gemeinsames Sorgerecht/Machtlosigkeit... vorsicht lang

Hallo,

ich hoffe, hier kann mir jemand weiter helfen, ich weiß keinen Rat mehr.

Ich habe mich im Juni 2010 von meiner Frau getrennt, im Juni 2011 wurden wir geschieden.
Wir haben einen gemeinsamen Sohn, den ich seither insgesamt 5 Mal gesehen hab, weil sie den Umgang nicht wollte.

Im letzten Jahr hat sie das alleinige Sorgerecht beantragt, weil ich ihr eine Unterschrift verwehrte. Das lag daran, das ich absolut keine Auskunft bekam, für was sie wäre. Sie bräuchte sie, es ginge mich nichts an. Es ging dann vors Gericht, bei der Gerichtsverhandlung erfuhr ich dann, das mein Sohn dort nicht anständig versorgt wird, ständig Meldungen von Schule, Nachbarn und anderen Instituionen kommt, in denen erklärt wird, das er nicht anständig versorgt wird ( Kein Pausenbrot, stundenlanges alleine lassen, schmuddelige Kleidung, Selbstversorgung vor der Schule usw).. Familienhilfe war zu dem Zeitpunkt ein Jahr in der Familie.

Ich bekam vor Gericht das Umgangsrecht zugesprochen, habe dann angeregt, ihn erstmal begleitet zu machen, da im Vorfeld mir schon einige Drohungen zugekommen sind ( Schläge von ihrem neuen Partner, falls ich das Kind hole, der Junge soll hier Terror machen usw.) Der Richter hielt es für eine gute Idee, sollte mich am Kinderschutzbund wenden, das Jugendamt sollte mich unterstützen, taten sie aber nicht, so dauerte es bis Mai, als ich den Jungen zum ersten Mal sehe. Meine Ex-Frau hatte ihren Termin am Kinderschutzbund erst mit Druck wahrgenommen.

Kurz nach dem ersten Besuchskontakt, bekam ich vom Gericht eine aktuelle Stellungnahme zugeschickt, in der stand, das es seit der letzten Verhandlung noch schlimmer wurde, unter anderem kam heraus, das er häusliche Gewalt miterlebt, keine Gesundheitsfürsorge da ist, usw. Ich rief sofort beim Jugendamt an, aber sie dürfen mir keine Auskunft geben, obwohl wir das gemeinsame Sorgerecht haben.

Zwischenzeitlich bekamen meine Lebensgefährtin und ich immer wieder Mails, in denen wir bedroht, beleidigt usw. werden. Aber weder die Polizei, noch das JA unternimmt dort was. Ich möchte nicht, das mein Sohn zum Spielball wird. Er ist der leidtragende, aber ich sehe das wohl alleine so.

Vor knapp zwei Wochen war wieder eine Verhandlung, die Versorgung meines Jungen soll mittlerweile besser laufen, allerdings hab ich beim seinen behandelnden Arzt angerufen, zudem sie ja seit März, laut ihrer Familienhilfe engen Kontakt hält, um zu erfahren was los ist. Der Junge war da seit zwei Jahren nicht mehr..... Es wurde angeregt, das ich den Jungen jetzt unbegleitet sehe, die Familienhilfe sollte mich dafür anrufen, ausserdem soll ich mit in die Familienhilfe eingezogen werden. Ich bin bisher weder angerufen worden, noch wurde auf meine Anrufe reagiert.

Mittlerweile bin ich am Ende angelangt, möchte am liebsten alles aufgeben, dem Jungen zuliebe. Seit der Verhandlung kamen wieder Mails, in denen stand, machen uns das leben zur Hölle, sollen nicht au die Strasse, Junge wird dazu angehalten, hier nur Mist zu machen usw. Ich möchte meinen Sohn diesen Hick Hack nicht mehr aussetzen, andersrum ihn nicht im Stich lassen. Aber ich werde nicht gehört, bzw. kommt dann, reagieren sie nicht drauf, das wird ruhiger, wenn die Situation eintritt.

Hat jemand von euch sowas erlebt, und hat vielleicht noch eine Idee, die ich umsetzen kann?? Eine Beratungsstelle oder ähnliches??? Anwältin hab ich schon, aber selbst die kommt nicht weiter.

lg

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Hallo dorfbrocken,

wie oft hast Du denn jetzt unbegleiteten Umgang mit Deinem Kind gehabt?

