Seelische Auswirkungen eines Vaterschaftstests?

Hallo zusammen,

wie ich vor kurzem erfahren musste könnte es sein, dass ich nicht der Erzeuger meiner Tochter bin. Von deren Mutter bin ich in der Zwischenzeit ohnehin Gott sei Dank bereits getrennt und will sie auch keinesfalls wieder zurück.

Meine Tochter ist 9 Jahre alt und mein Ein und Alles, eben das Wichtigste überhaupt in meinem Leben.

Nun macht mich diese Ungewissheit ob sie meine Gene in sich trägt langsam aber sicher verrückt. Ich bin jeden Tag hin und her gerissen ob ich einen Test machen lassen soll oder nicht.
Natürlich, wenn dort dann stehen würde, dass ich zu 99,9xxxxx% der Erzeuger bin ist alles in Butter. Doch was würde mit mir psychisch passieren wenn das Gegenteil dort steht?
Eins ist für mich klar: ich bin der soziale (oder wie auch immer man das nennen mag) Vater dieses Kindes und will und werde das auch bleiben. Doch was würde ich fühlen und durchmachen wenn ich nciht der Erzeuger gewesen bin? Zu welchem Zeitpunkt wäre ich moralisch dazu verpflichtet dem Kind die Wahrheit zu sagen?

Vielleicht hat einer von euch genau diese beschissene und niemand zu wünschende Erfahrung gemacht und kann mir hier eine Antwort auf meine qualenden Fragen geben.

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Ohne die Einwilligung der Mutter darfst Du keinen Vaterschaftstest machen lassen.

Vielleicht durchdenkst Du Dir doch erst mal eine Weile, was Dir am Wissen wirklich wichtig ist.

Gut wäre auch, wenn Du mit einem Erwachsenen Deines Vertrauens das Problem eingehend erörtern könntest.

Deine oben geäußerte Frage kannst nur Du selbst Dir beantworten. Die Einstellung zur genetischen Vaterschaft ist bei den Menschen verschieden, mir wäre sie gar nicht wichtig, bin aber eine Frau, da ist das wohl anders.

Wenn Du nicht willst, dass sich an dem Verhältnis zwischen Dir und dem Kind etwas ändert, rate ich Dir, erst mal gar nichts zu tun und Zeit vergehen lassen, bis Du Dir selbst im Klaren bist. Wenn das Mädchen älter ist, kann sie mit dieser Problematik anders umgehen. Jetzt würde sie wohl nur schlussfolgern: "Er will nicht mehr mein Vater sein."

Willst Du allerdings aus materiellen Gründen den Vaterschaftstest machen lassen, wird damit die Beziehung zu ihr nachhaltig gestört sein, auch wenn Du Deine 99, 99 % bekommst.

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Setzen! 5! Thema verfehlt!

Schreibe ich so undeutlich oder liegt es daran, dass du eine Frau bist und es nicht verstehen willst?

Eins von Beidem muss es wohl sein, denn ich schrieb ja wohl klar und deutlich, dass ich

- der soziale Vater des Kindes bin

- dies bleiben will
- SIE das Wichtigste in meinem Leben ist
- SIE mein Ein und Alles ist

Was an diesen Ausführungen ist so schwer zu verstehen oder auch falsch zu verstehen?

Habe ich irgendwo irgendwas von materiellen Gründen geschrieben? Ich kann da nix, aber auch gar nix von erkennen!
Hab ich irgendwo geschrieben, dass ich mit einem eventuell negativen Ergebnis direkt zu der Kleinen rennen will und ihr damit den schlimmsten Schlag versetzen will den es überhaupt gibt? NEIN! NIRGENDWO!

Darüber hinaus kannst du dir sicher sein, dass ich mir darüber im Klaren bin welche rechtlichen Grundlagen für einen Test zu erfüllen sind.

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Mensch du stehst aber unter Strom

Wie bist du denn drauf.

Na wenn du allen Antworten gegenüber so angepisst reagierts wirst du schnell keine mehr bekommen.

Aber das wird wohl darann liegen das du ein Mann bist und nur hörst was du hören willst- Ironie off-

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Hallo,

ich hoffe mal, daß ich Dir als Frau nun doch auch antworten darf.

Ich glaub, das hängt davon ab, was für ein Typ Du bist in bezug auf Problemlösung. Du schreibst ja schon selbst, daß diese Ungewißheit Dich quält. Das würde mir auch so gehen! Lieber Klarheit, dann kann man sich entsprechend eine Lösung überlegen. Aber manche leben eben lieber mit der ungeklärten Frage, weil es leichter für sie ist (das Schlimmste) nicht definitv zu wissen. Welcher Typ bist Du?

