sich das durchaus sehr negativ auf ihre Psyche auswirken.

Falls hier gleich wieder Stimmen laut werden, dass viele Väter auch getrennt von ihren Kindern leben:
Es ist von der Natur so vorgesehen, dass der Säugling (besonders in den ersten Monaten und Jahren) ganz eng mit der Mutter verbunden ist. Das hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Es ist einfach Fakt. Es ist nicht zufällig so, dass die Mutter stillen kann und der Vater nicht.

Das darf man nicht unterschätzen. Erst nach der Geburt meiner Tochter veränderte sich mein Empfinden schlagartig. Niemals hätte ich sie in den ersten Wochen und Monaten aus den Augen gelassen! Es ist wie ein innerer Zwang: Der Mutterinstinkt.
(Das ist sicher nicht bei allen Müttern so, aber bei vielen.)

Deshalb finde ich es auch sehr gut, dass du dir so intensiv Gedanken darüber machst.

Sie sagt jetzt zwar, dass sie schon klar kommen wird, aber sie weiß jetzt doch noch gar nicht, was die Hormone nach der Geburt mit ihr machen...

Ich kenne die Hintergründe eurer Beziehung und eurer Entscheidung nicht, deshalb kann ich mir auch nicht wirklich ein Bild machen...
Aber ich wünsche euch von Herzen, dass ihr alles so umsetzen könnt, wie ihr es euch vorgestellt habt!#klee Leicht wird es sicher nicht.

PS: Ich kenne ein Elternpaar, das zwar kein Liebespaar mehr ist, aber trotzdem mit den Kindern zusammen wohnt.
Jeder hat seinen eigenen Bereich, nur der Essbereich wird von beiden Elternteilen genutzt. So können die Kinder mit den Eltern zusammen leben, obwohl sie geschieden sind.
-Aber das ist sicher die Ausnahme und es ist bestimmt auch nicht einfach, die passenden Räumlichkeiten für so ein "Arrangement" zu finden. Aber ich dachte, ich schreibe es mal...;-)

Alles Gute

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Ja, man muss schauen, wie es wird. Es ist viele Gründe, warum es so sein soll

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Väter können sich genauso kümmern wie Mamas und sie wird doch sicher oft kommen dürfen oder?
Alles Gute!

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Ja, wir trennen uns im Guten. Und werden noch viel zu dritt unternehmen.

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Ein dritten Sohn war ich gleich nach Geburt für 3 Monate im Ausland und Papa hat sich gekümmert.
Ihr bekommt es hin, hört sich zumindest so an.
🙋🏻‍♀️

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Was soll man dir da raten...

Lasst es auf euch zukommen. So wie du schreibst, gehe ich davon aus, dass sie ihr Baby jederzeit sehen darf?

Es hat Sicher gute Gründe, warum ihr euch so entschieden habt. Probiert es aus, ob es klappt, werdet ihr sehen.

Ein Baby kann auch wunderbar nur beim Papa aufwachsen. Eine enge und vertraute Bezugsperson. Mehr braucht es nicht 😉

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Ja, jederzeit kann sie den Kleinen sehen.
Haben auch die ganzen Tage geredet. So langsam "beruhige" ich mich. Klar, trotzdem alles traurig, aber es muss ja nun auch weitergehen.

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Respekt an alle Seiten, egal welche Gründe vorliegen, und auch ich sehe es so das auch ein Vater das wuppen kann, auch wenn mir als Mutter das seltsam vorkommt sein Kind ganz abzugeben, auch mit dem Hintergrund es oft zu sehen, das ist auch nicht böse gemeint.

Ich wünsche euch alles Gute, bei uns ist es so eine Woche ist er bei Papa und eine bei mir, als Baby waren wir noch zusammen, aber ich habe alles gemacht alleine, er war nie da, auch wenn er körperlich mal da war, war er mit dem kopf woanders.

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Vorweg: Das Kind braucht eine zuverlässige Bezugsperson, egal welche das ist.

Schwierig wird es, wenn die Hormone nach der Geburt dann doch den Mutterinstinkt weckt, egal welche rationalen Gründe im Raum stehen. Insbesondere weil die Elternzeit und das Elterngeld im Vorfeld beantragt werden müssen.

Schwierig, äußerst schwierig. Solange ihr in engen Kontakt bleibt und das Wohl des Kindes erst mal über euer eigenes Befinden stellt, werdet ihr einen Weg finden.

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Lieber Thaddel, das was ihr für euer Kind macht ist bewundernswert! Ihr wollt das beste auch wenn es euch schwer fällt.

Mein Rat an euch: versucht es doch einfach! Wenn's nicht funktioniert, dann müsst ihr halt was ändern.
ABER: man kann noch so viel planen, eine Geburt ändert viel! Ich dachte nur, dass ich klammern würde, aber ich habe nach der Geburt mein Baby nicht mal in andere Hände geben wollen.

Habt ihr mal darüber nachgedacht trotzdem zusammen wohnen zu bleiben?

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Du wärst doch genauso traurig, wäre das Baby bei ihr. Ihr habt es gemeinsam so entschieden, es wird seine Gründe geben