Ist er geschlagen/mißhandelt worden?
Welche Umgangsregelung gilt denn aktuell?
Hast Du die Drohmails ausgedruckt und Anzeige bei der Polizei erstattet?
Hast Du bei dem Richter mal nachgehakt wegen des noch ausstehenden Umgangs?
Es müsste eine einstweilige Anordnung ergehen, um jetzt Umgang tatsächlich herzustellen!
Falls Umgänge stattfinden sollen indem Du Dein Kind direkt bei der Mutter abholst, nimm einen neutralen Zeugen mit!

Ist Deine Anwältin entschlossen genug, um hier durchzudringen?

Hast Du immer mit derselben Mitarbeiterin beim Jugendamt zu tun?

MfG krypa

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Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe den kleinen bisher zweimal begleitet gesehen.

Natürlich haben wir das getan, meine Lebensgefährtin bekommt ja ähnliche.
Bisher sind die Verfahren eingestellt worden.
Sie sagt immer, sie schreibt sie. Ihr Partner ist ein Ex-Häftling.
Vorm Gericht bekam sie dafür nur eine Ansage.

Ich denke schon, das meine Anwältin entschlossen genug ist. Hab die neue jetzt seit Juli, sie hat auch schon einige Briefe verfasst. Hatte ja durch, das ich den Jungen unbegleitet sehe, aber wie geschrieben, vom Jugendamt kommt nichts.

Ja, ich hab mit der gleichen zutun.

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Hallo dorfbrocken,

es ist schon richtig: konzentrier Dich auf einen regelmäßigen und regen Umgang!

Lies mal hier zur Vertiefung:

http://www.trennungsfaq.de/umgang.html#umgang

Die ganze Seite ist lesenswert für abgeblockte Väter.

MfG krypa

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Hallo,

alles aufgeben?? NIEMALS!!!

Wenn Dein Sohn in einer Welt von häuslichen Übergriffen groß wird, solltest Du alles daran setzen, dass er ganz zu Dir kommt. Gib alles was geht, um regelmäßig Umgang zu haben, arbeite eng mit einem Rechtsanwalt und allen Stellen zusammen, die Dir konstruktiv zur Seite stehen.

Sieh es mal so: DU scheinst in dem ganzen Drama die einzige Station zu sein, bei der Dein Sohn kein Leid erfährt. Wenn Du ihm das jetzt entziehst, ist er vollkommen alleine! Wer soll ihm helfen, wenn nicht DU??

Wenn Deine Anwältin nicht weiter kommt, wechsel sie aus gegen einen richtigen Beißer (oder eine Beißerin). Mir fällt da RA Mohr aus München oder RAin Eisenführ aus Hamburg ein.

Kämpfe für Deinen Sohn!

LG

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Hallo,

danke für deine Antwort!

Ich hab seit Juli eine neue Anwältin, die z.B schon forderte, das die Familienhilfe ausgeweitet wird, wurde aber vom Jugendamt abgelehnt, weil jetzt die Versorgung wieder besser wurde....
Verstehe ich nicht ,im April war die Situation so zugespitzt, das im Raum stand, den Jungen rauszholen, jetzt soll alles in Ordnung sein....?!

Anfang der Woche habe ich bei ihr einen Termin, ich denke, sie wird dann gucken, das die Familienhilfe zwecks unbegleiteten Umgang in die Puschen kommt.

Meine Lebensgefährtin, die mich super unterstützt, sagt, ich soll nicht aufgeben, und eben beweisen, das es dem Jungen nicht gut geht. Wir wissen z. B. das regelmässig die Polizei wegen Auseinandersetzungen da hin kommt....

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Hallo,
du solltest auf keinen Fall aufgeben.Dein Sohn sollte zu dir kommen und da solltest du alles drann setzen.Er ist nachweislich nicht gut bei der Mutter aufgehoben,es werden falsche Angaben gemacht was Arztbesuche angeht u.s.w.Such dir einen guten guten anwalt und lass nicht locker.

Carow

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Bei der beschriebenen Sachlage ist dein einziger kompetenter Berater und Fürsprecher ein(e) knackige(r) Anwalt(in) für Familienrecht.