Es ist ausschließlich aufgrund Deines Posts schwer einzuschätzen wie Dein Leben mit Deiner Tochter bisher verlaufen ist. Wie die Beziehung so ist. Aber ich vermute mal gefestigt, da sie ja schon 9 Jahre alt ist und Du so schwärmst. Ich find es jetzt schwierig so eine "Ferndiagnose" zu erstellen.

Wie lange weißt Du schon von dieser doofen Möglichkeit? Kannst Du nicht einfach mit der Mutter reden und sie fragen, oder bin ich da jetzt irgendwie naiv? Für Frauen ist es ja eigentlich auch nicht grad so prickelnd, wenn die Vaterschaft nicht klar ist. Aber wie gesagt ich kenn Euch und die zugehörige Geschichte ja nicht.

Aber es soll ja auch so Situationen geben, wo die Frauen nur um die Väter zu verunsichern so etwas einfach grundlos behaupten... In dem Fall würde Dich ein Test natürlich entspannen.

Ich denke Du mußt Dir selbst erstmal etwas innerliche Klarheit verschaffen.

Eigentlich klingst Du so, als wär die Bindung zu Deiner Tochter in jedem Fall ungefährdet...nur die zu Deiner Exfrau dann eben um einen weiteren Punkt negativ belegt. Und das machts ja dann auch nicht schlimmer als jetzt schon.

Also:

ich denke Mal wenn der Test negativ wäre, wärst Du total angepißt und sauer auf Deine Ex und fühlst Dich betrogen. Aber es spielt ja eigentlich keine Rolle mehr, denn Ihr seid getrennt.
Ob und wie Du das mit Deiner Tochter besprichst kannst Du selbst besser einschätzen als wir hier. Wenn der Test negativ ist hat sie schon ein Recht es zu wissen, aber der Zeitpunkt? Das ist schwer.

Aber vielleicht gibt es doch noch ein Paar Väter die Dir hier etwas Raten können?

Alles Gute jedenfalls!

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Vielen Dank für deine Meinung und deine Einschätzung.

Wie du richtig bemerkt hast halte ich die Bindung zu meiner Tochter für sehr gefestigt. Schon deshalb, weil ich sie ja immer den ganzen Tag nach der Schule hatte und mich um sie gekümmert habe. Ihre Mutter hatte doch eher selten Zeit.

Dass ich einen Test machen lassen muss steht für mich bereits fest, denn die Ungewißheit muss der Sicherheit weichen. Mit geht es nur darum inwieweit ein eventuell negatives Ergebnis mich, meine Tochter oder unser Verhältnis belasten könnte. Meine Bekannten raten mir alle zu dem Test, eben um mich aus diesem Status der Ungewißheit zu holen.

Die Mutter zu fragen ist sinnlos, denn sie war es ja die mir sagte, dass sie fremdgegangen ist. Das war der Zeitpunkt an dem jegliche Bindung zu der Mutter irreperabel zerbrochen ist. Denn über einen so langen Zeitraum ein Lügengebilde aufzubauen deutet für mich doch auf einen sehr miesen Charakter. Und mit solchen Menschen muss ich mich nicht abgeben.
Das Ganze weiß ich nun seit Mitte September. Und seit diesem Zeitpunkt stelle ich mir fast täglich diese quälenden Fragen ob ich der Erzeuger bin oder eben nicht.

Nur war eben niemand aus meinem Bekanntenkreis bisher in einer solchen Situation und kann mir von daher eben auch nicht sagen wie man sich beim Öffnen des Ergebnisses und danach fühlt wenn das Ergebnis ungewünscht ausfällt.
Das ist der Grund weshalb ich in einem Forum Rat und Hilfe suche, denn bei einer Quote von 8 - 10% an untergeschobenen Kindern ist die Möglichkeit in einem Forum doch besser als im Bekanntenkreis.

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Ok, danke für die Rückmeldung. Das macht es alles etwas klarer für mich.

Über so lange Zeit belogen zu werden ist echt harter Stoff! Natürlich vorausgesetzt sie hat Dir das nicht nur erzählt, um Dir eins reinzuwürgen. Allerdings macht das die Beurteilung ihres Charakters natürlich auch nicht besser....

Ich kenn es auch noch (aus einer anderen aber auch Lügengebildesituation), man zweifelt ja dann auch so an seinem eigenen Urteilsvermögen.

Es ist gut, wenn Du schreibst Du hast einen positiv eingestellten Bekanntenkreis. Die werden Dir alle helfen, egal wie das Testergebnis ausfällt. Sowas kann man nicht hoch genug schätzen!

Wenn Du Dich und die Situation sortiert hast, wär es schön zu hören wie es Dir so ergangen ist! Alles Gute nochmal.

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Wenn es so ist ist es hart, die Wahrheit? Ja gute Frage, sagen muss man es dem Kind aber ich würde da wahrscheinlich fachlichen Rat holen wie man sowas einem Kind das meint der soziale Papa auch der Papa genetisch ist mitteilt, wie weit ein 9 jähriges Kind das verstehen wird....Schwer ich drück die Daumen das du der Papa bist in allen Fällen.

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Dankeschön! Das hoffe ich auch ganz fest!

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Erstatte doch Bericht wie es ausgeht. Und ich denke in jedem Fall das du der Vater bleiben wirst, nach solanger Zeit hast du eine Starke Bindung aufgebaut.

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Mit geht es nur darum inwieweit ein eventuell negatives Ergebnis mich, meine Tochter oder unser Verhältnis belasten könnte

Hallo,

na,da hat sich die Kindsmutter ja ein starkes Stück geleistet...
Ich selbst war zwar nie in der Situation,würde aber vermuten,dass es euer Verhältnis nur insofern belasten würde,dass du nicht weißt,wie du ihr die Wahrheit beibringen sollst ,solltest du de facto nicht der leibliche Vater sein.
Aber auch da kann man ja Jugendpsychologisch Hilfe zu Rate ziehen und sehr einfühlsam vorgehen.
Aber wenn du sie wie dein eigenes Kind großgezogen hast,werden die fremden Gene am Gefühl zu ihr auch nichts mehr ändern können,oder?
Du solltest den Test machen lassen,dann hast du Klarheit und du musst nicht jedesmal,wenn du die siehst,darüber nachdenken ob du nun der leibliche Vater bist oder nicht.Stelle ich mir ziemlich zermürbend vor,auf Dauer.Und an erster Stelle wegen IHR.Sie hat doch auch das Recht zu wissen,wer ihr Vater ist.

Alles Gute!

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Hallo,

wie man sich da als Mann fühlt, kann ich dir leider nicht beantworten, aber ich würde vermuten, dass sich - auch wenn du weiterhin der soziale Vater des Kindes sein willst - dennoch unter Umständen das Verhältnis zu deiner Tochter ändern kann.

Nämlich dann, wenn du nicht der Vater des Kindes bist und die Mutter dann den Kontakt zu dir unterbindet. Ob das rechtlich eine Handhabe hat, weiß ich nicht. Sowas solltest du dann vorher mit einem Anwalt klären.

Also mein Worst-Case-Szenario wäre, dass du nicht der Vater bist, die Kindsmutter eine absolute Dumpfbacke und du das Kind wohlmöglich nicht mehr zu Gesicht bekommst.

Dein Verlangen nach Klarheit kann ich wirklich verstehen, aber in dem Falle geht es halt leider nicht nur um dich und um deinen Seelenfrieden.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.
Sandra

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Meine für mich persönliche Lösung sähe so aus:

Es ist mein Kind. Egal, was die Gene sagen. Deswegen brauche ich das Ergebnis auch nicht. Selbst bei einer tatsächlichen Vater(Mutter)schaft vererbe ich ja nicht nur die Gene, sondern vor allem meine moralischen Werte. Dazu gehört auch Loyalität den Menschen gegenüber, die ich liebe. Was wiederum bedeutet, dass dieses Ergebnis erst einmal total unwichtig ist.

Da ich meinem Kind ein negatives Ergebnis nicht mitteilen könnte und möchte, würde ich also zum jetzigen Zeitpunkt auf einen Test verzichten. Er würde ja eben nichts an irgendwelchen Verpflichtungen ändern. Und ich müsste das Kind möglicherweise jahrelang belügen.

Zu einem späteren Zeitpunkt würde ich dem Kind sagen, was ich weiss. Auf die Frage, warum es das jetzt erst erfährt würde ich mit der o.g. Argumentation antworten. "Es ist nicht wichtig, Du bist mein Kind." Sollte das Kind dann einen Test wünschen, dann würde ich natürlich zustimmen.

Ob Du jetzt damit etwas anfangen kannst, weiss ich nicht. Aber ich weiss, dass ich niemals einen Test machen könnte, weil ich mit dem Ergebnis nicht unbedingt umgehen könnte. Vor allem dann, wenn ich etwas wüsste, was mein Kind nicht wissen darf..

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Hi Thomas

die Ungewissheit wird Dich sicher nicht los lassen, ich denke Du wirst den Test durchführen lassen- mir bleibt nur Dir zu wünschen, dass es eine Boshaftigkeit Deiner Ex war.