Komm in die Puschen und sieh zu, dass dein Sohn in einem gesunden Umfeld aufwachsen kann. Ein Umfeld an dem er sich orientieren kann, in dem er sich geborgen und beschützt fühlt und das seine Bedürfnisse erkennt, achtet und erfüllt.

Viel Erfolg
Karna

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Hallo,

also ich kann mir vorstellen welche Hilflosigkeit sich in dir breit macht. Geht mir ähnlich. Im Moment ist mein Sohn bei mir und ist derart aufgeblüht, das es einfach nur eine Freude ist und ich glücklich bin ihn noch bis 18.09. bei mir zu haben.

Ich hab mir hier auch schon anhören dürfen das ich meinen Sohn nicht aufgeben soll, falls das Gericht festlegt das er trotzdem bei der Mutter bleibt. Ehrlich. Wenn ich meinen Sohn aufgebe, dann kann ich mir auch gleich selbst die Kugel geben. Also, NIMM DICH ZUSAMMEN. Mobilisiere alles was Du an Kraft und Nerven hast und sei für dein Kind da.

Außerdem ist es an dir bei Gericht die Zustände anzuprangern. Und wenn Du meinst das ein Anwalt das was Du erlebst nicht richtig zu Wort bringt, Ausdrückt, dann schreib selbst einen Antrag auf einstweilige Anordnung (geht auch zu Protokoll bei einer Rechtspflegerin) das Du deinen Sohn zu dir nehmen willst, weil dies dem Kindeswohl entspricht und nach dem was Du hier geschrieben hast, das Wohl deines Kindes gefährdet ist. Einen Anwalt kannst Du später ja noch hinzu ziehen.

Um dir weiteres zu empfehlen solltest Du vielleicht per PN genauer werden.

LG

Jarod

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Hallo,

bitte gib nicht auf, deinem Sohn zuliebe!

Bei meinen Eltern lief es ähnlich ab und wir Kinder haben unserem Vater lange Zeit deswegen schwere Vorwürfe gemacht - er hatte aufgegeben.

Wir wurden oft von unserer Mutter verprügelt und psychisch war es eine sehr grausame Kindheit. Meine Adoptivschwester wurde irgendwann vom Jugendamt geholt, für uns andere Kinder interessierte sich dann niemand mehr. Nachbarn usw. schwiegen alle und wir hätten vor allem einen gebraucht: Unseren Vater, der um uns und für uns kämpft.

Bitte kämpfe weiter um deinen Sohn, lass ihn nicht dort bei diesen Leuten. Es wurde doch sogar von häuslicher Gewalt gesprochen - wie weit muss es noch gehen, bis das Jugendamt handelt? Notfalls soll der Anwalt mit den Leuten vom Jugendamt sprechen, vielleicht schindet das mehr Eindruck.

So eine verkorkste Kindheit, wenn man bis zur Volljährigkeit in solchen Verhältnissen aufwächst, begleitet einen oft das ganze Leben lang.

Kämpf mit deiner Lebensgefährtin gemeinsam, gebt euch gegenseitig Kraft und Unterstützung. Ihr schafft es!

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AUFGEBEN? Dein Sohn wird nicht richtig versorgt. Ist das nicht schon Grund genug um alleiniges Sorgerecht zu beantragen und ihn zu dir zu holen? Hoert sich an als braeuchte er mal was Ruhe und ein friedliches Zuhause!

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Ich werde ihn auch nicht aufgeben!
Ich denke das manchmal, wenn es mir wieder zuviel wird.

Das ist mein bzw. unser Ziel!
Nur leider hätte ein Antrag im Moment wenig Chancen, weil ich ihn in 2 Jahren 5 mal gesehen haben, davon in den letzten 11/2 Jahren zweimal für je 2 Stunden.

ich hatte am Dienstag ein Gespräch mit meiner Anwältin.
Da das Jugendamt sagt, das er im Moment anständig versorgt wird, und sie kontrolliert wird, liegt unser Augenmerk auf meinen Umgang.

Wenn der (endlich mal) regelmässig läuft, sehen wir weiter. Dann kann ich auch dokumentieren, wie schlecht es ihm geht.

lg

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Ich finde es absolut unglaublich dass es ihr überhaupt möglich war dir den jungen so zu entziehen. Echt ein trauriges zeugnis für jugendamt, familiengericht und die deutschen regelungen für beides...:-(