Solltest Du nicht der biologische Vater sein, bin ich auf Grund Deiner Schreibweise überzeugt dass Du Lösungen finden wirst ( in Bezug auf Deine Unsicherheit, wann und ob Du es Deiner Tochter sagen kannst).

Alles Gute für Dich und Deine Kleine

LG

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Hallo thomasr,

blöde Situation. Im Zweifel ist das Streben nach Wahrheit immer am besten!

Mach den Test privat. Wenn er negativ ist, behalt das erst mal für Dich. Zieh evtl. eine/n Kinderpsychologen/in zu Rate.
Es ist auch daran zu denken, dass bei einem negativen Test für Deine Vaterschaft, die genetische Vaterschaft noch unklar ist: das Kind hat dann (noch) keine Chance, seinen 'wahren' Vater kennenzulernen. Vielleich kann man durch offene Ohren evtl. herausbekommen, wer denn der Vater sein kann.

Wenn Du zu früh mit der negativen Wahrheit herausrückst, kann es sein, dass die Mutter aus Rache dann noch den Umgang blockiert.

Ich würde dann noch evtl. 18 Monate mit einer offensiven Aufklärung warten unter der Überschrift, dass Mama euch beide bis dato belogen hat. Ich würde evtl. darauf achten, dass die Aufklärung so nahe am 12. Geburtstag des Kindes wie möglich liegt, so dass Du dann bei einem drohenden Umgangsboykott der Mutter Deine Tochter als vor Gericht zu hörende Verbündete hast.

Bedenke, dass Du auch als Nicht-Vater, der jahrelang mit dem Kind zusammengelebt und regen Umgang seit der Trennung hatte, ein Umgangsrecht hast. Erkundige Dich beim Rechtsanwalt, wie im Gerichtsbezirk Deines Kindes in Fällen des § 1685 BGB:

§ 1685 Umgang des Kindes mit anderen Bezugspersonen
(1) Großeltern und Geschwister haben ein Recht auf Umgang mit dem Kind, wenn dieser dem Wohl des Kindes dient.
(2) Gleiches gilt für enge Bezugspersonen des Kindes, wenn diese für das Kind tatsächliche Verantwortung tragen oder getragen haben (sozial-familiäre Beziehung). Eine Übernahme tatsächlicher Verantwortung ist in der Regel anzunehmen, wenn die Person mit dem Kind längere Zeit in häuslicher Gemeinschaft zusammengelebt hat.
(3) § 1684 Abs. 2 bis 4 gilt entsprechend. Eine Umgangspflegschaft nach § 1684 Abs. 3 Satz 3 bis 5 kann das Familiengericht nur anordnen, wenn die Voraussetzungen des § 1666 Abs. 1 erfüllt sind.

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üblicherweise geurteilt wird.

Erzähl keinem von Deinem privaten Test.

Bedenke zudem, dass die Mutter, die es ja eigentlich wissen könnte/müsste, jederzeit ihrerseits die Vaterschaft anfechten könnte. Alles in allem drohte da ein (erfolgreicher) Umgangsboykott von 1 Jahr.
Bedenke außerdem, dass Du die Vaterschaft als 'Vater' höchstens 2 Jahre nach Deiner Kenntnis dieser Zweifel anfechten kannst. Es kann sein, dass diese Uhr jetzt schon tickt, denn irgendwer muß Dir ja die Zweifel gesteckt haben, und der weiß ja in etwa, wann das geschah.

Alte Lügen haben eine starke Sprengkraft.

Alles Gute von krypa

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Ergänzung:

Sieh Dich als Verbündeten Deiner Tochter, denn es geht ja auch für sie darum, den wahren Ursprung ihrer Wurzeln kennenzulernen!

Mfg krypa

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Ich kann auf der einen Seite sehr gut nachvollziehen, dass du Gewissheit haben möchtest, ob du tatsächlich auch der biologische Vater deiner Tochter bist.

Aber du solltest dir in der Tat reiflich überlegen, ob du den Test machst...wie es dir danach geht, ist nun mal überhaupt nicht abzusehen. Und ebensowenig ist abzusehen, ob sich an eurem Verhältnis zueinander nicht doch etwas ändert, wenn sich herausstellen sollte, dass die Kleine einen anderen Erzeuger hat.

Erfahrungen von anderen Männern in dieser Situation werden dir insofern nichts bringen, weil diese anderen Männer eben nicht DU sind...jeder Mensch tickt und reagiert anders. Du kannst die Frage "Vaterschaftstest oder nicht" letztlich also nur für dich selber beantworten.